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Grafschaft Leoben - Die Massenburg

Tunny
Am Nachmittag des 26. Februar 1462

Die Reaktion ist nicht gänzlich unerwartet. Womit ihr Zucken gemeint ist. Was darauf folgen würde, allerdings nicht. Mirabel sieht ihm direkt ins Gesicht. Und scheint ihn nicht mal zu erkennen. Zu benebelt scheint sie zu sein. Sie wehrt ihn ab. Will verhindern, dass seine Pranken auf ihrer Schulter Platz finden. Und gibt mit ihrem panischen Geschreie zu verstehen, dass sie es durchaus ernst meint. Die Worte lassen Tunny für einen Moment fragend dreinschauen, ehe er verstehend nickt. Das Weib hat Wahnvorstellungen. Muss es haben. Denn Tunny ist nicht gerade dafür bekannt, Mirabel zu peinigen. Für so sadistisch hält sich Tunny dann doch nicht. Immerhin hat er sich noch nie gefragt, wie viele Gerippe er aus Mirabel herausschneiden kann.
An ihr ist sowieso nichts dran.
Ihre Augen sprechen eine klare Sprache. Weshalb Tunny dazu übergeht, den kleinen Wettstreit kurzerhand weiterzuführen. Die Harpyie soll aus ihrem Dämmerzustand völlig hinausbefördert werden. Weshalb Tunny dazu übergeht, seine Hände nun – wenn nötig, auch gewaltsam – an ihre Schultern zu bringen, um sie ordentlich durchzuschütteln. Eindringlich will er sie aus ihrem Wahn zurück in die Realität führen."Wach auf, Weib! Ich bin's!" kommts von Tunny, der zu ihr durchzudringen versucht. Er hat keine Ahnung, für wen oder was er gerade gehalten wird. Als Eindringling? Feind? Verräter? Egal.
Sie muss aufwachen. Notfalls auch mit Gewalt. Dass er sie nicht einfach ihrem Schicksal überlässt, ist beschlossene Sache. Die vorige Entscheidung wird nicht hinterfragt.

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Mirabel
Am Nachmittag des 26. Februar 1462 – Entgiftung und andere Quälereien

Erfolglos versucht sie die Hand fortzuschlagen, nur damit ihm nächsten Moment, zwei Pratzen nach ihr greifen. Mira wehrt sich, schreit wieder auf und beginnt dazu zu zappeln. Nein, nein, NEIN! Nie wieder! überschlägt sich die Stimme, während Finger sich krümmen als sie an den Schultern gepackt wird, um dann die Nägel gen seiner F.ratze und seiner Brust zu schicken. Lass mich los! schreit sie weiter, eh sie jäh durchgeschüttelt wird und die energische Stimme Tunnys dazu erklingt.

Es dauert einige Sekunden, in denen das Weib blinzelt, die F.ratze langsam verblasst und sich das Gesicht des Metzgers zeigt. Wie erstarrt sitzt sie dann einen Moment da, sieht den Freund aus großen Augen an und scheint langsam zu begreifen. Sie ist nicht in Gefahr. Es war alles nur ein böser Traum. Und der Kerl hier vor ihr, wird ihr bestimmt nicht antun, was der Ehemann einst getan hat.
Heftig wird geschluckt, eh die Anspannung von ihr abfällt, der Leib des Weibes zu zittern beginnt vor Erleichterung und Bernsteine glasig zu schimmern anfangen. Solche Angst hatte sie schon so lange nicht mehr gehabt! Nie wieder hat sie das fühlen wollen. Diese Hilflosigkeit. Dieses Ausgeliefert sein…

Drum ist es erst ein leichtes Zucken der Schultern, die gehalten werden, eh sich das hübsche Gesicht gequält verzieht und die Schwarzhaarige zu Schluchzen beginnt, während erste Tränen ihre Wangen hinab laufen. Ich konnte es ihm nicht mehr sagen…. wispert sie dann, als völlig unerwartet – wahrscheinlich durch das Erscheinen Tunnys hervorgerufen, der ihr den Brief unter die Nase gehalten hatte – der Schmerz in ihrer Brust sich Bahn bricht, welchen sie sonst im Alkohol ertränkt hat. Erst dann sinkt die Räuberin an die Brust und damit in die ursprünglich angebotene Umarmung des Metzgers, wo sie bitterlich zu weinen beginnt.


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Tunny
Am Nachmittag des 26. Februar 1462 - Ein Moment der Wahrheit

