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Dark water

Rondra
05. Brachet 1461

Als Kelian die Position aufgibt, wendet Rondra den Kopf, beobachtet ihn bis er seinen neuen Platz gefunden hat. Besser? Schwer zu sagen, ohne Zweifel sie mag den Anblick der sich ihr bietet – und auch wenn ihr Herz schneller zu klopfen beginnt, in Gefahr schwebt es nicht, es fühlt sich gut so an. Offen erwidert sie dem Blick der Grauen, zu verbergen hat sie nichts, könnte sie auch gar nicht. Ist es wieder ihr eigenes Universum was beginnt sie gefangen zu halten? Schwer zu sagen, es fühlt sich anders an und es ist wohl unnütz sich Gedanken dazu machen zu wollen.
Rondra nimmt die Atmosphäre an wie sie ist, im Augenblick kann sie gut mit ihr leben, sich in der Ruhe treiben lassen. Und wieder nimmt Kelian sie mit hinfort. Nach und nach beginnen die harten Gesichtszüge zu verwischen, ganz verschwinden sie nicht, doch die Mundwinkel heben sich. Erst ist es ein kurzer Ansatz eines Lächeln, ein kurzes Aufflackern, was nicht von Bestand ist. Doch es kehrt wieder, schafft es sich diesmal festzusetzen und beschließt zu bleiben, ein weiches, feines Lächeln.
Zu vertieft in Kelians Worte ist die Blonde, die ersten zarten Berührungen an ihrer Hand registriert Rondra nicht bewusst. Doch ihre Finger reagieren. Minimal bewegen sich ihre Fingerspitzen als sie berührt werden, kaum mehr als eine leise gewisperte Begrüßung.
Die Tatsache dass Lucy bereits guter Hoffnung gewesen ist, lässt sie ein Mal leise auflachen. Vielleicht ist es auch sein Gesicht bei diesem Geständnis, was sie dazu veranlasst. Ein Makel der getilgt wurde. Jeder der die Daten kennt, rechnen kann und generell etwas Ahnung von der Sache hat weiß dass sie selbst bei ihrer Hochzeit Nora bereits längst unter dem Herzen trug. Isobell. Ihre Lippen formen den Namen tonlos, der Kopf neigt sich ein wenig nach rechts, als würde sie dem Klang nachhören, doch er gefällt ihr.
Sein Fingerspiel wird spürbarer, so dass es zu ihr hindurchdringt. Ein winziger Moment der Überraschung, möglich sie als Reaktion auf seine Erzählung zu deuten, wenn sie überhaupt bemerkt wird. Bewusst vermeidet sie den Blick zu den Verwobenen, auch wenn ihre Aufmerksamkeit nun geteilt ist. Nicht aus Reflex die Hand entziehen, nicht einmal zusammenzucken, oder die vorsichtige Antwort auf sein Spiel verstummen lassen. Warum? Schwierige Frage. Um ihn nicht zu unterbrechen, die entspannte Stimmung aufrecht zu erhalten, so lange wie möglich und nicht zuletzt weil es sich so verdammt gut anfühlt was er da tut. Wahrscheinlich wird sie sich später dafür ohrfeigen wollen, spätestens wenn sie wieder allein wach liegt, während nur noch das Mondlicht über sie streichelt.
Am Ende ist Rondra doch wieder beinahe ganz bei ihm. Betroffenheit und Trauer um das kleine Leben, lassen sich nicht vermeiden. Wahrscheinlich von ihm nicht gewollt, doch schon allein der Gedanke an die eigene Tochter und das was gemeinsam entdeckt wird, sorgt dafür. Etwas was ihm verwehrt ist. Zumindest bisher. Der Drang sich einfach hinunter zu beugen und ihn zu küssen ist kaum zu unterdrücken, nicht aus Mitleid, nein. Ihre Augen sprechen da eine deutliche Sprache. Nicht mehr Sehnsucht, oder Verzweiflung stehen darin. Gefühl, dieses Zwischending, längst mehr als Verliebtheit, noch nicht ganz Liebe, zumindest keine eingestandene. Ihr Fehler, oder ihr Glück ist dass Rondra zögert und ihre Gedanken weiterlaufen. Sie tun es von ganz alleine, ziehen Schlüsse. Dass seine Entscheidung vor zwei Wochen nicht falsch gewesen ist, ist ihr bereits klar gewesen. Jeder würde dem zustimmen, der halbwegs fähig ist zu denken. Doch nun verschiebt sie sich ein wenig, seine Entscheidung. Es ist sicher dass sie das was er einst hatte nie teilen würden. Sie verheiratet, sie beide vorbelastet, auf welche Art auch immer und schließlich auch die unterschiedlichen Stände. Hat sie je daran geglaubt? Sie weiß es nicht, im Verdrängen ist sie gut – und die Gefühle für ihn machen es so einfach, so leicht. Im Endeffekt hat er aber mehr Weitsicht bewiesen. Sie ist es die egoistisch gewesen ist. Keine Chance hätte er gehabt, auf solch ein Leben, zumindest nicht mit ihr und Gefühle können einen lange fesseln.
Wer wäre sie wenn sie ihn nun tatsächlich küssen würde? Vorsichtig hebt Rondra seine Hand vom Boden, sie beugt den Oberkörper hinunter, doch den Verwobenen entgegen. Der Kuss trifft seinen Handrücken. Ein sanfter Hauch, gleichzeitig doch deutlich.
„Danke…“ Nein, aus seinem Bann entlassen ist sie keineswegs, das wäre wohl auch zu einfach. „Es muss…“ nein, alles was sie zu seiner Geschichte nun sagen könnte würde platt klingen. Der Satz bleibt unbeendet, stattdessen pressen sich ihre Lippen noch einmal auf seine Hand, fester, vielleicht würde er es auch so verstehen.

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Kelian_


Everybody's Fool
05.06.1461


Durch das Anheben meiner Hand verlasse ich diese Welt, in der ich bis eben war. Zurückgedrängt werden sie alle beide, auch wenn sie eben für mich noch lebendig durch den Raum gesprungen sind. Auch erst durch diese intensivere Berührung wird mir bewusst, was ich getan habe und ich möchte mich schon entschuldigen, auch wenn es lächerlich ist. Allein ihr Blick ist es, der mich zum Schweigen bringt. Meine Stirn zieht sich ein wenig zusammen. Ist es die Geschichte, die sie mich so anschauen lässt? Ich sehe kein Mitleid darin. Ich weiß den Blick wohl zu deuten, nur die Küsse auf meine Hand nicht. Sie verwirrt mich, aber wie sollte sie auch nicht, wo ihre Gedanken in eine völlig entgegengesetzte Richtung als meine laufen. Ich möchte nicht, was ich bereits einmal hatte, in erster Linie möchte ich sie und mittlerweile ist mir auch fast egal wie.
Ich folge meiner Hand, auch wenn es nicht nötig ist und richte mich auf. Nicht zu nah, es ist genug Platz zwischen uns, als das es aufdringlich ist. Ich entknote die Finger, noch während sie den zweiten Kuss auf meinen Handrücken drückt und schiebe sie vorsichtig unter ihr Kinn, hebe ihren Blick zu meinem. Natürlich ist es weiterhin utopisch, aber es ist mir schlicht egal. Als ob wir die Rollen gewechselt haben. Ich beginne egoistisch zu werden. Mein Daumen streicht vorsichtig über ihre Wange. Hin und zurück, soweit er eben kommt, als ob ich gerade die Erlaubnis dafür bekommen habe. Es ist ungerecht, weil ich sie vor zwei Wochen habe gehen lassen, weil ich der Ansicht war, eigentlich bin, dass wir es beenden sollten und doch wird es egal mit ihr hier neben mir.
Der Blick, er wäre vielleicht magisch, wenn ihrer nicht immer wieder flackern würde. Weg von meinem, ausweichend. Nur ganz langsam lasse ich zu, was mein Innerstes ihr entgegen schreit. Tiefe Gefühle, ähnlich wie bei ihr. Noch keine Liebe, vielleicht auch einfach, weil ich es mir nicht eingestehe. Was würde passieren, wenn ich es mache? Ich stände immer noch alleine da.
Alle Feinheiten ihres Blickes kann ich nicht aufnehmen, dafür fehlt mir vielleicht auch einfach ein wenig Kenntnis von ihr selbst. Ich sehe die Gefühle, die nicht anders als bei mir zu sehen sind, Traurigkeit. Das die Erkenntnis bei ihr einsetzt, bemerke ich nicht, im Gegenteil, ich selbst werde jede Sekunde tiefer in den Bann gezogen, der für mich von ihr ausgeht. Für mich zumindest knistert nicht nur das Feuer. Leise, aber hörbar für sie, murmel ich. Hasst du mich, wenn ich dich jetzt küsse? Die Antwort ist egal für mich. Entweder sie würde diesen Kuss erwidern und ich würde uns erneut herabziehen in diesen Abgrund, auf den wir beide zusteuern oder es wäre ein Abschiedskuss. Einer, den vielleicht selbst sie nicht rückgängig machen kann. Im Prinzip ist es mir egal, das eine wie das andere ist Erlösung. Langsam, um ihr Zeit zu geben, rückt mein Kopf ihrem näher mit dem Ziel, ihre Lippen endlich wieder zu spüren.

