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Grafschaft Leoben - Die Massenburg

Rondra
30. Herbstmond 1461

Natürlich wuselt das Kind wieder auf der Gasse umher, wo soll sie auch sonst stecken? Es wundert die Mutter jedenfalls nicht sonderlich als sie ihre Tochter schließlich bei ihrem Liebsten findet. Eine freundliche, aber etwas höflich distanzierte Begrüßung folgt, begleitet vom munteren Geplapper der Fünfjährigen. Der Bogen ist dabei, natürlich! Ein Grinsen stiehlt sich über Rondras Züge und natürlich kann sie sich einen Scherz weshalb er sie eigentlich begleitet nicht verkneifen. Laverna jedenfalls würde wohl den bisher ruhigsten Aufenthalt auf Leoben verleben, zumindest sieht es im Augenblick ganz danach aus.
Lange dauert es wirklich nicht mehr, bis die kleine Gesellschaft eingepfercht in der Kutsche gen Norden rumpelt. Johanna mit Laverna nebst Nora auf der einen Seite, Rondra und Kelian auf der anderen. Allzu eng geht es tatsächlich nicht zu, wäre da nicht immer wieder Johanna, die aufspringen und mal rechts, mal links aus der Kutsche spähen muss. Goldener Herbst und was gibt es nicht alles zu sehen. Wie groß ist die Enttäuschung, dass weder am großen Apfelbaum, noch an den Kastanien gehalten wird. Doch lange währen die Tränen nie, man könnte ja etwas verpassen, außerdem ist da noch der Futterkorb der Magd.
Nah beieinander sitzt man, doch nicht nah genug. So bleibt es beim gelegentlichen Zusammenstoßen der Schultern, wenn der Kutscher einer Unebenheit nicht ausweichen kann. Die Gespräche? Die geplante Malerei, die Wiege, ansonsten überwiegend von Johanna bestimmt. Sein Pferd, der Bogen und der Wehrgang auf der Massenburg – natürlich würde es kaum möglich sein von dort zu schießen, aber man kann ja mal darüber reden. . Rondra ist stiller als sonst, es ist seltsam auf diese Art beieinander zu sein. Nicht nur unter den Blicken Johannas, sondern auch Lavernas Anwesenheit ist gewöhnungsbedürftig. Unermüdlich geht dafür Johannas Mundwerk und es müssen Stunden vergangen sein, bis sie schließlich doch ruhiger wird, Kelian nicht mehr alle zehn Minuten aufgeregt auf irgendetwas hingewiesen wird und auch Lavernas Korb nicht mehr so recht ziehen mag. Schließlich sinkt der kleinere Blondschopf gegen Lavernas Schulter und verliert sich im Land der Träume. Weiter geht es, stiller wird es, nun mit schlafendem Kind an Bord und der einbrechenden Dunkelheit. Die Dunkelheit und die Stille allerdings haben ihre Vorteile, vorsichtig tastet sich Rondras Hand über das Sitzpolster, ein wenig verdeckt durch den Stoff ihres Kleides. Fingerspitzen die sich kurz berühren, fast fragend und diesmal nicht zurückzucken. Sanft schiebt sich ihre Hand über seine.
Erst als es schließlich bergan geht, erwacht Johanna wieder, längst ist die Umgebung in dunkle Schwärze gehüllt, was dem aufgeregten Stimmchen keinen Abbruch tut, denn augenscheinlich ist das Ziel nahe.
Je steiler es wird und je mühevoller sich die Kutsche hinauf quält, desto lauter das Kind, könnte man meinen. Schließlich umfängt sie flackernde Helligkeit, das Burgtor wird passiert, draußen hebt Stimmgewirr an – genauso wie drinnen Johanna wieder alles kommentiert. Schließlich kommt das Gefährt im oberen Burghof zu stehen und lange dauert es nicht bis der Schlag eilfertig geöffnet wird.
Ein Insasse nach dem anderen klettert heraus, mal mit mehr, mal mit weniger unterstützender Hilfeleistung. Hektische Betriebsamkeit umfängt sie, das Gepäck, die Pferde, die Kutsche – natürlich sie selber, alles will und soll versorgt werden. Minuten mögen es sein, in denen die Gräfin vollauf damit beschäftigt ist Informationen zu erhalten und Anweisungen zu geben. Eins der Gästezimmer ist durchzulüften, das große vorzubereiten, denn schließlich erwartet sie in den nächsten Tagen das Herzogspaar – wer weiß ob sie sich ausruhen wollen. Abendessen, ja, bald. Die Kinder müssen ins Bett.
Suchend irren die Blauaugen schließlich über die nähere Umgebung, längst gleicht des Burghof einem Ameisenhaufen – aber immerhin scheint ein jeder genau zu wissen was zu tun ist. Johanna steht an der Kutsche, sorgsam darauf bedacht dass der Bogen ja anständig behandelt wird.
„Du isst doch mit uns?“Starr hält Rondra auch hier am Du fest, als sie sich an Kelian wendet. Alles in allem könnte das hier ein schwierigerer Drahtseilakt werden, als sie sich in Graz noch vorgestellt hat. Ob es ein Fehler war? In Johannas Augen sicherlich nicht und sie selbst… nun, sie würden sehen.