Erneut vernimmt er ihre nahezu panisch schreiende Stimme. Sieht, wie sie zu zappeln beginnt. Als würde sie jeden Moment vor ihren Schöpfer treten. Unendliche Qualen erleiden. Irgendwas will sie nie wieder erleben. Was genau, weiß Tunny nicht. Kann er auch nicht wissen. Noch nicht. Unmittelbar nach dem Überschlagen ihrer Stimme fühlt der Metzger ihre Nägel auf dem Stoff seines Hemdes, wo sie ihre Wege schließlich direkt zu seiner Haut finden – und diese aufzukratzen beginnen. Tunny verzieht angesichts der Schmerzen, die damit verbunden sind, leicht das Gesicht. Erträgt es schweigend. Und verstärkt sein Schütteln nur noch mehr. Das Weib. Es scheint entgültig von Sinnen zu sein.
Bis sie schließlich zu blinzeln beginnt. Und damit passiver wird. Der Griff des Metzgers um ihre Schultern wird schlagartig schwächer. Doch noch will er die Hände nicht von ihren Schultern abheben. Zu sehr misstraut er der Stille. In einem solch unberechenbaren Zustand könnte Mirabel alles machen. Ihren Blick erwidert Tunny, der allmählich ihr Zittern durch seine Hände spürt. Und nimmt ihr Schlucken wahr. Sie scheint wohl entgültig erwacht zu sein. Und verstanden zu haben, wem sie die Kratzspuren zugefügt hat. Nicht ihrem vermeintlichen Peiniger. Eher den vermeintlichen Freund. Ihre Augen beginnen, glasig zu schimmern. Als würde sie gleich zu heulen beginnen. Dennoch zuckt sie zunächst nur mit den Schultern, als wüsste sie selbst nicht, was Sache ist. Oder sie sich die einfache Frage stellt: Warum nicht? Ehe sie das Gesicht verzieht und schließlich zu schluchzen beginnt."Ich konnte es ihm nicht mehr sagen…. ". Das leise, aber nicht minder ausdrucksstarke Eingeständnis, dass von größter Stärke zeugt. Zunächst versteht Tunny nicht, was sie meint. Doch dann treten die wenigen Worte, die er von dem zusammengefalteten Brief gelesen hat, jäh vor das geistige Auge. Womit Tunny zu dem Schluss kommt, dass nur eine Person gemeint sein kann.

Ihr toter Kerl. Ibario.

Ein wunder Punkt. Er muss ihre wahre Liebe gewesen sein. Womit alles einen Sinn ergibt. Ihre Verschlossenheit. Ihr Hang zum Saufen. Ihre Launigkeit. Alles scheint auf lächerliche Art und Weise Sinn zu machen. Sie verschloss sich, um sich keine Blöße zu geben. Keinen mehr an sich heranzulassen. Sie besäufte sich, um ihre immer wiederkehrenden Gefühle zu ertränken. Und so gefühlskalt wie nur irgend möglich zu sein. Weshalb sie chaotische Züge annahm. Launisch wurde. Unnahbar. Ihr Freund zu sein? Eine Herausforderung.
Eine, die Tunny gerne annimmt.
Er schließt die Arme um sie. Drückt Mirabel an sich. Fühlt ihr nasses Leibchen an seiner Brust. Und will mit seiner herzlichen Geste zeigen, wie scheiß egal es ihm ist. Sie könnte mit Dung überhäuft und einer extra Portion Pisse geduscht worden sein. Jetzt ist Tunny nur eines wichtig. Ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine ist.
Keiner konnte Ibario sagen, was er hätte wissen sollen, bevor er dem Herrn gegenübertritt. Auch Tunny nicht. Er konnte ihm nicht sagen, wie sehr er ihn respektiert hat. Wie dankbar er dafür ist, dass er nun mitten innerhalb einer Gemeinschaft stehen und sich um sie kümmern kann, statt nur dabei zu sein und mitzulaufen. Für all das Wissen, dass sich Tunny aneignen konnte. Die Kontakte, die er knüpfen konnte. Die unvergesslichen Momente, die man zusammen erlebt hat.

Und die Bedeutungslosigkeit, aus die Tunny gezogen wurde.

Jedes Wort wäre fehl am Platz. Würde die noch immer zu Stimmungsschwankungen neigende Mirabel wohl verstimmen und dazu bringen, sich wieder zu verschließen. Weshalb Tunny schweigt. Und, einem Felsen gleichkommend, einfach der Freund sein will, den sie am dringensten zu brauchen Scheint. Der Schweigsame, der ihr seine Schulter – oder in diesem Falle seine Brust – anbietet. Um ihr Halt zu geben.

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Mirabel
Am Nachmittag des 26. Februar 1462 – Eingeständnisse

Arme legen sich um das Weib, halten sie fest, während diese hemmungslos an der Brust des Metzgers weint. Lange schon hat sie keine so klaren Momente mehr gehabt wie in den letzten Stunden, bevor sie eingeschlafen war und noch weitere würden ganz bestimmt folgen, wenn sie dem Teufelszeug fern bleibt. Und genau das hat sie vor! Sie hatte nicht mehr gelebt in den vergangenen Monaten, sondern vielmehr vor sich hingesiecht und irgendwie überlebt. Zu viele Verluste, zu viel Verrat haben dazu geführt, dass sie ihr Seelenheil im Alkohol gesucht hat, mit dem Ende, dass sie unter Wahnvorstellungen versucht hat, sich ihr Leben zu nehmen.

All das ist momentan so klar und deutlich und das Weib weiß um ihr Glück, Freunde zu haben wie den Engländer und den Mann, der sie gerade in Armen hält. Zwei Kerle, die ihr das Leben gerettet haben. Unaufhaltsam strömen die Tränen aus den Augen des Weibes. Sie fühlt sich so leer seit sie die Nachricht damals erhalten hatte. So als wäre sie nur noch ein halber Mensch. Und als sie dann noch den Brief geöffnet und gelesen hatte, zerbrach auch noch der Rest in ihr. Alles ist über ihr zusammen gefallen wie ein Kartenhaus: die Fassade, sie sie für jeden aufgesetzt hat. Alles.