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Rondra
05. Brachet 1461

Vielleicht sollte sie zurückweichen, als Kelian sich aufrichtet, trotz des Platzes den er ihnen einräumt. Sie tut es aber nicht. Grau und blau treffen sich. Kurz nur, bevor die Ihren unstet seinen Blick verlassen, über sein Gesicht huschen, hierhin und dorthin, zurückkehren um schließlich wieder von vorn auf Reisen geschickt zu werden. Der streichelnde Daumen besitzt eine unglaubliche Macht, Gedanken die eben noch so klar gewesen sind, die getroffene Erkenntnis, sie droht zu Staub zu zerfallen, als würde die sanfte Bewegung sie zermahlen. Die Frage dringt zu ihr hindurch und beendet das zerstörerische Werk des Daumens. Sinnlos dabei an den eigenen Gedankenfetzen festhalten zu wollen, es ist keine unangenehme Niederlage, aber wahrscheinlich wird sie nicht von Dauer sein. „Kelian…“ leise geflüstert, dürfte ihm sein eigner Name bereits über die Lippen streichen, denn sie nähern sich ohne ihre Antwort abzuwarten. Das Senken ihrer Lider ist wohl auch für Rondra selbst die Antwort. Vorsichtig, fast scheu erwartet sie seine Lippen, begrüßt sie sanft und heißt sie willkommen. Es ist fast schon lächerlich einfach diesen Kuss zu beantworten, trotz der eben noch vorherrschenden Gedanken. Ihre Hand hebt sich an seine Wange, wird beinahe zum Spiegelbild der Seinen. Nein, es ist kein leidenschaftlicher Kuss, gefühlvoll. Ihre Lippen drücken aus was sie nicht zu sagen vermag, gleichzeitig nehmen sie auf was er zu sagen hat – im Endeffekt sprechen sie die gleiche Sprache. Er dauert an, wandelt sich für sie, als Rondra nicht mehr nur Kelians Lippen wahrnimmt, sondern sich auch seiner Nacktheit bewusst wird. Ja, sie will ihn. Wieder eine Erkenntnis, die wievielte heute? Nicht nur jetzt, nicht nur seinen Körper, nein - ganz und alles. Das nun wiederrum führt dazu, dass Rondra schließlich ihre Lippen von seinen löst und die Hand fortnimmt. Die Blauaugen öffnen sich und starren ihn überrascht an. Verblüfft, unbegründet verärgert und gleichzeitig glimmt in ihnen doch der Beweis auf, dass die Gefühle nicht niederzukämpfen sind. „Kelian….“ beginnt sie erneut. „Es hat sich kaum etwas geändert…“ eine Feststellung bezogen auf die Gründe weshalb er sie fortgeschickt hat und gleichzeitig auch passend als Umschreibung seiner Anziehung auf Rondra.

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Kelian_


Everybody's Fool
05.06.1461


Warum sollte ich auch abwarten, wenn sie mir verwehren könnte, was ich so sehnsüchtig möchte. Ihr einziger Ausweg wäre wohl weglaufen oder mir eine runterhauen. Beides passiert nicht, nur mein Name als eine kleine Mahnung - zumindest empfinde ich es so - streicht über meine Lippen. Es ist belanglos, denn auch ich habe eine Erkenntnis gehabt und die, die wiegt schwer. Mein Daumen lässt sein Spiel sein, aber verlässt keinesfalls ihre Wange, als meine Lippen auf ihre treffen. Ebenso vorsichtig, wie sie sie erwartet. Geleitet von unterdrücktem Verlangen, aber eben nur als winzige Grundnote. Viel wichtiger ist sicher, dass ich mich langsam in die Gefühle hineinfallen lasse, die mich zu ihr treiben und die sind recht tief, dass der Fall eine Weile dauert. Immer heftiger wird der Kuss, nicht vor Leidenschaft, sondern eben wegen der Empfindungen, die mit jeder Sekunde mehr mitschwingen. Manches davon erstaunt mich selbst, ich habe es so für mich noch nicht wahrgenommen. Schließlich ist sie es, die den Kuss beendet.
Wieder kommt mein Name über ihre Lippen, leise. Soll er wirklich mahnen? Wahrscheinlich, denn ich bin dabei größeres Leid als vor zwei Wochen anzurichten. Ich ignoriere es. Ich bin selbstsüchtig, genauso wie ich es die letzten Jahre gewesen bin. Mein Gesicht entfernt sich leicht von ihrem, meine Augen suchen nun ihr Antlitz ab, schauend, ob ich darin irgendetwas finde, was mir hilft. Ich lächle, einfach weil...aus verschiedenen Gründen. Das sie zornig ist, nehme ich wahr, aber auch dies ist mir gleich. Ich will sie und ich werde versuchen sie mir zu nehmen. Rondra. Eine Antwort auf meinen Namen, banal und dennoch liebe ich es ihren Namen auszusprechen. Nein, es hat sich nichts geändert. Nicht viel. Die Tage und die Nächte ohne dich sind grausam, sobald ich allein bin. Die wenige Ablenkung, die es gibt, die reicht nicht aus, um die Stimme in mir verstummen zu lassen. Ich will dich Rondra und dies um jeden Preis. Meine Hand verlässt ihre Wange, versucht sich sanft ihre Hand zu angeln. Ob sie sich erinnert, dass ich ähnliches schon einmal gesagt habe? Das ich sie möchte, aber nicht um jeden Preis? Nun, die Dinge ändern sich. Ich fühle mich komplett, gut, wenn du bei mir bist. Ich kann mich fallen lassen. Die Entscheidung von mir vor zwei Wochen mag vielleicht richtig gewesen sein, aber es war eben eine Entscheidung, die ich getroffen habe. Wer bin ich, dass ich dir vorschreiben möchte, was du zu tun hast? Warum sollte ich noch zwanzig Jahre unglücklich leben, wenn ich glücklich sein könnte? Ich möchte dich und es ist mir egal, dass wir nur heimlich zusammen sein können. Ich werde fluchen und eifersüchtig werden, es wird nicht immer einfach sein - aber wir wären zusammen. Das ist es doch, was zählt? Dieser Gefühlsausbruch meinerseits ist recht untypisch für mich und es fehlt wohl fast nur noch, dass ich ein 'Ich liebe dich' hinten anschiebe, aber es will nicht über meine Lippen. Nicht, weil es vielleicht nicht wahr ist, sondern weil ich ihre Antwort in jedem Fall abwarten möchte. Die drei Worte sind sehr große und wenn mein Vater mir etwas beigebracht hat, dann dass man sie nicht einfach leichtfertig benutzt. Außerdem sagen Blicke doch mehr als tausend Worte. Was sie wohl sagen würde?

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Rondra
05. Brachet 1461

Nein, nein und nochmals nein! Nicht dieser Blick und nicht der Klang ihres Namens aus seinem Mund. Allein das ist bereits unfair, nie würde er sie mit Kosenamen bedenken müssen, es reicht vollkommen wenn Kelian lediglich ihren Namen ausspricht, um das kleine Feuer in ihrem Bauch aufflackern zu lassen. Allzu gut kennt sie was er beginnt zu beschreiben, ihre Tage und Nächte sind nicht anders. Als seine Hand ihre Wange verlässt, senkt sich ihr Kinn, aus Unsicherheit, ob der eigenen verwirrenden Gefühle, aber auch um den Blick auf ihre Hände senken zu können. Natürlich erinnert sie sich, es macht sich bemerkbar über ein kleines trauriges Schmunzeln. Vielleicht gewagt, aber Rondra erinnert sich tatsächlich an fast jedes seiner Worte. Es war bei ihrer Begegnung im Stall. Um jeden Preis. Worauf haben sie sich nur eingelassen, wie konnten ihre Einsätze in diesem ‚Spiel‘ derart in die Höhe steigen? Rondra selbst hat den ihren bereits längst gesetzt, dass Kelian nun erhöht, berührt und schmerzt die Blonde zugleich.
Sein folgender Gefühlsausbruch lässt sie ihren Blick wieder in seinen legen. Die freie Hand hebt sich bereits bevor er geendet hat, schließlich legen sich Zeige- und Mittelfinger sanft auf seine Lippen, als würden sie ihn nachträglich zum Schweigen bringen wollen.

„Zu welchem Preis, Kelian? Eifersucht und Misstrauen sind schwere Gegner und könnten ein Glück zerstören das auf weitaus festerem Boden steht als das was uns gehören würde. Ohne Rechte aufeinander, wir wären zur Sehnsucht verdammt, die kaum gestillt werden kann in der Zeit des Beisammenseins. Du mehr als ich, denn ich bin es die danach in ein lautes Heim voll kleiner Leben zurückkehrt.“ Rondra presst kurz die Lippen aufeinander, ihre Hand fast fester nach seiner. „Womöglich unsere Kinder…“ allein das auszusprechen fällt ihr schwer, doch der Gedanke drängt sich auf. Ihn aber weiterzuspinnen und laut auszusprechen, dass schafft Rondra nicht. Keine Rechte. Kann er das tatsächlich wollen? Längst schon verschwimmt ihr Blick, ohne dass die Tränen die Blauaugen verlassen würden. „Ist der Preis mittlerweile nicht ein ganz anderer, als vor einigen Wochen im Stall? Früher oder später würden wir mit uns selbst bezahlen, mit unseren Gefühlen, mit unserem kleinen Glück.“ Ja, sie scheinen tatsächlich die Rollen getauscht zu haben. „Diese zwei Tage mit dir, ich würde jede Zeit der Sehnsucht auf mich nehmen, um sie wiederholen zu dürfen. Jeder Preis wäre es wert, solange ich ihn zu zahlen habe. Aber danebenstehen und dich zahlen zu sehen…“ sie weiß dass es letztlich seine Entscheidung bleibt. Die Wertrfrage, auch sie ist im Stall gefallen. Vielleicht würden sie tatsächlich einige Zeit glücklich sein, vielleicht sogar Jahre. Andererseits, gibt es das ewige Glück überhaupt? Das seine wurde ihm entrissen, das ihre hat nicht ein Jahr den Widrigkeiten des Lebens standhalten können. Ihre Finger verlassen seine Lippen, die Hand gleitet hinunter und bleibt auf ihrem Oberschenkel liegen.

