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Dark water

Rondra
14.03.1462

Vorzimmer, das Zimmer an das die Zimmer von Evalina angrenzen und dann schließlich das Schlafzimmer. Kelians Klopfen hat keine Chance von Rondra gehört zu werden. Diese liegt längst in ihrem Bett, wenn auch noch nicht schlafend, sondern trotz der schwummrigen Müdigkeit erstaunlich wach. Hellwach, wenn man es genau nimmt. Der Tag seit den Stunden in ihrem Arbeitszimmer war ereignisreich. Vieles gibt es da nochmal zu überdenken, sich nochmal zu freuen und wohlig zu seufzen. Aber natürlich sind es auch wieder die Gedanken des Vormittags, die sie einholen. Nachdenklich und sorgenvoll – und deutlich nüchterner als noch vor Stunden. Kann es sein dass es eben nicht die Krankheit ist, oder überhaupt eine Krankheit? Unsichere Gedanken und genauso unsicher tastet sich ihre rechte Hand schließlich unter die Bettdecke, tiefer und tiefer hinab, bis sie über dem Stoff ihres Nachthemdes zu liegen kommt. Fast als würde sie sich selbst beruhigen dringt die Wärme der Hand durch den dünnen Stoff und auf die Haut ihres Unterleibes. Sekunden nur, bevor die Rechte zurück zuckt als habe sie sich verbrannt. Nein, oh nein! Unmöglich – und doch ist da dieses leise, unbestimmbare „doch“.
Nein, sie hat keine Chance das Klopfen zu hören, doch Evalina hat es. Selbst in einen dunklen Morgenrock gehüllt geht es zur Tür, die erstmal nur einen Spalt geöffnet wird. Scheinbar riesige dunkelbraune Augen starren ins Vorzimmer.
„Euer Hochwohlgeboren….“ Ungefähr siebzehn Lenze mag das Ding zählen, was da unsicher einige Momente nur glotzt. Es ist nicht an ihr vorbei gegangen dass die Gräfin ihr Zimmer ab und an des nachts verlässt und auch ihr Ziel in jenen Nächten ist längst ein offenes Geheimnis.
Doch nun steht er da und nicht andersrum – sie wird doch sicherlich Gründe haben nicht zu ihm zu gehen?
„Ihr könnt doch nicht einfach….“ Er bringt sie in Teufelsküche. Man geht davon aus dass es zwischen den beiden ernst ist, sehr ernst. Will sie ihren möglichen zukünftigen Herrn verärgern? Womöglich seinen Zorn auf sich ziehen, von vornherein, weil sie ihn fortschickt? Was wenn er nicht geht? Eben jenem Menschen die Wachen auf den Hals hetzen? Die Wachen. Ihr Onkel… nein, ihr Vater… lässt sie ihn herein und der Gräfin geschieht etwas, er würde sie persönlich umbringen. Kurz schiebt sich die Tür wieder weiter zu, während Eva durch das langgezogene, düstere Zimmer starrt. Unter der Tür zum Schlafzimmer kriecht noch ein leichter Lichtschein hervor. Sie wird noch wach sein. Zaudern und Zögern. Dann fällt ihre Entscheidung, vielleicht würde sie diese bald bitter bereuen, so viele die ihr daraus einen Strick drehen könnten. „Kommt herein… und wartet… dort.“ „dort“ ist direkt neben dieser Tür, nur eben auf der anderen Seite. Eva selbst durchschreitet recht sicher die Dunkelheit, zaghaft klopft sie an, öffnet schließlich die Tür und wispert leise. Ja, es wäre nicht verwunderlich wenn die junge Frau nun einfach umkippen und ihr Leben verwirken würde – so sehr rast ihr Herz.
Als die Zimmertür schließlich weiter von ihr geöffnet wird, scheint die Entscheidung der Gräfin klar.
Der Lichtschein des Talglichts würde ihm den Weg weisen. Viel mehr als das riesige Bett ist in jenem Raum nicht vorhanden. Während Eva sich langsam zurückzieht, nachdem sie ihm bedeutet hat eintreten zu können, setzt sich Rondra im Bett überrascht auf.
„Kelian?!“ überrascht und fragend klingt es – und ein wenig ängstlich. Bisher gab es diese Variante der nächtlichen Besuche noch nicht. „Ist etwas geschehen?“ Eine dämliche Frage vielleicht, aber andererseits auch nicht ganz unlogisch. Abwartend und suchend starrt sie ins Dunkel. So schnell verbündet man sich also mit seiner Zofe.

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Kelian_


Sleeping with ghosts
14.03.1462


Fast tut mir die Zofe leid, als sie die Tür öffnet und mich erblickt. Ich weiß selbst wie unpassend es ist. Ich weiß selbst, wie sehr sie ihre Stellung für mich riskiert. In jeder Hinsicht. Von mir hat sie nichts zu befürchten, aber natürlich kennen wir uns nicht so gut, als dass sie dies wissen würde. Schaden von Seiten ihrer Herrin würde ich schon abwehren, aber ich bin nicht gewillt es zu diesem Zeitpunkt zu sagen. Ich warte einfach, schaue sie stumm an. Vielleicht sogar bittend. Sie hat recht, dass ich nicht einfach kommen kann, dennoch habe ich es gemacht. Auf ihr Geheiß hin schlüpfe ich in das Zimmer, bleibe gleich neben der Tür stehen und warte ab. Ich sehe nichts außer dem leichten Lichtschein in der Dunkelheit, höre die leisen Geräusche die das Mädchen von sich gibt. So jung noch und eben doch schon eine Frau. Eigentlich im besten Alte um zu Heiraten.
Die Gedanken sind weit ab von denen, die mich eigentlich beschäftigen. Es lenkt ab, lässt mich die stumme Diskussion, die die beiden anscheinend führen, ignorieren. Schließlich wird die Tür auf der anderen Seite ganz geöffnet, ich sehe das Weib, mein Weib - während die andere sich wieder entfernt. Ein leises Danke bleibt wahrscheinlich eher ungehört. Langsame Schritte führen mich in Richtung des Zimmers der Gräfin, mir wird noch einmal bewusst wie unpassend es ist. Ich hätte sicher auch bis zum Morgen warten können, aber irgendwie war es mir dann eben doch ein inneres Bedürfnis. Ich will schon ansetzen, als sie mich fragt, ob etwas passiert ist. Plötzliche Wut rauscht durch meinen Körper, ob dieser dummen Frage. Wie zuvor bleibe ich an der Tür stehen, schließe sie hinter mir. Ich weiß nicht, Rondra - ist etwas passiert? Es klingt fast ein wenig höhnisch, für den Moment frage ich mich, was ich eigentlich hier will. Sie will Zeit? Sie sollte sie doch haben. Ich bin fast soweit mich wieder umzudrehen und zu gehen, aber es fühlt sich nicht richtig an. Es freut mich, dass dein Bett keine Albträume mehr für dich bereit hält. Was nun vorwurfsvoll klingt, eindeutig. Es ist kindisch, ich weiß. Vielleicht war es auch dumm, aber ich habe sie am Mittwoch wieder bei mir erwartet, stattdessen scheint sie mir lieber aus dem Weg zu gehen. Es hat für mich den Anschein, vor allem wiegt wohl aber in dem Moment schwerer, dass mein Bett für mich Albträume produziert. Mein Vorsatz mit ihr zu reden, wurde von der Wut hinfort gespült, weswegen ich sie nun eher lauernd anschaue - das geht schon wieder in eine vollkommen falsche Richtung.

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Rondra
14.03.1462

Irgendwann löst sich seine Gestalt aus der Dunkelheit, für einen Augenblick ist es ein beruhigender Anblick, denn wäre etwas geschehen… - ach, sie weiß selbst wie dumm die Frage war. Wäre etwas geschehen um diese Uhrzeit, wäre sie wahrscheinlich die Erste die unterrichtet werden würde, oder nicht? Doch zu spät und so trifft sie seine Frage wie ein Keulenschlag.
Rondra rutscht mit dem Rücken gegen das Kopfende des Bettes, unter der Decke ziehen sich ihre Füße näher an ihren Körper, bis sie seitlich angewinkelt liegen. Fort ist der Glanz der seit dem Morgen in den Blauen gestanden hat. Es fehlt nicht viel und Rondra würde die Bettdecke greifen und sie bis zu ihrem Kinn ziehen. Doch sie lässt es. Natürlich sind Dinge passiert. Die meisten weiß er, andere wollte sie ihm noch erzählen, wieder andere sollte sie ihm vielleicht erzählen. Ja, sie hätte sich viel früher die Zeit nehmen sollen mit ihm zu sprechen. Gerade auch über das Gespräch mit Adam. Doch die Nächte, sie scheinen im Augenblick nicht für das Weib gemacht zu sein.
Wie von selbst gehen die Blauen zu den beiden dunklen Bettpfosten am Fußende, die sich hoch hinauf winden, bis fast unter die Decke – und voll von diesen Fratzen sind, die der Blondschopf so sehr hasst und die sie mit beinahe kindlicher Angst erfüllen.
„Ich schlafe nicht viel…“ Schnell kommt die Erklärung, wenn nicht gar Verteidigung. Wer nicht schläft hat keine Albträume – ganz einfach. Verwirrend denn eigentlich schläft sie doch ständig, wenn auch vor allem erst tief in der Nacht, oder eben tagsüber.
Und nun? ‚Schön dass du da bist, ich wollte ohnehin mit dir sprechen?‘ – ein bisschen lahm. ‚Ja, es ist etwas passiert, du wirst anscheinend Vater.‘ – Nein!
„Bist du gekommen um dich davon zu überzeugen?“ Erkundigt sich die Sitzende schließlich. Sicherlich auch nicht gerade die perfekte Frage, aber immerhin klingt sie weder anklagend noch kampflustig, eher resignierend – denn dass sie ihn mit ihrer Frage auf dem falschen Fuß erwischt haben könnte, geht ihr nicht auf. „Komm zu mir…“ Eine leise Bitte, die unterstrichen wird dadurch dass das Weib ein wenig zur Seite rutscht. Eigentlich albern, denn das Bett ist bei weitem breit genug auch ohne diese Bewegung.

