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Grafschaft Leoben - Die Massenburg

Kelian_


Wonderwall
01.10.1461


Lustigerweise bemerke ich die Distanziertheit nicht einmal, denn da sie so kooperativ ist, bin ich noch in meiner Konzentration, die mich meistens beim Malen wie eine Blase umgibt und dabei hilft die Vorstellungen zu visualisieren. Ganz vertieft in den Strich, der da gerade auf dem Pergament Platz findet, eine neue Idee in meinem Kopf verfolgend. Es ist wahrlich nicht der Allerbeste Zeitpunkt mich aufzusuchen, aber es würden heute wohl auch keinen besseren mehr geben. Lächelnd drehe ich meinen Kopf ein wenig und nicke, bevor mein Kinn in Richtung der auserkorenen Wand deutet. Auf die Wand werde ich wohl eher malen, eine Skizze werde ich vorher in klein anfertigen. Ich muss zugeben, dass es ungewöhnlich, aber nichts Neues ist. Vielleicht kannst du mir helfen. Ich grinse sie an, zufrieden mit der Vorstellung einer kleinen Assistentin. Die Wand da soll meine Leinwand sein und malen soll ich die Familie Fugger - oder besser den Stammbaum. Zuerst hatte ich überlegt einfach über alle Wände zu malen, so ein Baum ist ja groß, vor allem wenn er eine Familie repräsentieren soll, aber ich fürchte das würde den Raum zu dunkel machen. Also habe ich das verworfen und bin bei dem Gedanken geblieben die Wand als Hauptwand zu nutzen, aber einfach ein wenig über die Ecken zu gehen. Well...soweit bin ich erst, fürchte ich und daher versuche ich die Wand für mich einzuteilen. Außerdem muss ich dann auch erstmal den Stammbaum genau studieren, damit ich weiß, wieviel Platz ich brauche zumal ja immer neue dazukommen werden. Zum Beispiel demnächst, wenn Rondra ihr Kind bekommen würde - was heißt ihr, unseres natürlich. Mein Kohlestift findet wieder seinen Platz auf dem Boden, ich drehe mich ganz und schaue die kleine Miniatur von Rondra an, immer noch höchst zufrieden, dass sie da ist. Da ich deine Mutter aber nicht stören möchte, habe ich alle Zeit für dich, die du haben möchtest. So können wir gerne das Schloss zusammen erkunden - nur denk daran, dass ich größer bin und durch nicht so kleine oder schmale Öffnungen passe, wie du es machst. Ein Zwinkern, bevor ich mich vom Boden hochstemme und meine Arbeitsmaterialien zusammenräume, damit sie an den Rand gelegt werden können. Es wäre das eine, wenn jemand das Pergament wegschmeißt, aber das andere falls mein Kohlestift kaputtgehen sollte. Well, angefangen habe ich...hm...da war ich älter als du heute. Sicher doppelt so alt, wenn nicht sogar noch älter. Ist allerdings auch schon wieder ein Weilchen her. Nein, ich weiß es natürlich nicht genau, nur dass ich bereits über die Hälfte meines Lebens male. Möchtest du es lernen? Ich bin wahrscheinlich was das angeht nicht der beste Lehrer, weil ich viel zu versunken in meinem Kopf bin und zuviel fordere, aber wenn sie es gerne wollen würde? Well, wir würden sehen. Ich trete automatisch zu der zweiten Tür, die uns beide den Besuch ersparen würde und lege meine Hand darauf, um sie zu öffnen, wenn sie ankommen würde. Dann zeig mir mal was du kennst, kleiner Geist der Massenburg.