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Kelian_


Everybody's Fool
05.06.1461


Beobachten, Worte aufsaugen und sie in die richtigen Bahnen bringen. Natürlich, die Einsätze ihrerseits wurden längst bestimmt. Doch, es ist so, dass ich keine Erfahrung im Setzen auf diesem Gebiet habe. Ich komme und dann gehe ich wieder. In mehrfacher Hinsicht. So hängen mein Blick und auch meine Lippen auf ihrem Gesicht, welches mir kurzzeitig verborgen bleibt und dann, dann beginne ich zu lächeln, erstaunt über mich selbst. Ich habe bisher nie viel Gedanken an uns beide verschwendet, wie es sein könnte. Im Gesamten habe ich überhaupt nicht viel Gedanken verschwendet. Wann habe ich eigentlich damit aufgehört, meinen Kopf zu benutzen? Das Lächeln will dennoch nicht weichen, sanft löse ich unsere Hände, da meine freie nicht heranreicht. Natürlich, es reißt mehr Wunden, denn wahrscheinlich weiß sie schon, was ich gerade erst am Entdecken bin. Wir können nicht zusammen sein. Nicht so, wie wir es gerne hätten. Vorsichtig legt sich meine Hand auf ihren Bauch, der wie immer ist. Sanft streichen meine Finger über ihn, nur für einen kurzen Moment genießend, was eigentlich nicht da ist, aber was wir unter sehr anderen Umständen hätten haben können. Haben könnten. Der Gedanke durchzuckt mich, denn wir haben nicht einmal verhindert, dass sie vielleicht schwanger wird. Mich stört dies nicht, nicht im Geringsten, aber es sind eben die Folgen, die für sie dabei herausspringen könnten, die zu hoch sind.
Meine Hand sucht die ihre, auch wenn es egal ist. Ob wir uns berühren oder nicht, es würde trotzdem darauf hinauslaufen. Ich fühle mich betäubt, alles ist weg. Mein Gesichtsausdruck hat sich während ihrer Worte gewandelt. Erst ist Wut da gewesen, dass sie mich vorschiebt, meine Gesundheit. Dann war da ein kurzer Moment Erkenntnis, der sich sofort in Verzweiflung gewandelt hat und nun? Nun ist mein Gesicht leer, genauso wie ich mich fühle. Ja, ich liebe sie. Nein, ich werde es ihr nun nicht sagen, denn der Sinn dessen ist nicht da. Ich beuge mich vor, genauso wie sie es getan hat und küsse sanft ihre Hand, bevor meine loslässt und ich aufstehe. Nur um Zeit zu gewinnen, gemeinsame. Ich gehe los und hole Holz aus dem Versteck, wo ich es vorhin schon gefunden habe. Sehr langsam und sorgfältig stapel ich es, puste hinein bis die Glut die Holzscheite endlich wieder beginnt zu zerstören. Wer ist wer in unserem Fall? Zerstöre ich sie oder sie mich? Am Ende wir uns?
Trotz all dieser Dinge, setze ich mich wieder zu ihr, dahinter und schlinge meine Arme leicht um sie. Nehmen, was es noch zu nehmen gibt. Das Leid ist eh schon angerichtet. Wenn es nur um mich ginge, dann würde ich dieses Los in Kauf nehmen, um dich auch nur fünf Minuten in der Woche bei mir zu wissen. Eine romantisch verklärte Antwort, denn es würde wahrscheinlich schrecklich werden. Vorwürfe, warum nur fünf Minuten, wer der andere ist. Nur geht es nicht nur um mich, mein Preis ist ungleich niedriger. Ich bin ein Niemand, Rondra. Jemand, den man ersetzen kann, wenn ich von Bord gehe. Matrosen gibt es wie Sand am Meer und auch, wenn man es beschönigen wollen würde und mich Wappenmaler nennen würde, dann bleibe ich ein Niemand. Du hingegen, du bist Rondra Fugger. Oberhaupt der Familie. Als ob ich ihr liebe Worte ins Ohr wispere, halte ich sie. Ich werde versuchen die Tränen, die ich heraufbeschworen habe, zu trocknen. Falls wir Kinder hätten, dann wären dies meine Kinder. Sie würden auf meiner gesellschaftlichen Stufe stehen. Was würde passieren, wenn es soweit kommt, dass jemand herausfindet, dass sie keine Fugger sind? Angenommen, man kann es überhaupt eine Zeit verbergen. Du würdest alles verlieren. Deine Familie, dein Haus, deinen Stand. Du wärst ein Niemand, genauso wie ich, vielleicht noch schlimmer. Ist es das, was du möchtest? Längst haben meine Finger sich in ihre verworben, jeweils eine in die andere. Wir sind am Ende, ich weiß es, sie kann dazu unmöglich Ja sagen, denn der einzige Ausweg, ist kein guter. Auf dem Schiff hast du so viele meiner Fragen mit einer Antwort beantworten können. Deine Familie. Ich würde sie dir wegnehmen und du würdest mich irgendwann hassen. Du müsstest nicht einmal deine Töchter zurücklassen, aber sie würden ein Leben leben müssen, welches sie nicht kennen, in welchem sie nicht zurechtkommen würden. Leiser werde meine Worte, ich verstumme ganz, bevor ich wieder anfange. Soviel, was heraus muss. Ich würde dich mit nach Alexandria nehmen, ich würde dir die ganze Welt zeigen, wir würden deine Töchter mitnehmen und ich wäre bereit diesen Preis zu bezahlen, dass es irgendwann bröckeln würde. Unser Glück. Alles ist vergänglich. Nur, genauso wie du, möchte ich nicht, dass du diesen Preis bezahlen musst, denn du wärst dann nicht mehr Rondra Fugger. Das Weib, welches...das du bist. Ich lasse ihr den Freiraum, damit sie aufstehen kann. Ich denke, es regnet nicht mehr allzu stark. Wenn du jetzt mein Pferd nimmst, dann schaffst du es noch vor dem Schließen der Tore in Graz zu sein. Reite zu Johanna und hol sie unter dem Tisch hervor... Sie braucht dich. Wieder schicke ich die Kinder vor. Was für eine ungerechte Sache. Hauptsache, sie würde irgendwann nicht ihnen die Schuld geben. Ich bring Ehlania morgen. Oder lass es bleiben und verbring die Nacht mit mir. Diese letzte. Am Feuer, nur wir beide, wie wir uns gegenseitig Geschichten erzählen und langsam umbringen. Doch, ich spreche es nicht aus, ich habe sie genug verletzt..

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Rondra
05. Brachet 1461

Als Kelian zu lächeln beginnt ist Rondra im ersten Moment irritiert. Was hat sie gesagt dass diese Reaktion hervorrufen könnte? Seine Geste ist es, die Rondra die Antwort liefert. Ihre Worte waren nicht auf das Jetzt bezogen, doch nun lenkt er ihre Gedanken in die selben Bahnen die auch seine verfolgen. Was-wäre-wenn, ist ein übles Spiel. Doch die Wahrscheinlichkeit dass ihre Treffen bereits Folgen haben könnten ist gering, oder nicht? Nora ist noch ein Baby und bisher hat Rondra selbst kaum einen Gedanken an eine weitere Schwangerschaft verschwendet. Hätte sie es tun sollen? Nein, den Gedanken schiebt sie weit von sich, da sind nun wahrlich genug Baustellen in ihrem Kopf. Trotzdem, es ist ein neuer Impuls der sich festsetzt, still und leise im Verborgenen lauernd.
Die Blauaugen liegen aufmerksam auf seinem Antlitz, nehmen das sich wandelnde Mienenspiel auf, bis er sich erhebt. Wäre da nicht der Kuss auf ihre Hand, der ihr irgendwie vermittelt dass alles in Ordnung ist, soweit es das eben sein kann, sein Fortgehen wäre unerträglich gewesen. So allerdings winkelt Rondra ihr Beine an und zieht die Knie Richtung Brust. Still lässt sie ihm die Zeit, egal wie lange es dauern würde Holz nachzulegen und somit das Feuer in Gang zu halten – sie würde jede Zeitspanne warten. Hoffen und gleichzeitig bangen dass er noch etwas zu sagen hat und ihre Worte nicht die letzten sind, die zwischen ihnen gefallen sind. Doch, dazu fühlt sich die Atmosphäre in der kleinen Hütte nicht grausam genug an.
Was Kelian Rondra dann einschenkt ist süßes Gift. Seine Arme, es ist ein Ankommen, nicht ohne Grund hat die Blonde Berührungen vermieden, zumindest eine solche. Nun sollte egal sein was er überhaupt zu sagen hat. Sich von seiner Umarmung durch den Abend treiben lassen und am Morgen darin ertrinken. Ist nicht alles vollkommen egal?
Aber natürlich vernimmt sie die geliebte Stimme, versteht auch was er sagen will – manches Mal fährt sie ein wenig auf dabei, als wolle sie Einspruch erheben, aber dabei würde Rondra seine Umarmung riskieren, dieser Einsatz ist zu hoch. Fest schließen sich ihre verwobenen Finger um seine. Alles was er ausspricht sind Gedanken die sie längt getätigt hat. Zum ersten Mal damals im Stall, wenn auch nicht so ausführlich und sich eher dagegen sperrend. Sperren tut sie sich seitdem gegen sie immer wieder, doch sie sind tückisch, der eine oder andere Gedanke schafft es immer wieder zu ihr vorzudringen. Allerdings ist es etwas anderes sie ausgesprochen zu hören, von jemand anderem, von ihm. Kann sie dazu ‚ja‘ sagen? Kann sie zu ihm ‚nein‘ sagen?
Fester und fester krampfen sich ihre Finger um seine, als hätte Rondra Angst sie könnten ihr entgleiten, oder er loslassen und dieses kleine Band was ihre Hände bilden unwiederbringlich durchtrennen. Nicht nur sie gemeinsam sind am Ende, Rondra für sich ist es auch. Längst schon sind ihre Wangen wieder feucht, wer hätte gedacht dass sie überhaupt noch Tränen besitzt?
„Es mag sein dass es Matrosen wie Sand am Meer gibt. Aber es gibt nur den einen der den richtigen Kompass besitzt um mein Herz zu erreichen.“ es wäre wohl schwülstig, wenn Rondras Stimme dabei nicht so leise und verloren klingen würde. Verloren aber nicht unglücklich. Irgendwie hat er es tatsächlich geschafft die Eisberge in ihrem Herzen zu umschiffen und sie ist sich sicher dass das keinem anderen gelungen wäre.
Leben kommt erst in die Fuggerin als er diesen wahnwitzigen Vorschlag macht. Vorsichtig wendet sich der Blondschopf in seinen Armen halb um, ein bisschen umständlich, da sie auch hierbei ihre Hände nicht entknoten will.
„Schschsch. Hör schon auf. Ich kenne jedes Für und Wider.“ sie weiß Johanna in guten Händen, vermutlich schläft sie schon fast, den Magen voll Apfelstückchen und Kuchen. Kaum merklich schüttelt sie den Kopf. Sie weiß dass er ihr ein Mal verboten hat ihn auf diese Weise anzusehen, flehend – aber Rondra kann nicht anders. „Schick mich nicht noch einmal fort. Ich habe einmal eine Tür zwischen uns geschlossen, ich werde es nicht wieder tun.“ Noch während sie spricht geht ihr auf wie ernst ihr diese Worte tatsächlich sind. Kelian würde sie von sich stoßen müssen, wenn er Rondra heute noch in Graz wissen wollen würde.
Die Blauen lösen sich von seinem Gesicht, streifen den Hals entlang und die Schultern. Die Verlockung sich einfach vorzubeugen und die Lippen auf die Stelle zu legen an der sein Herzschlag ihn bereits unter seinem Mantel verraten hat ist riesig. Aber es wäre nicht recht, zumindest nicht im Moment. Sie findet den Weg zurück in seinen Blick.
„Wenn es hilft und du es willst sitze ich die ganze Nacht still drüben auf Bank. Aber ich werde nicht gehen.“ Immerhin, der letzte Satz ist felsenfest gesprochen. Liebe. Rondra selbst könnte damit anfangen, sie spürt sie deutlich. Aber muss es wirklich ausgesprochen werden? So oft ausgenutzt, so oft missbraucht, so oft gezogen und gezerrt – nein, es ist nicht notwendig dass Rondra sie jetzt in Worte packt.
Trotz des eben Gesagten, ganz widerstehen kann sie nicht. Ihr Kopf neigt sich nach vorn, beugt sich ein wenig um ihre Lippen für einen kurzen Augenblick auf die eben noch betrachtete Stelle zu legen. Dann ist es an ihm zu entscheiden.

