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Dark water

Sadira
24. April 1462 – Kelians Heim


Wie gern hatte Sadira die Einladung von Mira angenommen. Eine Hochzeit! Edles Blut gar. Das versprach ein Festmahl und zwar somit für eine sorgenfreie Zeit. Ein Freund von Mira, den Namen hatte Sadira schon wieder vergessen, aber das spielte auch keine große Rolle. Mira sollte die Eheschließung bezeugen und das zeigte welch guter Freund der Kerl sein musste. Und neben der Aussicht auf ein gutes Essen hatte die Kleine auch noch neue Kleidung bekommen. Nicht irgendetwas - nein. Dem Anlass angemessen hatte die Schwarze dem Schneider gesagt und dann Sadira freie Hand gelassen bei der Wahl von Stoff, Farbe und Schnitt. Und sie hatte sich kaum entscheiden können! Lange hatte die Wahl gedauert endloses Abwägen hin und her überlegen und dann endlich hatte der Schneider die Kleine überzeugen können. Grün - die beste Wahl bei den Haaren samt Augenfarbe. So ist es fast identisch das Grün der Augen und das Grün vom samtenen Stoff. Eng schmiegt sich der Stoff an den schlanken Körper. Der gleiche Schnitt wie Miras Kleid war schließlich eine gute Entscheidung auch wenn Sadira einen Augenblick dachte sie würde für die restliche Zeit ihres Aufenthalts ohne Atmung auskommen müssen. Mira hat die Schnürung wirklich eng gezogen und da das atmen kaum möglich erscheint, ist das sprechen vollkommen ausgeschlossen. Daher werden die letzten Handgriffe auch schweigend erledigt. Die langen roten Haare sind mit goldenen Bändern verflochten, doch anders als bei Mira sind sie nicht hochgesteckt, sondern zu einem Zopf verwoben.

Die Tür fliegt auf, ein halbnackter Kerl tritt ein und ein erstickter Schrei entfährt der Kehle. Umgehend blickt sie auf den Boden und als sie hört was der Kerl zu Mira sagt weiten sich Augen vor Schreck und sie wünscht sich weit weit weg. Miras Reaktion die sie nicht sieht sondern nur hört macht es nicht besser. Auflösen, im Boden versinken irgenwie sowas wäre jetzt gut. Auf der Unterlippe nagend steht sie da, zählt die Staubflusen auf dem Boden und versucht einfach nicht da zu sein.
Sollten die beiden jedoch wirklich tun was die Kleine gerade befürchtet, würde sie schleunigst das Zimmer verlassen.

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Kelian_


I will always love you
24.04.1462


Nur mal schauen ob ich könnte, geht ganz klar einher mit 'Gucken erlaubt, Anfassen nicht'. Tja und was es da zu schauen gibt. Mein Blick gleitet über die nackte Haut am Bein, welches gleich noch das zweite freilegt. Jammi, Anfassen hätte auch was. Das ich Mira auf eine Art und Weise anziehen finde, die vielleicht für eine Freundschaft nicht die beste Voraussetzung ist, weiß ich schon lange. Spätestens seit dem Morgen, als wir nebeneinander aufgewacht sind und diese fürchterliche Angst durch meine Adern geflossen ist. Nur, weckt sie auch vieles anderes in mir, vor allem oft den Beschützerinstinkt. Es wäre vielleicht anders, würde es Rondra nicht geben, so aber bleibt es beim Gucken, nicht Anfassen. Allerdings habe ich bereits ja schon festgestellt, dass es viel zu schauen gibt, denn als das Weib sich aufrichtet, da bietet sie mir den nächsten hübschen Ausblick. Ein Glück, dass ich kein junger Kerl mehr bin, sondern schon einiges auf dem Kerbholz habe. Es scheint als ob sie sich allein für diesen Augenblick angezogen hat, denn meine Lippen verziehen sich zu einem breiten Grinsen. Gut schaut sie aus, natürlich nicht hübscher als die Braut, aber hübsch.
Gebannt folge ich dem Weib, wie sie auf mich zu kommt, ihre Pfötchen halte ich natürlich nicht zurück, sie schafft es sogar mir eine Gänsehaut über den Körper zu jagen. Ich würde dieses Spiel wohl gleich beenden, denn es wird wohl offensichtlich, dass mich die Frage vielleicht auch schon beschäftigt hat, als das Weib sagt, was sie eben sagt und mich damit zum Lachen bringt. Es war so gut, dass ich mir die Erinnerung weggevögelt habe. Laut lache ich weiter, dass die Kleine im Hintergrund am Liebsten im Boden versinken würde, entgeht mir voll und ganz. Ich allerdings bin von meiner wahnwitzigen Idee geheilt, denn dass es hier für mich nur etwas zu holen gäbe, wenn ich es wirklich drauf anlege ist klar. Vielleicht auch dann nicht, aber wenn doch wäre es kaum noch zu stoppen. Also, benehme ich mich lieber wieder wie der zukünftige Ehemann von Rondra Fugger. Ihr seht beide sehr hübsch aus. Vorsichtig beuge ich mich in Miras Richtung, ein kleiner Blick eine Etage tiefer bringt mich zum Grinsen. Ich will ihr einen Kuss auf die Wange geben, allerdings würden noch letzte, unverschämte Worte folgen. Nicht dass du es falsch verstehst, ich meine deine Brüste. Ich lache leise, dieses kleine Intermezzo hat eindeutig geholfen mich zu entspannen.