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Kelian_


Sleeping with ghosts
14.03.1462


Vielleicht ist es ein Glück, dass das Licht in dem Raum so wenig ist, dass ich nicht sehe wie das Funkeln in ihren Augen erlischt. Es würde gegen all das sprechen, was ich eigentlich für sie sein will und mich in eine Position bringen, in der ich das Verhalten von zuvor bereue. Ich bereue es aber gar nicht. Nein, will es nicht einmal, denn sie ist es, die mir seit Tagen aus dem Weg geht und nun auch noch die Opferlammmiene aufsetzt. Ich beobachte sie, nun in meiner Wut gefangen, wie sie sich am Rand des Bettes einrollt. Unter anderen Umständen hätte es mir vielleicht ein Lächeln entlockt, aber nicht an diesem Abend. Sie hat anscheinend nicht nur den falschen Fuß erwischt, da scheint einiges mehr falsch zu laufen, denn auch ihre nächsten Worte tragen nicht zur Besserung bei. Sie schläft also nicht viel. Aha. Deswegen höre ich ständig irgendein Mädchen sagen, dass das Weib sich entschuldigen lässt, sie hat sich zur Ruhe begeben. Ich verstehe. Nein! Will sie mich verarschen? Meine Lippen kräuseln sich leicht bei der Aussage, auch mein Blick gleitet die Bettpfosten entlang. So ziemlich jeder hätte bei diesem Bett Albträume, ich brauche leider dazu nicht einmal die Fratzen. Es ist ja nicht nur so, dass ich glaube, dass es ihr bei mir besser gehen würde, dass ich sie sanft im Arm halten würde - Nein, es ist doch auch so, dass ich sie ebenso brauche. Die Nächte sind ruhiger, die Schatten von Marburg weiter entfernt. All das Grauen. So manche Nacht ohne sie bin ich zitternd aufgewacht, einige auch mit ihr. Eigentlich sollte sie es wissen.
Ich bleibe stumm, ebenso verweile ich an meinem Platz an der Tür, bereit doch wieder zu gehen. Dieser Gedanke ist wirklich in meinem Kopf und scheint stetig dringender zu werden. Was will ich eigentlich hier? Allerdings wurde ich erzogen, wenn jemand etwas fragt, dann will er auch eine Antwort erhalten. Gut soll sie also eine Antwort bekommen. Nein Rondra. Nein ich bin nicht deswegen hier, es ist deine Wahl in diesem Bett zu schlafen. Ja, sie allein hat sich dafür entschieden, nicht ich habe sie dazu gedrängt. Also ist es auch an ihr damit klarzukommen. Du gehst mir aus dem Weg, deswegen bin ich hier. Zumindest fühlt es sich so für mich an. Dienstag noch lag sie in meinen Armen, bevor sie sich zurückgezogen hat. Mittwoch nur das kurze Gespräch, dass sie mit Adam reden möchte. Donnerstag eben dieses, die Nacht in Graz nachdem sie sich nur kurz hinlegen wollte - hier sind wir. Das all dies nur Zufälle sind, kommt mir nicht in den Sinn, nicht nach dem Gespräch am Dienstag, nicht nach meiner Beteiligung.
Zur Seite rutschen war wirklich unnötig. Ich passe locker neben sie, aber sie hat mich zu sich geholt. Trotz der Dinge, die mich beschäftigen, hat mich mein Weg zu ihr geführt. Kein Kuss, aber wenigsten legt sich meine Hand auf ihr Bein. Die Nachricht dahinter ist zwar wieder einmal mehr 'Du gehörst mir, ich fass dich an wann ich es will' - aber diesmal ist es nicht so eindeutig, denn es ist eine vorsichtige Berührung. Hör auf mich auszuschließen. Voller Ernst liegen meine Grauen auf ihrem Gesicht, bevor sie in die Blauen eintauchen. Nein, kein Spaß für mich waren die letzten Tage voller Ernst, Sorge und vielleicht sogar Angst. Nein, ganz sicher sogar Angst, nämlich davor, was das Gespräch zwischen uns verändert hat.

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Rondra
14.03.1462

Natürlich ist es ihre Wahl in diesem Fratzenbett zu schlafen. Zwei Nächte war es notwendig, denn ihrer Tränen musste sie alleine Herr werden. Die Nacht in Graz und nun heute eben, aus einem ganz anderen Grund. Die Hand auf ihrem Bein wird von Rondra nicht auf diese Weise wahrgenommen, zumindest im Augenblick nicht. „Ich schließe dich nicht aus, wie könnte ich das? Ich wollte nur nicht… Zuhörer haben, aber auch deine Nachtruhe nicht stören und das hätte ich sicherlich getan.“ Nein, sie hat es nicht mit Absicht getan, ihn zu meiden. Im Gegenteil, wenn auch all die Gründe die tagsüber dafür gesorgt haben dass sie keine Zeit hatte mit ihm zu sprechen gute Gründe und durchaus erfreuliche gewesen sind, so tut es dringend Not mit ihm zu reden. Nicht nur deshalb weil es Dinge gibt die mitgeteilt werden müssen, oder weil sie seinen Rat benötigt – auch einfach weil Rondra es möchte. „Es gibt so viel, ich… weiß nicht einmal wo ich anfangen soll.“ Allein das Gespräch mit Adam bietet mindestens drei Neuigkeiten. Will Kelian jetzt überhaupt reden? Es gelingt ihr im faden Licht nicht seine Miene gut genug zu erkennen, um sie auch deuten zu können, also arbeitet sich ihre Hand unter der Decke hervor um nach seiner zu tasten und sich sanft über sie zu schieben. „Das Gespräch mit Adam war… überraschend und ich weiß nicht recht was ich tun soll.“ Sofern von ihm keine gegenteilige Reaktion kommen würde, würde sie beginnen das Gespräch wiederzugeben. Die rasche Zustimmung Leom nicht in den Rat aufzunehmen, eine Entscheidung die auch ohne sie so gefallen wäre. Das Angebot Nora von ihm fortzuholen und zu ihr zu bringen, notfalls eben mit Gewalt – und die daraus möglicherweise resultierenden Folgen, nicht nur für die Familie, sondern auch für die Steiermark. Ja, sie braucht seinen Rat und seine Meinung dringend, bevor sie die Familie zu sich ruft – auch so ein Punkt der in diesem Zusammenhang kurz angerissen werden würde.

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Kelian_


Sleeping with ghosts
14.03.1462


Es fällt mir ein wenig schwer ihr zu glauben, auch wenn ich es wirklich gerne möchte. Sollte es wirklich alles nur Zufall gewesen sein? Keine Ahnung, aber eben deswegen ist mein Glaube gerade auch nicht so ausgeprägt. Dennoch, mein Gesicht wird eine Spur weicher, wenn mein Blick sich auch nicht von ihr lenkt. Ich habe sie so wenig gesehen in den letzten Tagen, dass ich davon mal abgesehen, dass ich keine Regung verpassen möchte, sie einfach anschauen möchte. Könnte ich den ganzen Abend machen, ich wäre noch nicht fertig damit.
Ihre Hand begrüßen meine Finger, indem sie sich mit ihren vereinen, sanft darüber streichen. Mir wird wärmer. Innerlich, äußerlich strahle ich die gewohnte Wärme aus. Das Feuer, welches ihr Eis zum Schmelzen bringt. Allein ihr Satz, dass es soviel zu besprechen gibt, nährt die Zweifel weiter, denn offensichtlich hatte sie nicht den Drang mich aufzusuchen. Bin ich ungerecht? Sicher. Allerdings, ich sollte damit jetzt aufhören, lieber mit ihr reden beziehungsweise sie reden lassen. Wobei - halt. Ich habe Adam zwar das Versprechen abgenommen, aber auf der anderen Seite hat er es sich nicht geben lassen. Allein ihr Ausspruch zeugt davon, dass ähnliches zur Sprache gekommen ist in dem Gespräch wie in meinem mit ihm. Vorsichtig poltere ich also mit der Tür ins Haus - ein Paradoxon wie es besser nicht geht. Möchtest du sie holen? Nein bis auf diese Frage habe ich keine Intention zu verhindern, dass sie redet - soll sie reden, ob es nun einfach dazu dient es sich von der Seele zu reden oder ob sie meinen Rat braucht.
Wenn meine Frage Erstaunen hervorruft oder anderes, dann wird dies erst einmal hinten angestellt. Sie folgt dem ursprünglichen Plan, erzählt was zwischen ihr und Adam gesagt wurde, berichtet, dass Leom nicht in den Kronrat kommen wird. Dies entlockt mir ein kleines Schmunzeln, denn wahrscheinlich ist es auch recht schwierig für Harry so viele Ämter neu zu besetzten. Klar, er könnte uns zwingen mit dem Kerl zusammenzuarbeiten, aber wenn wir ehrlich sind - freiwillig ist am Ende immer besser. Der Umstand, dass sie die Familie zusammenrufen möchte, entlockt mir wiederrum ein kleines, unwilliges Schnauben. Jeden für sich, sei es nun Arioste, Sofia oder Adam - ja sogar Anakonda, wenn ich über ihre Beleidigung hinwegsehe -, kann ich wirklich gut leiden. Aber den Haufen zusammen finde ich fürchterlich. Allerdings gehe ich für meinen Teil auch davon aus, dass ich diesem Treffen nicht beiwohnen würde, alles andere würde eine eindeutige Aufforderung für mich enthalten müssen. Ich gehöre nicht zur Familie Fugger, ich möchte es nicht einmal - und doch geschieht hier genau dies, was ich eben nicht wollte. Ich bin nur der Kerl an ihrer Seite, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Schauen wir mal, wie sehr ich wirklich damit klar komme. Schließlich wiederhole ich leise, was ich bereits zu Adam gesagt habe. Du weißt, dass dies eine Sache wird, die Ausmaße annimmt, die niemand mehr wird kontrollieren können. Eine Sache der Steiermark, vielleicht sogar der des Königs, Kaisers und der Kirche, eine Sache zwischen den Fuggern und den Wahlasés. Neutral gesagt - ich bin so müde, so unendlich. Ich weiß, dass sie deine Tochter ist und ich bin der letzte, der dich dabei nicht unterstützt. Ich hätte ihn gleich aufhalten sollen, ich war nur...keine Ahnung. Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, inwieweit du ihr damit einen Gefallen tust. Das sind die Dinge, die ich zu Bedenken geben will, mehr nicht. Wieder schaue ich sie an, meine Hand legt sich sacht an die Seite ihres Gesichtes. Egal was, ich steh hinter dir. Ernst gemeint, klar, ich bin ihr Kerl. Weshalb sich schließlich ein Lächeln auf mein Gesicht schleicht. Ach, was sag ich: Ich stehe vor dir. Ja, um sie zu beschützen, auch wenn ich den Eindruck habe, dass es gerade immer dieser Part ist, in dem ich versage.