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Kelian_


Everybody's Fool
05.06.1461

Es schmerzt. Körperlich und seelisch. Ihre Worte, sie dringen so tief in mich ein, dass ich sie fast spüren kann. Sie würde alles für mich opfern? Wenn meine Gefühle auch nur ein bisschen weniger wären, ich würde sie eigenhändig nach Graz tragen, um sie von ihrem Wahnsinn heilen zu lassen. Doch, es ist so, dass das Gesagte mein Herz schneller schlagen lässt bis es sich fast überschlägt vor Glück. Natürlich, es ist kindisch anzunehmen, dass wir damit alles geklärt haben, ja selbst das sie mehr meint als heute Nacht. Ich weiß es nicht ganz, bin mir nicht zu hundert Prozent sicher, aber wie könnte für mich etwas anderes gelten als für sie? Der Blick, tut genauso weh wie es die Worte gemacht haben, denn er steht ihr einfach nicht, er sollte nicht zu sehen sein und das zweite Mal, das ich ihn ertragen muss ist eben auch meinetwegen. Schließlich sind da noch ihre Finger, die sich immer fester in meine krallen, ihre Ringe die sowohl ihr als auch mein Fleisch einschneiden und wehtun, schrecklich erinnern. An vieles. An das Band, welches zwischen uns wächst, aber auch eben an die Worte, die noch immer leicht durch die Hütte schweben. Wir werden niemals uns gehören, denn so wie ich keine Rechte auf sie haben werde, so wird sie auch keine Rechte auf mich bekommen. Zumindest nicht im rechtlichen Sinne. Alles andere wird uns überlassen sein - in einem Drahtseilakt zwischen betrogenem Ehemann und hintergangener Familie.
Die Ader beginnt unter ihren Lippen noch ein wenig schneller zu pochen. Ich bin nervös, so sehr. Meine Hände sind mittlerweile schwitzig und doch schaffe ich es immer noch zu bewundern, wie sehr sie sich verdrehen kann und will nur um mir einen Kuss zu geben. Ich beuge mich zu ihr, so dass wir nur noch ein einziges Knäuel sind und halte vor ihren Lippen an. Leise meine ich. Die Bank gehört ganz dir, aber ich möchte dann mein Hemd und meine Decke zurückhaben. Ohja, ein Scherz. Ein unangebrachter, gemeiner Scherz, der dadurch entschärft wird, dass ich meine Lippen auf ihre lege. Ich werde sie nicht wegschicken, ich kann nicht. Ich sage es nicht, aber wie könnte ich sie bereits wieder wegschicken, wo alles sich dagegen sträubt? Mein Körper, meine Seele, mein Geist. Ich liebe sie und ich möchte sie bei mir haben. Wenn es nur für eine Nacht ist, dann ist es eben so, aber ich würde sie nicht wegschicken. Nie wieder. Selbst, wenn sie mir tausend Mal das Herz brechen müsste, weil es ihre Familie so plant. Sie könnte wiederkommen und ich würde versuchen Verständnis zu haben.
Ein vorsichtiger, sanfter Kuss ist es, der unseren Abend nun beginnt. Meine Augen streicheln förmlich ihr Gesicht, bevor ich mich nach hinten sacken lasse und sie einfach mitnehme. Immer noch mehr Knäuel als zwei Menschen, liegt sie halb auf mir. Ich rieche ihre nassen Haare, ihren typischen Geruch und ich weiß, ich bin endlich wieder zu Hause. Klingt das komisch? Ich fühle mich so. Vorsichtig entknotet sich zumindest eine Hand - natürlich die gequetschte - während die andere mit ihrer Hand verbunden bleibt. Ein wenig Akrobatik und Kraft helfen, sie mehr auf die Seite zu drehen und als dies endlich geschafft ist, beginnen meine Finger ihren Körper zu erkunden. Ausnahmsweise nicht, um sie davon zu überzeugen mit mir zu schlafen, sondern einfach nur sanft, streichelnd - was mich allerdings nicht abhält recht gründlich zu sein und Lieblingsstellen zu finden. Ihre Seite, leicht rauf und runter, ihren Bauch entlang und schließlich auch ihre Brüste. Am Ende bin ich eben doch nur ein Mann. Eine Weile halte ich sie einfach so, stumm dem Glück nachhängend, welches sich hier gerade auftut, bevor ich leise meine. Meinst du, wir finden hier etwas bequemeres, was wir an das Feuer holen können? Ach und...Weißt du...nur Kapitäne haben Kompässe. Ob sie wohl was gemeines anstellt? Ich hingegen grinse breit, so wie ich es seit etwas mehr als zwei Wochen nicht mehr gemacht habe.