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--Graufang
01. Oktober 1461

Schon einmal war er am Ende aller Dinge gewesen. Hatte die Dunkelheit erfahren, für die es keinen Namen gibt und hinter der wohl der Weg zur Sonne liegt und die strahlende Gerechtigkeit des Schöpfers allen Seins. Und nie war er bereiter, die Last des Alters abzulegen und sich dem Gericht zu stellen. Mancher mag lächeln über Menschen, die sich selbst alles entsagen und mancher mag bedauern, dass Enthaltsame viele Freuden versäumt haben, wenn sie in die Ewigkeit eintreten. Doch lässt einen Menschen nichts so sehr an seinem Leben festhalten, nichts so sehr den Tod ablehen, wie die vermeindlichen Freuden, die er zu vermissen fürchtet. Ein Klammern an Vergänglichem, an kurzen, flüchtigen Momenten, die keinen Bestand haben, weshalb man sie immer und immer wieder suchen muss. Jemand der fern dieser Gelüste lebt, lebt auch fern der Furcht sie verlieren zu können. Was der Furchtsame als Fluch betrachten mag, mag der Enthaltsame als Glück empfinden.
Nun, nicht immer war dem Alten dieses Glück beschieden, denn Enthaltsamkeit kennt auch Schwäche. Doch jetzt, an der Schwelle die vom Leben zum Tode führt, gibt es keine vergänglichen Momente, die Graufang zurüchalten könnten, die ihn zögern lassen würden, mit großer Freude in das Dunkel einzutauchen und sich vom Strom des "Danach" hinwegtreiben zu lassen.
Doch andere Dinge lassen den Geist zögern, sich vollkommen von den irdischen Fesseln zu lösen: Das Wissen, noch nicht alles getan zu haben, was Gott von ihm verlangt hat.
Wie lang lag er in der zeitlosen Finsternis? Tage? Wochen? Vielleicht auch nur wenige Augenblicke lang. Jenseits des Schmerzes, jenseits aller Empfindungen. Und doch, Stimmen drangen immer wieder zu ihm durch. Stimmen und Worte, so klar vernommen, als habe er sie selbst gedacht und die ihn hätten lächeln lassen, wäre er fähig dazu gewesen. Doch nur kurz blieb das Gehörte im Geiste, ehe es sich wie feiner Nebel auflöste, als sei es nie gehört worden. Doch so sicher wie der Herr die Anmutigkeit des Weibes vergänglich gemacht hat, so sicher wie der Herr den Regen von Oben nach Unten fallen lässt, so sicher weiß Graufang, dass er gerade nicht alleine in der Finsternis ist. Gesichter seiner Lieben tanzen einen grotesken Reigen vor seinen Augen. Kälte kriecht in die Knochen, obwohl der Leib warm liegt. Das Leben kehrt nicht mit Macht in die ausgelaugte Hülle zurück aber es regt sich zaghaft. Ebenso zaghaft, wie sich die alte Hand auf die Adams legt, welche das Gelenk umklammert hält. Ein kraftlose Geste. Getan, ehe der Geist wieder in die Finsternis zurückgleitet...


Adam
01. Oktober 1461

Das Herz schlug Adam bis zum Hals und gebannt starrte er die Hand Graufangs an, die sich auf seine gelegt hatte, unfähig auch nur einen Ton von sich zu geben. ‚Er wacht auf‘, jubelt es laut in seinem Kopf und er suchte im Gesicht des Alten nach einem Anzeichen, dass es wirklich so war. Doch dessen Augen blieben geschlossen. Wenn da nicht die Hand gewesen wäre¸ die sich auf seine gelegt hatte, würde er an seinem Verstand zweifeln. War die Stimme von vorhin doch keine Einbildung gewesen?
Hol den Medicus und die Herzogin. Und deine Herrin.“, rief er in Richtung der geschlossenen Tür, die Magd davor noch stehend wissend. Um nichts in der Welt würde er des Alten Hand jetzt loslassen. Nicht einmal für den kurzen Weg zur Tür. „Graufang.” Er lächelte, man hörte es. Vorsichtig umschloss er die kalte Hand des anderen mit seinen und beugte sich über ihn. Weil er Angst hatte, Graufang würde wieder ins Nichts abrutschen, sobald Ruhe herrschte, begann er zusammenhangslos davon zu reden, was ihm gerade in den Sinn kam.
Von Ana erzählte Adam dem Alten. Dass er sie noch dieses Jahr heiraten wollte. Im November, wenn es möglich sei und dass es der gemeinsam Wunsch sei, er könne die Zeremonie abhalten. Zumindest aber dem Ganze beiwohnen, wenn nicht für ihn, dann für Ana, und seinen Segen geben. Den Streit mit Rondra ließ Adam unerwähnt, dafür aber nicht die abermalige Bettlägerigkeit von Sofias Mann. Dass dessen eigene Familie den geistigen Gesundheitszustand anzweifelte und was für Folgen sich daraus ergeben könnten und er erzählte dem Alten davon, dass er Straßburg den Entschluss gefasst hatte, seinem Sohn, sollte er je einen haben, nicht den Namen seines Vaters zu geben, sondern den Graufangs. Ihm zu Ehren, falls er es erlaube.