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Mirabel
24. April 1462 – Kelians Heim

Sein Lachen klingt herrlich und Mira freut sich darüber, endlich mal wieder etwas ungezwungener sein zu können. Das Kompliment wird dann mit einem strahlenden Lächeln entgegen genommen, bis er sich vorbeugt, ihr scheinbar einen Kuss auf die Wange geben möchte, um dann aber doch noch eine Frotzelei loszuwerden. Mal wieder charmant bis in die Haarspitzen. bekommt er da neckend zur Antwort, eh sie mit dem rechten Zeigefinger, der zuvor auf seiner Haut noch eine Gänsehaut ausgelöst hat auf die eigene rechte Wange tippt, um einzufordern, was er ohnehin tun wollte: ein Küsschen genau dort hin! Und erst wenn er sich wieder aufgerichtet hätte, würde ihr Blick noch einmal über seinen Leib wandern, um dabei festzustellen. Und auch wenn du wirklich verdammt nochmal zum anbeißen aussiehst, wie du hier stehst mein Freund…. tadelnd wird das Köpfchen geschüttelt. so will dich dein Weib bestimmt nicht vor dem Altar sehen. Eher etwas später dann, also… naja… winkt sie dann ab und macht eine wedelnde Handbewegung, mit der sie auch die unwillkürlich aufkommenden Bilder aus ihrem Kopf verbannen will. Brauchst du Hilfe? sieht und fragt sie ihn dann aber gänzlich ernst, wobei er einen erwartungsvollen Blick von ihr erntet.


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Kelian_


I will always love you
24.04.1462


Natürlich gibt es den Kuss noch, wenn vielleicht auch nicht so sanft wie er sein sollte. Eher einer mit Nachdruck und leicht geschüttelt von meinem Lachen, weshalb die Lippen eben doch ein wenig länger an ihrer Haut kleben. Nicht schlimm, sie weiß wie es gemeint ist, alles - denke ich. Teils eben ernst und teils nicht. Seht wirklich alle beide sehr hübsch aus in euren Kleidern, nicht dass du mir noch meinen Charme absprichst irgendwann. Genau und ich habe schon sehr viel hässlichere Weiber gesehen. Leider. Die Frage der Hilfe, vor allem aber die Aussage, dass Rondra mich so nicht wird sehen wollen, zeigen deutliches Unverständnis auf meinem Gesicht. Warum genau nicht? Ein Blick nach unten bestätigt mir, was ich schon wieder vergessen hatte. Ich trage noch kein Hemd beziehungsweise den Wappenrocke und den ganzen anderen Tand. Hm, brauche ich Hilfe.
Ein wenig hilflos fast zucke ich nun mit den Schultern. Kann sicher nicht schaden. Damit alles richtig liegt und hübsch aussieht. Ihr Weiber habt da mehr... Gefühl für. Wobei ich wahrscheinlich auch schon recht gut gesegnet bin damit. So als Maler. In jedem Fall musst du mir die Kette festmachen. Klar, dass es passend zu meinem Aufzug so eine hübsche metallene Kette gibt, die über meine Schultern gelegt werden muss. Heiraten ist wirklich anstrengend. Ich geh mich mal bedecken, bevor ihr noch ganz verrückt werdet. Natürlich weil ich so hübsch aussehe. Ich grinse beide an, wobei die Rothaarige nur auf den Boden starrt. Ob sie prüde ist? Scheint so. Ich steuere also wieder die Tür an, durch die ich gekommen bin. Nur ein paar Schritte über den Flur ist das ehemalige Malzimmer, in dem ich mich anziehe. Mein Bett und einige Gemälde, unter anderem ein Portrait von Rondra. Ein Jahr erst ist es alt und doch kommt es mir vor wie eine Ewigkeit.

