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Dark water

Kelian_


Meine Augenbraue rutscht von ganz alleine hoch, aus vielen Gründen. Zum einen war ich mir nicht bewusst, dass noch jemand anders außer der kleine Matrose und dem Käptn an Bord ist. Bis eben zumindest. Zum anderen ist es wohl der Tatsache, dass ich das Weib von meinem kleinen Lager aus betrachte und ein wenig angewidert bin, dass jemand so wenig Kontrolle über sich selbst hat und dann auch noch in der Nähe eines anderen Menschen so pietätlos sein muss. Alles in allem, also ein schlechter Start. Ich versuche das Weib, welches sie da jeglich abseits aller Reize präsentiert zu ignorieren, atme tief durch und wende mich wieder meinem Buch zu, was halb zerknittert in meinen Fingern ruht. Was ich lese, ist allein mein Geheimnis, jedoch muss ich auch feststellen, dass ich die Art von Konzentration nicht mehr erreiche, die ich benötige um die Schrift einen Sinn machen zu lassen. Ich seufze leise, mein Blick schweift wieder zu dem Weib und ein recht emotionsloses Lächeln umspielt meine Lippen. Eigentlich sollte ich woanders hingehen, aber das Elend hat mich doch ein wenig gepackt, zumindest in dem Sinne, dass es mir Spaß machen könnte, die Kleine ein wenig zu verhöhnen. Leise murmel ich zu mir selbst. Bloody hell, never thought that this would be this entertaining... Ich richte mich ein wenig auf, die Hängematte wippt ein wenig mit, doch habe ich keine Schwierigkeiten mich in ihr zu halten. Ernsthaft, ich weiß nicht, was ich zuerst sagen soll. Kotz woanders? Oder doch lieber: Du Nervst? Nett ist anders, aber weder steht dies auf meiner Stirn geschrieben, noch lasse ich mich gerne in meiner Ruhe stören, vor allem, wenn das Meer mich umgibt und das tut es. Wundervolle, schöne Wellen, mit frischem Meereswind.

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--Mari
Himmel Àrsch und Zwirn, was ist Mari genervt. Nie wieder, so schwört sie sich in genau diesem Moment, wird sie sich auf eine dumme Wette einlassen. Zu mindest nicht auf eine, die zur Folge hat, dass man seine Heimat verlässt und auf einem schwankenden und wankenden Schiff über das Meer schippert. Wenn sie erstmal wieder zu Hause ist, dann wird sie der Mette und dem Hans was erzählen. Egal wie viele Abenteuer sie erlebt hat...

Mari wird in ihren Wut-gedanken unschön ausgebremst. Sie hebt das Kinn ein wenig an, als sie ihren Kopf in die Richtung dreht aus der die freundliche Stimme erklingt. Der kommt ihr gerade recht der blöde Vogel, ist sie ja sowieso geladen und dann auch noch so ein arroganter Kerl der sich selbst wieder für den Nabel der Welt hält! "Wie wäre es wenn du über Bord springst, dann haben alle was davon!" Blödmann, denkt sie noch, doch ist sie schlau genug das nicht laut auszusprechen - kennt sie den Kerl ja nicht und manch einer neigt dazu, bei dem Wort gleich die Hand zu heben. Aber, er würde sicherlich auch so erkennen können, dass sie ihm nicht sonderlich freundlich gesinnt war. Und zum plaudern taugte der Typ ja mal gar nicht, so nett wie er sich zeigte. Daher schaut Mari auch wieder weg, raus aufs Meer und statt dem Kerl wird halt dem Meer die rote Zunge gezeigt.
Kelian_