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Kelian_


Wonderwall
30.09.1461


Wieviel Geduld kann ein einzelner Mensch wohl haben? Anscheinend zumindest äußerlich eine Menge, denn es verlässt kein genervtes Wort die Lippen, keine Anweisung nun endlich das Plappermäulchen zu halten oder auch nicht die Ausflucht, dass die Augen sich irgendwann schließen. Alles ertrage ich tapfer, schaue, wenn ich sehen soll, rede, wenn ich gefragt werde und zumeist mache ich es mit einem Lächeln. So verhalten sich Gäste doch? Ich zumindest mache es, es wäre an den anderen beiden Einhalt zu gebieten, aber da ich mir vorstellen kann, dass beide froh sind eine lebhafte Johanna zu haben, die nicht auf die Weiber losgeht. Es sind keine wirklich bösen Gedanken, nur hin und wieder wäre es nett, einmal fünf Minuten Ruhe zu haben - ein Wunsch, der nicht unerfüllt bleibt als der kleine Kopf gegen die Schulter des Mädchens sinkt. Ein kleines Schmunzeln meinerseits, bevor sich die grauen Augen auf eben die Frau legen, die da neben der Kleinen sitzt. Laverna. Nicht ganz unbekannt, aber auch wahrlich niemand mit dem ich mich schon länger unterhalten habe. Sie ist hübsch, wenn auch nicht hübscher als ihr gut tun würde und doch zeigt mein kleines Lächeln, dass ich zufrieden bin, was ich sehe. Oder? Vielleicht ist das Lächeln auch dem geschuldet, dass sich eine Hand in meine schiebt, sanft und zart. War es ein Fehler mitzukommen? Vielleicht, es würde sich herausstellen, aber allein diese Geste reicht um mich vorerst vom Gegenteil zu überzeugen. Mein Daumen bewegt sich vorsichtig, die Hand, die auf meiner liegt, begrüßend. Weitere Stunden vergehen so, leise Gespräche zwischen uns Erwachsenen, wenn auch keine, die von Belang sind. Geplänkel eben, welches man führt vor eine Magd bis schließlich wieder die Tochter wach wird. Das Spiel beginnt von neuem, wenn auch diesmal vielleicht nicht so aufregend und langanhaltend, denn irgendwann hat alles einmal ein Ende. Leoben also, Sitz der Gräfin von Leoben, beziehungsweise die Massenburg. Ich helfe aus der Kutsche, natürlich Gentleman der ich bin, bevor meine Augen sich umblicken. Ich höre Rondras Stimme, unnatürlich, anders als sonst und es zeigt mal wieder, wie unterschiedlich wir beide sind. Einige Schritte zurück betrachte ich die Burg, sehe mich um, um anzuschauen wie die Diener eilen. Dies also ist ihr anderes Leben. Es wäre ein tiefes Seufzen, wenn es nicht so unangebracht wäre, es jetzt herauszulassen. Ich drehe mich, waren die letzten Worte doch an mich gerichtet und ich neige ein wenig den Kopf. Natürlich, wenn Ihr es wünscht. Es ist das eine zu wissen, dass sie eine Gräfin ist, das andere nun auf ihrem Land zu weilen, vor ihrer Burg zu stehen und zu sehen, wie viele Menschen auf einmal um sie herum wuseln. Wie kann das eigentlich zwischen uns gut gehen? Auf der anderen Seite löst es auch andere Dinge in mir aus, Gefühle die etwas mit Besitz und Selbstbeweis zu tun haben.
Ob es ein Fehler war? Vielleicht, ich bin mir nicht sicher, ebenso wie bei ihr würde es sich bestimmt mit der Zeit herausstellen, die wir hier gemeinsam verbringen. Ihr habt es sehr schön hier. Mit Respekt gesprochen, unverhohlen und sicher nicht nur aus Höflichkeit. Einziger Haken? Ich bin mir nicht mehr sicher, wie egal mir ist, dass sie von Adel ist. Sicher nicht das, was sie erreichen wollte.