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Sadira
24. April 1462 – Kelians Heim


Hände auf die Ohren pressen und lalalalala aus voller Brust singen, wäre eine Möglichkeit sich diese Peinlichkeit zu ersparen. Jedoch würde sie vermutlich die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen, was der Grund dafür ist, dass sie es unterlässt. Aber die Staubflusen am Boden haben jetzt Namen. Anna - das ist die kleine Fluse links neben dem Stuhlbein, die so unentschlossen daliegt und sich bei jedem ausatmen Sadiras leicht bewegt. Direkt daneben liegt der Hans. Der ist deutlich dicker und vollkommen unbeeindruckt von den sachten Atemzügen der Roten. Rot sind bei Sadira inzwischen nicht mehr nur die Haare. Nein! Das Gesicht hat sich entschieden sich farblich anzugleichen damit das Grün von Kleid und Augen deutlicher zur Geltung kommt. Wunderschön! Blödsinn - verdammt häßlich sieht sie so aus. Da helfen auch die feinen Gesichtszüge nichts und auch das schöne Kleid kann da nichts verbessern. Und daher empfindet Sadira die Worte des Mannes als reinen Hohn. Sie weiß wie dämlich sie aussieht! Aber Mira scheint das benehmen von dem Kerl nicht weiter zu stören, im Gegenteil es erheitert sie und Sadira ist mittlerweile wirklich verwirrt. Sie hat immer gedacht, die Adligen würden sich anders benehmen. Endlich scheint er verschwinden zu wollen und jetzt traut sich die Kleine einen verstohlenen Blick in seine Richtung zu schicken. Neugierde mischt sich mit der Erkenntnis, dass der Mann sich wirklich sehen lassen kann. Und das war dann also der Bräutigam? Sadira blickt zu Mira. Hoffentlich erwartet diese nicht, dass sie auch irgendwas helfen sollte, das könnte nämlich durchaus sehr sehr schief gehen, vor allem wenn der Kerl weiterhin meinte ohne Hemd vor ihnen umherstolzieren zu müssen. Nochmals huscht der Blick über den Mann und bleibt auf dem Rücken vom Kerl kleben. Unzählige Narben zeigen sich auf der Haut des Kerls, deutliche Spuren von nicht sanft ausgeführten Peitschenhieben. Wieso wurde ein Graf ausgepeitscht?

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Mirabel
24. April 1462 – Kelians Heim

Kelian wird schmunzelnd nachgesehen, wobei sie die Narben auf seinem Rücken erblickt, welche auch den eigenen Leib zieren. Sofort verschwindet das Lächeln von ihrem Gesicht, hatte sie ihn zwar schon mal oben ohne gesehen, aber eben nur die Front. Offensichtlich bestehen mehr Gemeinsamkeiten als gedacht. Ein wenig wendet sie dann das Haupt und trifft auf den Blick von Sadira, der sie ein warmes Lächeln schenkt. Bernsteine wandern dabei über ihre Gestalt und Mira kann nicht anders als leise zu murmeln. Du siehst wirklich bezaubernd aus Sadira! Dann macht sie eine sachte Bewegung mit dem Köpfchen in die Richtung, in die eben Kelian gegangen ist und zwinkert der Rothaarigen zu. Ich helfe mal eben dem Bräutigam, damit der auch anständig gekleidet auf der Hochzeit erscheint.

Und damit wendet sich Mira um, hebt den Rock gekonnt ein wenig an, damit sie beim Gehen nicht darauf treten würde und folgt dem Freund über den Flur nach Gegenüber, wo er sich vorläufig eingerichtet hat. Ohne Zögern, wie er zuvor bei ihr, betritt sie das Zimmer und sieht sich um, lässt alles auf sich wirken und geht erst dann zu dem Bett, wo der Rest seiner Kleidung liegt. Neben ihm bleibt sie stehen, lässt den Blick über den edlen Stoff wandern und gleitet mit den Fingerspitzen über den Waffenrock. Als er nach dem Hemd greift, um sich das überzuziehen, nimmt sie die Finger wieder weg und dreht sich ihm zu, um ihm genau bei seinem Tun zuzuschauen. Ja, einen feinen Anblick bietet er wirklich. Rondra kann sich wahrlich glücklich schätzen einen solch ansehnlichen Mann zu haben, der darüber hinaus auch noch einen solch wirklich tollen Charakter hat. Zumindest ist das die subjektive Meinung der Räuberin. Wir haben offensichtlich mehr gemeinsam als bislang vermutet. rutscht es ihr heraus, wobei sie die Rechte anhebt und versucht ist eine der Striemennarben zu berühren, es aber dann doch nicht tut. Statt dessen wendet sie sich wieder dem Bett zu, räuspert sich und nimmt den Waffenrock in beide Hände auf, um sich ihm dann wieder mit einem strahlenden Lächeln zuzuwenden. Alle Frauen der Steiermark werden Rondra um dich beneiden. Spätestens heute, wenn du da in der Kirche stehst und dich rausgeputzt hast wie ein Pfau. Ein schelmisches Grinsen begleitet die Worte, die auch die ungewollt rausgerutschten Worte vergessen machen sollen.