Welch lustige Aussage. Ich soll also über Bord springen? Ich entscheide mich in Gedanken dagegen, wobei ich wohl ernsthaft zugeben muss, dass ich nicht eine Sekunde wirklich daran gedacht habe dies zu tun. Warum sollte ich auch? Nicht ich bin es, der über der Reeling hängt und sein Mageninnerstes dem Wasser opfert. Eigentlich sollte es mir egal sein, aber ich fürchte, meine Art ist einfach viel zu offen. Manchmal kann ich meinen Mund eben wirklich nicht halten. In Anbetracht der Tatsache, dass ich hier wenigsten im Notfall helfen kann und nicht ich derjenige bin, der Essen verschwendet, solltest vielleicht du über Bord gehen, Goldkelchen. Meinen gesprochenen Worten kann ich in Gedanken nur nochmal zustimmen. Warum passiert sowas eigentlich immer mir? Meine grauen Augen mustern das Weib kurz, was mir da den Rücken zudreht und dann zucken meine Schultern. Ich nehme mein Buch wieder hervor, lehne mich zurück und atme einmal tief durch. Das könnte anstrengend werden, nun wo die Kleine weiß, dass ich an Bord bin. Wäre ja nicht das erste Mal. Meine Gedanken sind überall, nur nicht auf dem Fetzen Papier, den ich da vor mir habe. Ein wenig muss ich zugeben, dass mich die Anwesenheit des Weibes stört. Weiber auf Schiffen bringen Unglück. Nicht, dass ich abergläubisch bin, aber Männer haben Bedürfnisse und die werden intensiver, je länger man an Bord eines Schiffes gefangen ist. Man wird kein Hurenhaus finden, aber solange man unter Männer ist, war dies zumindest für mich nie ein Problem. Da kann ich mich doch sehr zurückhalten. Andere von den Matrosen hatten gottlosere Dinge praktiziert, welche ich nicht näher beleuchten möchte, selbst beim Denken.
Tage sind vergangen, seit wir losgesegelt sind und mittlerweile sehe ich in sehr, sehr weiter Ferne einen Streifen erscheinen. Frankreich. Vielleicht auch schon Holland, ich habe keinen Einblick in die Seekarten und da ich mich ja ausruhen soll, mache ich dies nun auch, obwohl es mir wirklich nicht ganz einfach fällt, diesem fremden Kapitän zu vertrauen. Das Weib habe ich schon wieder vergessen, so ganz versunken in meinem eigenen, kleinem Universum.

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--Mari
"Plapper plapper plapper...." Das gesagte wird von einer dummen Grimasse begleitet, welche der Kerl jedoch nicht sehen dürfte, steht Mari doch noch immer mit dem Rücken ihm zugewandt da. Er soll sie einfach in Ruhe lassen und zusehen, dass er ihr aus dem Weg geht. Dann würde es beiden gut gehen.
Warum nur war das Meer so groß? Warum hatte der Herrgott nicht einfach nur ein Land erschaffen? Wozu sollte dieses Meer eigentlich dienlich sein? Man konnte sein Wasser noch nicht einmal trinken! Also eine vollkommene Fehlerschaffung, dieses Meer! Nun seufzt das Mädel und stützt sich mit den Armen auf der Reeling ab und legt den Kopf in die Hände. Der Blick schweift weiter über das Meer, immer auf der Suche nach Land. Ihr Magen grummelt, doch nicht weil ihr schlecht ist, nein, nun ist es der Hunger der sie zwickt. Das stört sie aber nicht weiter, denn das ist sie gewohnt. Der Weg nach Hause schien noch so unendlich weit und die Sehnsucht wuchs mit jeder Stunde.
Rondra
15. Julmond - Stadthaus Graz

Spätsommer und Herbst sind längst vergangen, eisig hat der Winter die Steiermark in Beschlag genommen und seinen kalten, weißen Mantel über Stadt, Feld und Flur gebreitet.

Die Ankunft der Familie in Graz liegt bereits einige Wochen zurück, doch die blonde Fuggerin hat in dieser Zeit ihre Kammer nicht verlassen.
Just in Graz angekommen, forderten das Reisen, die Geburt und schließlich der eisige Winter ihren Tribut und bestraften das Weib mit einer fiebrigen Erkältung.