Pausenlos redete er weiter und hoffte auf ein abermaliges Zeichen des Alten, dass er ihn hörte, während er auf die Ankunft der Familie und des Medicus‘ wartete.
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Anakonda
01. Gilbhart 1461 ~ Rondra und Ana


„Nicht?“ Augenbrauen wandern nach oben und bohrend liegt der Blick weiter auf der Blonden. „ Ja Rondra wir sind Cousinen und wem wenn nicht der Familie muss man vertrauen?“
Sie hatte nicht einmal gefragt warum Adam den Grauen nicht gebeten hat mit ihm aus Fenstern zu klettern und über Mauern zu springen. Ihre Meinung lag fest und allein dies macht Ana wütend. Aber zuerst wollte sie abwarten was Adam über den Zustand des Grauen berichtet. Auch scheint das andere Missverständnis noch immer zwischen den beiden zu stehen.
„Dann sag du mir doch was du getan hättest wenn man dir solche Gerüchte zuträgt. Hättest du mich direkt gefragt oder einfach geschwiegen? Verzeih meine Offenheit aber es kam mir einfach seltsam vor das du und Kelian sich Nachrichten schreiben. Mit einem Satz hättet ihr Alles aufklären können aber nein, da verlegt man sich darauf beleidigt zu sein. Und statt du es mit mir besprichst begleitest du Kelian zum Herzog als würde er dir näher stehen als ich es tue.“
Diese Feststellung ist ernüchternd für Ana und ihr wird schlagartig klar nichts über diesen Mann zu wissen.
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Rondra
01. Gilbhart 1461

„Eben!“Ruckartig hebt sich das Kinn. Da hat es Anakonda doch selbst gesagt! „Wem wenn nicht der Familie muss man vertrauen?“Was hätte sie gemacht, wäre sie an Anakondas Stelle gewesen? Eigentlich keine Frage die sich Rondra wirklich stellen muss, denn die Antwort ist so einfach, so klar und deutlich – dass sich ihre Braue verwundert nach oben zieht – Fuggerin ist eben Fuggerin. Ja, einige Sekunden starrt sie ihre Cousine ob dieser seltsamen Frage perplex an. Bevor sich ihre Lippen zu einem schmalen, aber belustigten Grinsen verziehen. „Du fragst mich ernsthaft was ich getan hätte, wenn mir ein solches Gerücht zu Ohren gekommen wäre?“ das schmale Grinsen verblasst, aber immerhin kehrt die Wut nicht zurück auf ihre Züge. Nein, im Gegenteil, es ist Müdigkeit und Frustration – Frustration darüber der Cousine das überhaupt erklären zu müssen. „Ganz ehrlich Anakonda? Ich hätte demjenigen der mir dieses ‚Gerücht‘ verkaufen will ins Gesicht gelacht. Wahrscheinlich laut und schallend – bevor ich ihm einen Vogel gezeigt hätte und ihn gefragt hätte ob er noch ganz bei Trost ist. Danach hätte ich ihn aus dem Zimmer geworfen, mit der Ansage er solle wiederkommen wenn er seinen Rausch ausgeschlafen hat.“Ja, ziemlich genau so hätte sie wohl reagiert wenn ihr jemand hätte erzählen wollen das Anakonda oder Adam ihr ans Leben wollen. Doch da ist noch mehr, der Vorwurf sie stände Kelian näher als Anakonda. Oh, dieser wäre schnell geklärt, würde sie bei der Wahrheit bleiben können. „Dass du diesem Gerücht auch nur einen Funken Glauben geschenkt haben könntest, hat mich tief verletzt, Ana. Ich wäre auch allein zu Adam gegangen, um mit ihm darüber zu reden – ich wollte wissen wie er dazu steht. Der Handelsbevollmächtigte hatte das auch vor, wie ich erfuhr. Was lag da näher als einfach gemeinsam zu gehen, schließlich war es dieselbe Angelegenheit. Allerdings hast du Recht, im Nachhinein war es keine allzu gute Idee jeder hätte es allein klären sollen.“Tatsächlich ist es ihr gelungen vollkommen bei der Wahrheit zu bleiben. Wieder heben sich ihre Mundwinkel, diesmal ist es ein Lächeln, belustigt und vielleicht einen Hauch spöttisch. Kein böser Spott, eher Nachsicht, denn dieses Gerücht ist nun wirklich einfach nur lächerlich. „Und bevor du nächste Woche wieder anfragst, ich stehe meistens auch in recht regem Briefkontakt zu Werner und Dolan. Sie erhalten sogar deutlich mehr Nachrichten von mir als dieser Peverell. Beide sind aber Adam ebenfalls treu ergeben, zumindest so viel ich weiß.“Nun, das sollte alles sein was sie in dieser Angelegenheit noch zu sagen hätte. Das Heben ihres Bechers an die Lippen ist wohl ein deutliches Zeichen dafür dass Rondra geendet hat. Bevor jedoch Anakonda wieder ansetzen kann, wird fast ungeduldig gegen die Tür des Kaminzimmers geklopft. Überrascht lösen sich die Lippen vom Becherrand und die Blauaugen heften sich kurz ans Holz. Adam wäre einfach eingetreten und jeder Diener würde unter normalen Umständen nicht auf die Art Einlass wünschen. „Einen Moment.“ ein leiser, aber deutlicher Ruf zur Tür, bevor Rondras Blick wieder zu ihrer Cousine schweift, fragend, denn sicherlich hätte sie noch etwas anzumerken. Danach würden sie den Störenfried eintreten lassen.