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Kelian_


I will always love you
24.04.1462


Einmal atme ich tief durch, als ich in dem Zimmer stehe, lasse mir die Brust von der Sonne wärmen, die durch die weiten und vielen Fenster in das Zimmer scheint. Wer malen möchte, der braucht Licht. Vielleicht besser, wer malen konnte, der brauchte Licht. Egal, ich hebe das goldene Hemd an, um es über meinen Rücken zu ziehen. Es hebt nicht nur meine Muskeln hervor, nein, auch die vielen feineren Narben auf dem Rücken lassen sich so gut betrachten. Welch Glück für die Räuberin, die mittlerweile in meinem einstigen Heiligtum stehen. Es ist nicht mehr das, was es einmal war und dennoch ist es ein großer Vertrauensbeweis, dass sie hier herein darf. Sie ist erst die dritte Person - alle waren sie weiblich, zwei von ihnen nur alt genug um vielleicht zu verstehen, wie wichtig mir all dies hier ist. Damals gab es gar die Ansage an Rondra, dass sie das Zimmer nur nach Klopfen oder bei offen stehender Tür zu betreten hat. Sicherlich wäre es gewichtiger gewesen, wenn wir damals schon richtig zusammen gelebt hätten. Fragend drehe ich mich zu Mira, die Stirn leicht gerunzelt. Uhm...wie meinst du? Ja, wie genau sie es meint, weiß ich wirklich nicht. Dass ich male hat sie gewusst, oder? Klar, nicht umsonst ist dies auch meine eigentliche Aufgabe im Schloss gewesen. Dass sie gar die Narben auf meinem Rücken meinen könnte, fällt mir nicht im wildesten Traum ein. Ich habe schon lange meinen Frieden mit ihnen gemacht, es sind seltene Nächte in denen ich vom Knallen der Peitsche träume. Marburg ist da ein Geist, der sehr viel präsenter und hartnäckiger in meinem Geist hockt. Diese Narben sind ein Teil von mir, die im Gesicht und an der Hand nicht. Sie sind fremd, störend und hässlich - zumindest wenn ich mich meiner kindischen Ader hingebe.
Ein Grinsen stiehlt sich auf mein Gesicht. Klar werden die Weiber traurig sein, dass ich nun doch heirate. Einigen Schürzen bin ich nachgejagt, bevor ich Rondra sicher hatte, aber nichts hatte auch nur im Ansatz den Reiz, den sie hatte. Eigentlich ein wenig schade, dass Mira so spät aufgetaucht ist. So wie die Kerle mich um sie beneiden werden. Danke, dass du das machst, Mira. Sie ist der beste und hübscheste, ja anziehendeste Kumpel, den ich bisher hatte. Kann meinetwegen so bleiben, was mich allerdings zwangsläufig zu der Frage führt, warum Borona nicht auf meinen Brief geantwortet hat.

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Mirabel
24. April 1462 – Kelians Heim

Man könnte den Blick des Weibes fast bewundernd nennen, mit dem sie Kelian in dem goldenen Hemd betrachtet, das an seinem Leib hängt wie eine zweite Haut. Bernsteine tasten noch die Konturen ab, die sich unter dem Hemd abzeichnen als er sich zu ihr umdreht und eine Frage stellt. Allerdings wird diese nur lächelnd abgewunken. Ach… nicht so wichtig. Sieht sie ihm direkt in die Augen und für einen kleinen Moment legt sich eine Stille über den Raum, in der sie feststellt, dass der frühere Pirat vor ihr der bislang einzige Kerl ist, vor dem sie noch nie so etwas wie Angst empfunden hat. Der Einzige, bei dem sie noch nie schreckhaft zusammen gezuckt ist, wenn er sie berührte. Ein Mann vor dem sie noch nie diese Scheu empfunden hat, es als normal empfindet gemeinsam in einem Schlafzimmer zu stehen… Ein wahrer Freund eben. Ein wahnsinnig gut aussehender noch dazu.