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Rondra
30. Herbstmond 1461

Nein, natürlich kann Rondra keine Gedanken lesen, aber die Kluft die sich zwischen ihnen auftut ist nicht zu ignorieren. Nimmt man es genau, tut sie sich auch nicht urplötzlich auf, schließlich ist dieser Graben schon immer dagewesen, er ist lediglich mit der Zeit noch ein bisschen tiefer geworden. Seine respektvolle Feststellung wird von Rondra mit einem leichten Nicken hingenommen. „Danke. Ich fühle mich hier sehr wohl…“lässt man den Bienenstock an Bediensteten außer Acht, der sie im Moment umgibt. „Der Herzog hätte meiner Familie keinen schöneren Sitz auswählen können.“Ja, tatsächlich fühlt sich das Weib hier irgendwie heimisch und vielleicht ist es gar nicht so ungewollt ihn hierher geschleift zu haben. Wie es gutgehen kann würde sie selbst nicht beantworten können, aber dass dies hier zu ihr gehört, dies ein Teil der Realität außerhalb ihrer kleinen Blase ist, welche meistens durch seine Welt vertreten ist. Die einzige Chance dass es gutgehen kann liegt darin ab und an auch diese Äußerlichkeiten zuzulassen. Unbewusst vielleicht etwas was sie aus ihrem letzten Streit mitgenommen hat – den Wunsch wirklich gesehen zu werden, auch hier. Einiges gäbe es vielleicht zu sagen, doch hier um Burghof ist weder die Zeit, noch der Ort dazu.
Die Zeit dreht sich weiter, Zimmer werden bezogen, ob nun die eigenen oder eben das Gästezimmer. Kurz ist die Ruhe, bevor die Grazer im Speisesaal wieder zueinander finden. Nur ein kleiner Teil des Saales ist ausgeleuchtet, denn es ist spät und sie nun wirklich keine große Gesellschaft – trotzdem entbehrt es nicht einer gewissen Symbolik, wie Rondra irgendwann feststellen muss. Leise plätschert das Gespräch dahin, es macht sich bemerkbar dass Johanna längst in die Federn gehört, denn beteiligt sich nun eher weniger daran, auch wenn sie ihre Müdigkeit natürlich nie eingestehen würde. Das Essen, Fleisch, Gemüse, Brot und Sauce – reichlich, aber nichts außergewöhnlich Aufwändiges. Es ist Erntezeit und die Natur deckt den Tisch reichlich, doch der bevorstehende Winter treibt zur Achtsamkeit – oder vielmehr Rondra selbst. Standesgemäß, aber nicht verschwenderisch. Der nächste Tag wird umrissen und vor allem zwischen Rondra und Laverna abgestimmt. Bis sich die Magd mit den Kindern schließlich zurückzieht. Die Verabschiedung fällt heute kürzer aus als sonst, heute würde Johanna sicherlich kein Theater mehr veranstalten.
Allein zu zweit und irgendwie gerade das doch nicht. Vielleicht der richtige Augenblick ihm das Zimmer zu zeigen, wegen welchem er eigentlich hier ist. Viel würde man darin heute sicherlich nicht mehr ausrichten können, das ist dem Weib klar, aber er würde es zumindest bereits einmal gesehen haben. Wie könnte es anders sein, eilfertig geht ein Diener mit einem Licht voran, weshalb der Weg durch die Treppenhalle und das Kaminzimmer eher ein schweigender wird. Erst als das dahinterliegende Familienzimmer erhellt ist und der Kerl sich zurückgezogen hat räuspert sich Rondra.
„Das Familienzimmer, oder vielmehr das Zimmer, welches einmal der Familie gewidmet werden soll.“Unnötig, wo sollten sie sonst sein? Dass es keineswegs fertig ist, sollte auch klar sein, denn wie schon zu Anakondas Besuch vor fast zwei Monaten ist es recht spartanisch ausgestattet bisher. Drei Sessel, ein Tischchen, an den Wänden neben der Tür wurde begonnen Regale aufzubauen, Kisten und Truhen sind mittlerweile herbeigeschafft worden – Zeug was einmal hier seinen Platz finden soll. „Es ist nicht viel… noch nicht.“fast mag es ein bisschen entschuldigend klingen. Herrje, es muss Monate her sein dass sie sich in Kelians Gesellschaft derart unsicher gefühlt hat. „Ich dachte an diese Wand…“die linke Hand hebt sich ein wenig und deutet auf die Wand links. „Ich dachte, weil sie den Fenstern gegenüber liegt wäre sie geeignet… aber letztlich… wirst du das beurteilen müssen.“Wieder etwas was seit langem nicht geschehen ist, die Unterlippe will sich zwischen ihre Schneidezähne schieben, auf halben Weg besinnt sich die Fuggerin allerdings und lässt es sein. „Es tut mir leid dass ich dich gedrängt habe mitzukommen“die Blauen lassen ab von der Wand und suchen ihn. Tatsächlich könnte das hier unerträglich werden, vor allem auch durch den zu erwartenden Besuch. „Trotzdem bin ich froh dass du hier bist.“Vielleicht würde es alles ändern, vielleicht auch nicht. Aber es ist richtig, gerade weil es für sie mehr ist als das was es ursprünglich sein sollte.