Doch jetzt, hier, in diesem Augenblick lässt sie das erste Mal wirklich los. Zeigt die wahre Mira. Jene, welche völlig verloren ist, nicht mehr weiß, wohin sie gehört und wer sie eigentlich ist. Die Tränen wirken befreiend und irgendwann lassen diese nach. Lider sind geschlossen, der Herzschlag beruhigt sich und der Atem wird gleichmäßiger, flacher. Seit so langer Zeit spürt sie echten Frieden, der Grund, weshalb sie irgendwann, ohne dass einer von Beiden noch gesprochen in den Armen Tunnys einschläft….





02. März 1462 – Erfreulicher Besuch

Mira steht in einem einfachen Kleid an einem der Fenster in ihrem Zimmer und schaut hinaus. Gedankenverloren bürstet sie sich das frisch gewaschene Haar, das inzwischen schon wieder getrocknet ist und legt die Bürste dann auf das gemachte Bett. Es geht der Schwarzhaarigen sichtlich besser als noch vor wenigen Tagen. Der Verband an ihrem Handgelenk ist frisch und sogar ein wenig Farbe ist in das blasse Gesicht zurück gekehrt. Natürlich verlangt der Körper noch immer nach dem Gesöff, doch hat das Weib dieses Verlangen soweit unter Kontrolle, dass sie nicht im nächsten Augenblick wieder auszurasten droht.

Tief atmet sie durch und blickt weiter in die Ferne. So mancher Gedanke, so manche Idee und auch allerley Erkenntnisse hat sie gehabt seit sie hier ist und sie würde grundlegendes ändern müssen. Oder einfach wieder zu alten Wegen zurück kehren? Nun, man würde sehen was geschehen würde, doch zunächst muss sie erst einmal wieder völlig Herr über sich selbst werden…


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Kelian_


The old days are gone
02.03.1462


Gerade erst ist die Zimmertür hinter mir zugeklappt, um mich zu Mira zu begeben, als ich meinen Namen recht leise hinter mir höre. Es ist die Blonde, die sich meine Zeit erschleicht bei einem Spaziergang. Gut, ob ich nun sofort zu Mira gehe oder erst in einer Stunde ist gleich, immerhin erwartet sie mich nicht - sicherlich haben Rondra und ich einiges zu besprechen. Der gestrige Abend war irgendwie eine Katastrophe, hat aber auch niemand gesagt, dass der Spaziergang besser werden muss, oder? Ist er auch nicht, auch wenn es durchaus Lichtblicke gibt. Schweigen, Worte, Vorwürfe, große Worte und am Ende wenige Sätze, die all dies kaputt machen und mir eine Last auf die Schultern legen, die ich so nicht verdient habe. Ronda also ist eine Heilige. Rondra nicht mehr. Zumindest nicht seitdem sie mich kennt. Ich bin also daran schuld? Die Gedanken kreisen darum, lassen kaum etwas anderes zu, weswegen ich schließlich meinen Abschied früher als geplant durchsetze. Eine Verbeugung vor dem Weib, Enttäuschung meinerseits bevor ich nun endlich tatsächlich abrausche. Richtung Mirabel. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe, aber dies ist am Ende bei mir angekommen. Sie hat den Anspruch an sich selbst, eine Heilige zu sein und ich bin derjenige, der sie davon abhält. Eine bittere Erkenntnis, jedoch hat sie wohl keinen Raum in dem, was kommen wird.
Etliche Tage nun weilt Mira hier, doch durch meine Krankheit habe ich sie nun vier Tage nicht gesehen. Wer zu einer Krönung gehen kann, der kann erst recht eine gute Freundin in Not besuchen. Vielleicht nicht als blühendes Leben, eher etwas blässlich und kränklich, aber immerhin. Ich weiß, dass Tunny sich meist um das Weib gekümmert hat, habe ich mir doch durch die Mägde Bericht erstatten lassen. Ich weiß um den Umstand, dass Stühle kaputt gegangen sind, weiß, dass das Weib eine schwere Zeit durchgemacht hat. Weiß es vielleicht auch aus eigener Erfahrung, auch wenn mein Entzug damals etwas anders stattgefunden hat. Am Ende hat er mich auch wieder mit klareren Sinnen zurückgelassen. Ich besitze die Höflichkeit zu klopfen, bevor ich den Schlüssel im Schloss drehe. Sie ist an sich keine Gefangene und am Ende eher doch. Sie kann gehen, aber eben auch nicht. Ich stocke kurze als ich eintrete, es gibt so viel zu besprechen, aber ich bin perplex, weshalb das erste, was aus meinem Mund kommt sicher nicht das ist, was man erwartet hätte. Mira, du trägst ein Kleid. Sie sieht aus wie das, was sie einmal war. Eine Lady. Ich schließe die Tür hinter mir, bin etwas sprachlos, habe ich sie definitiv nicht so erwartet. Eher noch mehr am Boden. Ein Lächeln bricht sich die Bahn, etwas blässlich wie meine gesamte Erscheinung, aber deutlich erkennbar. Vieler Worte bedarf es meiner Meinung nach nicht, ich setze mich langsam, aber dennoch nicht weniger zielstrebig in Bewegung in dem Bestreben das Weib in meine Arme zu ziehen. Feiern wir auf neuen Wegen, dass es dem Weib besser geht.