Sie beginnt abermals zu schmunzeln bei der Feststellung und gerade als sich weitere Gedanken in ihrem Köpfchen bilden wollen entweicht seinem Schlund ein Dank. Auf den Waffenrock blickt sie gerade hinab, um diesen so vorzubereiten, damit Kelian direkt hinein schlüpfen kann, wobei sie leicht die Schultern hebt. Kein Dank nötig Kelian. Einer der wenigen Momente, in denen sie ihn mit Namen anspricht. Und so hebt sich der Blick dazu, so dass er den warmen Glanz in ihren Augen erkennen kann. Du bist mein Freund. Das ist selbstverständlich… Erneut folgt ein kurzes Schweigen, eh Mira sich dann einen sichtlichen Ruck gibt und ein schelmischer Ausdruck auf ihrem Gesicht erscheint. Aber nun rein in den Waffenrock! Die ganzen Kerle sollen doch sehen, warum sie nicht im Ansatz eine Chance bei deinem künftigen Weib haben. lacht sie leise und hebt den Waffenrock auffordernd an.


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Kelian_


I will always love you
24.04.1462


Nur weil der Dank nicht nötig ist, heißt es ja nun nicht, dass man ihn nicht mal aussprechen kann, weshalb ich das Weib vor mir nur angrinse. Klar ist er nicht nötig, ich würde das gleiche für sie tun, ihr Trauzeuge sein, ihr beim Ankleiden helfen - keine Ahnung was heute los ist, aber immer wieder kriechen diese unanständigen Gedanken in meinen Kopf. Man kann nun wirklich nicht sagen, dass mein Sexleben in den letzten Tagen zu kurz gekommen ist, ganz im Gegenteil es schien eine wirklich gute Ablenkung für Rondra von all den Problemen. Da habe ich mich natürlich ganz uneigennützig geopfert. Wahrscheinlich ist es wirklich einfach nur der Tatsache geschuldet, dass ich mich einzig an das Weib kette. Was nun eigentlich nicht schlimm ist.
Seit wann bist du so herrisch, Weib? Klar, dass ich dabei grinse und mich schließlich herunterbeuge. Ab, rein in den Waffenrock, das Outfit komplettieren und hübscher werden, als ich eigentlich schon bin. Klar, das Weib hat recht, die anderen mussten wissen, dass es keinen Zweifel daran gibt, dass ich das Weib irgendwie verdiene. Mache ich doch? Manchmal bin ich mir nicht sicher, meistens jedoch denke ich, dass ich durchaus bewiesen habe, dass ich es sehr ernst mit ihr meine und mich keine noch so große Katastrophe abschrecken kann. Denke ich. Wer weiß was noch kommt, aber selbst dann wäre es zu spät, denn wir wären aneinander gekettet durch einen Ring. Deswegen ist er ja auch ein Kreis, weil unendlich - nicht wahr?! Meine Hände streichen einmal glättend über das Kleidungsstück, als es mich ziert. Etwas kritisch beäuge ich das Weib, klar, dass mein Wappen eingestickt ist, wenn auch recht dezent und sich dieser kleine Kniff mit den Nähten wiederholt. Rote Streifen sind auf den Ärmeln des Hemdes noch zu sehen, was das ganze farblich sehr abrundet. Na, was sagst du? Nicht, dass ich nicht schon mehrmals Probeanziehen gemacht hätte und die Weiber in der Schneiderei ganz aus dem Häuschen waren. Aber Miras Meinung zählt mehr, klar oder nicht?

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Mirabel
24. April 1462 – Kelians Heim

Ein Schmunzeln entlockt er ihr mit seiner ersten Frage, doch schlüpft er sogleich wie aufgefordert in den edlen Waffenrock. Ehrlich beeindruckt betrachtet sie das gute Kleidungsstück – und natürlich den Kerl darin – während er den Stoff glatt streicht. Gut schaut er aus. Verdammt gut sogar. Und das erste Mal kommen dem Weib ungewollt wohl ähnliche Gedanken wie dem Kerl zuvor: eine andere Zeit, ein anderer Ort… wer weiß?
Die Gedanken werden zerstreut als dann abermals eine Frage erklingt, weshalb sie ihm ein strahlendes Lächeln schenkt. Ich wünschte, ich hätte an meinem Hochzeitstag damals einen solch wirklich beeindruckenden Anblick gehabt. gesteht sie ihm dann ehrlich. Das ist…. Bernsteine wandern an seiner Erscheinung abwärts und nach den richtigen Worten wird vergeblich gesucht, während sie beide Hände anhebt und hilflos auf ihn deutet, eh ein schlichtes Wow! ihre Lippen verlässt. Ja, da fehlen der Räuberin ausnahmsweise mal die Worte.