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Rondra
14.03.1462

Da ist er wieder, dieser Zwiespalt zwischen egoistischer, drängender Mutterliebe und der Verantwortung gegenüber dem Herzogtum. Ihr offener Blick und ihr Nicken zeigen deutlich dass sein Einwand keine ganz neuen Gedanken für sie beinhaltet. „Ja, ich bin mir dessen bewusst. Ich weiß dass dieser Egoismus die Steiermark erneut zu Boden werfen kann – und wahrscheinlich wird, sofern ich es zulasse. Ich weiß nicht wie ich entscheiden soll, wie ich entscheiden kann. Ich werde nicht ein Mal im Monat in seiner Wohnstube sitzen um Nora für zwei Stunden unter Aufsicht zu sehen und dann gehen, mit der Gewissheit ihr genauso fremd zu sein wie vor meinem Besuch. Eine Fremde, zur Mutter deklariert, doch im Endeffekt mit weniger Berührungspunkten zu ihr als sie selbst der Stallknecht im ihrem Hause haben wird. Damit würde ich ihr genauso wenig Gutes tun, wie wenn der Kampf um sie ein neues, unkontrollierbares, allesverschlingendes Monster wird.“ Ruhig liegt ihr Blick auf ihm, nein, es sollte fast klar sein dass dieser neuerliche Abgrund keine Absicht gewesen ist, denn die Blauen sind unendlich sanft und zärtlich, auch wenn der Ausdruck nicht unbedingt zum Gesprächsthema passen mag. Schließlich schmiegt sich ihr Kopf fester in seine Hand, wendet sich ein Mal, damit ihre Lippen seinen Kuss auf seine Handinnenflächen hauchen können. „Dass du hinter mir stehst, oder vor mir, macht es nicht einfach, Kelian. Es wäre damit auch dein Krieg…“ Seine Worte haben ihr ein kleines Lächeln entlockt, wäre es nicht so ernst, wäre vielleicht auch ein Auflachen drin gewesen. Aber er und Krieg, allein der Gedanke verursacht Panik und Übelkeit. Kein Krieg, alles nur das nicht. Es muss andere Lösungen geben, Ansätze dazu hat Rondra bereits, immerhin hatte sie ein wenig Ruhe zum Nachdenken, wenn ihr Körper eben Schonung brauchte. „Ich könnte ihm ein Ultimatum stellen, binnen dessen er sie mir zu geben hat. Ein…. nachdrücklich überbrachtes.“ Vorsichtig spricht sie es aus, aber es lässt wohl keine Zweifel darüber wie es gemeint ist – auch ihre Miene nicht. Sie hat dafür gesorgt dass ihr Halbbruder niemals vergessen wird wer seine Familie ist – da würde sie nicht davor zurückschrecken dass Leom nicht vergisst wer die Mutter seiner Tochter ist. Da hätte sie sogar fast noch weniger Skrupel, er hat ihr das Kind genommen, Balthasar wollte lediglich ihr Leben. „Allerdings möchte ich mich nicht mehr mit ihm beschäftigen und auch niemand der Meinen soll es tun und sein schändliches Mundwerk anhören müssen. Es ist keine Sache für irgendeinen von uns, aber es soll auch privat bleiben und nicht die ganze Steiermark erfassen. Nora wäre einen Krieg zweifelsohne wert. Er ist es der jene Aufmerksamkeit nicht verdient, so wie er sich verhalten hat käme es ihm nur gelegen. Der arme, gejagte und gebeutelte, liebende und sorgende Vater.“ Ein kaltes, grimmiges Lächeln ist es was auf ihren Lippen zu sehen ist und vielleicht das erste Mal ein wenig zeigt wie hart das Eis sein kann, wenn man sich mit ihr und den Ihren falsch anlegt. Es ist nicht die Tatsache dass er sie betrogen und verlassen hat, keine Liebe die zu Hass wurde, wie es so oft zu finden ist. Es ist der Hass einer Mutter der das Kind genommen wurde und einer Fuggerin deren Ehre einen heftigen Schlag erlitten hat.

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Kelian_


Sleeping with ghosts
14.03.1462


Während sie redet, entspinnt sich in meinem Kopf ein mögliches Szenario, wie es letztendlich ablaufen könnte. Je mehr ich darüber nachdenke, umso sicherer werde ich, dass es falsch ist. Alles. Egal wie, egal warum. Ihr Kopf, der sich so nachdrücklich an meine Hand drückt, gewinnt schließlich auch meine Aufmerksamkeit wieder vollkommen zurück. Ich erfülle ihr den Wunsch, den sie anscheinend ausdrückt, meine Finger legen sich fester an ihren Kopf. Sie wird mich ansehen müssen, egal wie. Egal was kommt, denn es wird ihr wahrscheinlich nicht gefallen. Rondra. Es ist diese typische Art, wie nur ich sie habe ihren Namen auszusprechen, während ich näher an sie heranrutsche. Der Sicherheitsabstand ist nicht mehr nötig. Vergiss nicht, was ich eben gesagt habe. Ich weiß, dass du sie vermisst, dass gerade dieses kurze Treffen dies alles wieder eingeheizt hat. Nur, frag dich wirklich selbst, ob es einen Weg gibt dies klein zu halten. Ein Ultimatum? Du weißt, dass er es verstreichen lassen wird - und dann? Du musst dann handeln und dies wird niemals eine kleine Sache bleiben. Er wird mit Sicherheit die Kirche anrufen, egal wie - wir sind zu sehr im Hintertreffen. Die einzig sichere Methode wäre ein kleiner Unfall, an dem Nora zufälligerweise nicht teilnimmt. Willst du wirklich so weit gehen? Oh, ich kann mir vorstellen, dass sie innerlich bereits 'Ja' brüllt. Stelle dich nie zwischen eine Mutter und ihr Kind. Ich habe es nicht vor. Mein Griff wird wieder weicher, vorsichtig streichen meine Finger über ihre Wange, bevor sie schließlich einfach auf die Decke sinken. Du erwartest nicht wirklich von mir, dass ich dich einfach machen lasse, mich aus der Sache heraushalte? Davon abgesehen, dass ich dies schon deinetwegen nicht machen würde, so würde ich es auch meinetwegen nicht machen. Vergiss nicht, er hat auch mich beleidigt und egal wie es ist, egal wie nahe er der Wahrheit vielleicht war - ich war es nicht, der eure Ehe zerstört hat, dies war er selbst. Vielleicht hätte ich es gemacht, aber es war nicht nötig und ich möchte nur Lorbeeren für etwas, was ich auch gemacht habe. Ich seufze leicht, bevor ich sie ganz los lasse und mich schließlich nach hinten fallen lasse. Ein Ächzen ist zu hören, mir tut immer noch sehr vieles weh. Ich würde sagen, lass sie gehen - aber ich weiß, dass du dies aus vielen Gründen nicht machen wirst. Also wirst du hinnehmen müssen, dass ich dich in dieser Sache nicht alleine lasse. Ich will es nicht Rondra. Du sollst meine Frau werden, was für ein Mann wäre ich, wenn du dies allein durchstehen müsstest? Du solltest mich besser kennen.
Sollte sie wirklich, weshalb ich auch immer noch nicht fertig bin. Mein Hand, gar nicht so weit von ihr entfernt, fasst wieder an ihr Bein, wenn auch diesesmal unterhalb des Knies. Ich habe bereits Mirabel in der Angelegenheit geschrieben, wenn vielleicht auch nicht mit aller Deutlichkeit, die es erfordert hätte - aber ich habe ihr in groben Zügen geschrieben, was passiert ist und sie gebeten, die Augen offen zu halten, ja sogar gemeint, dass wenn Leom wieder verschwindet, weil ihre Leute ihn schneiden, ich dies nicht bedauern würde. Ich bin mir nicht sicher, was sie daraus macht, aber ich meine sie gut genug zu kennen, als dass sie das Ganze ein wenig...offener interpretiert. Ja, außerdem haben wir uns bereits schon einmal darüber unterhalten. Wann habe ich eigentlich das letzte Mal soviel an einem Stück geredet, abgesehen von offiziellen Anlässen?