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Mirabel
02. März 1462 – Erfreulicher Besuch

Schon als der Schlüssel sich im Schloss dreht löst sich ihr Blick vom Fenster und das Weib dreht sich halb zur Türe um. Insgeheim erwartet sie wie so oft in den vergangenen Tagen den Metzger zu sehen, doch wird sie überrascht, als der Engländer durch die Türe tritt. Ein aufrichtiges Lächeln tritt deshalb auf ihre Züge, welches dann ob seiner Worten und dem einhergehenden Blick fast ein wenig schüchtern wirkt. Bernsteine schimmern warm, als sie sacht die Schultern zur Antwort hebt, bevor sie murmelt. Es ist geliehen. Meine Sachen liegen in Bruck…

Finger beider Hände sind noch vor dem Körper ineinander verschlungen als der Kerl schließlich auf sie zu marschiert und die Arme ausbreitet. Die Geste wird immitiert, so dass man sich letztlich zur Begrüßung umarmen und kräftig drücken kann. Lider vom Weib senken sich dabei, während sie dann spricht. Schön dich zu sehen mein Freund. Ihre Stimme klingt warm und sanft, wie in alten Zeiten eben, eh Mira Kelian ein Stück von sich schiebt und ihn genau betrachtet. Geht es dir gut? Du siehst blass aus. stellt sie dabei fest und Sorge spiegelt sich in den Äuglein wieder, die dem Engländer direkt ins Gesicht schauen.


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Kelian_


The old days are gone
02.03.1462


Es tut gut den warmen Leib des Weibes an meinem zu spüren, die Kraft, die die Arme bereits wieder vermitteln und einfach auch ihre Stimme zu hören. So ganz anders als an jenem frühen Abend, als sie von ihrem Delyrium aufgewacht ist. Für einen kurzen Moment schließen sich meine Augen, es fühlt sich umso besser an, als dass mein Weib mir gerade gehörig vor den Kopf gestoßen hat. Ich habe Mira wieder. Meine Mira - das Weib, bei welchem ich mich ausheulen kann, wie ich es schon so oft gemacht habe und dass dabei in Zukunft weniger, wenn nicht sogar gar kein Alkohol fließen würde, stört mich nun so gar nicht. Als ob wir ein Paar sind, bleiben meine Hände schließlich an ihren Hüften liegen, nur bei Weitem nicht ganz so aufdringliche. Graue Augen gleiten über ihr Gesicht, betrachten das Weib von nahem, bevor ich sie schließlich nochmal ungeachtet ihrer Worte in meine Arme ziehe. Es ist eindeutig das gute ein Mann zu sein, denn Weiber haben somit in solchen Fällen recht wenige Alternativen. Erst dann lasse ich das Weib gehen, ein kleines Grinsen auf meinem Gesicht. Es schaut gut aus, es war keine Kritik. Nein ganz im Gegenteil.
Ich trete neben sie an das Fenster, bevor ich leicht nicke. Die MAS hat mich an das Bett gefesselt, Rondra ebenso. Aber ich fühle mich gesund genug. Genau, zumindest insoweit, dass ich nach einer Freundin schauen kann, dass ich die Krönung von Harry von Weitem bestaunen könnte. Ersteres ist mir sehr viel wichtiger, aber das sollte sich von selbst verstehen. Ich weiß, dass es nicht mein Land ist und eigentlich nicht an mir, dir diese Einladung auszusprechen, aber ich weiß, dass dies auch Rondras Auffassung deckt. Du bist hier solange Willkommen, solange wie du es möchtest. Wir bleiben mit dir auf der Burg und wenn du der Meinung bist, dass du nicht in die Küche rennst und irgendwas an Alkohol in die schüttest, dann würden wir uns auch über deine Anwesenheit beim Essen freuen. Dies zu den 'förmlichen' Dingen, wobei ich mir auch sicher bin, dass es Mira durchaus bewusst ist, dass dies nur eine laut ausgesprochene Einladung ist, die stumm sowieso bestand. Dass dies auch den Söldner umfasst, versteht sich ebenso von selbst, denke ich. Wie geht es dir? Die ganzen Vorwürfe, die ich ihr neulich noch am liebsten in den Rücken gepeitscht hätte, sind zwar noch da, werden auch noch zur Sprache kommen, aber nicht mehr in dieser Intensität. Ich denke, dass sie durchaus verstanden hat, was alles auf dem Spiel stand und ich fürchte auch, dass meine Wut soweit verraucht ist, dass ich es verstehe, dass sie nun niemanden braucht, der sie niederknüppelt. Egal ob verbal oder physisch.

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Mirabel
02. März 1462 – Erfreulicher Besuch

Zunächst keine Antwort. Stattdessen wird sie noch einmal in die Arme des Mannes gezogen, was sie ohne Gegenwehr zu- und weiter lächeln lässt. Das darauf folgende Kompliment lässt sie unkommentiert, kann sie damit überhaupt nicht umgehen, weshalb der Blick unverwandt auf Kelian ruht. Neben ihr am Fenster stehend, sieht Mira den Freund weiter aufmerksam an, während sie seinen Worten lauscht. Er war also krank gewesen, hatte sie deshalb nicht besuchen können. Ein Nicken ihrerseits signalisiert, dass sie verstanden hat, bevor er seine Einladung ausspricht, welche sie abermals lächeln lässt.
Ihr Blick senkt sich deshalb kurz, bevor sie leise spricht. Ich bleibe besser noch ein paar Tage hier in diesem Zimmer… Bernstein eint sich mit Grau als sie dann gequält ausspricht. …eingeschlossen. Damit dürfte klar sein, dass sie sich selbst noch nicht über den Weg traut und somit nicht weiß, ob sie der Versuchung widerstehen könnte. Aber auch, dass sie sich darüber im Klaren geworden ist, ein Problem zu haben.