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Johanna_fugger


01. Gilbhart 1461

Das kleine Gesichtchen hat hochkonzentriert den Ausführungen gelauscht, die Rehaugen haben die Wände studiert, während sich die Lippen aufeinanderpressen und hin und her bewegen. Ab und an ein verstehendes Nicken und die fast gnädige Zusage „Gern werde ich helfen, wenn ich kann.“ Doch als Kelian die Tür ansteuert erhebt sich die Kleine so schnell, dass es ein Wunder ist dass das menschliche Auge überhaupt folgen kann. Nicht dass das Gespräch langweilig wäre, nein, aber die Massenburg ist um Längen aufregender. Rasch ist sie bei ihm und unter aller Vorsicht geht es durch die Zimmer der Zofen. Erst draußen auf beantwortet sie die gestellte Frage. „Ja, ich glaube ich würde es zumindest gern einmal versuchen, ob ich es tatsächlich lernen will, sehe ich dann. Ich schätze malen wäre das richtige für eine Gräfin – und interessanter als sticken und weben.“ keine Spur von Eitelkeit schwingt in ihren Worten mit, es ist nunmal der Lauf der Dinge, die Mutter ist Gräfin und die Fuggerin – eines Tages würde sie es sein, mit Sicherheit. Was sollte ihre Welt schon erschüttern und auf den Kopf stellen? Das schlimmste was einem Mädchen in ihrem Alter wiederfahren kann ist doch bereits geschehen, oder nicht? Den leiblichen Vater nie gekannt, er ist gestorben bevor sie auch nur richtig krabbeln konnte und der Mann den man am ehesten als Vater bezeichnen konnte ist seit einer so langen Zeit fort dass sie manchmal glaubt sich nicht mehr richtig an sein Gesicht erinnern zu können. In Johannas Augen die größte Tragik die einem passieren kann. Ohne sich um die klamme Herbstkälte zu scheren geht das Kind hinunter, überquert den Innenhof, macht den Großen mit glänzenden Augen auf das Fallgitter aufmerksam und schon geht es weiter über den Burghof, Richtung Wehrturm. Sie plappert dabei nicht ganz so viel wie sonst, darauf bedacht keinem Knecht oder keiner Magd in die Quere zu kommen. Trotzdem streifen die beiden doch einige Blicke. Schließlich geht es hinauf, steil und immer im Kreis, höher und höher. Die Treppen des Turmes rauben dem Kind den Atem, eine Verschnaufpause für Kelian, ohne wirklich eine zu sein. „Hier stehen die Bogenschützen…. Im Kampf.“ Sie deutet auf eine Tür in der Mauer. „Zeige ich … dir… später.“ schnaufend kommt es von ihr, denn zuerst soll er die Burg und die Umgebung von oben sehen. Endlich, ganz oben tritt Johanna aus dem Turm. Ein Umhang oder ein Mantel wären sicherlich angemessen, aber so bleiben sie einfach nicht allzu lange. Es gibt auch noch genug zu entdecken. Ein Mal geht es um die Plattform, die Richtung in der Graz liegt, der Burghof, und die Drau. Alles muss begutachtet werden, bevor es mit einem kleinen Abstecher über die Schießscharten wieder ganz hinab geht. Speisekammern, Küche, Stallungen und Schmied. Krypta und Kapelle und von dort aus langsam aber sicher durch den wohnlichen Teil der Burg. Natürlich die Galerie, von der sie bereits erzählt hat. Kurz nur, denn immerhin ist das Kaminzimmer nicht leer. Im zweiten Stock wendet sie sich vor einer Tür strahlend um. „und nun meine Zimmer.