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Rondra
14.03.1462

Hat er sie wirklich ganz richtig verstanden? Raushalten soll er sich gar nicht. Rondra weiß sehr gut, dass sie dies nicht verlangen könnte, selbst wenn sie es wollen würde. Es ist lediglich so, dass dieser Schatten keine Macht über sie haben soll und auch keine Beachtung erhalten soll. Ruhig liegt ihr Blick auf ihm, Rondra lauscht aufmerksam seinen Worten, ohne ihn zu unterbrechen, auch wenn sie es manches Mal vielleicht wollen würde – aber so wie sie das Recht hat auszusprechen, was immer ihr gerade durch den Kopf geht, so hat er dieses Recht eben auch.
Ja, es ist viel was da gesagt wird, ziemlich viel und als er geendet hat, rutscht Rondra hinab, bis ihr Kopf wieder auf dem Kissen ruht. Ihr Bein schiebt sich zwangsläufig weiter zu ihm. Einige Minuten mögen verstreichen, in denen sie hinauf starrt zum dunkelroten Baldachin, als würde die Antwort auf all dies in den schweren Stoff eingewebt sein.
„Ich würde dich nie raushalten wollen, Kelian. Egal was sein wird, die Entscheidung wird einen gewichtigen Anteil an unserem Leben haben – denn wir müssen sie tragen.“ Ja, selbst wenn es möglich wäre Nora aufzugeben, wäre das eine Entscheidung welche sie begleiten würde und damit auch ihn. Nein, sie weiß es ja, dass dies keine Sache ist, die kleingehalten werden könnte. Aber das würde dann also heißen, Nora aufzugeben und mit dem Gerede zu leben, was sich unweigerlich einstellen würde. Was wenn er die Steiermark mit ihr auf Nimmerwiedersehen verlässt? Vielleicht sollte man dies zu verhindern wissen? Ach, ein Gedanke mit dem sie wieder ganz am Anfang steht und sich zu drehen beginnt. „Wenn er verschwindet nimmt er sie mit…“ Leise gesprochen und die Krux an der Sache auf den Punkt gebracht. Vielleicht dauert es, nein, sicherlich tut es das. Doch alles was sie tun kann, wäre nicht gut für Nora. Nicht wenn sie dazu entscheidet ihren Stolz hinunterzuschlucken und ein Mal im Monat nach Bruck zu reisen – das arme Ding, ein Mal im Monat eine Mutter vorgesetzt zu bekommen und den Rest der Zeit ohne sie leben? Mit einem Ersatz? Niemals. Genauso wenig wie ein ganzes Volk den eigenen Interessen unterzuordnen, ja, sogar bereitwillig zu opfern. Es wäre genau das was man ihrer Familie so gern vorwirft. Es gibt nur einen Weg und das wird kein einfacher. „Sie wird mir fehlen und es wird bis an mein Lebensende kein Tag vergehen, an dem ich mich nicht fragen werde wie es ihr geht, oder was aus ihr geworden ist. Vielleicht ist der Herr gnädig und gestattet mir ab und an einen flüchtigen Blick aus der Ferne, nur damit ich weiß dass es ihr gut geht… und sie ihren Weg macht. Aber das wird sie.“ Wer weiß, sollte Bruck tatsächlich ihre Heimat bleiben, gäbe es sicherlich Berührungspunkte – und wenn es erst in einigen Jahren so weit wäre. Noras erster Ball, mit ziemlicher Sicherheit wären sie dabei in der Steiermark, wenn auch nur als Zaungäste – und so wäre es wohl bei jedem öffentlichen Auftreten von Nora. Still und leise, aber da. „Ich werde Arioste schreiben….“ Die Gedankensprünge gehen wild, doch natürlich ist hier ihr Ansinnen, dass die Freundin im selben Dorf wohnt - zumindest so lange das der Fall ist würde Rondra wohl erfahren wie es ihrem Kind geht. Doch der nächste Gedankensprung ist schon da und dieses Mal ist es kein logischer. Die melancholische leise Stimme bricht plötzlich ab und Rondra beginnt unangemessen zu kichern. Nein, es ist ihr nicht entgangen. „Du ächzt wie ein alter Mann, Kelian Leonel Peverell… das ist be-ängs-ti-gend.“ Ja, ist es wirklich und dass das Kichern schon fast etwas Hysterisches hat, ist wohl nicht verwunderlich. Hat sie eben ihre Tochter -beziehungsweise die Mutterliebe - einem hehren Ziel geopfert, oder dies zumindest vor.

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Kelian_


Sleeping with ghosts
14.03.1462


Die Aussage, dass ich ein alter Mann bin, ist wohl irgendwie nicht so weit von der Wahrheit entfernt. Allein den Kopf zu heben, um sie richtig ansehen zu können, ist mir unglaublich schwer gefallen. Ist es die falsche Entscheidung aus den richtigen Gründen? Oder ist sie einfach nur ohne Vorbehalte richtig? Sie würde Rondra in jedem Fall unglücklich machen, inwieweit es sie in ihrem täglichen Leben beeinflussen würde, würden wir sehen. Ich kann nicht dagegen anreden, weil ich es ebenso sehe. Egal, wie, egal ob ich vor ihr gestanden hätte, es wäre dieser nagende Zweifel gewesen für das Mädchen ein Volk seinem Untergang zu weihen. Wenn sie wenigsten ein Junge wäre - ein gemeiner Gedanke, aber machen wir uns doch nichts vor: Ein Stammhalter wäre noch einmal eine andere Nummer. Vielleicht nicht für die Blonde als Mutter, denn Mutterliebe ist stark, egal ob ein Junge oder ein Mädchen, aber vielleicht hätte es die ganze Sache noch ein wenig mehr gerechtfertigt.
So stellt sie ihr eigenes Glück hinten an. Vollkommenes Glück wäre uns wahrscheinlich eh nie vergönnt gewesen, also warum nicht noch einen Packen mit auf die Schultern nehmen? Ich trage bereits einige, manche nicht minder schwer, wie die Tatsache, dass ich sie darum gebeten habe darüber nachzudenken den Namen Fugger abzulegen. Es existiert natürlich auch die Möglichkeit selbst nach Bruck zu reisen, dass Mädchen zu nehmen und dann meine drei Weiber zu schnappen und zu rennen. Was für ein Leben - nein, es ist die beste Entscheidung, die sie treffen kann, auch wenn sie unglaublich weh tun muss. Ich bin mir nicht sicher, ob es die wenigen Momente, in denen sie das Balg sehen würde nicht noch schlimmer machen würde, als es eigentlich schon alles ist. Habe ich vor wenigen Tagen für mich beschlossen, dass mir der Kerl egal ist, so ist es nun Hass, den mein Herz durch meine Blutbahnen pumpt. Es wäre für ihn so einfach gewesen darüber hinwegzusehen, sich einfach zu benehmen, das Kind da zu lassen. Klar, dass nicht alle Gedanken dabei gerecht sind, aber allein, dass er ihr die Hintertür gelassen hat mit dem Wissen, dass es ein Unding wäre sie anzunehmen, offenbart sein wahres Wesen. Eine Frau zu sein, die das Mädchen Mutter nennen müsste, aber es niemals wäre. Da wäre die andere Frau, die viel mehr Mutter wäre als Rondra es jemals sein könnte und so wäre sie weniger als der Ersatz selbst. Eine Fremde, die zum Verwirren kommt. Die komische Frau mit Geschenken, um sich Zuneigung zu erschleichen, das Weib, welches ständig danach fragt, welche Fortschritte man macht.
Ihr Kichern alarmiert mich, ich richte mich umständlich und schwerfällig wieder auf, schaue sie an. Wie schwer es für sie sein muss. Rondra, ich bin alt. Ich grinse sie leicht an, deutlich, dass ich das Thema nicht mehr ansprechen werde, wenn sie es nicht mehr macht. Eigentlich hatte ich in meine Gemächer zurückkehren wollen. Aus vielen Gründen. Sie hat es eigentlich nicht verdient, dass ich bleibe. Evalina würde wahrscheinlich einen Schock bekommen, würde sie mich hier morgen immer noch finden. Nur, well, ich kann sie nicht alleine lassen. Als ich sie sehe, wird es klar, weshalb ich mich ganz aufrichte, zum einen zu ihr drehe, zum zweiten ganz auf das Bett komme. Ich benutze meine Lippen, um ihr Lachen zu ersticken, meine Arme um sie zu mir zu ziehen. Fest, unnachgiebig, aber eben doch liebevoll. Sie ist sicher bei mir, nichts anderes würde ihr bei mir passieren. Zögerlich, aber immer fließender beginne ich leise zu erzählen. Einfach Dinge, die mir in den Sinn kommen, von früher, von den vergangenen Tagen, Treffen zwischen uns. Leise, stetige Worte, die sie einlullen sollen, um einen Zustand der Ruhe zu erreichen. Das Letzte was wir nun brauchen, ist, dass sie überschnappt.