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Kelian_


I will always love you
24.04.1462


Man könnte meinen, dass ich vielleicht verlegen werde als mich Miras Kompliment so trifft, aber ich bin ja durchaus von mir überzeugt. Recht geben mir all die Weiber, die sich mit mir in Betten gewälzt haben. Oder im Stroh. Im Gras. An einer Wand. Egal, die Aufzählung würde zu lange dauern, weshalb ich sie auch nicht fortführe. Ein Grinsen ist also alles, was Mira erstmal erntet. Der letzte Feinschliff muss noch her, die Kette angebracht werden, noch einmal durch mein Haar gewurschtelt werden. Schließlich bin ich fertig, die passenden Schuhe runden meinen Aufzug ab.
Bevor wir jedoch nur das Zimmer verlassen, ist es Mira, die ich noch einmal in meine Arme ziehe. Ja, sie ist mir sehr wichtig und sie ist der richtige Mensch, um mein Trauzeuge zu sein. Ihr einziger Makel ist vielleicht, dass sie ein Weib ist, aber darüber sehe ich großzügig hinweg. Leise Worte schwappen über meine Lippen, sicherlich nur der Sentimentalität des Augenblicks geschuldet. Ich betone die Wichtigkeit ihrer Person für mich, dass es mir viel bedeutet, dass sie hier ist und dass ich irgendwann ihr neues Heim kennenlernen möchte, wenn sie es mir zeigen würde. Klar, sie selbst wird schon wissen, worauf es gemünzt ist. Ein Kuss, wieder auf ihre Wange - es wäre albern mir selbst vorzumachen, dass ein Kuss auf ihre Lippen etwas ungezwungenes hätte - , bevor ich mir einfach ihre Hand greife. Eine Chance hat sie nicht wirklich, dazu bin ich ihr körperlich überlegen. Die kleine, schweigsame Rothaarige wird noch mit ins Boot genommen, ich reiche ihr meinen zweiten Arm an. Klar ist mir bewusst, was für eine sie sein muss, aber ihr Kleid spricht für den heutigen Tag ganz andere Bände und so grinse ich sie leicht an. Dass sie mich kaum traut anzusehen und weiterhin die Gusche hält, schmälert meine Laune nicht. Was für ein Auftritt, gleich mit zwei Weibern zur Kirche zu gehen. Ha! So wie es sich für mich gehört.

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Kelian_


Letter from home
08.05.1462


Tage sind vergangen seitdem ich den Brief erhalten habe, ich gegrübelt und gesucht habe, aber keinen Erfolg. Klar war wohl recht schnell, dass ich das gesuchte Weib nicht mehr finden würde, dass ein Abschied nicht möglich ist. Ich habe versucht, aus den Augen aus dem Sinn zu spielen, aber irgendwie ist es halt doch nicht meine Art. Immerhin, ich habe das Weib gebettet, vor etwas mehr als einem Jahr und die Erinnerung daran bringt mich einfach zum Schmunzeln. Ich habe genug Erinnerungen an Rondra und mich, um diese eine zu übertünchen und es ist auch nicht das Liebesspiel an sich, was mich schmunzeln lässt, sondern das Weib. In ihrer einzigartigen Weise in Probleme zu laufen. Wäre ich damals nicht hinter Rondras Rock hergewesen, ich wäre ein Problem für sie geworden. Vielleicht wären wir auch keine Freunde geworden, sondern ich hätte meine Stellung in der ich danach war, genutzt, um mir ein wenig Geld zu erpressen. Dies alles ist anders gekommen, ich weiß nur halb soviel, wie ich gerne würde, muss aber auch zugeben, dass ich daran nicht ganz unschuldig bin. Klar, ich war sehr mit mir, meinen Problemen und Rondra beschäftigt. Selbst Schuld also, denke ich, dass es nicht zu einem Abschied gekommen ist, denn den hätte ich ihr wenigsten gerne gegeben. So muss es einer sein, der auf Pergament geschrieben wird und über die Straßen es Reiches getragen werden würde bis er vielleicht sein Ziel eines Tages findet.