Heute ist es ihr endlich wieder möglich das Bett zu verlassen. Blass und deutlich abgemagert, gezeichnet von der Krankheit, aber gesund und hungrig nach Leben.
Die treue Seele Laverna schimpft wie ein Rohrspatz als sie ihre Herrin dick einpackt und zusätzlich das Feuer im Kamin schürt, sodass es in der Kammer beinahe unerträglich warm wird.
Schweißperlen stehen Rondra auf der Stirn, als sie sich die liegengebliebene Post bringen lässt, wieder unter dem leisem Protest Lavernas.

Sie ignoriert das Gemurmel und den missbilligenden Blick Magd und tastet sich Brief um Brief ins Leben zurück. Einige gilt es zu beantworten, später. Andere wiederum finden den Weg ins Kaminfeuer, einige Anliegen regelt die Zeit von allein.

Auch eine kurze ungesiegelte Note ist dabei. Blaue Augen huschen über das Papier, ein leises Schnauben verlässt die Kehle der Fuggerin und tatsächlich verdreht sie die Augen und muss gleich darauf leise auflachen.
Sie erinnert sich, doch scheint die Begegnung in Lewes Ewigkeiten zurück zu liegen, verschwommen wie im Nebel die Erinnerungen an den ungehobelten Kerl, lediglich seine Augen tauchen deutlich vor ihrem inneren Auge auf.
Schon will die rechte zur Feder greifen, doch zuckt sie zurück. Albern sich auf dieses Spiel einzulassen. Wer weiß schon in welcher Spelunke in welchem Kaff in England der Herumtreiber aufzufinden wäre - nichts was die Mühe wert wäre.

So findet auch dieser Brief den Weg in die Flammen. Es bleibt lediglich die leise pochende Frage warum er den Aufwand auf sich nimmt ihr überhaupt zu schreiben.

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Kelian_


Smoke on the water...

Manchmal frage ich mich, warum ich die Entscheidungen getroffen habe, die ich die letzen Wochen, vielleicht auch Monate getroffen habe. Noch habe ich den Reiz an meinem eigentlichen Heimatland nicht entdeckt und so frage ich mich, ob vielleicht keines der beiden Länder für mich bestimmt ist. Auf der anderen Seite, muss ich mir wohl auch eingestehen, dass ich nur am Reisen war, auf der Suche nach dem Weib, welches ich nur wenige Momente gesehen habe und welches mich eigentlich auch nicht mag. Ich weiß nicht, warum sie diese Faszination auf mich ausübt, aber vielleicht werde ich so auch die Liebe zu diesem Land kennenlernen. Wer weiß schon, was passieren wird. Zur Zeit befinde ich mich in einer von diesen Provinzen, in denen man kaum einen Menschen zu Gesicht bekommt. Ich werde wohl aber jemanden suchen müssen, immerhin brauche ich eine Richtung, in die ich weiter ziehen kann. Ich musste doch feststellen, dass die Menschen in diesem Land anders sind. Vielleicht, als ich mir vorgestellt habe, vielleicht aber auch, als ich sie erwartete. Ich bin mir nicht sicher. In jedem Fall konnte ich bei dem wenigen Kontakt eine Menge beobachten, was in England unmöglich wäre. Weiber, die öffentlich mit ihren Kerlen schmusen oder schlimmeres machen. Davon halte ich wirklich nicht viel, aber dagegen kann ich auch nichts machen. Im Gegenteil, bei vagen Kommentaren, da wird man sogleich als unhöflich beschimpft. Ich werde also weiter stumm beobachten und einen Ort suchen, an dem ich leben werde. Oder bleiben. Vielleicht ruft es mich auch einfach wieder auf die See. Ich werde sehen. Zur Zeit fühle ich mich wie ein Schiff, dass ohne Ziel und ohne Kurs auf dem Meer in tiefsten Nebel umherirrt.