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Mirabel
17. März 1462 – Letter from home

Es ist ein Bote, der das Weib erreicht und ihr eine Nachricht überbringt. Die Schwarzhaarige beim Üben mit ihren Wurfmessern stört, sie unterbricht und zu einer Pause zwingt. Die Sonne steht hoch oben am Himmel an diesem Tag, wirft die ersten wärmenden Strahlen auf die Erde, ohne dass man gleich ins Schwitzen gerät und kündigt so den lang ersehnten Frühling an. Bernsteine huschen über die Schrift, bevor sie das Siegel bricht und sich an die Wand ihres Hauses gelehnt nieder setzt. Eine Nachricht. Vom Engländer!
Ein Lächeln huscht über ihre Züge, während sie zu lesen beginnt, doch erstirbt dieses nach und nach, nur damit sich sogleich eine steile Falte zwischen den zusammen gezogenen Brauen bilden kann. Und kaum ist das letzte Wort gelesen, erhebt sich die Räuberin wieder, um das eigene Häuschen zu betreten. Ziel ist der Schrank, in dem sie ihre Schreibsachen aufbewahrt, die nun hervor geholt werden, um sich damit an den Tisch zu hocken und sogleich zu schreiben zu beginnen.





Mein Freund,

wie kommst du nur darauf, ich würde denken, du hättest mich vergessen? Ich weiß, dass du ein erfülltes Leben mit nun noch mehr Pflichten führst, seit du nun irgendwie und auch wieder nicht zum adeligen Pack gehörst. Aber ja, es geht mir gut soweit. Ich mache Fortschritte. Übe fleißig, damit ich alsbald wieder so mit meinen Waffen umgehen kann wie einst in alten Tagen. Ich hoffe meinerseits, dass es dir gut ergeht? Du nicht allzu viele Blessuren von deinen Kampfesübungen davon getragen hast?

Was deine ‚Belästigung‘ betrifft… Sag: bist noch ganz bei Trost? Würdest vor mir hocken, ich würde dir eine verpassen, allein für den Gedanken, du könntest mich mit irgendwas ‚belästigen‘! Du bist mein Freund Kelian und Freunde sind füreinander da. So wie du für mich da warst, als ich es am Nötigsten brauchte! Gedankt habe ich dir mit Worten, niemals wird es genug sein und doch ist es, wie es ist. Ich weiß, du hast es uneigennützig getan, um meinetwillen, weil wir Freunde sind und eines Tages, werde ich mich revanchieren können bei dir, womit ich beim eigentlichen Kern deines Briefes angekommen bin:

Wenn du Hilfe brauchst, jedweder Art mein Freund, dann gib mir nur ein Fingerzeig. Getroffen hab ich diesen Abschaum hier in Bruck noch nicht, von dem du mir berichtest, aber wie du weißt, haben wir unsere Augen und Ohren hier überall. Ich hol dir und Rondra das Kind, wenn ihr das wollt!? Ich schaff den Kerl zur Seite, ohne dass es wer merkt… wenn ihr das wollt!? Verdient hätte es dieser „Leom Torridge“ allemal und sei dir gewiss, ich werde diesen Namen weiter geben!

Entschuldige dich nicht immer bei mir! Das will ich noch gesagt haben. Könnte fast meinen, du stehst unter meinem Pantoffel!

M.




Noch einmal werden die eigenen Zeilen gelesen und an einigen Stellen gegrinst ob des Wortlautes, bevor das Pergament gefaltet und gesiegelt wird. Ja, diesen Namen wird sich das Weib merken, sie würde den Namen weiter geben bei ihren Freunden und wer weiß… vielleicht bekommt der Kerl irgendwann doch noch eins über seinen Schädel gezogen.