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Kelian_


Wonderwall
30.09.1461


Hat sie die Kluft absichtlich heraufbeschworen oder war ich es? Nein, natürlich ist es nichts Neues, dass uns ein Graben trennt und auch nicht, dass er größer geworden ist, aber wir haben ihn in den letzten Wochen gut verdrängt, vielleicht zu gut, so dass er nun mit aller Macht zurückdrängt. Viel Gedanken kann ich mir genau darüber nicht machen, denn kurz darauf führt einer der unzähligen Menschen hier mich zu meinem Zimmer. Ich bleibe kaum alleine, denn immer wieder kommt jemand, um entweder Gepäck zu bringen, ein Bad im Zuber anzubieten, zu fragen was ich sonst wünsche und so weiter. Gerade so schaffe ich es mir frische Sachen anzuziehen - es gehört sich doch so, oder? Das übereifrige mancher Bediensteter schreibe ich der Tatsache zu, dass noch nicht viele Gäste auf der Massenburg waren, seitdem Rondra die Hausherrin ist und schon gar keiner über Nacht, wenn man mal von Graufang absieht - und irgendwie zählt der Alte nun wirklich nicht.
Allzu viel Zeit ist nicht vergangen, seitdem wir alle angekommen sind als ich abgeholt werde. Eine junge Magd, zumindest wirkt es im Schein des Lichtes so, aber Nachts sind alle Katzen grau, nicht wahr? Hinein in das Zimmer mit den anderen Anwesenden, eine Verbeugung in Richtung der Damen, Johanna einbegriffen, bevor wir alle zusammen dasitzen. Ich kann meine Gemütsverfassung selbst nicht so genau einschätzen, schweige zumeist ähnlich wie das Mädchen, nur das meine Antworten auf Fragen ausschweifend höflich sind. Genug, um niemandem Unbekannten zu zeigen, dass ich bei Weitem nicht so warm mit allem hier bin, wie es den Anschein haben sollte.
Eigentlich sollte sich Erleichterung einstellen als das Weib und ich endlich allein sind, aber das tut es nicht und es ist ihre Schuld. Kein Ankommen, keine noch so flüchtige Berührung, sondern ein Hinweis auf das Zimmer und auf die Arbeit deretwegen ich hier bin. Es ist das alte Lied und doch spielt sich dieses immer noch gut. Sie macht mich zu eben dem, was ich bin, aber in ihren Augen nicht sein sollte - zumindest aus meiner Sicht. Aktion, Reaktion. Sie will also mit dem Maler sprechen, dann bekommt sie auch den Maler. Ich blicke mich um, doch das Licht reicht natürlich nicht, schon gar nicht um zu beurteilen, an welche Wand ich malen würde. Kann das Zeug herausgeräumt werden und eine Skizze, wie es einmal stehen soll, angefertigt werden? Ja, das wäre nötig um den optimalen Platz zu finden. Im Prinzip wäre es das schon, denn mehr würde ich heute wirklich nicht ausrichten können. Meine Hände schieben sich in meine Hose, ich ziehe die Schultern ein wenig an, bereit von ihr verabschiedet zu werden - so wie sie es mit jedem anderen auch machen würde, denn ich bin es gerade. Kelian der Maler, ein Diener unter vielen. Es sind die Worte, die mich dazu veranlassen sie anzuschauen, weg von der Wand. Du hast mich nicht gedrängt. Leise, aber nicht unfreundlich. Ich habe es nur nicht für eine gute Idee gehalten und dann eben doch wider besseren Wissens eingelenkt. Außerdem glaube ich kaum, dass es ihr Leid tut, aber das sage ich lieber nicht, es wäre Anlass für einen Streit und darauf habe ich gerade so gar keine Lust. Es klingt zu anstrengend, also halte ich den Mund und hab meine Ruhe, während sie sowas wie recht bekommt. Trotz der vernichtenden Gedanken lächle ich sie an und frage noch leiser, fast skeptisch nach. Ja? Warum ausgerechnet ich, jemand den sie niemals haben kann, zumindest nicht so wie sie es gerne würde.

