Rondra
30. Herbstmond 1461
Natürlich wuselt das Kind wieder auf der Gasse umher, wo soll sie auch sonst stecken? Es wundert die Mutter jedenfalls nicht sonderlich als sie ihre Tochter schließlich bei ihrem Liebsten findet. Eine freundliche, aber etwas höflich distanzierte Begrüßung folgt, begleitet vom munteren Geplapper der Fünfjährigen. Der Bogen ist dabei, natürlich! Ein Grinsen stiehlt sich über Rondras Züge und natürlich kann sie sich einen Scherz weshalb er sie eigentlich begleitet nicht verkneifen. Laverna jedenfalls würde wohl den bisher ruhigsten Aufenthalt auf Leoben verleben, zumindest sieht es im Augenblick ganz danach aus.
Lange dauert es wirklich nicht mehr, bis die kleine Gesellschaft eingepfercht in der Kutsche gen Norden rumpelt. Johanna mit Laverna nebst Nora auf der einen Seite, Rondra und Kelian auf der anderen. Allzu eng geht es tatsächlich nicht zu, wäre da nicht immer wieder Johanna, die aufspringen und mal rechts, mal links aus der Kutsche spähen muss. Goldener Herbst und was gibt es nicht alles zu sehen. Wie groß ist die Enttäuschung, dass weder am großen Apfelbaum, noch an den Kastanien gehalten wird. Doch lange währen die Tränen nie, man könnte ja etwas verpassen, außerdem ist da noch der Futterkorb der Magd.
Nah beieinander sitzt man, doch nicht nah genug. So bleibt es beim gelegentlichen Zusammenstoßen der Schultern, wenn der Kutscher einer Unebenheit nicht ausweichen kann. Die Gespräche? Die geplante Malerei, die Wiege, ansonsten überwiegend von Johanna bestimmt. Sein Pferd, der Bogen und der Wehrgang auf der Massenburg natürlich würde es kaum möglich sein von dort zu schießen, aber man kann ja mal darüber reden. . Rondra ist stiller als sonst, es ist seltsam auf diese Art beieinander zu sein. Nicht nur unter den Blicken Johannas, sondern auch Lavernas Anwesenheit ist gewöhnungsbedürftig. Unermüdlich geht dafür Johannas Mundwerk und es müssen Stunden vergangen sein, bis sie schließlich doch ruhiger wird, Kelian nicht mehr alle zehn Minuten aufgeregt auf irgendetwas hingewiesen wird und auch Lavernas Korb nicht mehr so recht ziehen mag. Schließlich sinkt der kleinere Blondschopf gegen Lavernas Schulter und verliert sich im Land der Träume. Weiter geht es, stiller wird es, nun mit schlafendem Kind an Bord und der einbrechenden Dunkelheit. Die Dunkelheit und die Stille allerdings haben ihre Vorteile, vorsichtig tastet sich Rondras Hand über das Sitzpolster, ein wenig verdeckt durch den Stoff ihres Kleides. Fingerspitzen die sich kurz berühren, fast fragend und diesmal nicht zurückzucken. Sanft schiebt sich ihre Hand über seine.
Erst als es schließlich bergan geht, erwacht Johanna wieder, längst ist die Umgebung in dunkle Schwärze gehüllt, was dem aufgeregten Stimmchen keinen Abbruch tut, denn augenscheinlich ist das Ziel nahe.
Je steiler es wird und je mühevoller sich die Kutsche hinauf quält, desto lauter das Kind, könnte man meinen. Schließlich umfängt sie flackernde Helligkeit, das Burgtor wird passiert, draußen hebt Stimmgewirr an genauso wie drinnen Johanna wieder alles kommentiert. Schließlich kommt das Gefährt im oberen Burghof zu stehen und lange dauert es nicht bis der Schlag eilfertig geöffnet wird.
Ein Insasse nach dem anderen klettert heraus, mal mit mehr, mal mit weniger unterstützender Hilfeleistung. Hektische Betriebsamkeit umfängt sie, das Gepäck, die Pferde, die Kutsche natürlich sie selber, alles will und soll versorgt werden. Minuten mögen es sein, in denen die Gräfin vollauf damit beschäftigt ist Informationen zu erhalten und Anweisungen zu geben. Eins der Gästezimmer ist durchzulüften, das große vorzubereiten, denn schließlich erwartet sie in den nächsten Tagen das Herzogspaar wer weiß ob sie sich ausruhen wollen. Abendessen, ja, bald. Die Kinder müssen ins Bett.
Suchend irren die Blauaugen schließlich über die nähere Umgebung, längst gleicht des Burghof einem Ameisenhaufen aber immerhin scheint ein jeder genau zu wissen was zu tun ist. Johanna steht an der Kutsche, sorgsam darauf bedacht dass der Bogen ja anständig behandelt wird. Du isst doch mit uns?Starr hält Rondra auch hier am Du fest, als sie sich an Kelian wendet. Alles in allem könnte das hier ein schwierigerer Drahtseilakt werden, als sie sich in Graz noch vorgestellt hat. Ob es ein Fehler war? In Johannas Augen sicherlich nicht und sie selbst nun, sie würden sehen.