Letztlich nickt sie wieder, hört seine Frage und sieht kurz zum Fenster hinaus. Tief atmet sie durch und es dauert einen Moment, eh sie antwortet. Ich lebe… wird er nun wieder angesehen und gelächelt. …dank dir und dem Metzger. stellt sie fest und nickt abermals, um ihre folgenden Worte zu bekräftigen. Und es geht mir besser. Sehr viel besser, wobei die Option nach oben noch sehr viel Spielraum gibt. gesteht sie offen. Warum soll sie etwas vor heucheln? Diese Zeiten sollten vorbei sein. Zumindest hier und jetzt. Finger sind wieder vor dem Leib ineinander verschränkt.


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Kelian_


The old days are gone
02.03.1462


Ein Nicken, welches Verstehen signalisiert. Gut, es geht ihr also besser, auch wenn es sicherlich eine Weile dauern würde bis sie wieder ganz auf dem Damm wäre. Mit einem leichten Grinsen meine ich. Wenn du mir arg schmeichelst, bringe ich dir vielleicht bald ein paar Stühle vorbei, falls du Besuch bekommst. Rondra wird sicher auch nach dir sehen wollen, sie hat sich ebenfalls große Sorgen gemacht. Ja, hat sie wirklich und ich bin mir recht sicher, dass es über das Maß an 'es ist Kelians Freundin, ich mache mir Sorgen' hinaus ging beziehungsweise geht.
Es ist allein ihre Entscheidung, wie ich es sagte, weshalb ich es voll akzeptiere. Ich werde sie nicht drängen, es wird lediglich höllisch Ärger geben, wenn sie sich zu früh an Alkohol heranwagt. In meinem Denken gibt es keinen Platz dafür, dass man vielleicht ganz darauf verzichten sollte, sie sollte lediglich wissen, wann sie genug hat und nicht ihre Gefühle darin ersaufen. Ein Schmunzeln und ein Seitenblick trifft sie, bevor ich leicht nicke. Ja Mira und ich werde es dir ewig unter die Nase reiben. Bei jeder Dummheit, die du machst - vergiss nie, dass du mir und dem Metzger das Leben verdankst. Nein, es ist nicht böse gemeint, nicht mal eine Drohung und doch enthält es eben ein bisschen Wahrheit. Nur würde ich es ihr nicht immer wieder unter die Nase reiben, unter keinen Umständen. Erzählst du mir, wie es dazu kam? Ich fürchte ich habe dir eine Menge zu sagen Mira, aber ich will es nicht auf falsche Dinge stützen oder dich zu unrecht... Ich zucke leicht mit den Schultern, weil ich nun nicht das Wort 'verurteilen' nehmen möchte, denn gerade Freunde sollten so etwas nicht tun. Ich möchte dir kein Unrecht tun, ich denke du hast es schwer genug im Moment, da kannst du dies nicht gebrauchen. Genau, weswegen ich aber nicht schweigen muss oder mit meiner Meinung hinter den Berg halten muss.

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Mirabel
02. März 1462 – Erfreulicher Besuch

Erneut nickt die Räuberin als Kelian von der Sorge Rondras berichtet und das Weib deshalb die Unterlippe mit den Zähnen zurück zieht. Der Blick ist gesenkt, hat sie ein schlechtes Gewissen ob ihrer Tat und kann nicht wirklich über seinen kleinen ‚Scherz’ lachen, dass er ihr bei jeder Gelegenheit diese Tatsache unter die Nase reiben würde. Als seine Frage erklingt, atmet sie tief durch und richtet den Blick ganz nach unten auf ihre Hände, welche sich aus der Verschränkung lösen. Ein Griff in eine der eingenähten Taschen im Rock wird getätigt und das Pergament hervor geholt, welches sie auseinander faltet und Kelian stumm reicht. Er dürfte zweifelsohne erkennen, worum es sich handelt und so wartet sie, bis er es an sich nehmen und lesen würde, eh sie sich abwendet und ohne Stock die zwei Schritte zum Bett hinkt, um sich dort hinzusetzen.

Sie achtet nicht darauf, ob er bereits fertig ist mit lesen und beginnt dann einfach zu sprechen. Zeit für Geständnisse. Der Brief ist von ihm. beginnt sie und weiß, er würde wissen, von wem sie spricht. Ihr Blick ist wieder auf ihre Finger in ihrem Schoß gerichtet, welche miteinander zu spielen scheinen, während sie einfach weiter erklärt. Ich hatte einen sehr beschissenen Tag. Ich fühlte mich elend und hatte körperliche, wie auch seelische Schmerzen. Lippen werden kurz aufeinander gepresst. Also hab ich getrunken, damit die Schmerzen verschwinden, bin irgendwann ins Bett gefallen und am Abend wieder aufgewacht. Ich weiß nicht warum, aber ich hab dann weiter getrunken und den Brief geöffnet, der schon seit Monaten bei mir zu Hause herum lag. Mira stockt und blickt nun doch auf, doch nur auf das Pergament in seiner Hand, um dann scheinbar von einer ganz anderen Geschichte anzufangen. Nachdem ich vor Graz von den kaiserlichen Soldaten fast tot gemetzelt wurde und auf einer Lagerstatt mit dem Tode rang, da….da… kurz unterbricht sie sich, würde er sie bestimmt gleich für völlig verrückt halten. Ich hatte damals eine… ‚Vision’, in der ich meine Freunde und Lieben sah, die bereits von dieser Welt gegangen sind. Auch meinen Halunken… wird Kelian nun doch direkt angesehen und man kann deutlich sehen, wie sie abermals um Fassung ringt. Nicht einmal Tunny weiß etwas von dieser Geschichte. Er schickte mich wieder weg und meinte, meine Zeit wäre noch nicht gekommen. Und daran hab ich mich in jener Nacht erinnert… erklärt sie dann und es dauert einen Moment, bevor ihr klar wird, dass der Engländer wohl kein Wort verstehen würde.