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Rondra
05. Brachet 1461

Hemd und Decke. Der kleine Scherz ist es der Rondra grinsen lässt, sie würde wohl etwas erwidern, oder ihre Hände einen Angriff auf seine Seite starten lassen. Aber seine sich nähernden Lippen und die immernoch verknoteten Finger wissen es zu verhindern. Lange währt das Grinsen nicht, schon während des Kusses beginnt es langsam zu schwinden und als Rondra schließlich seitlich neben ihm liegt, ist es von ihren Lippen verschwunden. Spuren davon überdauern in ihrem Blick, zwar durchaus ernst, aber vor allem weich und unverhohlen liebevoll hängt er an Kelian.
Nein, auch sie hat das eben Gesagte nicht vergessen, es scheint unter der Decke zu schweben wie abgestandene Luft. Aber ihre Entscheidung ist gefallen. Für hier und heute, diese Nacht – und darüber hinaus. Dazu gehört auch, die wenige Zeit die sie beide gemeinsam haben nicht mit Gedanken zu belasten die sie ohnehin heimsuchen würden, wenn sie wieder allein ist. Es wird kein Spaziergang werden, sie würden sich streiten, sie würden sich verletzen und gegenseitig quälen. Doch die Konsequenz wäre ganz zu verzichten, dazu ist die Blonde nicht mehr im Stande. Zu gut fühlt sich es sich an was gerade zurückgewonnen wird. Sanfte Berührungen, die von Rondra erwidert werden. Zart streicht ihre freie Hand Kelians Brustkorb entlang, von der Schulter hinunter bis zur Taille, um dann Richtung Nabel zu ziehen und ihn zu umkreisen. Ebenfalls Berührungen ohne das Ziel sich ihm möglichst bald hinzugeben. Sehende Berührungen. Es ist weiß Gott nicht das erste Mal dass ihre Finger ihn auf diese Art erkunden und doch irgendwie schon. Kann ein Kerl immer wieder aufs Neue neu sein?
Mit etwas Verzögerung folgen die Blauen dem Weg der eigenen Hand. Erst seine Stimme holt den Blick wieder zurück in sein Gesicht. Die rechte Braue strebt ein wenig nach oben, während ihr Mund leicht zuckt, ein Lächeln unterdrückend.
„Käpitäne also, ja?“ Nein, die romantische Entgegnung die ihr auf der Zunge liegt bleibt ungesagt, selbst schuld, was muss er sie auch schon wieder hochnehmen? „Wohl an Matrose, vielleicht siehst Du hinter der Tür nach?“ mit dem Kinn deutet Rondra hoheitsvoll in deren Richtung, Vorratskammer, Schlafstube oder Abort, wer weiß das schon genau? Doch Erfahrungsgemäß sollte sich hinter der Tür tatsächlich eine Schlafstatt finden lassen, ob deren Bettzeug allerdings so aussieht dass sie darauf Ruhe finden würden, äußerst fraglich. „Ansonsten hätte ich hier noch eine Decke. Allerdings wirst Du sicherlich verstehen dass ich sie nicht ohne weiteres abgeben werde, nicht wahr?“ ein keckes Funkeln glimmt in den Blauaugen auf. „Was bietest du für sie?“ zum dritten Mal an diesem Abend führt Rondra seinen Handrücken an ihre Lippen. Ungern löst sie die verknoteten Finger, aber da sie die Nacht hier verbringen würden, sollte einiges noch getan werden. Finger für Finger wird befreit, ein jeder danach ebenfalls an die Lippen geführt, sanft einmal über die Unterlippe bewegt, bevor die Fingerspitze mit einem Kuss bedacht wird. Es eilt Rondra nicht und immer wieder blickt sie von ihrem Tun auf, um die Grauen zu suchen. Allerdings besitzt auch Kelian lediglich fünf Finger an dieser Hand, ein leiser Seufzer kündet an dass Rondra die Finger ausgegangen sind. Vielleicht auch besser so, einiges wirbelt in ihrem Kopf und in ihrem Herzen umher, was sie jetzt nicht aussprechen will und was doch immer drängender hinaus will, je mehr die Funken fliegen.
Funken, das Feuer, er wollte es bequemer haben. Ein weiterer Seufzer und Rondra erhebt sich langsam.
„Ich werde mich um Wasser kümmern.“ zumindest würde sie es versuchen. Mit dem Kessel der an der Feuerstelle stand bewaffnet geht Rondra zur Tür. Tatsächlich regnet es weniger als vorhin, doch es hat sich eingeplätschert. Ewig würde es nicht dauern bis sich genug Wasser angesammelt hat. Der Kessel wird draußen zurückgelassen und Rondra tritt wieder ein.

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Kelian_


Everybody's Fool
05.06.1461

Da geht sie hinfort, das hübsche Weib und alles was mir für den Moment verbleibt, ist noch kurz zu verharren und zu beobachten, wie sie sich den Kessel nimmt und zur Tür tritt. Meine Grauen wandern wieder zu den Fingerspitzen, die sie eben so sanft geküsst hat und eine Gänsehaut zieht sich von ganz allein über meine Haut. Soviel, was da die letzte Stunde schon wieder auf uns eingeprasselt ist. Ob wir es mit dieser Aussprache wohl endlich hätten? Nein, wahrscheinlich nicht, wir würden immer und immer wieder damit beginnen.
Auch ich erhebe mich endlich vom dreckigen Boden, meine eine Hand versucht wenigsten meinen Rücken und die Hose ein wenig sauber zu machen, bevor ich ebenfalls in die Gänge komme. Aber anders, als man es mir 'befohlen' hat, betreibe ich zunächst erst einmal Befehlsverweigerung und suche mir meinen Weg ebenfalls zur Tür, wo das Weib steht. Was auch sonst, schlingen sich meine Arme um sie, es gilt noch Dinge zu beantworten. Sanfte, wenn auch nicht weniger verheißungsvolle Küsse setze ich auf ihren Hals, meine eine Hand schleicht sich unter mein Hemd, was eher wie ein viel zu großes und kurzes Kleid wirkt, während die andere ein wenig mit der Decke spielt. Zwischen den Küssen, mit denen ich sie bedecke, murmel ich.Ich würde dir geben, was du möchtest für diese wunderschöne Decke, aber zum einen ist es meine. Dies lasse ich allerdings für dich außer Betracht. Nun, zum anderen hab ich aber ein besseres Angebot. Ich biete Tee und zu Essen, was ich dabei habe. Ich grinse, ein letzter Kuss findet seinen Weg, bevor ich mich wieder aufrichte und langsam zurückziehe. Überleg es dir, es ist ein einmaliges Angebot. Ich werde nun euren Befehlen folgen, aye. Mit einem letzten Handstreich zuppel ich soweit an der Decke, dass sie langsam anfängt zu rutschen - ich kann einfach nicht anders.
Den Anblick dessen gönne ich mir allerdings nicht mehr, zumal sie sie sicherlich auffangen würde und wende mich der Tür zu. Schlafstatt, Abort oder Speisekammer? Die Speisekammer würde mein Angebot wohl zu nichte machen, alles andere wäre in Ordnung. Auf der anderen Seite will ich gar nicht unbedingt da hinein. Dennoch, ich versuche die Tür zu öffnen. Nichts. Ich ruckel ein wenig stärker am Griff, immer noch nichts. Mit ein wenig Druck von meiner Schulter und einem starken Ruck, geht sie dann endlich auf. Ich blicke in einen sehr kleinen Raum, mit einem noch kleinerem Bett. Darauf ist...nunja, sowas wie Decken. Auf der anderen Seite steht ein kleiner Schrank, welcher bereits völlig durchnässt und verzogen ist, da in dem Dach ein kleines Loch ist. Hm. Ansprechend? Ich wage mich weiter in den Raum, gut umschauend bevor ich recht sicher die Decken ergreife. Keine Überraschungen darunter, aber vielleicht dadrauf? Ich rieche an der einen Decke, doch sie riecht nur ein wenig muffig, nicht schimmlig oder ähnliches. Mein Blick gleitet, nachdem ich wieder im Hauptraum stehe, sichtlich unglücklich über das, was ich gefunden habe, zu meinem Mantel. Aussichtslos, der ist immer noch nass. Ich biete eine zweite Decke und einige kleine Fetzen, die entweder einmal Felle waren oder Decken sind. Ich lache leise, den Abend schon in meinem Kopf ausmalend. Beim nächsten Mal treffen wir uns vielleicht lieber an einem anderen Ort oder bereiten uns besser darauf vor. Ich grinse während ich wenigsten versuche sowas wie eine Schlafstatt für uns beide zu errichten. Die Fetzen zuunterst, dann die komische Decke - und damit hat sich das Ganze auch schon. Alles anderes, was wir haben eignet sich nun wirklich nicht dazu es uns irgendwie ein wenig bequemer zu machen. Vielleicht hatte das...mein Weib ja noch einen besseren Gedanken? Nun, eigentlich ist sie nicht meins, aber irgendwie doch, oder? Der Gedanke fühlt sich noch ein wenig merkwürdig an, aber vielleicht würde es irgendwann einmal über meine Lippen kommen, so wie all die anderen Dinge, die da in meinem Kopf sind. Auf der anderen Seite, wozu muss ich ihr sagen, dass ich sie liebe, wenn sie es doch sowieso schon weiß? Die Zeit würde vielleicht auch den Umgang mit der neuen Situation bringen.