“ eine kurze Pause, bevor sie ein bisschen einlenken muss. „Na ja, meine und Noras und Lavernas… und… bald auch die des Geschwisterchens.“ Zumindest in dieser Beziehung scheint sie nicht allzu begeistert zu sein, was das Teilen angeht. Gemütliche Zimmer sind es. Eines zum Schlafen, eines mit allerlei Spielsachen und einem Schreibtisch und eines welches offensichtlich für den anstehenden Nachwuchs gedacht ist, denn es ist bereits recht leer, abgesehen von einem Waschtisch. Natürlich sind das die Räume in welchen Johanna länger braucht Kelian alles zu zeigen. Eine Puppe mit geschnitztem Kopf, Holztierchen und eine kleine Tonpfeife, der große Freund muss sich alles ansehen, was die Kleine so heranschleppt.
Die Gemächer der Mutter, immerhin ist sie gerade unten, werden deshalb eher nur schnell durchschritten und kommentiert. Ein Zimmer mit Zuber, ein Wohnraum und schon will das Mädel ins Vorzimmer abbiegen, als sie auflacht.
„Willst du Mutters Bett sehen?“ Ein Kichern, wie es nur kleine Mädchen hinbekommen begleitet die Frage. Offensichtlich muss Johanna irgendetwas wirklich erheitern, die Braunen blitzen vergnügt während, sie schon wieder umkehrt, um eine der nächsten Türen zu nehmen. . „Sie will unbedingt ein anderes haben, was aber nicht so einfach ist. Das Ungetüm – so nennt sie es – müsste dazu zerlegt werden. Unter keinen Umständen will sie in ihm das Kind bekommen….“ Weshalb erklärt sich nun von selbst. Das Ungetüm ist riesig und düster. Vier Bettpfosten ragen fast bis zur Zimmerdecke in die Höhe, halten einen Betthimmel aus schwerem, dunkelgrünem Samt. Der selbe Samt aus dem auch die zurückgezogenen Bettvorhänge sind. Das dunkle Holz ist kunstvoll geschnitzt, allerlei Fabelwesen, Märchenfiguren und Fratzen prangen daran. Eine sicherlich aufwendige Arbeit, wenn alles in allem nicht furchtbar düster wirken würde. Wieder ist das Kichern zu hören . „Sie sagt sie bekommt allein von dem Anblick grauenhafte Albträume.“ Das Mädchen auch, aber jetzt ist es hell und der große Freund ist bei ihr, es würde ihr nichts passieren, also genau der richtige Zeitpunkt um mutig zu sei. Weiter geht es, immerhin mittlerweile mit deutlich weniger Elan als noch zu Beginn. Immer wieder wird auf Türen gedeutet, die fast versteckt überall sind. Getarnt als Schranktüren, oder einfach hinter den Wandteppichen versteckt. Dahinter die Gänge der Dienstboten. Schließlich wird es Zeit, die leise, gedämpfte Stimme der ungeduldigen Laverna schallt aus dem Hof hinauf und zeigt dass alles doch lange gedauert hat. „Ich muss zu ihr, sonst petzt sie und ich bekomme heute Nachmittag kein Gebäck.“ Eine wahrlich schlimme Strafe für die Naschkatze. . „Ach, warum machst du den Stamm nicht in eine Zimmerecke und den Baum zweigeteilt über zwei Wandflächen? Die Wände im Familienzimmer sind nicht sehr geeignet um zu malen. Mutter ist manchmal sehr… gedankenlos“ In der Tat. Damit strahlt sie ihn nochmal an, macht einige Schritte rückwärts um nach der richtigen Verabschiedung munter los zu hüpfen. Das hat Spaß gemacht.