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Kelian_


So f*** you all…

Manchmal sind es diese Tage, die schon anfangen und man weiß, dass es nicht der ist, der einem viel Glück bringen wird. Bei mir war das nicht so, viel eher begann es schon Tage vorher. Der Weg war mir beschrieben worden, immer und immer wieder. In einigen Dörfern hatte ich mich vergewissert, sogar die ersten annehmbaren Menschen getroffen, welche die keine Grimassen schnitten, die mehr als normal reden können. Die interessanten Gespräche konnten mich dann doch nicht davon abhalten, dass es unvermeidlich den Weg nahm, den es nahm. Oder besser, den ich nahm. Nämlich, anstatt die Anweisungen zu befolgen, bin ich natürlich doch falsch abgebogen und landete in einer Stadt, die nicht die war, die ich erreichen wollte. Zu allem Überfluss hat es mir nichts als Ärger gebracht. Niemand wusste vom Weib, welches ich suche. Sowieso, so langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich mir die Begegnung nur eingebildet habe, wenn da nicht immer mal wieder diese Lichtblicke wären, bei denen Personen nicken, wenn sie ihren Namen hören.
Wieder auf den richtigen Pfaden…
Einsam geht es über die Straßen, mit schnellen Schritten, um den nächsten Ort bald zu erreichen. Das Ziel vor Augen, gerade an der Grenze vorbei, da ziehen sich die Wolken mal wieder vor den doch schon so spärlich vorhandenen Mond. Ein leises Fluchen kommt von meinen Lippen, typisch britisch, was ich mir beim besten Willen nicht abgewöhnen kann. Eigentlich auch nicht möchte. Mein Wille ist also wirklich nicht hoch. Der Grund des Fluches ist aber, dass der Mond meine Sicht auf ein Minimum eingegrenzt hat. Ein kleines Stein oder vielleicht auch eine Unebenheit, bringt mich sofort ins Stolpern und nur mit Mühe kann ich mich auf den Beinen halten. Das Schwert, mein Neues, welches ungewohnt an meiner rechte Seite baumelt, hilft mir auch nicht wirklich, dass Gleichgewicht zu halten. Zu meiner Verwunderung höre ich ein Lachen, als mein Gesicht den Boden küsst und es ist so ein wenig, als ob das Schicksal mich verhöhnt. Wie kann es passieren, dass ich stolpere, hinfalle und das direkt vor einer Gruppe von Räubern? Einen Moment habe ich die Idee, mich tot zu stellen, lasse dies dann aber sein und rapple mich mühsam auf. Mein Schwert ist auf den Boden gefallen, dort liegen geblieben und nicht zu sehen, dadurch, dass sich der Mond weiterhin hinter der Wolke vergnügt. Gut für mich. Zumindest in diesem einen Punkt. Vorsichtig, so wie man es mir sagt, erhebe ich mich, ein spöttisches Lächeln auf meinen Lippen. Galgenhumor. Engländer, zumindest die Hälfte. Ich kann nicht anders, verbeuge mich leicht und wünsche dem Herren und unverkennbar auch den Damen einen wunderschönen, vor allem aber einen glücklichen Abend. Erfolgreicher hätte er sicher sein können, auf der anderen Seite trage ich für einen Mann alleine auch nicht wenig. Ich kenne die Prozedur, denke ich zumindest, denn in England funktioniert das wohl nicht anders und auch habe ich wohl schon bei Piraten angeheuert. Man nimmt und man gibt. Sicher ist auch bei mir nicht alles ehrlich erworben. Ohne irgendwelche Mucken zu machen, reiche ich die Waren, vornehmlich viel Geld und ein wenig Essen hinüber, erbete mir noch ein wenig, damit ich zumindest ein Brot kaufen kann in der nächsten Stadt und mache mich dann, unter jaulendem Gelächter aus dem Staub. Nicht mein Gelächter. Warum auch? Ich habe wirklich nichts zu lachen, immerhin wurde ich bestohlen. Mein Schwert habe ich natürlich aufgeklaubt, und während ich weiterschlendere, ich habe es nicht mehr so eilig wie vorher, werde ich in der nächsten Stadt bleiben müssen und Arbeit suchen, gleiten meine Gedanken wieder zur blonden Schönheit, die durch meine verzerrte Sinneswelt immer mehr idealisiert wird. Mittlerweile glaube ich fast, wir hätten uns gut verstanden und wir würden uns begrüßen, wie alte Freunde. Was soll ich aber auch sonst glauben, bei dem Wahnwitz, der mich schon über einen halten Kontinent weit getrieben hat. Es kann doch nicht nur Begehren und die Aussicht auf ein Abenteuer für sie sein, was mich antreibt?
Habt Dank, ihr edlen Räuber, dass ihr meine Reise unnötig erschwert habt. Aber wer dumm fällt, der hat nichts anderes verdient!