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Rondra
05. Brachet 1461

Die Blonde fasst tatsächlich nach der Decke, bevor diese die Knie und somit das Ende des Hemdes erreichen kann. Man mag es kaum für möglich halten, doch das hat Rondra erwartet. Die Mühe die Decke erneut fest um die Taille zu schlingen macht sie sich nicht, es ist ihnen beiden klar dass sie an ihr nicht festhalten würde, im wahrsten Sinne des Wortes. Vorerst allerdings halten ihre Hände den „Rock“ an der richtigen Stelle. Seine Küsse haben das Lächeln zurück auf ihre Lippen geholt, eine Weile beobachtet sie Kelians Treiben weiter von der Tür aus, erst als die Schlafstatt soweit fertig scheint, folgt sie ihm. Seinen skeptischen Blick auf sein Werk ignoriert sie. „Das sieht nach einem gerechten Handel aus Essen, Tee und Schlafstatt gegen Wasser, Decke und nicht zu vergessen meine Gesellschaft.“ Damit zieht sie die Decke von ihren Beinen und breitet sie über dem Lager aus. Seine Grauen tasten ab, was sie von ihr erfassen können, bevor Kelian leicht schmunzelt. Ihr Vorsatz reden zu wollen schwindet dahin, fortgeschwemmt von zwei Wochen unerfüllter Sehnsucht. Rondra setzt sich, zieht die Beine unter ihren Po und streckt die Hand nach ihm aus.„Ja, es scheint so als sollten wir beginnen… zu planen.“ Ein Zwiespalt, einerseits beginnt ihr Herz dabei schneller zu schlagen, auf der anderen Seite wird damit der Verrat geplant, besiegelt und größer – aber über diese Überlegungen ist sie eigentlich längst hinaus. Ihre dargebotene Hand wird angenommen, Finger verweben sich und Kelian folgt ihr auf das Lager. "Bist du dir sicher, dass du reden willst?"Der Unterton in seiner Stimme ist nicht misszudeuten. Kelians freie Hand streicht die wenige Haut vom Bein herauf, die er erreichen kann, bevor ihr Hemd anfängt. Ihr Blick folgt dem Weg seiner Hand, während ihre Haut zu prickeln beginnt und sich mit einer Gänsehaut bedeckt. Ein leises Lachen schwingt durch die Hütte, als Rondra sich ihrer Schwäche bewusst wird.
Oh ja, sie ist sich sicher – gewesen. Zumindest ein wenig. Keiner würde wohl bezweifeln dass sie im Laufe des Abends und der Nacht auch andere Dinge tun würden, allerdings gibt es eine Menge zu besprechen…
„Nein.“ Ein kleines Kopfschütteln unterstreicht das leise Wort. „Aber wir werden es müssen….“ Die Blonde beugt sich ein wenig nach vorn, um ihre Lippen kurz die seinen berühren zu lassen. Viel zu verlockend, weshalb sie gleich noch einmal nachsetzen. Ein Kuss der erwidert wird, doch nicht nur das, auch seine Hand geht erneut auf Wanderschaft, streicht das Hemd höher und lässt die Finger ihr Bein emporkriechen. „es ist wichtig.“ Nur wenig mehr als ein halbherziges Murmeln ihrerseits. "Ja, wir werden es tun müssen." Trotz der Worte hat der Kerl die Nerven breit zu grinsen und weiter an ihrer Lippe zu knabbern. "Rondra." Ihre Augen schließen sich für zwei Herzschläge, als würde es helfen sich selbst zu beruhigen, wenn Rondra nicht mehr in den Grauen ertrinken müsste. Die Blauaugen öffnen sich wieder, wandern über sein Gesicht, den Hals und weiter hinab. Eine schlechte Idee, der Anblick lässt sie trocken schlucken. Gemein, der klang ihres Namens, immer wieder aufs Neue. Dann entfernt sich sein Gesicht langsam von ihrem, sein Blick dabei scheint sie auszuziehen, doch Rondra klammert sich an die nächsten Worte. "Dann rede, schönes Weib, ich versuche mich zu gedulden." Reden. Wo anfangen? Rondra dreht sich ein wenig, sodass sie neben ihm sitzt und den Kopf gegen seine Schulter lehnen kann. Nicht sehen, wo fühlen allein doch schon ausreicht um das Chaos in ihr toben zu lassen.
Welch‘ Wunder, denn es gelingt schließlich zu reden. Zuerst die ‚Rahmenbedingungen‘ ihrer Affaire. Affaire. Kann man das hier noch so nennen? Ein klares nein, spätestens jetzt. Die Treffen nicht mehr dem Zufall überlassen zu müssen, keine Ungewissheit mehr – ihr Wunsch. Er will sie ganz, soweit es geht, auch gemeinsame Nächte. Vermeintliche Lösungen werden gefunden, einen Schlüssel für sein Haus soll es einfacher machen, ein plausibler Grund für die Besuche wird abgesprochen. So lange der Ehemann auf Reisen ist sind Übernachtungen bei ihm möglich. Laverna würde nicht fragen, sofern sie es überhaupt mitbekommt.
Doch nicht nur nüchterne Planungen finden den Weg über ihre Lippen. Gewichtige Worte sind es, welche die Blonde so schnell nicht vergessen würde. Die Liebe scheint fast greifbar im Raum zu stehen, doch wird sie nicht beim Namen genannt, weder von ihr, noch von ihm.
Schließlich bleibt es aber nicht beim Reden. Vorherzusehen war es welches Ende der Abend nehmen würde – und so schlafen sie schließlich dicht aneinandergeschmiegt und erschöpft unter der Decke ein.
Der nächste Morgen bringt Kälte mit sich, zumindest für Kelian, denn den Kampf um die Decke hat Rondra mit deutlichem Abstand gewonnen – für Rondra hält er Erholung und ersteinmal glückliche Trägheit bereit, es ist immer wieder erstaunlich wie sie an seiner Seite plötzlich Schlaf finden kann, den sie sonst vergeblich sucht.
Noch ein weiteres Thema brennt ihr auf der Seele, es anzusprechen kostet sie unglaubliche Überwindung, doch jetzt wo Leom fort ist, wäre es unglaublich leichtsinnig daran nicht zu denken. Ihr Beisammensein könnte Folgen haben, Folgen die in Zukunft nicht mehr unter dem Schutz ihrer Ehe stehen würden – und somit einem öffentlichen Bekenntnis ihrer Schuld gleichkommen würden.
Wieder erstaunt er sie, denn Kelian bietet sich an Erkundigungen einzuholen, weitaus weniger auffällig als wenn sie selbst es tun würde. Nun, mit diesem Thema erledigt sich allerdings auch die weitere Planung des Vormittags und beiden bleibt nicht mehr als sich langsam auf den unweigerlich bevorstehenden Aufbruch vorzubereiten.
Gemeinsam geht es wenig später Richtung Graz und erst kurz bevor sie in Sichtweite des Stadttores sind, folgt die Verabschiedung. Ein hin und her. Noch ein Kuss, der letzte. Nein, doch nochmal umdrehen, geflüsterte Worte, Finger die sich verweben. Es dauert bis Rondra schließlich ohne Kelian und mit Ehlania am Zügel führend Graz erreicht.

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Kelian_


The day you live forever

Wer hätte gedacht, dass es nur zwei Wochen dauert, um uns beide wieder zu vereinen. Ich sicherlich nicht und die 'Pläne' die bereits Gestalt angenommen haben, sind wieder weit verdrängt worden. Also werde ich Graz doch nicht verlassen, dieses Spiel weiterspielen, obwohl es keines ist und die Regeln so verschoben worden.
Es ist der Morgen an dem Tag, der alles ändern würde und obwohl erst drei Wochen vergangen sind, seitdem wir uns getroffen haben, so ist seitdem eine Menge passiert. Heute würden wir in den Krieg ziehen, zusammen. Ich liege alleine in meinem Bett, darüber nachdenkend, was so alles zwischen uns geschehen ist, dass diese Nähe und diese Vertrautheit rechtfertigt. Die Reise auf dem Schiff, auf der ich zumindest anfangs sowas wie eine Stütze ohne Hintergedanken war? Nein, nein eigentlich gibt es kaum etwas. Ich bin auf ihren Wunsch hin gegangen, sie hat einen halben Kontinent zwischen uns gebracht und ich würde es wieder tun, wenn sie es wünscht. Ich seufze leise, mich auf die Stelle rollend, die ihre ist. Seit zwei Tagen war sie nicht mehr hier, doch meine Gedanken setzen nicht an diesem Tag an, sondern gleiten zurück zum Anfang. Von diesem Anfang.
Verrückt, dass wir uns ausgerechnet bei meiner Rückreise getroffen haben und dass das Wetter uns solch einen Streich gespielt hat. Das ich all die Vorsätze über Bord geworfen habe und sie erneut in den Strudel aus Verrat, Betrügen und Unvernunft gezogen habe. Im Gegenzug dafür gibt es wohl erholsamen Schlaf, sanfte Berührungen, Vertrauen und eine Selbstverständlichkeit in allen Dingen. Die Trennung nach unserer gemeinsamen Nacht in der Hütte - unserer ersten seit unserer Reise auf dem Schiff - ist nicht nur ihr, sondern auch mir schwer gefallen. Viele Worte, viele Küsse bis ich endlich den Gaul genommen und einen anderen Weg eingeschlagen habe, nicht jedoch ohne zu klären, wann wir uns sehen würden. Gesehen haben wir uns seitdem oft, vielleicht sogar zu oft, wenn man es nach den Maßstäben sieht, die man ansetzen sollte. Doch bisher habe ich kein klagendes Wort gehört, dass die Familie, welche noch da ist, sich beschwert oder ähnliches. Gemeinsame Tage, gemeinsame Nächte, alles war dabei gewesen. Vertrautes Zusammensitzen, Frühstücken, Kochen. Einfach nur im Bett herumlungern, den Körper des anderen kennenlernen ohne jedoch die zulässige Grenze zu überschreiten. Wenn es nur so einfach wäre. Ich hatte ihr die Wappen gezeigt, die ich fertigte, leise Worte, die noch immer in meinem Kopf herumschweben. 'Wem gehört es?' Nachdem sie bereits das Wappen vom Schotten gesehen hatte. Leise war meine Antwort gewesen, vielleicht ein wenig viel, aber es fühlt sich alles so richtig an mit ihr. 'Mir. Dir.' Natürlich nicht in diesem Leben, aber ein aufmerksamer Beobachter wird gesehen haben, dass ihr Teil auf dem Wappen mit drauf ist. Vermessen, zu viel, aber es hat sich gut angefühlt, als ich es gemacht habe und alles andere war nicht wirklich richtig gewesen. Soviel, was wir gemacht haben, obwohl wie uns eigentlich nur in den Grenzen meines Hauses aufgehalten haben. Vor wenigen Tagen, als das Weib mich Nachmittags schlafend aufgefunden hat, war einer diesen wundervollen Momente, die mich das Glück haben spüren lassen. Es sind diese kleinen Gesten, wenn sie neben mir am Bett sitzt und mich sanft weckt, die mich wissen lassen, wie richtig es ist. Wie sehr ich es will. Das dazu noch andere Dinge hinzutreten, die mich erstaunen und sicher sein lassen, dass sie ein tolles Weib ist, tragen dazu sicher bei. Ich verweile bei dem Augenblick, wie ihre Finger sanft über meine Haut gestrichen sind, leise Worte mich geweckt und ich sie geneckt habe. Natürlich wusste ich, dass ich nicht träume, aber deswegen kann man doch hin und wieder anzüglich werden? Wie gut, dass wenigsten das Weib vernünftig war - ja wenn, wenn nur dieses unsägliche Malzimmer nicht wäre. Ernste Themen hatten uns vollends abgebracht von den gegenseitigen Reizen, die unsere Körper für uns bereit halten. Im Gegenteil, ich hatte mir sogar etwas angezogen. Krieg. Es würde Krieg geben und sie wollte mit. Es hat mich getroffen, dass sie die Entscheidung alleine gefällt hat, so dass auch ich meine gleich kundtat. Ich würde mitgehen. Ein Hin und Her, denn ich weiß genauso gut wie das Weib, dass ich für einen Kampf kaum geeignet bin und doch ist es so, dass ich mich am Ende durchgesetzt habe mit einigen Boni. Wir würden versuchen gemeinsam zu entscheiden und wenn irgendwer jemals gezweifelt hat, dass dies mehr ist, der wäre wohl spätestens jetzt belehrt. Gemeinsam aufgestanden, schon auf dem Weg zur Küche, während das Weib einen Brief schreiben wollte, sind mir die unsäglichsten Worte - im Nachhinein - herausgerutscht. Ein Bild für sie auf der Staffelei. Wer hätte aber auch ahnen können, dass sie darauf so reagieren würde? Ins Malzimmer geschliffen, Feder, Papier und Tinte herausgesucht und doch nicht zum Schreiben gekommen, denn die Reaktion auf das Bild hat alles übertroffen, was ich jemals gedacht hätte. Ein Kuss...Nein, als Kuss kann man es kaum bezeichnen, aber so stürmisch und voller Gefühle, dass auch ich leider vergessen habe, was wir in der Hütte besprachen. Meine Lippen genauso leidenschaftlich wie ihre, die Wand als willkommener Halt und eines hat zum anderen geführt. Wahnsinn, in jeglicher Hinsicht.
Auch, wenn es falsch war, grinse ich im Bett, als ich daran denke, wie viel Leidenschaft im Spiel war. Könnte solch eine Flamme jemals erlöschen? Ich weiß es nicht, aber ich erinnere mich auch gut an die Folgen. Wie auch nicht? Ein Wirtshausbesuch, ein unsäglicher Kerl, eine neue Aufgabe und Beschimpfungen, die zu einem schweigsamen Nachhauseweg, den falschen Straßen und schließlich doch gemeinsam bei mir endete. Trotz dessen Geständnisse, zarte Worte, gemeinsames Schlafen - angezogen - und eben doch kein Schlaf. Forschend, warum und dann...dann hatte dies eine Wendung genommen, die mindestens genauso unerwartet war wie die im Malzimmer. Die Frage, die bereits einmal früher an diesem Abend auf meinen Lippen gelegen hat, ist herausgerutscht in dem Bestreben mehr von ihren eigenen Gedanken zu erfahren. 'Ich habe mich gefragt, ob du wohl unter Umständen Lust hättest mich zu Heiraten.' Es würde niemals dazu kommen, in keiner einzigen Konstellation in meinen Gedanken in diesem Leben. Dazu spielen einfach zu viele Faktoren mit und trotzdem war es schön, ihre Antwort zu hören, die mit einigen Ausblendungen und Warnungen ein schlichtes Ja waren. Heiraten, ich und sie. Ich würde lachen, wäre es nicht irre und dennoch macht sich ein zufriedenes Schmunzeln breit. Ich würde es alles von langer Hand planen, immerhin ist es auch heute nicht anders als gestern. Wir kennen uns erst wenige Monate. Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Nun, wir würden es sowieso nie machen können. Der Lohn für die Frage - abgesehen von ihrer Antwort - war ein Teil ihrer Gedanken gewesen. Sorgen. Sorgen um die Folgen unseres Ausrutschers. Ich kann sie ihr nicht nehmen, aber das Vorhaben eine Kräuterfrau zu finden ist dringender geworden und auch mögliche weitere Pläne, um vielleicht zu vertuschen, was geschehen ist. Einer, der sie zumindest ein wenig beruhigt hat, ist bereits gefasst.
Meine Hand streicht über das Laken, einsehend, dass ich mich fertig machen müsste. Anders als sonst, denn ein Ereignis steht an, welches uns wohl allen noch lange im Gedächtnis bleiben würde. Feinde, nehmt Euch in Acht, ich ziele bescheiden und treffe noch schlechter. Es soll nicht immer zum Vorteil gereichen, wenn der andere nicht weiß, was er tut. 'Als Bogenschütze und lebend? Ja, als Bogenschütze und lebend.' So würden wir uns wieder sehen.

