Adam
Immer noch der 12. Juli 1461, Kaiserlicher Palast, Ostflügel
Adam unterbrach den anderen nicht in seinem Monolog, sondern hörte dem mit versteinerter Miene zu. Hatte er im Ernst etwas anderes erwartet? Nein. Natürlich dachte der Mann, der an der Seite des Kaisers gestanden hatte, in den gleichen Bahnen wie dieser. Dessen Meinung stand unumstößlich fest und das bereits bevor Graufang und er die Reise nach Straßburg auch nur angetreten hatten. Sich weiter zu erklären versuchen, wäre reine Zeitverschwendung. Es blieb abzuwarten, warum der Kaiser wirklich nach ihm geschickt hatte sicher nicht, um die Geschehnisse aus seiner Sicht zu erklären, wenn der seinen Worten ohnehin keinen Glauben schenkte.
Kaum merklich neigte Adam den Kopf ein wenig, als der andere sich anschickte zu gehen. Es blitzte in seinen Augen auf, als er sagte: Habt Dank für den Ratschlag. Ich werde versuchen, ihn zu beherzigen. Als er sich abwandte, streifte sein Blick den des Alten und wie so oft verstand man sich ohne viele Worte.
Während des Mahl, das man gemeinsam dann einnahm, unterhielten sich die beiden Männer über die Ereignisse des heutigen Tages und spekulierten darüber, wie lange man sie hier festhalten wollte und wie die Entscheidung des Kaisers wohl ausfallen würde. Dass sie keine positive sein würde, konnte man sich an fünf Fingern abzählen. Als dann der Herzog noch zwei Briefe geschrieben hatte, einen an sein Weib Anakonda, einen an seinen Stellvertreter Fleno, zog Adam sich mit einer Entschuldigung zurück. Der Tag war lang gewesen und er war müde.
Nie hätte er geglaubt, einschlafen zu können, aber kaum hatte sein Kopf das Kissen berührt, tat er es doch. Die Reise, die Anspannung der letzten Tage, die Aufregung ob der Entscheidung des Kaisers, Graufang und ihn hier gegen ihren Willen festzuhalten und nicht zuletzt die Hitze des Sommers hatten den Herzog erschöpft. Dermaßen, dass auch die Gedanken an das, was hier geschehen war und was noch vor ihm lag, ihn nicht wachhielt.
Halb auf dem Bauch, halb auf der Seite liegend, ein Bein aus dem Bett gestreckt, das Kissen in einer Umarmung haltend, schlief der Herzog den Schlaf der Gerechten. Tiefe und regelmäßige Atemzüge verrieten, der Schlaf war ruhig trotz der mit schlechten Erinnerungen getränkten Umgebung.
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Still July 12th. 1461, Imperial Palace, East Wing
Adam didn't interrupt the other one in his monologue and listened to him with a face of no emotion. Had he seriously expected something different? No. It was not a surprise, that the man, who had stood at the side of the emperor, thought in the same way like him. His incontrovertibly opinion was fixed already before Graufang and he had started their trip to Strasbourg. It would be a pure waste of time, if he would try to explain himself again and again. Instead, he would wait why the emperor had really sent after him certainly not to explain his point of view of the things, which happened, because the emperor didnt believe one word, what he have said.
Adam bent the head, hardly noticeably, when the other one prepared to go. It flashed upon his eyes when he said: Have thanks for the advice. I will try to heed it." When he turned away, he looked at the old man and as usual, they understood each other without words.
During the following meal, both men talked about the incidents of the present day and speculated, how long they have to stay here and how the emperors decision will be. That it would be no positive one, could the duke count on his five fingers.
Later, after the duke had written two letters one to his wife Anakonda and one to his representative, he retired with an excuse. The day had been long and he was tired.
He would never have believed, that he could be able to fall asleep, but when his head had hardly touched the cushion, he did it. The journey, the strain of the last days, the excitement about the decision of the emperor to arrest Graufang and him and the heat of the summer had exhausted the duke. In such a way that also his thoughts about what had happened here and what will happend didn't keep him up.
Half lying on the belly, half on the side, a leg stretched out of the bed, keeping the cushion in an embrace, the duke slept the sleep of the just ones.