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Anakonda
01. Gilbhart 1461

Es lag nicht in Anas Interesse die Angelegenheit noch weiter aufzubauschen und je nach dem wer da Eintritt verlangt wäre es auch besser das Thema zu beenden. Leise kommen die nächsten Worte über die Lippen. Rondra konnte nicht wissen das genau dies ihre Reaktion war, sie hatte nie gefragt genau wie Kelian nicht. Natürlich hat sie nicht eine Sekunde lang daran geglaubt dass Rondra Adam etwas antun würde, aber sie hatte auch nicht daran gedacht dass eine bloße Frage sie derart in Rage brachte.
„Es tut mir leid Rondra.“ Das tat es Ana wirklich denn nie lag es in ihrer Absicht deren Gefühle zu verletzen. „Ich bitte dich jedoch das wenn über mich mal so etwas in der Burg kursiert dass du es mir sagst.“Und ich werde nicht so ein Theater machen bleibt unausgesprochen.
Ein Kopfnicken in Richtung Tür war Zeichen dass es für Ana erledigt ist.
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Rondra
01. Gilbhart 1461

Ein vorsichtiges Nicken von Rondra ist wohl die Annahme der kleinen Entschuldigung. Was soll auch noch groß dazu gesagt werden? Sie würden sich noch Tage und Wochen aus dem Weg gehen können, es wäre sinnlos, denn sie ist nun mal ihre Cousine. Wie tief der Stachel beim jeweils anderen sitzt würde sich mit der Zeit herausstellen. Rondra ist eigentlich nicht sonderlich nachtragend, aber wer weiß das bei einer Schwangeren schon? „Sollte mir jemals soetwas zu Ohren kommen, werde ich es dir mitteilen, gleich nachdem ich es geschafft habe aufzuhören zu lachen.“verspricht die Blonde. Auch sie lässt dabei Gedanken weg, zum Beispiel dass sie keine Erklärung fordern würde. Nun, es ist tatsächlich nicht mehr allzu sehr von Belang. Familiäre Streitigkeiten sind wohl das Letzte was sie nun gebrauchen können – denn es ist ja wirklich so: wem wenn nicht der Familie vertraut man? „Herein!“Schallt es nun recht herrisch in Richtung Tür, immerhin will sich da wahrscheinlich jemand zwischen sie und die Hefeteilchen stellen. Die Vermutung bewahrheitet sich, denn es ist eine nervöse Magd, eben jene die vor einiger Zeit Adam fortbegleitet hat. Rondra ist ihr Name entfallen, aber es sind auch so furchtbar viele junge Dinger hier unterwegs. Ein umständliches Knicksen und gleich darauf noch eines, nichts was die Ungeduld von Rondra mildern könnte. Gestotterte Satzbausteine, die nur schwer irgendeinen Sinn ergeben wollen. Doch irgendwie mag man wohl verstehen dass sie zum Herzog kommen sollen.
Nun ist es ehrliche Verwirrung, mit der Rondra ihrer Cousine einen skeptischen Blick zuwirft. Aber anscheinend ist es dringlich.
„Schon gut, eil dich, wir kommen ja.“Ein auffordernder Blick zu Anakonda, dann erhebt sich Rondra ein bisschen umständlich. Hinaus geht es und ins Treppenhaus, hinauf in den zweiten Stock – nicht zum ersten Mal in diesen Tagen verflucht die Fuggerin die Weitläufigkeit dieses Gemäuers. Ohne darauf zu warten dass irgendwer herbeistürzt um die Tür für sie zu öffnen, tut es Rondra einfach selbst, um dann mit Anakonda im Schlepptau das Zimmer zu betreten. „Adam? Was um Himmelswillen ist geschehen?“offensichtlich irgendetwas was den Angeheirateten ein wenig aus der Fassung gebracht hat. Fragend und gleich darauf hoffend starrt sie Adam an, bevor sich Rondra in Bewegung setzt, ihr Ziel ist die andere Seite des Bettes, die freie. „Geht es ihm gut?“Was für eine alberne Frage in Anbetracht der Umstände, doch ihr Tonfall verrät das die Frage eher darauf abzielt ob er noch am Leben ist. Panisch, ein bisschen quietschend schwingt die Angst mit. „Onkel Graufang?“Leise geflüstert, als Rondra an seiner Seite angekommen ist.

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Adam
01. Gilbhart 1461

Nicht einen Augenblick hatte Adam die Hand Graufangs losgelassen oder seinen Blick von dessen Gesicht abgewendet, um ja kein Muskelzucken zu verpassen. Erst als die Tür jäh aufsprang und Rondra gefolgt von Ana hereingeeilt kam, sah er kurz auf, um sich dann wieder dem Alten zuzuwenden. „Er hat versucht zu sprechen.“ Adam war sich inzwischen recht sicher, dass die Laute mehr einem Flüstern geglichen hatten, als einem tiefen Atemzug. „Und er hat seine Hand auf meine gelegt.“ Auf die er seine eigene dann gelegt hatte, als würde Graufang von ihnen gehen, wenn seine Hand den Kontakt zu Adams verlor.
Auch der Herzog flüsterte, sowie Rondra, obwohl’s albern war – wollten sie ja gerade, dass der Alte aufwachte. Er sah zu der Cousine, dann zu Ana und die Sorge und Anspannung hatte sich in Freude verwandelt, die sein Gesicht aufhellte und ihn fast zu dem Adam machte, den Ana einst kennengelernt hatte.
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Anakonda
01. Gilbhart 1461