Wer weiß… wer weiß…

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Kelian_


A broken promise
16.03.1462


Nachdem die letzte Nacht wieder eine war, in der ich keine Gesellschaft in meinem Bett hatte, habe ich mich nun damit abgefunden. Entweder, sie braucht noch Zeit oder ich bin eben dazu verdammt meine Nächte allein zu verbringen. Bis zur Hochzeit versteht sich, denn dann hätte ich alles recht Rondra aufzusuchen oder gar einfach von vornherein das Bett mit ihr zu teilen. Bis dahin würde ich aber vermutlich darauf verzichten Ausflüge in die Gemächer der Gräfin zu unternehmen, die Zofe war nun nicht gerade glücklich. In keinster Weise. Passiert ist natürlich nichts, was dieses Unglück auch nur rechtfertigen könnte, aber ja, es ist das eine, wenn Rondra sich mitten in der Nacht aus ihrem Zimmer schleicht, um zu mir zu kommen, aber das andere, wenn ich es umgedreht mache. Zwar bin ich der Kerl, aber vielleicht liegt auch gerade daran das Bedrohliche, wenn ich mich in ihr Zimmer schleichen möchte. Kein Ausweg für die Damen und am Ende hat die Blonde doch sicher gute Gründe mich nicht sehen zu wollen. Genau damit habe ich mich nun also fürs Erste abgefunden, kann ich es doch sowieso nicht ändern. Da ich allerdings auch keine Lust auf die Weiber hatte, ist es eben mein Zimmer geworden. Im Vorderen, in einem der Sessel habe ich es mir bequem gemacht. Ein Buch liegt auf meinem Schoß, so wie mir die Kurse der Nautik leicht fallen, so schwer fällt mir der Armeekram. Ich muss es mir immer und immer wieder vor Augen führen, meine blauen Flecken erinnern mich schmerzhaft daran, wie wenig ich es kann. Beziehungsweise, was heißt blau? Mein Oberkörper hat mittlerweile eine recht interessante Farbgebung, man könnte ihn auch mit einer Farbpalette verwechseln, je nachdem wie alt die Blessuren eben sind.
Das Klopfen an der Tür kommt unerwartet. Es ist spät genug, als dass ich mir sicher sein kann, wer es ist. Was störend ist, ist das Klopfen an sich, nicht aber wohl die Person, welche bereits die Klinke der Tür herunterdrückt. Ein Brummen meinerseits bedeutet doch bitte einzutreten, ich selbst erhebe mich für sie. So wie ich es immer mache, nur diesmal mit Buch in der Hand. Meine Hand begrüßt die ihre, welche sich in meine Richtung ausgestreckt hat, wie um mich zu sich zu bitten. Allerdings bleibt es dabei nicht. Bestimmt ziehe ich sie zu mir, lege meinen Arm fest um sie. Sie ist hier. Ich habe dich vermisst. Ein Begrüßungskuss, wenn auch ein sehr sittlicher folgt. Du musst aufhören damit mir fern zu bleiben. Ein kleines Grinsen begleitet dies, während ich sie mir recht intensiv betrachte. Aufsaugen, was ich von ihr haben kann. Ich gehe davon aus, dass sie bei mir bleiben möchte, allerdings die intensive Musterung ihrer Person lässt mich auch erkennen, dass hier etwas nicht ganz stimmt. Du willst nicht bleiben? Es klingt fast enttäuscht, nein ganz sicher. "Ich dachte du willst mir vielleicht Nachhilfe im winterlichen Sternenhimmel geben?" Eine Idee, die durchaus meinen Gefallen findet, weshalb wir nach kurzem Nachfragen und einigen Minuten schließlich beide bestens ausgerüstet sind. Ich trage gleich zwei Hemden übereinander, eines der beiden aus warmer Wolle gefertigt, dazu einen Schal. Rondra hat über ihr Kleid meinen Mantel bekommen, damit sie auch ja nicht in die Verlegenheit kommt, Kälte zu spüren.
Zusammen erklimmen wir die Treppen, die zum Turm der Massenburg führen. Anstrengend ist es, gerade meine letzten körperlichen Betätigungen machen es schwieriger für mich, weshalb wir beide keuchend und pustend oben ankommen. Phantastisch ist die Aussicht deshalb trotzdem. An die Brüstung tritt das Weib, leise lachend unter meinen Worten, dass wir nie wieder heruntergehen könnten, weil es zu anstrengend ist - Johanna würde uns sicher irgendwann finden. Zärtlich legen sich meine Arme um das Weib, ich drücke mich von hinten an sie, meine Finger bleiben schließlich auf ihrem Bauch liegen. Mein Kopf auf ihrer rechten Schulter, meine Nase fährt sacht ihre Haut am Hals entlang. Mhh. So könnte ich ewig mit ihr stehen bleiben. Die Sterne, ja? Mein Kopf legt sich in den Nacken, ich betrachte das Hell am Himmel, bevor ich leise anfange zu erklären. Meine Hand zeigt immer in die Richtung, ich drehe uns langsam auf der Plattform, zeige ihr was ich kenne und vor allem auch erkenne. Es sind verliebte Worte, es erinnert mich an die Seefahrt und den Sternenhimmel auf See. Sie würde mich unterbrechen müssen, falls sie jemals wieder hier herunter kommen möchte. Vorerst geschieht dies allerdings nicht, es dauert tatsächlich eine ganze Weile, bevor eine leise Frage zu mir dringt. "Vermisst du es nicht manchmal?" Für einen Moment starre ich einfach noch hinauf, wälze die Frage in meinem Kopf. Vermisse ich es? Ja, manchmal. Aber letztendlich ist es doch gut so, wie es ist. Manchmal, das Segeln vermittelt ein Gefühl der Freiheit für mich. Aber ich bin nicht mehr frei. Womit sie nun wirklich nicht gemeint ist, es sind die Verpflichtungen, die mich hier gefangen halten. Mit ihr und Johanna könnte ich jederzeit ausbrechen. Nein, ich vermisse es nicht, denn ich bin hier bei dir und dich würde ich sehr viel mehr vermissen, wenn ich auf See wäre. Ich bin nicht mehr der Seemann, der ich einmal war, der Tod meines Vaters hat alles geändert. So ist es und daran gibt es leider auch nichts mehr zu rütteln. Leise plätschert das Gespräch fort, dass sie angespannt ist, ja sich sogar versteift hat, als meine Finger sich auf ihren Bauch gelegt haben, bemerke ich nicht. Natürlich lenkt sich das Gespräch auf unsere einzige, gemeinsame 'Seeerfahrung', auf die Fahrt mit der Doppellilie und der Forderung, dass ich ihr irgendwann das Segeln eben doch noch beibringe. Natürlich, auch wenn wir wohl diesmal noch sehr viel andere Dinge zu tun hätten. Ein breites Grinsen meinerseits deutet wohl an, welche Dinge - eigentlich wäre es eine schöne Idee für eine Reise nach der Hochzeit. "Und was hast du bekommen? Stange für Stange einen goldenen Käfig." Ernster wird das Thema, eigentlich zu ernst für meinen Geschmack zu diesem Zeitpunkt, leuchten die Sterne doch mit aller Macht auf uns herunter, als ob sie uns bedeuten wollen, dass wir glücklich sein sollten. Wenn es doch nur immer so einfach wäre. Einen Käfig, den ich mir selbst gebaut habe und in dem du mit mir bist. Du und Johanna, mehr brauche ich nicht. Da sie sich mittlerweile zu mir gedreht hat, tasten meine Lippen ganz vorsichtig nach ihren. Warum gönnt sie uns heute Abend denn nicht ein wenig Ruhe?
Ihre Worte, sie versetzen mich in so viele ähnliche Situationen, sollten mir vielleicht sagen, dass etwas nicht stimmt. "Halt mich." Normalerweise folgt dem noch etwas anderes, aber es ist nicht weniger effektiv, wenn sie es so sagt. Ich verpasse meine Hände unter den Mantel zu schieben, vielleicht war ich mir aber auch nicht wirklich bewusst, dass sie ihn aufgeknöpft hat. In jedem Fall halte ich sie, eng an mich gepresst. Ich würde sie immer halten, wenn sie es wollen würde, was ich ihr natürlich auch sage. Immer.
Ich weiß nicht, wie lange wir so stehen, aber schließlich ist sie es, die es zumindest in der Form beendet. Leise folgt mein Name. "Kelian?" Das sie Angst hat, warum und in welcher Form entgeht mir ebensp wie die Angespanntheit. "Wäre es sehr schlimm, wenn es in diesem Käfig noch etwas enger wird?" Ha! Natürlich hofft sie, dass ich es verstehe, was auch immer sie mir da mitteilen will. Es lastet schwer auf ihrem Herzen, eher noch darunter - aber um diesen Code zu knacken, ist wahrscheinlich noch nicht mal das Buch zu Entschlüsseln erfunden. Ich schaue sie so gut es geht an, verwundert. Solange ich mit dir in diesem Käfig bin... Warum sollte er enger werden? Nein, natürlich habe ich es nicht verstanden, wie auch? Allerdings verstehe ich oder bemerke viel besser, dass sich ihre Hände in den Stoff meines Hemdes krallen, so dass ich eine meiner löse, um sie auf ihre zu legen. Vielleicht beruhigt es ja. "Durch weitere Bewohner." Zum Glück lässt sie mir keine Zeit nachzufragen, vielleicht wäre sie sonst noch böse geworden, aber schließlich kommt ein sehr klarer Satz über ihre Lippen.
"Du wirst Vater..."
'Du wirst Vater.' Bam. Nein, deutlicher geht es nicht, in keinster Weise. Ganz langsam sinken meine Arme, meine Versicherung von eben vergessen. Was? Zittrig klingt meine Stimme plötzlich, mein Herz rast. Nein. Sie muss scherzen. Nein, nein, nein, nein. Doch. Ich öffne den Mund, will ihr widersprechen, dass wir gar nicht oft genug - aber haben wir. Viel zu oft. Ich weiß nicht, wieviel sie von mir sehen kann, aber ich habe Angst. Sicherlich nicht zu Unrecht. Ich löse mich ganz von ihr, ich brauche einen Moment. Wut flackert in mir auf. Wut auf mich, dass ich sie nicht in Ruhe lassen konnte. Wut auf sie, dass sie mich hierher gebracht hat. Keine Chance für mich ihr zu entfliehen. Die Brüstung ist mein Ziel, weiter geht es nicht. Wut auf das Leben, dass es uns nicht einmal lassen kann. Wir müssten heiraten. Bald. Ich drehe mich wieder, ich zittere leicht und dies nicht vor Kälte. Angst, Wut - all die negativen Gefühle haben die Macht über mich. Dieses Kind... es kommt zu früh. Ich fühle mich versetzt in die Lage, als das andere noch da war, als ich meinen Sohn durch ihren Bauch gespürt habe. Ich will das nicht. Nein. Aber mich hat niemand gefragt, ich habe mich in dem Moment entschieden als ich meine Finger nicht von ihr lassen konnte. Oder eher in dem Moment, als ich meinen Samen in ihr pflanzen musste. Vater. Gagong, Gagong. Ich höre mein Herz hämmern. Scheiße. Sie hat das nicht verdient, ich aber auch nicht. Ich schweige, so lange dass es mir vorkommt wie eine Ewigkeit, wahrscheinlich waren es in Wirklichkeit nur Sekunden, bevor ich mühsam zurück in ihre Richtung wanke. Ebenso schwer fällt es mir, schließlich meinen Mund zu öffnen und auch etwas herauszubringen. Ein kleines Du. Mehr geht nicht, nicht jetzt und es ist schon viel. Viel mehr als ich vor wenigen Minuten noch gedacht habe hinzubekommen. Hat sie gedacht, dass ich sie sofort bitte meine Frau zu werden, dann hat sie damit falsch gelegen. Ich brauche einen Moment, nur einen - warum versteht das denn niemand? Ich fühle mich bedrängt, von den Sternen, vom Mond...ich sehe ein Bild von mir, in dem ich mich freue, sie herumwirble in meinem Armen und weiß, wie fürchterlich falsch es sich für sie anfühlen muss, wie ich reagiere. Ein zittriges Lächeln erscheint, bevor ich einfach wiederhole. Ein kleines Du. Mehr geht wirklich gerade nicht. Dass das Weib ihre Arme um ihren Leib geschlungen hat, bekomme ich nur am Rande mit, aber es tut weh sie so zu sehen. Eine Schutzhaltung. Für sie? Für das Kind? Hat sie Angst vor mir? Schließlich jedoch lächelt sie leicht, anscheinend haben meine Worte für den Moment gereicht. "Ein kleines Wir." Richtig, es ein kleines Wir. Sie schält sich aus dem Mantel, doch ihre Worte bringen mich schon dazu mich wegzudrehen, nicht aber ohne sie zu bitten, dass sie in meinem Zimmer auf mich wartet. Zeit für mich. Zeit es sacken zu lassen.
Ein Kind also. Wieder kreist dieser Gedanke in meinem Kopf umher, während sich vollkommene Stille über mich senkt. Der Mond, die Sterne, sie sind vergessen. Noch vor wenigen Minuten war ihr Lachen zu hören oder war es nur meines? Sie hat es gewusst, als sie mich hier hoch gebracht hat, muss es schon länger gewusst haben. Wie lange? Ein Tag? Eine Woche? Würde ich länger darüber nachdenken, würden sich vielleicht einige schwerwiegende Fragen auftun, aber es ist doch so, dass ich es nicht ändern kann. Weder die erneute Schwangerschaft noch, dass sie es zuerst erfährt und sich damit beschäftigen kann. Ein Kind also. Ich schaffe es nicht es richtig zu greifen, für mich all die Konsequenzen abzuschätzen. Ich weiß nur, dass es zu früh ist, dass ich noch nicht einmal die Oberfläche dessen abgekratzt habe, was da noch vom Verlust des Kindes im Oktober an Gefühlen da ist. Kein einziges Mal habe ich mir diese Schwäche erlaubt, habe es selbst Rondra verboten. Ich habe nichts, was ich vom Turm schmeißen könnte außer mich selbst – es scheint die falsche Alternative zu sein. Egal wie ich es drehe, egal was für Argumente mir gegen das Kind einfallen, sie sind nicht wichtig. Sie zählen nicht mehr, wir sind das Risiko zusammen eingegangen, als wir wiederholt miteinander ins Bett gestiegen sind. Wir wussten beide um die möglichen Konsequenzen. Das Kind, mein Sohn, er kann nichts dafür. Es ist nun einmal so, ich kann es nicht ignorieren und da es ein Teil von mir und Rondra ist auch nicht hassen. Damit ist die Entscheidung doch gefallen, oder nicht? All die anderen Dinge, wie die Heirat, die weiteren Konsequenzen würde ich mir die nächsten Tage überlegen.
Meine Ankunft in meinen Zimmern bleibt nicht unbemerkt. Wie zwei blaue, kleine Lampen legen sich ihre Augen auf mich als ich den Raum betrete. Ich bemerke es erst auf der Hälfte, bedeute ihr einfach zusammengeknautscht im Sessel zu bleiben. Ich bringe meine Sachen weg. Mantel, Stiefel, selbst die Hemden. Halb nackt kehre ich zu ihr zurück, nehme sie auf meinen Arm, um sie herüber zu tragen. Auf mein Bett. Ich betrachte sie, suche nach den richtigen Worten, die ich ihr sagen will. Einfach ist es nicht, so dass schließlich ihr Zeigefinger mir verbietet etwas zu sagen. Einfach nur bei ihr liegen. Es klingt so verlockend, dass ich das Angebot zunächst annehme, mich zuerst zögerlich an sie drücke, bevor es eben doch eine Intensität weichen muss, die von meiner Angst bestimmt ist. Meine Hand schwebt über ihrem Bauch, bevor ich eben doch nur ihre Seite wähle. Natürlich würde ich das Kind lieben, nur...es ist zu früh. Vorsichtig kämpfe ich mich durch das, was gesagt werden muss. Leise, mit kratziger Stimme sage ich schließlich etwas. Vollkommen neben der Spur. Ich bin versucht dich einfach auszuziehen und mit dir zu schlafen. Ich grinse nicht einmal, es ist die Wahrheit. Einfach verdrängen und das Wissen eben doch nutzen, um sie so zu spüren. Ich richte mich leicht auf, suche ihren Blick. A-I... Zörgerlich, englisch. Offensichtlich, dass es eben doch nicht wirklich meine Intention ist. Ich weiß, dass du es nicht hören möchtest, aber es tut mir Leid. Schon wieder. Ich wollte es richtig machen und es scheint, je mehr ich es möchte, umso kläglicher scheitere ich. Ich hätte niemals in dieser Zeit mit dir schlafen sollen... Die Möglichkeit... Egal, es ist nunmal so. Ich habe Angst Rondra. Ich halte das nicht noch einmal aus, ich kann mich nicht mal dazu bringen ihm Hallo zu sagen... Dieses Kind... Da meine Stimme so voller Schmerz ist, sollte sie wissen, dass ich nicht das aktuelle meine. Ich...ich...ich weiß nicht, was ich dir sagen soll. Ich bin durcheinander, aber es steht natürlich außer Frage, dass ich mich auf dieses Kind fr...freuen werde. Nur vielleicht nicht so offensichtlich wie zuletzt. Fast ein wenig verzweifelt schaue ich sie an. Sex wäre doch eine gute Alternative.
Klar, dass sie dagegen etwas sagen muss. Oder dafür? Vielleicht auch einfach dazu. Klar auch, dass sie all dies nicht gerne hört. Wie auch? Sie ist die Mutter. Der Satz, der vielleicht am meisten hängen bleibt, ist vielleicht auch der, der am Ende stimmen würden. "Vielleicht stellt sich am Ende heraus, dass es genau so richtig war." Ja vielleicht und da es außer Frage steht, dass sich irgendwann auch das Glück darüber einstellen würde, versuche ich es mit einfacheren Sätzen. So kann nicht soviel schief gehen. Ich bin nicht unglücklich. Ich werde das Kind lieben. Ich will, dass sie auf sich aufpasst. Sofort sind wir in einem neuen Thema, nämlich diesem. Am besten bleibt sie auf der Burg, nein im Stadthaus, schließlich hat sie Verpflichtungen - apropos: Keinen Sex für mich, es könnte das Kind gefährden. Am Ende kommen wir überein, dass sie Conrad konsultieren würde, ich für meinen Teil so lange genügsam sein muss. Natürlich, ich kann mich zusammen reißen, aber ich werde keine neun Monate auf sie verzichten. Nicht, weil ich es nicht kann, sondern weil ich es nicht will. Schließlich ist dies das Gute an Landgang, nicht wahr? Ich könnte mich nicht von ihr fernhalten, nicht wenn sie ständig in meiner Nähe ist. Was dann Übrigens auch noch dazu führt, dass ihr Geschenk denkbar ungeeignet ist - der Apfelschimmel. Ihr Protest geht unter in einem Schweig, gefolgt von einem Stöhnen. Viel schlimmer ist, dass ich mit Johanna reden müsste, was mich letztendlich dazu bringt, doch vorzuschlagen, dass ich den Gaul lieber dem Kind schenke. Nein, so unglücklich der Zeitpunkt vielleicht gewählt ist, der Abend endet nicht so. Fragen türmen sich auf, unmöglich alle für sie zu beantworten, anyway - ich stelle sie trotzdem.