Deep and regular breath betrayed, the sleep was well in spite of the bad memories.
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Adam unterbrach den anderen nicht in seinem Monolog, sondern hörte dem mit versteinerter Miene zu. Hatte er im Ernst etwas anderes erwartet? Nein. Natürlich dachte der Mann, der an der Seite des Kaisers gestanden hatte, in den gleichen Bahnen wie dieser. Dessen Meinung stand unumstößlich fest und das bereits bevor Graufang und er die Reise nach Straßburg auch nur angetreten hatten. Sich weiter zu erklären versuchen, wäre reine Zeitverschwendung. Es blieb abzuwarten, warum der Kaiser wirklich nach ihm geschickt hatte sicher nicht, um die Geschehnisse aus seiner Sicht zu erklären, wenn der seinen Worten ohnehin keinen Glauben schenkte.
Kaum merklich neigte Adam den Kopf ein wenig, als der andere sich anschickte zu gehen. Es blitzte in seinen Augen auf, als er sagte: Habt Dank für den Ratschlag. Ich werde versuchen, ihn zu beherzigen. Als er sich abwandte, streifte sein Blick den des Alten und wie so oft verstand man sich ohne viele Worte.
Während des Mahl, das man gemeinsam dann einnahm, unterhielten sich die beiden Männer über die Ereignisse des heutigen Tages und spekulierten darüber, wie lange man sie hier festhalten wollte und wie die Entscheidung des Kaisers wohl ausfallen würde. Dass sie keine positive sein würde, konnte man sich an fünf Fingern abzählen. Als dann der Herzog noch zwei Briefe geschrieben hatte, einen an sein Weib Anakonda, einen an seinen Stellvertreter Fleno, zog Adam sich mit einer Entschuldigung zurück. Der Tag war lang gewesen und er war müde.
Nie hätte er geglaubt, einschlafen zu können, aber kaum hatte sein Kopf das Kissen berührt, tat er es doch. Die Reise, die Anspannung der letzten Tage, die Aufregung ob der Entscheidung des Kaisers, Graufang und ihn hier gegen ihren Willen festzuhalten und nicht zuletzt die Hitze des Sommers hatten den Herzog erschöpft. Dermaßen, dass auch die Gedanken an das, was hier geschehen war und was noch vor ihm lag, ihn nicht wachhielt.
Halb auf dem Bauch, halb auf der Seite liegend, ein Bein aus dem Bett gestreckt, das Kissen in einer Umarmung haltend, schlief der Herzog den Schlaf der Gerechten. Tiefe und regelmäßige Atemzüge verrieten, der Schlaf war ruhig trotz der mit schlechten Erinnerungen getränkten Umgebung.
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Still July 12th. 1461, Imperial Palace, East Wing
Adam didn't interrupt the other one in his monologue and listened to him with a face of no emotion. Had he seriously expected something different? No. It was not a surprise, that the man, who had stood at the side of the emperor, thought in the same way like him. His incontrovertibly opinion was fixed already before Graufang and he had started their trip to Strasbourg. It would be a pure waste of time, if he would try to explain himself again and again. Instead, he would wait why the emperor had really sent after him certainly not to explain his point of view of the things, which happened, because the emperor didnt believe one word, what he have said.
Adam bent the head, hardly noticeably, when the other one prepared to go. It flashed upon his eyes when he said: Have thanks for the advice. I will try to heed it." When he turned away, he looked at the old man and as usual, they understood each other without words.
During the following meal, both men talked about the incidents of the present day and speculated, how long they have to stay here and how the emperors decision will be. That it would be no positive one, could the duke count on his five fingers.
Later, after the duke had written two letters one to his wife Anakonda and one to his representative, he retired with an excuse. The day had been long and he was tired.
He would never have believed, that he could be able to fall asleep, but when his head had hardly touched the cushion, he did it. The journey, the strain of the last days, the excitement about the decision of the emperor to arrest Graufang and him and the heat of the summer had exhausted the duke. In such a way that also his thoughts about what had happened here and what will happend didn't keep him up.
Half lying on the belly, half on the side, a leg stretched out of the bed, keeping the cushion in an embrace, the duke slept the sleep of the just ones.
Deep and regular breath betrayed, the sleep was well in spite of the bad memories.
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