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Borona
Zwanzigster Tag im ersten Mond des neuen Jahres 1461
-Graz in einer Schenke-




In einem Gespräch war sie vertieft gewesen, mit diesem Fremden Thymo oder so, ein Abenteurer und auf ein Abenteuer hatte sie eindeutig Lust. Lust ja, hier weg zu kommen, aus der Einöde und der Langweile. Ob des Rest, -also ihn- dass war nebensächlich, wobei er schon sehr gut anzusehen wahr.. Gelauscht hatte sie dem Abenteurer, als ein weiterer Fremder die Schenke betrat. -Woher kamen denn nur soviele Fremde plötzlich- Als ein Master Peverell, so stellte er sich vor. Es wurde geplauscht in der kleinen Runde. Es war wirklich mal nett und nicht wie immer langweilig und die gleichen Pappnasen zu sehen.

Der Abenteurer Thymo erzählte von seinen Reisen und sie fing an ihn anzubettelt, iihhren Bruder um erlaubnis zubitten, ihn begleiten zudürfen. Sie wollte hier weg mal wieder, aufs lehen ihres Vaters nach Fritzlar und vor allem der Einöde entfliehen. Im Grunde wars egal, ob ihr Thymo gefiehl oder nicht. Sie wollte weg und er Mittel zum Zweck. Es galt den Bruder zu überzeugen, so wie er momentan gelaunt war, war es besser ihn nicht weiter zu entzürnen.

Das Gespräch plätscherte vor sich hin und sie bat schliesslich Master Peverell darum, von sich zu erzählen. Irgendwie war er frech und er meinte, dass er im Gegenzug fragen stellte , die sie selbst ehrlich beantworten müsse. Sie empfand es als nette -sogar ein wenig wizige- Idee. Es wunderte sie allerdings schnell, wieso seine Fragen in die Richtung der Fuggers ging. Die Blonde fragte nach und er meinte nur leise, flüsternd, aus dem Hause Fuggers, ihm einen gefallen schuldig wahr. Wieder wurde nachgefragt, doch diese antwort überraschte sie. Er verlangte von ihr einen Gefallen, nur dann würde er es ihr sagen, was diese Person ..rondra.. ihm schuldete.

Die blonde überlegte, sie hasste es jemandem etwas schuldig zu sein, davo abgesehen, sie würde es nicht einlösen. Wieso auch, niemand würde sie zwingen etwas - ohne dass es beweise gab- etwas einzulösen. Doch dann kam ihr die idee. Sie würde ebenfalls etwas verlangen... Endlich konnte sie der Dirne Waltraut zeigen, wohin sie gehört. In den Dreck und Master Peverell schien ihr - aus welchem Grunde auch immer- der passende Mann zu sein. "Nicht hier, hier sind zuviele Ohren" sagte sie ihm leise. Er musste nur zustimmen und sie würde diese Dirne und Schlampe endlich auf dem Boden sehen und dass war ein Spass den sie sich auch gerne etwas kosten lassen würde. Zur Not, eben auch diesen einen Gefallen!
Kelian_


Every you, every me...