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Kelian_


All and More
Gegen Ende des sechsten Mondes


Heißer Dampf steigt empor in den Raum. Untypisch für mich, habe ich das Kaminzimmer gewählt um all diese Gedanken, die in meinem Kopf umherschwirren zu ordnen. So viele Worte, die gefallen sind, die mich umkrempeln und verändert zurücklassen. Allein, wieder einmal ohne sie. Stunden ist es her, dass Rondra gegangen ist, langsam fällt die Dunkelheit über die Stadt und dies würde bedeuten, dass ich mich langsam auf den Weg machen müsste, um meiner Beschäftigung bei der Stadtwache nachzukommen. Dennoch, ich sitze in diesem Sessel, den Tee fest umschlossen, obwohl meine Hand schon längst warm genug ist und starre in die Flammen des Feuers, welches ich unnötigerweise entfacht habe. So lässt es sich nun mal besser nachdenken, nicht wahr? Eigentlich sollte es so sein, aber wie schon an früheren Stunden dieses Tages will mir kein vernünftiger Gedanke durch den Kopf fliegen. Sind die Worte wahr, die ich zu ihr gesagt habe? Die Freude war keineswegs gespielt, die Überzeugung. Jedoch, was ist, wenn es doch nicht so ist? Würden meine Worte dann wie ein Kartenhaus zusammenbrechen und wäre es nicht normal, dass dies passieren würde? Müsste ich ein Kind anerkennen, welches nicht meines ist? Die Frage an sich stellt sich nicht, denn ich wäre nicht in dieser Position, aber... Es ist ein schaler Beigeschmack, der bleibt.
Obwohl der Tee noch heiß ist, stelle ich ihn einfach ab, meine Handlungen scheinen von tief innen einfach automatisch vollzogen zu werden. Längst habe ich ein frisches Hemd aus dem Schrank gezogen, mich gewaschen und laufe wie ein normaler Mensch rum. Dazu nun doch noch den Mantel, der mich in den doch nicht sehr lauen Sommernächten warm hält, mein Schwert welches an der linken Seite baumelt und die Stiefel an, bevor ich das Haus verlasse. Dampfenden Tee und eine schwelende Glut zurücklassend. Es würde schon nichts passieren. Es wäre auch mein Kind - wessen auch sonst. Es wäre schon nichts anderes passiert. Ebenso wie davor, führen mich meine Beine automatisch in das Büro, in dem ich mich für die Nachtwache eintrage, bevor ich dann endlich losgehe. Ich würde behaupten, dass der Wind auf meinem Gesicht zu spüren ist, aber dies ist nicht die Wahrheit. Irgendwie bin ich voll von Gedanken und Gefühlen, aber greifen kann ich davon nichts. Sie ist also schwanger. Eindeutig und unwiderruflich. Ihre Reaktion darauf waren Tränen. Allein diese Reaktion ist es, die mir die ganze Pille sehr viel bitterer macht. Ich weiß, worauf ich mich eingelassen habe und daher auch die Worte, die wohl meinen Mund verließen. Ich wäre da, ich würde beschützen. Aber ist nicht bereits dies die erste Lüge? Wie kann ich sie beschützen, wenn ich offiziell gar nicht an sie heran darf? Wie könnte ich für sie eintreten, wenn sie nur eine Freundin ist. Falls überhaupt.
Tief in den Gedanken versunken, gehe ich durch die Straßen. Ein Räuber, ein Dieb, sie könnten mich mühelos niederschlagen, vielleicht würde ich selbst ein Feuer nicht bemerken. Sie trägt also unser Kind. Eine andere Herangehensweise dürfte es nicht geben. Meine rechte Hand verkrampft sich leicht. Ich bin immer noch wütend, denn ihr 'Was wäre wenn'-Spiel ist durchaus nicht ohne Reiz gewesen und natürlich auch meinen Gedanken nicht fremd. Eine Schlägerei käme mir gerade recht, aber niemand ist unterwegs, der sich mir in den Weg stellen möchte. Kein betrunkener Hansel, kein Dieb, kein Pack. Es ist ruhig auf den Straßen Grazs, so ruhig, dass man sich fragen muss, ob es nicht langsam die Ruhe vor dem Sturm ist. Mein Blick gleitet hinauf, zuerst in den Himmel, dann zum Fenster des Hauses an dem ich vorbeigehe. Leise, für mich alleine, murmel ich. Sleep well. Natürlich weiß sie nicht, dass ich hier entlanggehe und es ist auch nur ein Moment, jedoch fühlt er sich gut an. Eine Art, über sie zu wachen. Nun, die Bilanz des Tages ist wohl eine schwangere Frau, mit der man eine Affaire hat, die die Schwangerschaft aus dem Grund bedauert, weil das Kind von ihrem Ehemann sein könnte. Die Wahrscheinlichkeit dessen? Nicht sehr hoch. Des weiteren werden wir mutiger und unvorsichtiger. Sowohl das eine als auch das andere bringen wunderschöne Stunden mit sich. Eine Name wurde bereits gewählt und im Endeffekt sind wir uns doch einig. Was bleibt uns auch übrig? Das Kind einer Engelmacherin übergeben? Das Kind würde ich verkraften, aber auch den Tod Rondras, wenn es eine Pfuscherin ist? Nein. Kinder sterben jeden Tag, Geliebte nicht. Immer weiter im Kreis gehe ich durch die Stadt, meine Gedanken immer noch genauso unkoordiniert wie zuvor. Ein Glück, dass der Krieg so schnell vorbei war, wie er angefangen hat. Nur schade, dass er uns weiter verfolgen zu scheint.

