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Dark water

Kelian_


An unexpected party
09.09.1462


Was für ein Abend! Viel geschlafen habe ich nicht, auch wenn wir letztendlich dann doch recht früh im Bett lagen. Die Vorsätze der letzten Tage, das Rücksicht nehmen scheint wieder widerrufen worden zu sein. Es ist doch so, dass Johanna genauso meine Tochter ist wie ihre - zumindest theoretisch. Praktisch jedoch zeigen sich da diese kleinen Unterschiede in der Beurteilung von Situationen.
Beginnen wir am Anfang. Nachdem dann feststand, dass meine Ratte Mumble den dritten Platz erreicht hat und die Verabredung mit dem Burschen am nächsten Tag ausgemacht war, sind Johanna und ich nach Hause gegangen. Natürlich war es an der Zeit. Beim gemeinsamen Abendbrot war das kleine Stimmchen immer wieder aufgeregt zu vernehmen. Nichts ganz ungewöhnliches, allerdings war es auch wirklich eher nur das Mädchen, nicht so die Mutter. Den ein oder anderen Kommentar habe ich schließlich auch eingeworfen, um die Wogen ein wenig zu glätten. Versagt auf ganzer Linie, das erste Mal an diesem Abend. Die Aufgabe die kleine Blonde ins Bett zu bringen, ist wie immer mir zugefallen. Zumindest in letzter Zeit, ich möchte die Schwangere natürlich auch nicht scheuchen. So gut dieser Vorsatz ist, da ist sie nicht als ich wieder herunterkomme. Hinüber also, in das Horseshoe und dort nach ihr gesucht. War klar, dass sie dort ist und sich mal wieder - meiner Meinung nach - übernimmt. Schnell geht es ans Eingemachte, Vorwürfe, dass sie schon wieder nur Vorwürfe macht, kalt ist. Klar, dass es an den Fahrenden liegt. Lustigerweise entspinnt sich darüber ein Streit, in dem ich deren Verteidiger spiele. Natürlich sind sie besser als die meisten aus der Steiermark und natürlich sind sie auch ehrlicher. Dass der Kleine Johanna nur eine Freude machen wollte, da bin ich mir sehr sicher. Immerhin, ich versuche uns wieder herauszubringen, indem ich einen kleinen Scherz mache - zumindest ist es meine Absicht. 'Diese Fahrenden, huh? Fast so schlimm wie Seemänner.' Es sollte helfen, aber stattdessen bringt es die Lage schließlich zum Eskalieren. Ihre Antwort ist wohl die denkbar schlechteste, keine die auch nur im Geringsten akzeptabel ist. 'Ach? Du meinst ich sollte mir den Burschen doch mal genauer ansehen?'
Diese Antwort ist dazu geeignet die Stimmung wirklich zum Kippen zu bringen, außerdem auch eine Saat auf das Feld zu bringen, die sie nicht gerne essen wird. Ist es nicht so, dass derjenige der einmal betrügt, immer betrügt? Dies umgemünzt, könnte mich zu sehr gefährlichen Schlussfolgerungen führen. Dies aber bei Seite gestellt, ist es ein Reflex der aus mir bricht. Die flache, linke Hand trifft ihre Wange. Nicht kräftig, aber genug um ein Statement zu setzen. Was folgt ist wohl noch grotesker als davor. Ich will weg. Sie lässt mich nicht. Ein ruppiger, rauer Kuss um ihre Geplapper zu beenden. Ich begleite sie in das Haus, nur um sie alleine hoch gehen zu lassen und das Haus doch noch wie geplant zu verlassen. Nichts, was man denken könnte. Kein Hurenhaus, keine Kneipe. Es ist das verdammte Appartement von Mirabel vor dem ich stehe - und leise auf Englisch fluche. Wo - bloody, damn hell - ist das Weib? Sie scheint wie vom Erdboden verschluckt, verpasst eine Krise nach der anderen. Sie ist meine beste Freundin und verschwindet einfach für Monate ohne Möglichkeit einen Brief zu senden. Ich bin sicherlich ungerecht. Ich vermisse sie. Mitten in der Nacht geht es zurück für mich, der Weg führt mich natürlich in unser Bett - es gibt für uns beide nur ein gemeinsames Bett, egal wie.
Der nächste Morgen birgt schließlich die Bitte Johanna doch mitzunehmen. Gegenseitiges Vertrauen. Ich habe seit dem Abend nicht mehr geredet, auch hier wird nur das Nötigste angebracht. Ich bin selten ein Ausbund an Worten, jetzt ist es so, dass ich mit mir selbst ins Reine kommen muss - ich hab sie geschlagen. Egal wie, es ist verwerflich, wenn auch mein gutes Recht.

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Rondra
09. September 1462
{Graz in der Torgasse}


Mann und Kind sind fort. Die Stille die plötzlich über das Haus fällt wie eine dicke, staubige Decke, ist drückend und beängstigend. Zeit sich mit sich selber zu beschäftigen – und wenn sie ehrlich ist, so ist Rondra nicht die Gesellschaft auf die sie gerade wert legt. Erbärmlich. Natürlich, heute ist es ruhiger gewesen als an einem normalen Tag. Johanna hat geplappert, aber auch das war anders als sonst, oder hat Rondra sich das eingebildet? Das Weib wandert durch die Küche, die Versuchung sich einfach in irgendeinem Fusel zu ertränken ist riesengroß. Irgendwas würde sie sicherlich finden und wenn sie dazu ins Horseshoe muss. Danach könnte sie den Nachtschlaf nachholen, den sie nicht gehabt hat heute. Nein. So verlockend es ist, es ist keine Option, zumindest nicht jetzt. Also hängt sie Teewasser über das Herdfeuer, irgendwie muss sie sich schließlich beschäftigen und sie hat nicht vor das Haus heute zu verlassen. Die Drohung, welche sie gestern ausgestoßen hat ist längst verworfen, wie so vieles war es eine patzige Erwiderung auf seine Sturheit. Er hatte es falsch interpretiert. Gehen wollte sie, allerdings nicht mit ihnen. Wahrscheinlich muss sie darum sogar dem Herrn danken. Wer weiß wie all das noch hätte ausufern können. Wobei, hätte es viel schlimmer kommen können? Ja.