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Kelian_


Letter from home
19.03.1462


Wieder ist es einer der Boten aus Leoben, der den Weg nach Bruck auf sich nehmen muss. Vielleicht wäre es gar einfacher selbst einmal hinzureiten, aber nein - dieses Dorf ist für uns gestorben. Ärgerlich, wirklich, immerhin lebt nicht nur Arioste dort, sondern auch Mira und Tunny. Ich muss dagegen etwas unternehmen. Nur was? Im Prinzip haben wir doch schon alles ausgeschlossen, dennoch ist natürlich ein, nein gleich zwei Briefe unterwegs. Soll sich ja schon lohnen, wenn der Kerl losreiten muss.

M.,

ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Mir schwirren so viele Gedanken durch den Kopf, während ich deinen Brief noch einmal gelesen habe, dass ich es wirklich nicht weiß. Vielleicht beim Dringendsten. Natürlich stehe ich nicht unter deinem Pantoffel, denn wäre ich dein Kerl, dann wüsstest du es noch. Sicherlich hätte ich mich bereits deiner angenommen und dir deine Kleidung vom Leib gezerrt, um mich mit dir in den Laken eines Bettes zu wälzen. Oder vielleicht hätte es auch ein Tisch im Legends getan. Glaub mir, du hättest es nicht vergessen, sowie ich denke, dass ich es noch wüsste. Sicherlich würdest du halten, was du versprichst. Da ich mich aber zweifelsohne daran erinnere, dass die Haare meines Weibes blond sind - sind wir uns sicher einig, dass ich nicht unter deinem Pantoffel stehe, ich nur ein sehr höflicher Mensch sein kann.
Was mich dazu bringt, dass du die Frechheit besitzen könntest, deine Hand gegen mich zu erheben. Versuch es, ja schaff es vielleicht sogar, aber mach dich auf das Echo gefasst. Nur weil ich weiß, wie ich mich zu benehmen habe, heißt es nicht, dass ich dir keine verpassen würde. Verdient hättest es oft genug.
Was mich nun wieder dazu bringt - ich versohl dir demnächst deinen Hintern. Wie kommst du eigentlich darauf anscheinend zu Gaffen und dann nicht mal zu Schweigen? Meine Übungen mit Adam gehen dich einen feuchten Dreck an, nicht umsonst haben wir draußen kein Schild drangehangen. Wir sind beide...ach wem sag ich's, du weißt doch selbst wie es ist und ich wünsche dir bei deinen eigenen Übungen viel Erfolg. Bereitest dich vor, ja? Wann soll es losgehen? Und wenn wir schon dabei sind, bring mir was schönes mit, wenn du unterwegs bist.
Deine Worte kann ich dir im Übrigen nur zurückgeben. Eben weil (ich kann genauso unterstreichen wie du) du meine Freundin bist, stehst du nicht in meiner Schuld. Du musst mir nichts zurück zahlen, eben nur das bleiben, was du bist: Meine Freundin. Ich brauch dich, wie ich immer wieder feststelle, wahrscheinlich bist du nach Rondra meine Anlaufstation um Dinge zu erzählen. Damit wir uns nicht falsch verstehen, dies ist natürlich ein Kompliment. Wir haben lange über die Dinge geredet, die letzte Woche vorgefallen sind, schließlich steht nicht nur deinerseits das Angebot im Raum das Kind zu holen. Ja, ich würde es sogar selbst machen, allerdings war Rondra nicht sehr begeistert davon. Letztendlich ist es doch so, dass diese Sache egal wie wir sie aufziehen nie die kleine Sache bleibt. Der Kerl ist der Typ, der dann Weinen rennt. Beim Kaiser, bei der Kirche. Mag das vielleicht Rondra und mir egal sein, so können wir dies jedoch nicht auf die Steiermark abwälzen, denn genau dies würde im Endeffekt darauf werden. Die Steier ist unweigerlich mit der Familie Fugger verknüpft, am Ende hätten wir vielleicht sogar einen Krieg am Hals. Nein, ich fürchte so schwer es für mich ist, da ich Rondra beim Leiden zusehen muss - dieses Kind muss bei seinem Vater bleiben. Letztendlich ist auch ausschlaggebend für die Entscheidung, dass es ihr wahrscheinlich nicht einmal gut tun würde. Sie kennt Rondra kaum noch, hat sie in den letzten fünf Monaten ein Mal gesehen. Kinder in dem Alter vergessen schnell. Außerdem muss ich zugeben, meine Gefühle für das Kind sind nicht gerade warm, wahrscheinlich hat sie es bei ihrem Vater sowieso besser. Es ist grausam, aber sie würde mir nicht dasselbe bedeuten wie Johanna oder gar eigene Kinder.
Was mich zu einem wiederum neuen Thema führt, ich weiß, dass du Geheimnisse für dich bewahren kannst. Ich muss es jemandem erzählen, nun da ich soweit bin, dass ich vor Stolz bald platze. Wie gesagt, ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann: Rondra ist schwanger.
Natürlich war es nicht geplant und wenn ich ehrlich bin, dann kommt es sehr ungelegen. Sie hat zwei Kinder in sehr kurzer Zeit verloren, wir sind nicht verheiratet - aber ich denke, ich bin soweit dass ich mich wirklich freue. Keine Frage, dass es ein Sohn wird - Männer machen Männer. Ich kann förmlich sehen, wie du mich auslachst, wirst schon sehen, wer zuletzt lacht. Dies heißt natürlich auch, dass ich bald Heiraten werde, auch wenn ich Rondra den Antrag noch nicht gemacht habe. Eigentlich wollte ich noch ein wenig warten, aber im Prinzip ist es einerlei. Bei all deinen Planungen bezieh dies doch bitte mit ein. Ich glaube nicht, dass ich mein Weib überredet bekomme nur in einem ganz kleinen Kreis zu heiraten - nämlich der Geistliche, sie, Johanna und ich. Daher bist du in jedem Fall eingeladen, denn auf meiner Seite natürlich eine der ersten.