"B.,

zu lange habe ich gezögert, denn als ich anfing dich in Graz zu suchen, warst du sicher schon Meilen weg, wenn nicht vielleicht schon in einem anderen Land. Ich nehme diese Schuld, großartig und großzügig wie ich bin, auf mein Haupt.
Nun, es gibt viel zu sagen, viel zu schreiben und doch bin ich mir nicht sicher, ob du all dies noch wissen möchtest. Du sagst, dass die Steiermark nicht mehr deine Heimat ist, du ihr den Rücken zudrehst. Wer weiß, ob mein Bote dich überhaupt erreicht oder der Brief nicht in irgendeiner Pfütze landet, wo er langsam aufweicht während ein Huf nach dem anderen auf ihm landet. Sei dir gewiss, dass meine Gedanken manches Mal bei dir sein werden, bei der lustigen Zeit, die wir trotz all der Probleme manches Mal miteinander hatten. Ich hoffe, dass du findest, was du dir erhoffst und vielleicht führen uns unsere Wege doch mal wieder zusammen.

K."


Eigentlich hatte es sehr viel mehr werden sollen, ein Brief über die Hochzeit, über Rabenstein und den Plänen, die Rondra und ich hegen. Nun, da Borona aus der Steiermark heraus ist, hätte ich ihr vielleicht auch erklärt, dass Rondra mein Kind trägt. Nun, vielleicht würde eine Art Briefwechsel bestehen bleiben, vielleicht aber auch nicht - wir würden sehen. In jedem Fall ist ein Bote mit dem Brief beauftragt worden, einer der hoffentlich sein Ziel finden würde.

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Kelian_


Letter from home
19.05.1462


Gerade erst wieder zurück, hat einer der ersten Wege an den Schreibtisch geführt. Nicht, um wichtige Aufgaben für das Lehen zu erledigen, Nein, sondern um einen überfälligen Brief zu schreiben. Es sollen nicht viele Zeilen werden, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wieviele es am Ende wirklich werden. Es ist einiges passiert, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Manchmal gibt es eben doch mehr zu sagen als man am Anfang gedacht hat.

Mira, Freundin,

nun bin ich also ein verheirateter Mann. Schon wieder, obwohl ich mir geschworen habe, nie wieder ein Weib so nah an mich heranzulassen. Dieser Brief beweist meine Unzulänglichkeit nur umso besser, bist du doch gleich das zweite weibliche Wesen, um welches ich mich sorge. Einige Wochen sind nun vergangen seit meiner Hochzeit, gehört habe ich nichts von dir. Ob nun aus Rücksicht, weil du denkst, dass ich besseres zu tun habe - womit du ja auch durchaus recht hast - oder aus dem Umstand, dass es dich in den Wald gezogen hat. Ich hatte einfach das Bedürfnis mit dir zu reden, so dass ich es auch mache. Wenn schon nicht von Angesicht zu Angesicht, dann wenigsten über dieses Stück Papier, welches du dann lesen kannst, wenn es dir in die Hände fällt. Vielleicht erhalte ich ja vorher auch einen Brief von dir, weil es dir ähnlich ging?
Drei Wochen und ein paar Tage Ehe nun also. Eigentlich hätte ich dir schon so einiges zu berichten, aber ich fürchte es lässt sich schwerlich in einem Brief schreiben. Man lernt sich eben doch noch besser kennen, wenn es dann offiziell ist.
Egal, erzähl von dir, was du machst und vielleicht auch wo du bist. Wahrscheinlich wollen wir in ein paar Tagen verreisen, Richtung Augsburg. Falls du den Brief liest und dich anschließen möchtest, dann würde ich mich natürlich freuen. Falls die kleine Rothaarige noch bei dir ist, darf sie natürlich auch mitkommen.

Sei gegrüßt,

K.