Wie amüsant, wer hätte das gedacht. Ich denke, dass in dieser Stadt noch mehr zu entdecken ist, als das blonde Weib, auch wenn sie natürliche oberste Priorität bleibt. Doch, solange wie ich nicht an sie herankomme und an einer Idee feile, wie dies geschehen könnte, da kann man sich die Zeit mit anderen blonden Weibern vertreiben. Zum Beispiel dieses hier, welches da vor mir im Wirtshaus sitzt und schon eine Weile meinen grauen Augen ausgesetzt ist. Sie ist ein hübsches Weib, soweit ich das sagen kann, immerhin ist Winter und da vermummt man sich schon mehr, als im warmen Sommer. Viel hübscher, finde ich persönlich zumindest, ist aber das Gespräch, dass sich da entwickelt hat. Wer hätte gedacht, als ich in das Wirtshaus kam und brummig ein Bier anbot, dass dies so werden würde? Ich nicht. Aber, wenn man sich den anderen Kerl anschaut, der da mit war, dann ist es wohl nicht verwunderlich. Was hat er nicht schon alles gemacht? Man würde es bei Weibern wohl Eifersucht nennen, bei mir einfach nur Geringschätzung. Am schlimmsten wiegt dabei wohl, dass er nicht einmal bemerkt hat, wie ich mich über ihn lustig gemacht habe. Außerdem, dass er nicht bemerkt hat, dass das Weib spielt. Genauso wie ich. Und sie im Gegenzug mit mir nun.

Das Gespräch haben wir also gemeinsam durch unsere Fragen in eine Richtung gelenkt, die so langsam richtig spannend wird. Mittlerweile sind wir dabei, dass sie mir einen Gefallen schuldet, wenn ich ihr sage, was Rondra mir schuldet. Im Gegenzug dazu möchte sie aber gerne noch einen Gefallen von mir haben, den ich aber nur gebe, wenn sie mir wieder etwas gibt. Ein Geben und Nehmen. Ist irgendwie so, wie ich mir die Ehe vorstelle. Ein Nicken ist es, was folgt als sich ihre Stimme erneut in mein Ohr schleicht. Herausgehen? Warum nicht. Vielleicht würde sich dadurch etwas entwickeln, was sich mein Männerkörper eigentlich immer herbeisehnt. Einen Frauenkörper. Sollte dies nicht so sein, dann wäre es auch nicht allzu schlimm, denn immerhin ist das Gespräch äußerst anregend. Sie sind auch zu groß. Ein Grinsen, das sich über mein Gesicht schleicht, bevor ich wispere. In fünf Minuten, zwei Ecken weiter...da finde ich mich in jedem Fall in, dann machen wir einen kleinen Spaziergang. Man muss ja nichts Schlechtes über Euch denken, bevor es nicht geschehen ist. Ich zwinkere ihr frech zu, so dass es keinen Zweifel gibt, was ich meinen könnte, ohne aber aufdringlich zu sein und dann erhebe ich mich, knöpfe den Mantel wieder zu. Mit einem Gruss, den ich andeute, indem ich die Finger an das Kopftuch tippe, verschwinde ich in die kühle Luft hinaus, zu unserem heimlichen Treffpunkt. Spannende Sache, das Ganze, ich will wirklich wissen, was so ein Weib wollen könnte.

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Borona


Sie liess sich Zeit, die Schenke zuverlassen. Wars immer noch dieser andere Kerl, der Abenteurer da, sollte dieser doch nicht sonst was denken. Erst nach einem weiteren Bier, erhob sie sich. Schlang den Umhang um den Körper, die Kaputze übers Haupt. Dieser Master Peverell würde schon warten und ein wenig frieren, tat keinem Mann schlecht.