Drum holt sie tief Luft und erklärt. In meinem volltrunkenen Zustand hatte ich die wahnsinnige Vorstellung, zu diesem Ort zurück zu kehren, um ihm sagen zu können, was ich bislang nie tat oder eben nicht oft genug. Einzelne Tränen lösen sich aus Wimpernkränzen, die hastig fort gewischt werden und dabei der Blick wieder gesenkt, um dann abzuschließen. Also musste ich dafür sorgen, dort hin zu kommen… heben sich schmale Schultern kurz an und nur am Rande wird registriert, dass ihre Stimme nur noch ein Wispern ist.


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Kelian_


The old days are gone
02.03.1462


Sie musste dafür sorgen, dass sie auch dahin kommt. Eine folgenschwere Entscheidung, die sie vielleicht nie wieder los lassen würde. Schweigen senkt sich über uns, ich gebe ihr Zeit noch etwas anzubringen und mir selbst, den Brief in meiner Hand zu Ende zu lesen, denn natürlich habe ich es in der Zeit, die sie mir gelassen hat, nicht geschafft. Ich bin nun nicht der allerschnellste Leser, dazu habe ich vielleicht auch einfach zu spät damit angefangen. Meine Schrift hingegen ist etwas anderes, vielleicht aber auch weil es ein künstlerisches Element verlangt und viel Persönlichkeit.
Zeile für Zeile erfasse ich langsam für mich und doch bleibt es eben nicht richtig hängen, fressen sich doch ihre Worte durch meinen Kopf. Das Papier ist vielleicht nur eine Ausrede, meine Augen von ihr wenden zu können, mich selbst zu sortieren. Ich kenne das Gefühl, welches sie da hat und am Ende vielleicht doch nicht, denn meine Todessehnsucht war am Ende doch nie so stark. Ich hänge an meinem Leben, sehr sogar. So, was wollte ich ihr nun sagen? Irgendwie scheint es vergessen, doch ich hebe meinen Blick, sehe mir das kleine Häufchen Elend an, was meine Freundin Mirabel in meinen Augen gerade abgibt. Mit einem Ruck ziehe ich mich in das Fenster, balanciere mich auf dem doch recht schmalen Fenstersims aus, lehne mich mit dem Rücken ans Fenster. Autorität strahle ich so sicher nicht aus, aber dies ist sicher auch nicht mein Bestreben. Ich bin Freund, nicht Meister. Ach Mira. Leise, fast einem Seufzen gleichkommend, wobei ich gerade dieses Geräusch selten mache. In meinem Kopf herrscht ein großes Durcheinander, verursacht von ihr und von der Blonden, von all den Problemen die vor und hinter uns liegen, die mich manchmal zu erdrücken versuchen. Meine Hand streicht über mein Gesicht, ich bin müde, sehr sogar, dabei hat der wirklich anstrengende Teil des Tages noch gar nicht begonnen. Ich lächle leicht, auch wenn es eigentlich nichts gibt, was dies verursacht haben könnte. Ich wollte dir so viel sagen... Offensichtlich ist wohl, dass ich noch nach Worten für sie suche, schließlich lasse ich mich doch wieder von der Fensterbank gleiten, den Brief in der Hand mache ich mich auf den Weg zum Bett und zu ihr. Sacht drücke ich ihr die Zeilen wieder auf. Behalt ihn. Ja, denn er ist ein Teil von ihr und schließlich finde ich, dass es für mich jetzt nur eine Art gibt, damit umzugehen - ich erzähle ihr die Geschichte aus meiner Sicht und hoffe, dass mir wieder einfällt, was ich wollte.Als ich durch dein Fenster geschaut habe, in der Hoffnung dich doch noch dazu bewegen zu können mir aufzumachen, da habe ich einen gewaltigen Schreck bekommen - ich habe dich für ein dummes, kleines Mädchen gehalten und vielleicht bist du das auch, Mira. Meine Angst dich zu verlieren, war riesig denn du bist es mit, die mir die Steiermark zu einer Heimat macht. Wir mögen uns noch nicht ewig kennen, aber du bist mir einer der wichtigsten Menschen. In mir sind die Fragen hochgekocht, wie es soweit kommen konnte, ohne dass ich es bemerkt habe - Ja habe ich vielleicht dazu beigetragen? Beantworte sie nicht, sie sind nicht von Belang, denn das Wichtige ist, dass du lebst. Von Problemen fortzulaufen bringt nichts, denn sie holen dich am Ende doch ein. Ich habe es so lange versucht, habe ansatzweise den selben Mist durch wie du. Ich konnte mich nicht verabschieden, von keinen von ihnen. Das es natürlich nicht nur meine Frau und meine Tochter umfasst, sondern auch meinen Sohn - der tatsächlich einer war und auch meiner -, kann sie vielleicht erahnen, wenn nicht, dann ist es egal. Dieser Schmerz, er wird zum Teil von einem, prägt uns nachhaltig. Doch zum Messer zu greifen Mira, egal was du gesehen hast - das ist keine Lösung und ich hätte nie gedacht, dass du zu ihr greifen würdest, dass du zu stolz dazu bist. Das ist vielleicht der Preis dessen, dass ich dich nur halb so gut kenne, wie ich es gerne würde. Viele Worte und am Ende doch noch nicht viel gesagt. Was ich dir glaube gerade versuche zu sagen ist, dass du mir sehr wichtig bist und dass ich immer für dich da bin. Solltest du auch nur den Ansatz verspüren, in eine ähnliche Situation zu geraten, dann hoffe ich, dass du gelernt hast und mich oder den Metzger oder irgendjemand anderen ins Vertrauen nimmst. Letztendlich ist es doch egal, wer hilft. Hauptsache es wird geholfen. Kurzes Schweigen herrscht wieder, bevor ich leise meine. Ich habe soviel verloren, so viele Menschen gehen sehen, ich würde ungern mit Ansehen, wie weitere folgen. Irgendwo ist mir der Faden verloren gegangen, weshalb es sicher alles ein wenig zusammenhangslos ist - mir doch egal. Du bist besser als das und das weißt du auch. Genau, die Mira, die ich glaube zu kennen, würde sich nicht so in die Knie zwingen lassen. Konntest du ihm denn sagen, was du wolltest? Was es ist, steht wohl außer Frage nach den Worten, die ich gelesen habe. So etwas loszuwerden kann helfen, da bin ich mir recht sicher.