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Kelian_


On my own
05.06.1461

Hektisch sind meine Schritte, als sie durch die Gassen von Graz führen. Jeden Moment, den ich noch länger im Schloss hatte ausharren müssen, hätte meine Qual und Furcht vergrößert. Schmerzen bereitet mir wohl auch, dass ich niemanden fragen oder um Hilfe bitten kann. Niemand würde es verstehen, der nicht schon einmal selbst in meiner Situation gewesen ist. Ich renne nicht, es wäre dem ganzen zwar angemessen, aber auch dies wäre zu auffällig. Wohin ich so schnell möchte? Zu dem Haus, dessen Inneres mir bisher verborgen blieb, dessen Person mir aber umso wichtiger ist. Rondra Fuggers Haus. Natürlich, welches auch sonst. Die Hektik und Angst kommt nicht von ungefähr, denn ein Gerücht welches Anakonda aufgeschnappt hat, hat mich persönlich in Aufruhr versetzt. Ich könnte nicht einmal beschreiben, wie es mir geht, nur dass ich bei der ersten Gelegenheit aus dem Schloss verschwunden bin. Ich stolpere, kann mich gerade noch auffangen bevor ich mich der Länge nach hinlege und die Straßen von Graz küsse. Missbilligende Blicke, ein bisschen Gemurmel, welches sich aber nicht weiter in meinen Kopf bohren kann, da ich schon weiter gehe. Nein, rennen ist es nicht, aber der Schweiß ist dennoch bereits ausgebrochen. Ich schwitze vor Angst, vor Anstrengung nicht loszurennen und einigermaßen vernünftig auszusehen. Was mich umtreibt? Borona, Lukretia, Aule und eben Rondra sollen von den Österreichern entführt worden sein. Bringt mich der Gedanke schon bei Borona zum Schwitzen, so löst er bei Rondra schiere Verlustängste aus. Verrückt, nicht wahr?
Endlich erreiche ich die Kirchstraße, mein Blick fixiert sich auf das Haus, jedoch wenige Schritte in der Straße lassen mich anhalten. Kurz schöpfe ich Atem. So kurz vor dem Ziel und doch so weit weg. Angemessenen Schrittes nähere ich mich dem Heim, durchschreite den Vorbereich und stehe schließlich vor der Tür. Ich atme tief durch, meine Hand hebt sich und schwer pocht die Faust gegen die Tür. Ich zähle leise in Gedanken, bevor ich erneut klopfe. Nein, nichts, niemand. Mein Herz sinkt noch ein wenig tiefer, wie wild in meiner Brust hämmernd. Warum ist niemand hier? Stimmt es etwa?Was könnte ich tun? Wahrscheinlich gar nichts. Meine Schritte wenden sich bereits wieder, auf in den Stall der neulich soviele zärtliche Worte gehört , so viele persönliche Details erfahren hat. Nicht zu vergessen die Bekundungen unserer Leidenschaft. Nicht einmal der besagten Box widme ich mich, sondern laufe gleich weiter. Ehlania steht dort, wo sie stehen sollte, was die Angst weiter schürt. Shoot! Ich klinge wütend und ängstlich zugleich, bevor ich mich erneut auf den Weg mache. Diesmal rennend, wirklich schnell rennend, denn es geht zu meinem Haus und wie ich dort hereinpoltere oder ankomme kann jedem Menschen in Graz egal sein. Es ist ganz allein meine Sache. Trotzdem bin ich gute zehn Minuten unterwegs, wenn nicht sogar länger. Es ist viel los in diesen Tagen in Graz und zu allem Überfluss renne ich auch noch in eine Gruppe Studenten, die es mir schwer machen mein Haus zu erreichen. Ich reiße die Tür auf, renne hinein, suche im Kaminzimmer, der Küche, oben im Schlafzimmer und dann sogar draußen - nichts. Niemand war hier. DAMN IT.Die Wut nimmt überhand, verdrängt die Angst und mit einem leichten Ausruf- ob der besagten Wut - landet meine Faust an der Wand. Es ist nicht halb so schlimm für sie, wie für mich, denn natürlich platzen meine Knöchel daran auf. Blut beginnt hervorzusickern, jedoch interessiert es mich nicht, denn mein nächstes Ziel ist der Löwe. Was ich mache, wenn sie da nicht ist... Ich weiß es nicht. Nach Österreich reisen? Mit der Herzogin sprechen und mich als Freiwilliger melden, um zu helfen? Immerhin ist mir Borona ebenfalls unglaublich wichtig. Dies müsste ich im Übrigen auch überprüfen, aber Vorrang hat eben das Gerücht, dass Rondra Fugger verschwunden ist.

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Kelian_


The two of us
Rückblick zum 05.07.1461


Gefunden habe ich das Weib, völlig außer Atem, schwitzend und mit kaputter Hand, blutend. Die Freude darüber hat allerdings nicht lange angehalten, denn zum einen war sie natürlich nicht alleine, zum anderen hat der Abend eine recht merkwürdige Wendung genommen. Eigentlich gleich mehrere. Ein kleines Mädchen hat dem ganzen beigewohnt und sich wohl ebenfalls gewundert, was mit mir verkehrt ist. Nun, einiges, im Nachhinein und sowieso.
Eine neue Bekanntschaft auf die ich von meiner Seite aus sehr gerne verzichtet hätte, ist wohl Bakila. Bakila von Wahlhasé, wie ich erfahren durfte im späteren Gespräch. Also wohl eine Verwandte von der anderen Wahlasé, die zumindest ich schon ewig nicht mehr gesehen habe. An sich interessiert sie mich wohl auch nicht, aber der Stein wurde eben durch dieses Weib ins Rollen gebracht. Der Stein heißt wohl wütende und angefressene Rondra. Kein Blick, kein Wort für mich, anstatt lieber eine Menge Worte für die andere. Eine Menge Worte, die nicht nur so vor Kälte und Boshaftigkeit getrieft haben - was die Wahlasé nun so gar nicht zu stören schien - sondern auch welche, die ich noch nie zuvor gehört habe. Das Versprechen der Ehrlichkeit schien in weite Ferne zu rücken, vor allem vor meinen Augen lächerlich gemacht zu werden. Nun, sie war ehrlich, sehr sogar, nur nicht zu mir sondern zu Bakila. Enttäuschend, schmerzend, so dass ich die Weiber irgendwann in Ruhe gelassen habe. Tee kochen, alleine sein, überlegen zu gehen, was dann irgendwann auch gewonnen hatte. Was im Schankraum passiert ist, keine Ahnung, auch interessierte mich sicher nicht, ob Rondra mitkommen würde. Macht sie aber, vielleicht auch gerade deshalb, weil ich natürlich wieder weich geworden bin. Würde ich sie wirklich alleine durch Graz laufen lassen zu diesen Zeiten? Nein. Natürlich nicht und so sind wir gemeinsam gegangen, wenn auch so uneinig wie noch nie. Kein Arm. Kein Wort außer die Feststellung, dass wir reden müssen. Von ihr, nicht von mir. Nach über der Hälfte der Strecke die strenge Aufforderung meinerseits, dass sie mich Anfassen soll und ihr Folgen dazu, jedoch anders als erwartet. Vorsichtig ist ihre Hand an meinem Arm heruntergeglitten und hat dann das Ziel meiner eigenen erreicht. Ungewohnt, unvorsichtig, verrückt. Dennoch habe ich es nicht geändert, sie zu mir gebracht. Leises Schließen der Tür, Vorschieben des Riegels, bevor etwas in mir übergeschnappt ist. Ich habe das Gefühl, dass sich alles ändert durch die Dinge, die ich gehört habe und ich will keine Veränderungen, keine die es alles noch schwieriger machen würden und genau dies scheint es zu werden. Schwere, hastige Schritte die hinter ihr erklingen, bevor sich fast gleichzeitig meine Hand in ihren Nacken legt und mein Körper sie gegen die Wand drückt. Mein Griff lockert sich nur ein wenig, weil ihre Hand mich quasi dazu zwingt, jedoch kann sie mich nicht daran hindern weiter Besitz von ihr zu ergreifen. Meine Lippen zwingen sie dazu, fest, hart, unnachgiebig. Ich will wissen, dass sie noch immer mir gehört, dass sich nichts geändert hat, dass ich sie noch küssen kann. So wie ich es will. Irgendwann, in einer anderen Situation könnte dies noch zu viel mehr führen, nun ist es aber so, dass meine Lippen mit jeder Sekunde langsamer werden. Erwidert sie den Kuss am Anfang noch, so erstarrt sie und meine Frage, ob sich irgendetwas geändert hätte, löst nur Trotz aus. Oh, aber das was sie kann, kann ich schon lange und so lasse ich sie los, entferne mich von ihr und lasse raus, was mich schon die ganze Zeit beschäftigt. Dass ich mir Sorgen gemacht hab, unendlich große Sorgen, warum und dass sie es nicht einmal kümmert. Dass es wohl nicht normal ist, dass ich so in den Löwen poltere und sie nicht einmal eine Sekunde daran gedacht hat, nachzufragen. Nein, lieber hat sie Bakila von Wahlasé alles unter die Nase gerieben. Etwas, was mich wirklich wütend gemacht hat. Die Erwiderung darauf ist wieder Nähe, ein Ortswechsel und mehr ernste Gespräche, die auch endlich mich vollkommen ins Bild einfügen, die Erkenntnis, dass ich sie früher oder später verlieren werde und die Zeit für größere, gewichtigere Versprechen, die ich niemals werde erfüllen können außer wenn sehr viele glückliche Umstände hinzukommen. Traurige Wahrheiten, die ausgesprochen werden, bevor wir zurückkehren zu unserer kleinen Blase, in der ich sie zum Lachen bringe und wir einmal mehr unsere Spiele miteinander spielen. Themenwechsel auf und ab, von null auf hundert in Sekunden. Am Ende der Nacht, zumindest dem wachen Teil, liegen wir beide erschöpft im Bett, recht schnell einschlafend während sie sich an meinen Leib kuschelt. Die Positionen tauschen wir auch in der Nacht, eng an sie gekuschelt, so dass sie nicht einmal die Chance haben würde, die Decke zu holen. Aber wer braucht eine Decke bei der Wärme von draußen und meiner Körperwärme. Niemand.

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