Langsam verlies sie die Schenke, ging nach rechts, die Strasse entlang, dem Treffpunkt entgegen. Sie war gespannt, würde dieser sich darauf einlassen?! Er würde.. da war sie sich sicher. Er war so einer von der Sorte, die sie sich herbei gesehnt hatte. Jemand der sich nicht zu fein wahr um sich die Hände schmutzig zumachen. Jedenfalls nahm sie dass nun an, hoffte sich nicht zu täuschen. Wenige Schritte noch bis zu dem Treffpunkt, bald wüsste sie mehr!
Kelian_


Weiber. Warum gleich bin ich sofort zum Treffpunkt gegangen? Weil ich mich mal wieder nicht nur auf mich selbst verlassen habe, sondern auch auf das Weib. Schlechte Wahl, wie ich mal wieder bemerke und so beginnt die Kälte ein wenig in mir emporzukriechen, während ich im Schnee stehe. Natürlich, ich bin Kälte gewohnt, ich bin nicht allzu empfindlich, immerhin bin ich jahrelang auf See gewesen. Im Sommer, im Winter, aber trotzdem kann ich es nicht leiden, wenn man mich warten lässt. Ein volles Bier sogar noch! Frechheit und so wenden sich meine Gedanken langsam dem Gehen zu, immerhin bin ich nicht irgendein Trottel, den man so lange warten lassen kann. Immer mehr freunde ich mich mit meinem warmen Zimmer an, einer heißen Suppe und mein Buch zum Lesen. Allerdings, ich muss es zugeben, ich bin auch ein wenig neugierig und so zögere ich den Moment immer weiter hinaus, an dem ich mich entfernen will. Was will solch ein Weib, deren Bruder der Herzog des Landes ist, etwas von einem Kerl wie mir? Ich bin mir bewusst, dass sie eigentlich nicht meine Liga ist, aber das ist das andere Fuggerweib auch nicht und ich bin dennoch hier, zumal es in diesem Land Gang und Gebe zu sein scheint, dass man hier unter Stand heiratet. Oder den Namen seines Weibes annimmt.
Gerade als ich wirklich, endgültig gehen will - so ein Hans bin ich dann auch nicht, dass ich noch länger warten wollen würde - da höre ich die leichten Schritte im Schnee, die verheißungsvoll klingen. Einfach nichts anmerken lassen, so tun, als ob man auch gerade erst gekommen sei. Ich lasse mich nämlich auch nicht zum Horst machen. Lässig fast, wirke ich, als ich selbst um die Ecke gehe, um ihr zum einen entgegenzugehen und damit zum zweiten verhindern will, dass es so aussieht, als ob ich schon lange warte. Das ganze Leben ist ein einziges Spiel. Ernsthaft.

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Borona


Master Peverell kam ihr bereits entgegen, kurz wurde er noch einmal gemustert nicht dass sie ihn verwechselt, waren bei diesem Wetter doch alle immer vermummt. Sie selbst ja auch und dennoch frohr sie wie immer. "Ich bin gegen einen Spaziergang. Mir ist nach einem Tee und einem gemütlichen Platz vor dem Feuer und wenn ich eure Nase betrachte, euch auch" sagte sie ihm unmissverständlich. War seine Nase so rot vor Kälte. "Ich hoffe doch ihr habt nichts dagegen. Eine entschuldigung blieb sie ihm schuldig. Wieso auch?! Sie zog den Umhang noch enger um die Schultern.
Kelian_


Meine grauen Augen lassen nicht wirklich erahnen, was ich denke. Es sind zwei verschiedene Gedankengänge. Zum einen. Miststück. Zum anderen. Auf die ein oder andere Art und Weise gefällt sie mir. Ich halte ihr meinen Arm entgegen, denn immerhin bin ich zu Hälfte Engländer, auch wenn ich meine Manieren bisher noch nicht oft gezeigt habe. Dann macht einen Vorschlag, denn so angenehm ich die Unterhaltung bisher fand, sie ist etwas abgekühlt und ich muss bald meine Arbeitsstädte aufsuchen. Leider. Die Nachwache, denn ansonsten hätte ich selbst einen Vorschlag gehabt. Nicht, dass ich ihn nicht trotzdem machen würde, aber sollte sie zuerst die Möglichkeit haben. Ansonsten, steht natürlich mein Zimmer im Löwen frei, an das wir uns halten könnten. Im Übrigen, schwirren mir da schon wieder Gedanken im Kopf rum, die ich beim Besten willen nicht verstehe, vor allem nicht, nachdem ich sicherlich eine halbe Stunde in der Kälte stand. Aber ich war noch nie ein Kind von Traurigkeit, wenn es darum ging, ein Weib aus ihren Kleidern zu schälen. So wäre es auch bei dieser nicht...
Manchmal hasse ich es selbst, wenn ich meine Gedanken nicht unter Kontrolle habe. So kann man Spiele besser spielen. Wohin darf ich Euch führen, Frau von Bungsberg-Werneseck -Nichtfugger? War doch richtig so?