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Rondra
30. Herbstmond 1461

Wie könnte sie den Maler nicht sprechen wollen. Immerhin ist es er in den sie sich verliebt hat. Weshalb die Situation von Rondra im ersten Moment auch vollkommen anders aufgenommen wird als von ihm. „Natürlich, ich werde morgen veranlassen dass hier alles herausgeschafft wird.“ Eine Skizze würde sich schwieriger gestalten. Hin und her hat sie bereits überlegt. Ein großer Tisch, an dem jeder Fugger seinen Platz findet, oder eben Sessel und Tische, das familiäre Wohnzimmer quasi. Bisher hat sie sich nicht recht entscheiden können, auch wenn die Tendenz da ist. Trotzdem nickt der Blondschopf „Auch eine Skizze sollte möglich sein.“ Sie denkt zu viel an zu Hause, wenn sie an die Ausgestaltung des Raumes denkt. Ein Ding der Unmöglichkeit.
Das andere Thema allerdings ist bei weitem noch schwieriger und das Eis unter ihren Füßen scheint bereits warnend zu knirschen. Nein, gedrängt hat sie eigentlich tatsächlich nicht. Sie haben sich gegenseitig mit ihren Argumenten dafür und dagegen matt gesetzt. Trotzdem sollte er wissen wie Rondra es eigentlich meinte. Doch seine bisherige Haltung lässt sie daran zweifeln. Dieses kleine gefragte „Ja?“ steht so vollkommen für die Grausamkeit des Augenblicks und jagt der Fuggerin einen entsetzlichen Schauer über den Rücken. Denn ein deutlicheres Zeichen für seine Stimmung kann es wohl kaum geben.
„Natürlich!“nachdrücklich und ein wenig lauter gesprochen als eben noch. . „Ich sagte es in Graz schon, ich habe dich gern um mich. Wie könnte ich da nicht froh sein?“Ein unglücklicher Seufzer kommt über ihre Lippen, die räumliche Distanz zwischen ihnen ist schnell überwunden. Doch was weiter? Selten dass Worte so sehr abgewägt werden müssen zwischen ihnen „Es ist schwierig hier und ich bin unsicher, aber…“ einiges an „aber“ ließe sich anführen. Zögerlich hebt sich ihre rechte Hand und legt sich auf seinen linken Unterarm. Ohne Druck, die Berührung allein ist ihr wichtig. „aber ich hatte das seltsame Bedürfnis dir einmal mein Heim zu zeigen.“Kein verwerflicher Wunsch – aber wahrscheinlich einer den man ebenfalls gut falsch verstehen kann. Diese Art von Gespräch, sie hasst sie und führt sie in letzter Zeit doch mit viel zu vielen Menschen die ihr nahestehen. Ein Eiertanz dessen sie langsam aber sicher müde wird. „Verzeih, wenn es falsch war.“die Müdigkeit schimmert durch ihre Worte hindurch, vielleicht sollte sie einfach gehen, bevor das hier eskalieren kann – wie so oft in letzter Zeit, wenn es auch meistens eher an ihr liegt.