Vor der Abreise nach Leoben hatte Ana sich noch überlegt ob sie selbst Graufang überhaupt sehen wollte. Eigentlich wäre ihr lieber gewesen ihn so in Erinnerung zu behalten wie beim letzten Aufeinandertreffen in der Kirche, doch Rondra gestattet keine Widerrede.
So war es an Ana ihr schweigend zu folgen und Augen und Geist auf den wohl bevorstehenden Kontakt mit dem Tode vorzubereiten. Adams Mine jedoch sprach eine gänzlich andere Sprache und obgleich der Geruch des Todes im Raum lag gaben seine Worte Hoffnung. So platziert sich Ana an der gegenüberliegenden Bettseite und starrt stumm in das blasse Gesicht des Alten und dann auf die verbundenen Hände der Männer.
Der Anblick strahlte etwas Magisches aus, so als hätte Graufang nur auf Adam gewartet. Ein aufmunterndes Lächeln geht zum Gatten. „Er spürt sicher dass du da bist.“
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Rondra
01. Gilbhart 1461

Direkt Eifersucht mag es nicht sein, dazu ist die Eröffnung des Cousins viel zu Hoffnung bringend. Doch ein kleiner Nadelstich ist es schon. Wie lange hat sie selbst am Bett des Onkels gewacht, geredet, vorgelesen, geschwiegen und vor allem gehofft und gebangt – und wie lange sitzt Adam nun hier? Ausgerechnet Adam, der ihn doch offenbar hintergangen hat. Aber diese Gedanken wird man ihr schwerlich ansehen können, denn natürlich sind sie überlagert von aufgeregter Freude, ein Hoffnungsschimmer. „Konntest du verstehen was er sagen wollte?“ ab und an hat er schon gemurmelt oder gebruddelt, doch nie war etwas Verständliches zu hören gewesen. Das er sich bewegt allerdings ist vollkommen neu.
Anakondas Kommentar übergeht Rondra, ob sie es tatsächlich nicht gehört hat, oder nicht gehört haben will, man weiß es nicht. Die Blauaugen gehen zur Tür, ungeduldig, während ihre Hand vorsichtig über Graufangs Stirn Richtung Schläfe streicht.
„Wo bleibt denn nur der Medicus?“ungeduldig, ein bisschen ungehalten und doch recht leise gesprochen.

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--Jemand


† Conrad †

01. Gilbhardt 1461
Ein Hut, ein Stock, ein alter Mann...

...schleppen sich durch das Gemäuer, als ob der Tod selbst heranschlurft. Jemand hat nach dem Medicus gerufen und so soll er diesen auch haben, sobald eben das Zimmer erreicht wäre. Selbst schuld, wenn man so weitläufig wohnt und die wichtigsten Menschen soweit voneinander entfernt einquartierte, wie man es eben kann. Nicht, dass Conrad oft auf Leoben weilt., er wurde nicht als gräflicher Arzt berufen, mehr ist er ein Gast, der mit konstanter Regelmäßigkeit vorbeischaut. Nur, dass keiner hier mitdenkt, ist doch auch die Höhe und dann wird auch noch gedrängelt, denn den Ruf der blonden Frau hat er durchaus noch vernommen. So alt er sein mag, er hat gute Ohren - solange er es möchte. Die schleppende Stimme erklingt Richtung der Gräfin. Ein alter Mann kann nicht schneller, als seine Knochen ihm erlauben, junges Fräulein. Jaha, für ihn ist Rondra noch eine junge Gans und genauso scheint sie sich auch zu benehmen. Nun, aber weiter im Text. Ihr habt mich rufen lassen, Gräfin? Wenigsten ein kleines Zeichen von Respekt, während die zitternde Hand über den schwarzen Mantel streicht.