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Mirabel
02. März 1462 – Erfreulicher Besuch

Jedes einzelne Wort hört Mira, das der Kerl zu ihr spricht. Doch kein einziges Mal sieht sie von ihren Fingern auf, die stetig miteinander verschlingen, um sofort wieder gelöst zu werden. Nein, er hat es fehl interpretiert oder vielleicht hat sie sich auch ungenau ausgedrückt: sie hat sich nicht umbringen wollen! Sie wollte Ibario nur noch etwas sagen und ihn ein letztes Mal im Arm halten und seine Lippen auf ihren spüren und…..
Äuglein werden einen Herzschlag lang gesenkt, eh sie erneut mit ihrer gesamten Aufmerksamkeit bei Kelian ist. So hört sie seine Forderung, jemanden ins Vertrauen zu ziehen, wenn es ihr schlecht geht. Sie sei ihm so wichtig, so viel besser als das, was sie zu tun gedachte. Ja und dann… dann hört sie die Frage, die ihr für wenige Sekunden die Fassung rauben: „Konntest du ihm denn sagen, was du wolltest?“ Sinnliche werden so fest aufeinander gepresst, dass nur noch ein Strich zu sehen ist, während sich das Gesichtchen gequält verzieht, bevor sie kurz aber deutlich den Kopf schüttelt. Erst dann presst sie ein Nein… hervor, erinnert sie sich zu gut an jene kalte, furchteinflößende Vision, in der sie lebendig begraben gewesen war.

Tief holt sie dann durch die Nase Luft, hebt das Köpfchen an und scheint sich aufzurichten, so, als würde sie durch das Einatmen Kraft in sich aufnehmen. Nein. wiederholt sie dann mit gefestigter Stimme und blickt Kelian direkt an. Ich bin nicht dort gewesen, wo ich hin wollte. erklärt sie knapp, befeuchtet sich die Lippen und meint. Dafür an einem Ort, wo ich so schnell nicht hin will. Ein schiefes Lächeln folgt, bevor sie abschließt. Einiges ist mir klar geworden in den letzten Tagen. Es kann so nicht weiter gehen, wie bisher. Ich habe irgendwo, irgendwann eine falsche Abzweigung genommen und es ist an der Zeit auf den alten Weg zurück zu kehren. Es ist deutlich, auch wenn sie seelisch noch nicht ganz gefestigt ist, noch immer trauert und Schmerzen leidet… mit dem Weib ist etwas geschehen. Das alte Wesen in ihr scheint wieder überhand zu gewinnen.