Ich hoffe es geht dir gut,

K.


Liebe Arioste,

soweit ich weiß, wollte Rondra dir auch schreiben. Daher überlasse ich ihr das Thema Nora gänzlich. Ich denke, dass es an ihr ist, es dir zu schreiben, es gibt sicherlich einige Dinge dabei zu beachten. Neuerliche 'Katastrophen' sind ausgeblieben, wenn man es denn so bezeichnen möchte. Wie gesagt, Rondra wird dir sicherlich alles schreiben.
Zwischenzeitlich hatte ich wirklich Angst, dass du mir böse bist, aber im Endeffekt war dann doch wieder so viel zu tun, dass ich es gar nicht mehr bewusst wahrgenommen habe. Natürlich musstest du über meine Worte nachdenken, vielleicht war ich auch nicht ganz gerecht. Bei Gelegenheit werde ich auch Rondra den Kopf zurechtrücken, dies scheint zur Zeit meine Aufgabe zu sein. Sofia habe ich ebenfalls darin mit aufgenommen und irgendwie kommt es mir dann doch manchmal vor, als ob ich auf einem Ausflug mit all euch Weibern bin - nur habt ihr alle eure Kerle vergessen und ich bin der einzige, der vermittelt. Fehlt nur noch Anakonda, die ich mit ihren Launen sowieso...grrr. Sie ist zur Zeit unausstehlich, dabei sehe ich sie selten im Schloss, aber die paar Male könnte ich sie erwürgen. Ich bin gemein, ich weiß.
Neuigkeiten gibt es gar nicht so viele. Ich hatte noch keine Zeit mir Rabenstein anzusehen, was wirklich traurig ist. Wahrscheinlich werde ich mir Johanna schnappen und einen ersten Vorstoß machen. Ansonsten sind wir in einem recht stoischen Trott angekommen, weiterhin auf Leoben, wobei es vielleicht bald mal wieder an der Zeit ist zurück in die Stadt zu ziehen. Ich plane Rondra bald den Antrag zu machen, drei Monate werben reichen aus - denke ich. Auch wenn natürlich der letzte sehr bequem war durch die Zeit auf Leoben.
Wie ist es in Bruck? Die Einrichtung deines Hauses macht Fortschritte? Denk an mein Versprechen, es war kein Scherz und wenn du mir rechtzeitig Bescheid sagst, dann kannst du vielleicht das Möbelstück bei deinem nächsten Besuch mitnehmen. Ich würde sagen, dass wir es dir bringen, aber nach dem Gespräch mit Leom ziehen mich nicht einmal du und Mira in das Dorf.
Der Wettiner behandelt dich anständig? Wenn nicht, dann genügt ein Wort von dir und ich nehme ihn mir zur Brust. Ich mein das vollkommen ernst, auch wenn es schwierig werden könnte, ist er größer als ich - aber das würde mich nicht hindern ihm ein paar deutliche Worte mit auf den Weg zu geben.

Deine Hilfe, vor allem aber du bist natürlich immer gerne gesehen. Besuch uns doch bald!

K.

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Kelian_


I will always love you
24.04.1462


Hochzeit. Ein unwahrscheinlich unaufregendes Wort, vor allem wenn man bedenkt, wie aufregend die Sache an sich ist. Ein Weib für immer an meiner Seite zu wissen ist nichts, was mir neu wäre oder auch nur abschrecken würde und dennoch ist es wahnsinnig aufregend. So aufregend, dass ich bereits schon länger als nötig brauche, um mich überhaupt zu sammeln, geschweige denn, dass ich dazu gekommen bin mir etwas anzuziehen. Mein Atem riecht leicht nach Rum, es ist sicher nur der Anwesenheit der Trauzeugin geschuldet, dass ich nicht bereits am Boden liegen und seelig die Rumflasche in meinem Armen halte. Nein, Mira hat mich dazu gezwungen ohne ein Wort, denn ich weiß wie schwer es ihr fallen muss und so ist das Teufelszeug in seinem Regal verschwunden.
Die Ankunft des Weibes hat sowieso einiges verändert, denn immerhin habe ich es seitdem geschafft aus der einfachen schwarzen Hose zu kommen. Mich ziert nun eine sehr aufwendige und edle rote. Ich persönlich finde, dass sie ein wenig aufgeblasen aussieht, aber Hey - wer fragt denn mich. Die Nähte sind mit feinem, goldenen Zwirn versehen, warum wird sich erst zeigen, wenn ich das dazugehörige Hemd anziehen würde. Hab ich aber noch nicht, denn der nächste Teufel hat mich geritten. Klar, dass ich Rondra liebe, dass ich bis an das Ende meiner Tage mit ihr zusammen sein will - aber das heißt nicht, dass ich mir nicht nochmal beweisen muss, dass ich auch anders könnte. Wie praktisch, dass ein sehr gutaussehendes Weib in meinem ehemaligen Schlafzimmer zugegen ist, um sich selbst hübsch zu machen. Egal ob fertig angezogen oder nicht, ich bemühe mich nicht mal zu klopfen. Du musst zugeben, dass du neugierig bist wie es mit mir im Bett wäre. Plump, stumpf und vollkommen unangebracht, aber es geht doch auch wirklich nur darum zu wissen, ob ich könnte, wenn ich wollte - ich will ja gar nicht. Ist eher mein Ersatz für den Rum. Wie praktisch, dass ich halbnackt herumlaufe. Klar ist, dass es für Mira eigentlich nur die falsche Antwort gibt, oder? Außerdem ist klar, dass sich die kleine Rothaarige, die ich heute das erste Mal sehe besser raushalten sollte - oder die Frage bejahen könnte. Mir gleich, es geht ja auch eben wirklich nur...naja egal.

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Mirabel
24. April 1462 – Kelians Heim

Das linke Bein ist gerade auf dem Rand der Sitzfläche eines Stuhles erhoben, während schlanke Finger die Schnürung des Stiefels aus edelstem Leder verschließt, so dass der Stoff des mitternachtblauen Kleides bis zur Mitte des Oberschenkels hinauf gebauscht ist und so natürlich auch noch den Blick auf einen nicht geringen Teil des anderen Beines frei gibt. Genau diese Position hat die Schwarzhaarige inne, als die Türe sich ohne Vorwarnung öffnet und der Engländer mit äußerst direkten Worten das Zimmer betritt. Sofort gleitet der Blick von der Schnürung des Stiefels nach Oben, um den Kerl anzusehen, der halbnackt in den Raum hinein stolziert. Irgendwo hinter ihr hat sich Sadira gerade ebenfalls angekleidet, der aber für den Augenblick keine Beachtung geschenkt wird, legt sich doch statt dessen ein warmes Funkeln in Bernsteine, zu dem sich ein sichtliches Schmunzeln auf die Lippen legt. Ein Geräusch, dem einer schnurrenden Katze gleich, steigt aus der Brust empor, während Mira sich aufrichtet und das Bein vom Stuhl nimmt, so die Stoffbahnen des edlen Gewandes die nackte Haut der Beine verbirgt. Jedoch werden nun ganz andere Anblicke geboten, ist das Kleid tief ausgeschnitten und das Mieder sehr eng geschnürt, so dass Mann an diesem Tage wahrscheinlich gern auch etwas tiefer blicken würde, statt eben nur in funkelnde Bernsteine. Silberne Fäden ziehen sich durch ihr Gewand und Stickereien zieren die Säume der langen Trompetenärmel, sowie die Abschlüsse zu ihren Füßen. Das schwarze Haar an den Seiten hat sie etwas gerafft, mit silbernen Bändern geflochten und am Hinterkopf mit einem schlichten Schmuckstück festgesteckt. Nichts an dem Weib gleich mehr einer Räuberin. Nein, vielmehr steht dort die Lady, die sie von Geburt aus ist.

Abermals wandert das Augenpaar über die nackte Brust des Mannes, die von einer Narbe geziert wird, während sie zu lächeln beginnt und langsam auf ihn zugeht. Dabei zieht sie die Unterlippe mit den weißen Zähnen zurück und sieht dann Kelian von unten her an. Selbst die geübteste Kourtisane könnte keinen verführerischeren Blick aufsetzen, den der Engländer gerade geboten bekommt, als sie schließlich auf Armeslänge von ihm weg stehen bleibt. Der linke Arm vor den eigenen Leib gelegt, wird der rechte Ellbogen auf das linke Handgelenk gestützt, um dann den ausgestreckten Zeigefinger langsam nach Vorn wandern zu lassen, mit der Absicht, Kelians nackte Haut zu berühren. Eine kleine Spur würde sie dort hinterlassen, würde er das zulassen, die sie mit den Äuglein verfolgt, eh sie zu ihm aufsehen würde, um das Köpfchen zu schütteln. Nein mein Freund, du irrst dich. spricht sie dabei säuselnd und verkneift sich sichtlich ein amüsiertes Auflachen. Ich weiß es bereits, denn wir haben schon einmal das Bett geteilt. Würde sie nun den Finger wieder von ihm nehmen und das Haupt leicht zur Seite neigen. Und Sadira? Nun, soll sie ruhig hören, was geredet wird. Es sind eindeutig zweideutige Frotzeleien unter Freunden.


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