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Kelian_


Wonderwall
30.09.1461


Die Berührung ist, was mein Lächeln ein wenig breiter werden lässt. Nur eine Spur, aber ausreichend als das es meine Augen erreicht, sich kleine Fältchen darum ziehen. Ja, natürlich ist sie froh, das war auch eher nicht das, was ich in Frage gestellt hab. Ich weiß nicht mal selbst, was es ist und doch ist es für uns beide greifbar, da bin ich mir sicher. Dennoch, ich trete ein kleines Stück an sie heran, auch hier nur ein Stück, denn wie sie richtig meint, ist es ihr Heim - also auch ihre Regeln. Küssen? Anfassen? Sie muss sagen, wann, denn ich weiß nicht, wie die Angestellten hier reagieren, wie sie angewiesen sind sich zu verhalten. Nur, allein schon die Aussage kann man falsch verstehen und ich bin fast gewillt absichtlich diese Abzweigung zu nehmen. Ihr Heim. Ja, natürlich. Dein, Mein, Unser? Unser gibt es eigentlich nicht, auch wenn ich es gerne glauben möchte. Mein Haus gegenüber der Universität ist auch genauso gut ihres. Sie hat einen Schlüssel, sie kann ein- und ausgehen wie sie es möchte. Aber letztendlich ist es eben doch mein und unsere Zeit so kostbar, dass ich sie eh nie allein lasse, wenn ich weiß, dass sie da ist. Natürlich ist es richtig, sei nicht albern. Du weißt, dass ich mir gewünscht habe Leoben zu sehen und selbst wenn es nicht so wäre, ganz abgesehen von allem anderen, liebe ich deine Idee für dieses Zimmer und freue mich darauf sie umzusetzen. Ich weiß noch nicht wie und auch nicht an welcher Wand, aber es fühlt sich gut an. Da ist es, ein wirklich breites Lächeln, durchströmt von der Idee, die es eigentlich nicht gibt und eben doch irgendwo in meinem Kopf herumwirbelt. Es ist nur so...wahr, dich hier zu sehen. Meine Lippen legen sich schnell einmal auf ihre Stirn, bevor ich uns komplett löse und in dem Zimmer umherschreite. Ich kehre zurück zu dem Thema, welches nur halb verfänglich ist - mir ist das Zögern nicht entgangen. Gib mir freie Hand bis zu einem gewissen Punkt, nicht nur, was die Wand angeht, sondern auch den Rest. Du darfst natürlich eigene Bedingungen stellen, wie Gegenstände, die unbedingt in das Zimmer müssen... Ich schlingere, ganz automatisch, denn jetzt befinden wir uns für mich in dem privatesten Bereich, abgesehen vom Schlafzimmer. Meiner Ideenwelt und ihrer Familie. Da muss doch einfach das 'Du' daher. Ich drehe mich noch einmal in den Raum und als ob ich den Schalter umlege, bin ich wieder zurück in dem Schauspiel, in dem ich der Gast bin und ich nach wie vor das 'Euch' benutze. Lustigerweise erinnert es mich ein wenig an unsere Tage auf der Lilie. Und nun, Miss Fugger? Zieht Ihr Euch zurück oder habt Ihr Interesse daran noch den Abend bei einem Wein oder ähnlichem ausklingen zu lassen? Es sind meine zwei Gesichter, die ich zeige, wenn man es so nennen kann. Der verunsicherte Kelian, in einer Welt, die ich mir nicht einmal als Junge erträumt habe, mit einer Frau, die ich um Längen nicht in meiner Liga sehe und eben der charmante Mann, der ich sein kann - und den sie eben meistens kennenlernt, wenn sie mich nicht gerade in ihre Grafschaft entführt und mir - wenn vielleicht auch nicht persönlich - die Gräfin gibt. Ein Wechsel im Benehmen, was völlig von ihr abhängig ist und durch kleine Gesten wie der Hand an meinem Arm gelindert wird. Verkehrte Welt.

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Rondra
30. Herbstmond 1461

In ihrem Kopf geht es zu wie in einem rollenden Weinfass. Die Themen wechseln so fix wie die Anrede und gleichzeitig geht es in ihrem Kopf nicht minder wirr durcheinander. Aber seine Worte sind recht treffend – hier ist es wahr und greifbar, Kluft, geschaffen durch Standesunterschiede. Genauso wahr ist allerdings, dass sie ihn trotzdem will. Freie Hand, in diesem Raum. Keine Bitte der sie leichthin stattgeben kann. Die Blauaugen huschen durchs Zimmer, folgen ihm zum Teil bei seinem Gang, während Rondra nachdenkt. Natürlich kommt wenn dann nur er in Frage und unabhängig von den Gefühlen die sie verbinden schätzt die Fuggerin seine Arbeit über alle Maßen und würde es auch unter ganz anderen Umständen tun. Langsam nickt sie, diesmal nicht zögernd, sondern einfach weil sie zu einer Entscheidung gekommen ist. „Du bekommst freie Hand. Was die Einrichtung angeht… lass‘ uns das mit dem Wein verbinden, ich bin mir selbst noch nicht ganz sicher wie ich den Raum haben wollen würde, vielleicht ist das das eigentliche Problem.“Immerhin was Räume angeht hat sie definitiv keinen kreativen Kopf – man kann ja aber auch nicht alles können. Somit sollte auch seine nächste Frage beantwortet sein. Wie könnte sie sich jetzt zurückziehen? Wenn sie selbst eine Ahnung hätte wie sie sich hier vor den Bediensteten verhalten will – in dieser Beziehung – vielleicht wäre alles andere einfacher. Natürlich würde es Gemunkel geben, das ist ihr von vornherein klar gewesen und Kelian wäre naiver als sie je hätte annehmen können, wenn er diese Vermutung nicht teilen würde. „Nun Peverell, dann schlage ich die Bibliothek vor, für den Wein.“Munter klingt es, als sie auf ihn zutritt. Ihre Hand streicht wieder über seinen Arm, gleitet an ihm hinab bis zur Hand, um ihre Finger für die restlichen Augenblicke zu verweben, die Augenblicke bis sie diese Tür öffnen würden. Seltsam wie unterschiedlich Sichtweisen sein können – ihre zögerliche Annäherung hat einen ganz anderen Grund als er wahrscheinlich annimmt. Groteskerweise will Rondra nicht dass er sich hier fühlt wie das was er vor Monaten hatte sein wollen. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb will sie das Eis brechen bevor es zu dick werden kann. Ein leichter Zug an seiner Hand, Kelian anzeigend dass er ihr ein wenig entgegen kommen soll, denn recken wird langsam schwierig, dann suchen ihre Lippen sanft die seinen. Kein ganz vorsichtiger Kuss, je länger er andauert, desto nachdrücklicher wird er. Nachdrücklich dass sie auch hier noch die seine ist, irgendwie, wie zwischen ihnen so vieles eben „irgendwie“ ist. Kurze Zeit später löst sich die Blonde, grinst vorsichtig und wird langsam aber sicher wieder zur Gräfin, bereit hinaus zu gehen, Wein zu ordern und sich in die Bibliothek zurück zu ziehen.