Rondra
01. Gilbhart 1461

Herrje, so alt hat sie den Kerl gar nicht in Erinnerung gehabt und irgendwie kommen Rondra Zweifel ob er am Ende nicht eher von Graufangs Konstitution ist, natürlich bevor sein armes altes Herz zu Grunde gerichtet wurde. Aber nein, es ist nicht an der Zeit diese Kamelle wieder gedanklich durchzukauen. Eilig erhebt sich die Blonde und starrt den Ankommenden ungeduldig an. „Nein, keineswegs. Ich schätze es war der Herzog höchst selbst. “ Wenn er ihrem Ruf gefolgt wäre, wäre er selbst für die jüngsten Knochen sehr schnell gewesen. Das Weib hat lediglich durch die Magd erfahren dass nach ihm gerufen wurde. Kühl ist die Stimme und er sollte jetzt vielleicht besser schnell seiner Aufgabe nachkommen. Zwar sind Menschen seines Schlags recht dünn gesät in der Steiermark, aber er wäre keineswegs unersetzlich, sollte er versagen. Versagen! Um Himmelswillen, alles nur das nicht. „Er“ wieder geht der Blick zärtlich zum Onkel „hat sich bewegt und versucht zu sprechen.“ Fast könnte man den Blick mit Mutterstolz verwechseln, wenn der Alte nicht beides längst können sollte – oder eben gar nicht mehr. Ach, vielleicht sollte man den Kerl der ihre ganze Hoffnung ist nicht allzu schlecht behandeln. Ein Aderlass zu viel und der Onkel wäre hinüber und ihm schwerlich etwas nachzuweisen. „Sicherlich liegt’s an Eurer fachkundlichen Behandlung, die endlich anschlägt.“ Sicher und ganz sicher eher daran als an der bloßen Anwesenheit von Adam.

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--Jemand


† Conrad †

01. Gilbhardt 1461
Nette Worte bewirken einiges...

...so zum Beispiel, dass ein Lächeln auf dem Gesicht des Alten erscheint und er dem jungen Ding zunickt. Allesamt hübsche Weiber hier, also die zwei, die da sind und der Kerl...nunja, egal er ist der Herzog also der schönste Mann im ganzen Land, wobei es den Medicus nun auch nicht interessiert. Ein leises Grunzen ist zu hören, als die Blonde den Gesundheitszustand beschreibt und ein Nicken erfolgt. "Also nicht tot, gut. Dann schauen wir mal." Er geht einen Schritt nach vorne, bleibt dann aber stehen und schaut nacheinander die Menschen in dem Raum an. Streng. "Dazu braucht es aber Platz und auch Ruhe. Vielleicht verlassen die Herrschaften den Raum, geben dem Mann was er braucht und lassen mich mein Werk tun. Vielleicht muss noch ein Aderlass her oder andere Methoden, die die zarten Gemüter der Damen aufregen könnte." Er ist einer der ganz alten Schule. Weiber haben nur zu reden, wenn man es ihnen sagt und sowieso wäre bei ihm niemals eine Frau alleine Gräfin geworden. So sind die Worte auch eher an den Herzog gerichtet, das Haupt leicht gebeugt. Gebeugt, natürlich ob Demut und nicht des Alters.


Adam
01. Gilbhart 1461

Ich war bereits an der Tür. Er sprach so leise.“ Nein, er hatte nicht verstehen können, was Graufang ihm hatte sagen wollen, aber er würde weiß Gott darum geben, es zu wissen. Die Kälte wollte aus den alten Fingern nicht weichen, so sehr er sie auch mit seinen umschlossen hielt und wäre da nicht das Heben des Brustkorbes – er hätte gedacht, ein Toter hätte nach ihm die Hand ausgestreckt. So aber…. Wo blieb der Medicus?
Ungeduldig sah Adam zur Tür, die sich just in dem Moment tatsächlich öffnete. Beim Anblick des alten Mannes weiteten sich die Augen des Herzogs, zumindest so lange, bis er bemerkte, dass dort nicht der Tod vor ihm stand. Die Sense fehlte. Würde der Mann ihm erzählen, er hätte persönlich unter Hippokrates gelernt, er würde es ihm glauben. Jetzt aber ruhten erst einmal die Hoffnungen der Familie auf ihm. Er nickte, als Rondra erwähnte, Graufang habe versucht zu sprechen und sich bewegt. Die Erklärung, die er selbst noch nachschieben wollte, blieb ihm dann aber im Halse stecken. Statt den Medicus anzusehen, war’s jetzt die Cousine, die er anblickte und die ganz selbstverständlich die Reaktionen Graufangs auf die Behandlungen des Medicus zurückführte. Ausschließlich. Adam, der sonst die Feinfühligkeit eines Baums besaß, verstand den Wink sehr gut. Die Freude verschwand aus seinem Gesicht, das jetzt unberührt wirkte und steif richtete er sich auf. „Ihr wisst am besten, was zu tun ist.“ Er nickte dem Medicus zu, drückte noch einmal die Hand Graufangs, eher er Ana am Arm aus dem Raum führte. „Ich werde nicht bleiben, wo ich nicht willkommen bin“, sagte er zu ihr, ohne seine Stimme zu senken. Es war ihm egal, wenn Rondra ihn hörte. „Wenn du hierbleiben möchtest, schicke ich dir die Kutsche zurück.“
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