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Borona


Ein wenig musste sie grinsen. Er war amüsant "Abgekühlt, ist das richtige Wort. Wie gehen zu mir, ich muss eh nach dem rechten dort noch sehen und ist nicht weit." Manieren hatte er, gut darauf legte sie auch im normalen Umgang auch wert. Sie würde ihn, sollte irgendwer Fragen gestellt werden als künftigen Geschäftspartner ausgeben. Wobei dieses ja auch nicht gelogen wahr. würden sie hoffentlich ins Geschäft kommen, nach dem Gespräch. Mit einem nicken, hakte sie sich unter und deutete auf die Richtung "Wenn jemand euch fragen sollte, ihr seid hier um Geschäfte abzuwickeln und eure Ware feilzubieten. Dann wird an euch nicht weiter behelligen."
Kelian_


Ich muss schon ein wenig Schmunzeln. Geschäftspartner also? Irgendwie amüsiert es mich, denn ich stelle mir vor, wie es wohl wäre beziehungsweise, was was wäre. Mein Körper meine Handelsware, meine Gesellschaft als...die Synonyme lassen sich nicht so recht finden, amüsant finde ich es dennoch und so murmel ich mir in den Dreitagebart. Ich sag Euch, bei dem Wetter zu reisen ist nicht angenehm. Der Karren mit den Waren ist noch Meilen vor der Stadt. Bei dem Schnee. Gute Angestellte sind schlecht zu finden. Hm, nein, nicht meins, aber ich würde es wohl durchhalten und falls jemand fragen würde, womit ich handle, dann würde mir auch genug einfallen, hatten wir mit den Schiffen doch meistens Waren angeboten. Zumal...immerhin bin ich englischer Händler. Also...ich tue so. Kompliziert.
Als dann nun alles arrangiert ist, der Arm unter meinem verstaut ist, man sich quasi ein wenig näher gekommen ist, als man es wohl normalerweise tat, aber auch nicht auf ungehörige Weise, da geht es nun also los, in Richtung des Hauses des Weibes. Hier und da, werden neue Anweisungen gegeben, ansonsten verharrt das Gespräch aber weiter auf dem Punkt, an dem es stehen geblieben ist, als wir uns vorhin verabschiedeten. Nichts für fremde Ohren und gerade auf den Straßen laufen mehr davon rum, als einem lieb sein kann.
Das Haus ist schon in Sicht, man kann die dunkle Tür zwischen all dem Weiß erkennen, als ich meine Schritte verlangsame, den Arm stumm entziehe und mich gen Boden neige. Die Hände versinken im Schnee und bald ist eine gar nicht ganz so kleine Kugel geformt, die den Weg auf's Dach findet. Zwei, dreimal muss ich es wiederholen, bis endlich der Schnee vom Dach herunterkommt. Vielleicht amüsant anzusehen, aber bei meinem Glück würde der Schnee genauf auf meinem Kopf landen und nicht nur auf der Schwelle. Ich zucke leicht mit den Schultern und meine zum Weib. Lieber dort als auf unseren Köpfen, meint Ihr nicht? Sollte es der feinen Dame nun zu hoch sein, dann würde ich sie sogar drüber tragen, aber das biete ich sicher nicht von allein an.

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