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Kelian_


The old days are gone
02.03.1462


Es wäre ja auch zu einfach, wenn sie hätte loswerden können, was sie loswerden wollte. Wahrscheinlich hätte es aber andere Konsequenzen gehabt, wenn sie es gekonnt hätte. Also mal ehrlich? Hätte ich sie nicht gesehen, dann würde sie wer weiß wo Rumgammeln - im wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt sicher verschiedene Optionen, wie man das Ganze nun angehen könnte, aber viel bleiben uns dabei nicht. Anscheinend ist sie nicht bereit loszulassen, was ich sehr gut verstehe. Ich war es auch nicht und in gewisser Weise bin ich es auch immer noch nicht, auch wenn Rondra mir sehr geholfen hat. Dennoch sehe ich jetzt bereits dem Todestag meiner beiden mit Grauen entgegen, vielleicht diesmal auch wegen des Wissens, dass ich diesmal nicht einfach dem üblichen Ritus folgen könnte. War es letztes Jahr schon schwer, so würde es dieses noch viel schwerer werden. Ich weiß, dass sie es versteht und dennoch... Es ist eben etwas anderes. Du weißt, dass du nicht diesen besonderen Ort brauchst, um es ihm sagen zu können. Ich bin jetzt nicht der Gläubigste, schon gar nicht der Kirchengänger, dies habe ich mir vor langer Zeit abgewöhnt, aber dies heißt nicht, dass mir der Glaube an eine höhere Macht verloren gegangen ist. Ich denke schon, dass es jemanden gibt, der auf uns aufpasst und das alles im Leben mehr oder minder eine Prüfung ist. Ob wir sie bestehen, wie gut oder wie schlecht - dies steht auf einem anderen Blatt und ich denke, dass ich für meinen Teil eine Menge versiebt habe. Aber ich denke auch, dass ich auf einem guten Weg bin - wobei, wenn ich mir die Worte des Weibes in Erinnerung rufe, wohl auch eher nicht. Immerhin scheine ich sie zu höchst unmoralischen Dingen angeleitet haben. Gut. Ich hoffe du verschwindest nicht einfach ganz, ja? Die alten Wege kenne ich ja nun zumindest und ich für meinen Teil interpretiere sie so, wie sie sie mir erklärt hat. Die alten Wege heißen räubern - stört mich nun nicht, aber mich würde es stören nichts mehr von dem Weib zu hören. Sehr sogar, aber das weiß sie. All die Wut, sie konnte nicht raus, ist verraucht ob meines Leidens während der Krankheit. Ich muss die Tage was mit dir besprechen, aber dies hat Zeit... muss nicht heute sein, komm erst mal zu Kräften. Ja, dies ist wichtiger und ich will ihr ja nicht gleich einen Grund frei Haus liefern, dass sie zu irgendeiner Flasche greift.

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Mirabel
02. März 1462 – Erfreulicher Besuch

Ja sie weiß, dass sie den besonderen Ort im Prinzip nicht braucht, um ihm zu sagen, was ihr auf der Seele brennt, doch andererseits ist es doch etwas völlig anderes, mit jemandem ‚persönlich’ sprechen zu können. Es ist gleichgültig für den Moment, weshalb sie lediglich nickt und dann bei seiner folgenden Frage zu lächeln beginnt. Fast automatisch will sich ihre Linke mit dem Verband auf seine Hand auf seinem Schenkel legen. Nichts Anzügliches hätte diese Geste, vielmehr etwas Beschwichtigendes. Niemals werde ich einfach ganz verschwinden Kelian. verspricht sie dann und blickt dabei direkt in Graue, bevor sie gar leicht schmunzelt. Ich kann lesen und schreiben. Boten finden sich überall, auch wenn es vielleicht mal was länger dauert, bis eine Nachricht dich erreicht. Schultern werden kurz angehoben, während sie leicht zwinkert. Oder ich gar vor dieser bei dir auf der Matte stehe… Sie scherzt. Mira scherzt tatsächlich und sie ist sich sicher, er würde verstehen, was sie ihm damit sagen will.

Als dann jedoch seine letzten Worte erklingen, erstirbt das Lächeln auf ihren Zügen und das Haupt wird ein wenig zur Seite geneigt, um ihn dabei fragend anzusehen. Ich denke ich bin kräftig genug, um zu hören, was du mit mir besprechen magst. Die Stirn legt sich in Falten, während Bernsteine forschend durch sein markantes Gesicht wandern. Auch wenn es scheinbar nichts angenehmes ist? wird er nun erwartungsvoll angesehen.


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Kelian_


The old days are gone
02.03.1462


Ein ehrliches, wenn auch noch recht blasses Grinsen erscheint auf meinem Gesicht. Fast ist es mehr die Freude, dass sie scherzt als der Scherz an sich. Wenn jemand scherzen kann, vor allem im richtigen Maß, dann ist es oft ein gutes Zeichen. Vor allem hat sie aber recht. Schreiben und Lesen können wir beide, ein großes Glück, muss man sagen, also würden wir Kontakt halten können. Natürlich würden wir können und wollen, zumindest lässt die Miene des Weibes neben mir nichts anderes zu, weshalb ich schließlich nicke. Du bist auf meiner 'Matte' immer Willkommen. Ich grinse also ebenfalls, bevor ich zu der anderen Angelegenheit komme. Verzwickt, denn eigentlich sollte es nichts schlimmes sein.
Wie um als Vorwarnung zu dienen, schüttle ich meinen Kopf auf ihre Frage. Nein, nicht direkt, nur wie sagt man jemandem, mit dem man sich einig darüber ist, was Adelspack ist - nämlich eben solches - dass man jetzt selbst dazu wird. Vielleicht zäume ich das Pferd einfach von hinten auf. Du kennst das sicher, wenn man keine Wahl hat, oder? Also wirklich keine. Zwar gibt es diese zwei Optionen, aber du weißt, dass du die eine nicht nehmen kannst. Sagen wir, du hast auf dem Tisch Käse und Wurst stehen, kannst aber keine Wurst essen. Du hast also die Wahl, eines der beiden Dinge zu Essen, aber im Endeffekt bleibt dir nur der Käse. Sicherlich fragt sie sich mittlerweile, ob ich sie zum Frühstück einladen will, also sollte ich wohl auf den Punkt kommen. Der Herzog hat mir eine Freiherrschaft angetragen. Vor Monaten, bevor ich Rondra kennengelernt und vor allem lieben gelernt habe, hätte ich ihn ausgelacht und zur Not die Steiermark verlassen. Ich gebe sehr viel auf meine Freiheit, die er mir hiermit nimmt. Ich habe keine Wahl Mira, nicht wenn ich für Rondra... Ich zucke leicht mit den Schultern, schaue das Weib an. Was sie wohl denkt?

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