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Adam
01. Oktober 1461

Es war eine dieser seltenen Ereignisse, die man herbeisehnte und gleichzeitig hoffte, der Tag, an dem sie eintreten würden, würde nie kommen. So sehr Adam sich auch wünschte, Graufang endlich wiederzusehen, so sehr fürchtete er auch dem Alten ins Gesicht zu blicken und darin nichts zu erkennen, weil der mit dem Tode rang. Wegen ihm.

Adam, der die vorbeiziehende Landschaft betrachtete, drehte den Kopf und sah nun zu Ana, die ihm gegenübersaß und wie er, zumindest äußerlich entspannt, den Rüttelbewegungen der Kutsche nachgab. Gemächlich fuhren sie ihrem Ziel entgegen. Eilig hatten sie es nicht. „Fühlst du dich wohl? Du siehst so blass aus.“ Besorgt musterte der Herzog sein Weib. „Möchtest du die Beine vielleicht hochlegen?“
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Anakonda
01.10.1461 ~ Wenn zwei eine Reise tun...

Das wollte sie tatsächlich und schnell reißt sich ihr Blick von der herbstlichen Landschaft los.
„Manchmal glaube ich du kannst meine Gedanken lesen.“ Ein dankbares Lächeln wird Adam geschenkt während sie die Stiefel abstreift. „Die haben bisher immer gepasst, meinst du ich wachse noch?“ Ein Augenzwinkern begleitet ihre letzte Bemerkung und ihre Füße werden neben Adam platziert. Eine Weile würde sicher noch vergehen bis sie Leoben erreichen, die gut und gerne mit ein wenig Schlaf verbracht werden kann. Anas Gedanken kreisen darum, ob es neben einer Frühjahrsmüdigkeit nun so etwas auch im Herbst gibt. Eigentlich müsste sie wirklich ausgeschlafen und ausgeruht sein doch seit Tagen schon macht bleierne Müdigkeit breit.
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Adam
01. Oktober 1461

Aber es geht dir gut, ja?“ hakte Adam nach, auch wenn Ana danach aussah, als täte ihr Ruhe eher gut. „Nur ein wenig müde und…“, er schob eine Hand unter ihre Füße und platzierte sie auf seinem Schoß. Die Stiefel hatten tiefe Druckstellen hinterlassen. „…zu kleine Stiefel?“ Kopfschüttelnd betrachtete er die Blessuren und begann vorsichtig ihre Füße zu massieren, wie sie es gern mochte. Vermutlich würde sie gleich einschlafen, wie sie es immer tat. „Warum hat die Herzogin des Landes es nötig zu kleine Stiefel zu tragen?“ neckte er sie grinste zu ihr rüber.
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Anakonda
01.10.1461 ~ Wenn zwei eine Reise tun...

Ein genüssliches Schnurren begleitet Adams Streicheleinheiten während Ana noch tiefer auf ihrem Sitz rutscht.
„Das hat sie nicht, die haben immer gepasst. Ich werde wohl mal einen Arzt aufsuchen müssen.“
Obgleich die Augen fast zufallen würde Ana gern noch ein paar Worte über den bevorstehenden Besuch verlieren um etwas über Adams Gemütszustand zu erfahren. Sie selbst sah dem Treffen eher entspannt entgegen, nachtragend war sie nie. Einmal laut Luft gemacht und dann wäre sicher alles wieder gut.
„Weißt du ob schon ein Arzt bei Graufang war?“

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Adam
01. Oktober 1461

Adam runzelte die Stirn, sagte aber nichts, sondern massierte stumm ihre geschundenen Füße weiter. Gepasst. Natürlich. Als ob Körperteile sich spontan entschieden, weiterzuwachsen oder größer zu werden. Innerlich schüttelte der Herzog den Kopf, obwohl er nicht umhin kam, festzustellen, dass ihre Füße tatsächlich irgendwie runder wirkten. Wurde man an den Füßen dick? Ana hatte zugelegt die letzten Wochen, was ihr aber nur gut tat und davon hatte er noch nie etwas gehört. "Ja, mach das.“ Einen Arzt kommen zu lassen, wäre das sinnvollste. Und wo sie gerade beim Thema waren….
Adam mied ihren Blick, als Ana Graufang erwähnte. „Nein. Ich hatte keine Gelegenheit mit Rondra allein zu sprechen. Ich weiß nur das, was in ihrem Brief stand.“ Den Ana kannte und der kaum etwas über den Zustand des Onkels aussagte – außer, dass er an der Schwelle des Todes stand und wen Rondra dafür verantwortlich machte.
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Anakonda
01.10.1461 ~ Wenn zwei eine Reise tun...