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Kelian_


Runnin' across the tracks
26.05.1462


Zufall oder Schicksal? Egal, in jedem Fall war es eine glückliche Fügung, dass ich ausgerechnet an diesem Abend in das Horseshoe gegangen bin, um nach dem Rechten zu sehen. Sehr selten waren wir in den letzten Wochen in Graz anzutreffen, noch wenigerin unserem Wirtshaus, auch wenn sich natürlich die Angestellten von Rondra hin und wieder um die Sachen kümmern. Schließlich müssen die Krüge gespült werden, Essen nachgefüllt und so weiter. Nichts, was einer von uns bei unserer anhaltenden Abwesenheit auch nur erledigen könnte. Allerdings ist es nun einmal unser Wirtshaus, so dass es sich natürlich gehört immer mal wieder vorbeizuschauen. So wie gestern eben, was mir auch gleich noch einen Blick in mein Haus eingebracht hat. Unverändert, die Luft ein wenig dick, weil so lange nicht gelüftet wurde. Zwei Häuser - welch Verschwendung!
In jedem Fall, die glückliche Fügung. Die bestand in jedem Fall daraus, dass da mein Lieblingserwachsenenweib nach Rondra gesessen hat. Mirabel. So, wie eh und je, nur erneut mit Stock. Dabei ihr kleines, rotes Anhängsel. Die scheinen neuerdings unzertrennlich zu sein, die Weiber. Egal, in jedem Fall hat es mich unglaublich gefreut, auch wenn die Nachrichten, die sie so zu überbringen hatte, eher der unerfreulichen Sorte waren.
Die Ehre, sie nach Hause zu geleiten, die gehört natürlich mir, auch wenn ich glaube, dass wir in einiger Zeit etwas mehr Zeit füreinander haben. Zumindest habe ich es so aufgefasst, immerhin scheint sie meine Frage in meinem Brief bejaht zu haben. Wenn ich mich richtig erinnere, dann betraf dies die mögliche Begleitung nach Augsburg. Wäre ja eine tolle Sache! Jedenfalls haben wir beide uns zusammen aufgemacht. Ich die Hände in den Taschen, trolle mich langsam neben ihr her, nachdem die Tür des Horseshoe ins Schloss gefallen ist. Lange her, dass ich anderen sozialen Kontakt außer mit Rondra so richtig genossen haben, aber ich gebe es zu - ich habe das Weib vermisst. Falls dich mal wieder jemand vermöbelt, dann schreibst du mir, ja? Was sich ja nun nicht nur auf Räuber auf der Straße bezieht. Oder lässt jemanden schreiben, wenn es dir gar so schlecht geht. Ein kritischer Blick trifft das Weib von der Seite, immerhin scheint dies ja der Fall gewesen zu sein. Nicht auszudenken, was hätte passieren können. Sie könnte tot sein, ich könnte es nicht wissen! Ich hätt' dir helfen können. Der erste Vorwurf, den sie jetzt dann doch bekommt, auch wenn ich mich bisher brav zurückgehalten habe. Ich nehme nicht an, dass ihr wisst, wer es war? Sonst könnte ich... Naja, nicht selbst los. Sie hat mich kämpfen sehen, aber so als Freiherr stehen mir ja dann doch ein paar Mittel zur Verfügung. Dass der Überfall natürlich schon eine Weile her ist, verdränge ich vollständig, es ist die Sorge, die da aus mir spricht.

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Mirabel
Graz am Abend des 26.05.1462

Herrlich, wenn man Freunde wieder trifft, die man vermisst hat! Und noch schöner, wenn es dann auch noch der beste Freund ist. Deshalb schlendert man nun dort die Gassen in Graz entlang, nachdem man kurz im Gasthaus gesessen hat, damit man in Ruhe unter vier Augen reden kann. Dinge erzählen kann, die für andere Ohren nicht bestimmt sind. Das Klacken des Stockes auf dem Kopfsteinpflaster klingt wie eine Mahnung, die den Vorwurf aus Kelians Mund nur noch unterstreicht. Ein weiteres Mal an diesem Abend ist es, dass die Schwarzhaarige das Gesicht verzieht und dann schnaubt, doch nickt sie letztlich, bevor sie kleinlaut aber mürrisch zugibt. Ja du hast ja recht. Ich hätt‘ mich eher melden sollen. Eher schreiben und ja, ich weiß, dass dir andere Mittel zur Verfügung stehen. Aber… das Köpfchen wird geschüttelt und der Kerl von der Seite angesehen, eh sie seine andere Frage beantwortet. …wir hatten keine Chance. Sie hatten den Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Ich noch immer ein halber Krüppel, Sadira, die noch nicht richtig kämpfen kann und dazu noch der alte Bär. Ein Seufzer folgt. Ich kannte die Bande nicht, aber man trifft sich bekanntlich immer zwei Mal im Leben.
Gegrinst wird, dann einige Schritte schweigend weiter gegangen, eh sie den Engländer von der Seite mustert. Ich möchte schon seit Tagen gern wieder los und als gestern dein Brief kam, war das wie ein Segen. Der Bär hat sich die Zeit über nicht gezeigt, weshalb wir nichts bereden konnten, aber gestern hatte ich beschlossen, dich aufzusuchen und dir mitzuteilen, dass ich dich natürlich sehr gern bis Augsburg begleiten würde. Ein offenes Lächeln begleitet die Worte. Vielleicht klingt alles ein wenig wirr, aber das Weib ist auch durcheinander. Vor allem wegen der Worte Sadiras vorhin.


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