Natürlich wuselt das Kind wieder auf der Gasse umher, wo soll sie auch sonst stecken? Es wundert die Mutter jedenfalls nicht sonderlich als sie ihre Tochter schließlich bei ihrem Liebsten findet. Eine freundliche, aber etwas höflich distanzierte Begrüßung folgt, begleitet vom munteren Geplapper der Fünfjährigen. Der Bogen ist dabei, natürlich! Ein Grinsen stiehlt sich über Rondras Züge und natürlich kann sie sich einen Scherz weshalb er sie eigentlich begleitet nicht verkneifen. Laverna jedenfalls würde wohl den bisher ruhigsten Aufenthalt auf Leoben verleben, zumindest sieht es im Augenblick ganz danach aus.
Lange dauert es wirklich nicht mehr, bis die kleine Gesellschaft eingepfercht in der Kutsche gen Norden rumpelt. Johanna mit Laverna nebst Nora auf der einen Seite, Rondra und Kelian auf der anderen. Allzu eng geht es tatsächlich nicht zu, wäre da nicht immer wieder Johanna, die aufspringen und mal rechts, mal links aus der Kutsche spähen muss. Goldener Herbst und was gibt es nicht alles zu sehen. Wie groß ist die Enttäuschung, dass weder am großen Apfelbaum, noch an den Kastanien gehalten wird. Doch lange währen die Tränen nie, man könnte ja etwas verpassen, außerdem ist da noch der Futterkorb der Magd.
Nah beieinander sitzt man, doch nicht nah genug. So bleibt es beim gelegentlichen Zusammenstoßen der Schultern, wenn der Kutscher einer Unebenheit nicht ausweichen kann. Die Gespräche? Die geplante Malerei, die Wiege, ansonsten überwiegend von Johanna bestimmt. Sein Pferd, der Bogen und der Wehrgang auf der Massenburg natürlich würde es kaum möglich sein von dort zu schießen, aber man kann ja mal darüber reden. . Rondra ist stiller als sonst, es ist seltsam auf diese Art beieinander zu sein. Nicht nur unter den Blicken Johannas, sondern auch Lavernas Anwesenheit ist gewöhnungsbedürftig. Unermüdlich geht dafür Johannas Mundwerk und es müssen Stunden vergangen sein, bis sie schließlich doch ruhiger wird, Kelian nicht mehr alle zehn Minuten aufgeregt auf irgendetwas hingewiesen wird und auch Lavernas Korb nicht mehr so recht ziehen mag. Schließlich sinkt der kleinere Blondschopf gegen Lavernas Schulter und verliert sich im Land der Träume. Weiter geht es, stiller wird es, nun mit schlafendem Kind an Bord und der einbrechenden Dunkelheit. Die Dunkelheit und die Stille allerdings haben ihre Vorteile, vorsichtig tastet sich Rondras Hand über das Sitzpolster, ein wenig verdeckt durch den Stoff ihres Kleides. Fingerspitzen die sich kurz berühren, fast fragend und diesmal nicht zurückzucken. Sanft schiebt sich ihre Hand über seine.
Erst als es schließlich bergan geht, erwacht Johanna wieder, längst ist die Umgebung in dunkle Schwärze gehüllt, was dem aufgeregten Stimmchen keinen Abbruch tut, denn augenscheinlich ist das Ziel nahe.
Je steiler es wird und je mühevoller sich die Kutsche hinauf quält, desto lauter das Kind, könnte man meinen. Schließlich umfängt sie flackernde Helligkeit, das Burgtor wird passiert, draußen hebt Stimmgewirr an genauso wie drinnen Johanna wieder alles kommentiert. Schließlich kommt das Gefährt im oberen Burghof zu stehen und lange dauert es nicht bis der Schlag eilfertig geöffnet wird.
Ein Insasse nach dem anderen klettert heraus, mal mit mehr, mal mit weniger unterstützender Hilfeleistung. Hektische Betriebsamkeit umfängt sie, das Gepäck, die Pferde, die Kutsche natürlich sie selber, alles will und soll versorgt werden. Minuten mögen es sein, in denen die Gräfin vollauf damit beschäftigt ist Informationen zu erhalten und Anweisungen zu geben. Eins der Gästezimmer ist durchzulüften, das große vorzubereiten, denn schließlich erwartet sie in den nächsten Tagen das Herzogspaar wer weiß ob sie sich ausruhen wollen. Abendessen, ja, bald. Die Kinder müssen ins Bett.
Suchend irren die Blauaugen schließlich über die nähere Umgebung, längst gleicht des Burghof einem Ameisenhaufen aber immerhin scheint ein jeder genau zu wissen was zu tun ist. Johanna steht an der Kutsche, sorgsam darauf bedacht dass der Bogen ja anständig behandelt wird. Du isst doch mit uns?Starr hält Rondra auch hier am Du fest, als sie sich an Kelian wendet. Alles in allem könnte das hier ein schwierigerer Drahtseilakt werden, als sie sich in Graz noch vorgestellt hat. Ob es ein Fehler war? In Johannas Augen sicherlich nicht und sie selbst nun, sie würden sehen.
_________________