Auch wenn er kein Wort darüber sprach wusste Ana wie sehr ihn der schlechte Gesundheitszustand des Alten belastet. Wieder und wieder hatte sie versucht ihm seine Schuldgefühle zu nehmen. Er hatte keine Wahl und Rondra würde dies auch verstehen müssen.
„Wir werden ja sehen wie es ihm geht. Ich bin aber sicher das er bei Rondra gut aufgehoben ist.“
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Kelian_


Wonderwall
01.10.1461


Der eine Abend endet und macht damit Platz für den Beginn eines neuen Tages, der die Menschen mit Sonne begrüßt und mehr verspricht als er eigentlich hält, denn es ist kalt in den Landen, vielleicht sogar schon Minusgrade und es wird dringender die Ernte einzuholen, falls noch welche auf den Feldern sind.
Obwohl ich zu Gast bin, wähle ich für diesen Morgen keine feine Kleidung, denn ich würde mich nach dem Frühstück verabschieden und meiner Wege gehen. Vielleicht wäre es angemessen, dass ich Rondra beistehe, aber meine Entzückung bezüglich der Herzogin hält sich in Grenzen. Ich habe die mir selbst gestellten Regeln aufrecht erhalten, habe meinen Mund gehalten bezüglich des kleinen Briefwechsels - wenn man es überhaupt so nennen kann - denn das eine betrifft nicht das andere. Sie ist Rondras Cousine, sie sollen diese unsägliche Angelegenheit aus der Welt schaffen. Hoffentlich, denn dass sie nicht einsieht, was falsch gelaufen ist, hat man wohl deutlich bemerkt. Etwas spöttisch verziehen sich meine Lippen, als ich daran denke, doch wer wird schon nachtragend sein? Ich in diesem Fall solange bis ich eine Entschuldigung von dem Weib erhalte und keinen Tag kürzer. Also werde ich diesen Groll wohl mit ins Grab nehmen. Ich trolle mich durch die Burg hin zum Frühstück mit den Damen und es läuft ähnlich ab wie das Abendessen. Es werden Gespräche geführt, aber keine von Belang, sondern alles höfliches Gerede. Es dauert nicht ewig, das Frühstück und wie ich am Abend bereits angekündigt habe, verneige ich mich vor Rondra und Johanna, um das Weite zu suchen. Die große Blonde weiß bescheid, auch dass die Kleine mich natürlich aufsuchen darf. Meine Schritte führen mich in das Zimmer, welches mir bereits gestern gezeigt wurde - nur dass es heute genug Licht hat und Diener bereits in den letzten Zügen sind es auszuräumen. Nicht lange muss ich warten bis ich alleine zurückbleibe und als ob ich öfter sowas mache - vor allem ganz im Sinne von Johannas Gedanken - setze ich mich auf den Boden und beginne eine Wand nach der anderen anzustarren. Die eine länger als die andere, je nachdem wie sehr ich denke, dass sie in Betracht kommt. Es tut gut, ich, der Raum und seine Wände. Allein.

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Adam
01. Oktober 1461

Zumindest besser als in Straßburg“, murmelte Adam mehr zu sich selbst als zu Ana. Ob die ihn überhaupt noch gehört hatte, wagte er zu bezweifeln, blinzelte sie schon eine Weile müde und verlor gerade jetzt den Kampf gegen das Einschlafen. Die Lider flattern kurz, das Gesicht wurde weich und ein Seufzer war zu hören, ehe dies sie tiefer in die Polster sackte.
Er hob ihre Füße von seinen Schoß, stand auf und legte sie auf der gegenüberliegenden Bank ab, während er den weiblichen Leib ein wenig drehte, so dass Ana auf der Bank zum Liegen kam. Er selbst setzte sich dazu, so dass er ihren Kopf auf seine Oberschenkel betten konnte. Wieder war’s die Landschaft, die er betrachtete und die für ein wenig Kurzweil sorgen musste, während er gedankenverloren die Strähnen von Ana’s Haar durch seine Finger gleiten ließ.

Die Zeit verging, ohne dass sein Weib aufwachte. Am Ende war er es dann, der ihr mit dem Finger über die Wange fuhr, um sie so zu wecken, als die Kutsche zum Stillstand gekommen war. „Ana, wir sind da.“
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