Wenige Minuten später sitzt sie am Küchentisch. Wie viele Geschichten kann ein einfacher Tisch erzählen? Dieser hat so einige auf Lager und es würde eine neue dazu kommen. Der Becher mit dem heißen Gebräu wird fest umklammert, während der Blondschopf auf die geschundene Tischplatte starrt.
Wie hatte das nur wieder so aus dem Ruder laufen können? Wobei diese Umschreibung sehr untertrieben ist. Rondra vermag es nicht mehr zu sagen. Natürlich, da ist ihre Abneigung gegenüber den Zigeunern. Eine Abneigung wie die meisten Menschen sie haben. Der Blondschopf ist mit all den bösen Geschichten und Gerüchten aufgewachsen. Dass nicht alles des Gehörten wahr ist – und auch nicht auf diese Truppe zutreffen muss – weiß sie. Aber woher soll man das wissen? Woher soll Kelian das wissen, auch wenn er natürlich über eine größere Menschenkenntnis verfügt als sie.
Trotzdem. Der gestrige Abend schmerzt. Dabei ist es nicht die Ohrfeige, an der sie zu knabbern hat. Oh, bei wahrscheinlich jeder anderen Gelegenheit würde sie das nicht so sehen, doch sie hat bewirkt was sie bezweckt hat – und sie war mehr als gerechtfertigt. In ihrer Laune und ihrer Wut hat sie das getreten, das verspottet was ihr eigentlich am allerwichtigsten ist. Nein, diesen unverzeihlichen Schmerz hat nicht Kelian ihr zugefügt, sie war es selbst und sie bereut bitter. Wie um alles in der Welt muss er fühlen? Zum ersten Mal vermag sie kaum eine Ahnung davon zu haben. Allerdings hätte sie genauso gehandelt wie er, wenn die Rollen andersherum gewesen wären. Dass er dennoch geblieben ist, grenzt an ein Wunder. Wahrscheinlich wäre sie ihm sogar panisch auf die Gasse nachgelaufen. War es der Schlag gewesen, oder seine Absicht zu gehen, was sie aus der Laune geschleudert hat? Beides. Aber letzteres hat sie zum Handeln gezwungen.
Rondra ist zum Großteil die Summe ihrer Erfahrungen – und die Erfahrung die sie mit weglaufenden Ehemännern gemacht hat, ist eine denkbar schlechte. Ach, natürlich hätte sie angenommen er würde wieder auftauchen, aber darum geht es gar nicht. Später, nachdem er sie zum Schweigen bekommen hatte, da war es dann in Ordnung gewesen. Natürlich hat das Weib nach unten gelauscht als die Tür ging. Dass er noch in derselben Nacht den Weg zurück gefunden hat, war wirklich überraschend.
Aber was hilft es darüber nachzusinnen und den Abend wieder und wieder Revue passieren zu lassen? Die Selbstvorwürfe werden nicht kleiner, im Gegenteil – ihre grenzenlose Dummheit wird ihr dabei nur immer klarer. Genauso die Gewissheit nicht zu wissen wie sie mit der Situation umgehen soll. Ein seltenes Gefühl für das Weib, wenn nicht gar fast unbekannt.

Jedenfalls ist es ein grausames Gefühl und viel fehlt nicht um sie einfach vorn über kippen zu lassen, um sich ihrem Elend hinzugeben. Rondra hat schon aus schlechteren Gründen geweint – vor allem in letzter Zeit. Vielleicht ist es doch nur mit Rum zu ertragen, oder was eben da wäre. Beinahe spürt sie die gleiche Begierde danach, wie Anfang des Jahres. Schwerfällig erhebt sie sich, um dem Drang nachzugeben. Allerdings kommt sie nicht weit. Genau genommen keinen Schritt. Der Schmerz ist so heftig, wie er kurz ist. Er geht ihr durch und durch und lässt sie sofort wieder zurück auf den Stuhl fallen. Angstvolle Minuten sind es die vergehen, voller innerer Leere – auch wenn sie alles andere als Leer ist. Doch er kehrt nicht wieder. Trotzdem ist der Alkohol vergessen und zum einen schlechten Gewissen, gesellt sich das nächste. Vielleicht sollte sie sich wirklich mehr ausruhen und sich weniger aufregen. Es wäre zumindest in vielerlei Hinsicht hilfreich. Müde erhebt sie sich schließlich. Es muss schon eine ganze Zeit vergangen sein. Das Kaminzimmer ist ihr Ziel, samt abgekühlter Teebecher. Wenig ist bisher darin geschehen – zwei weitere Sessel, mehr nicht. Doch es sind die beiden alten Sessel, die sie ansteuert und mit einigen Mühen zusammen schiebt. Die Treppe wollte sie nicht nehmen und so wird dies ihr Lager. Doch der Schlaf will sich auch hier nicht einstellen, denn die Gedanken wollen einfach nicht stillstehen.

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Kaylis


14. September 1462 – Ein Besuch in der Torgasse

Gegen Abend sind Arioste und Kaylis zusammen aufgebrochen von ihrer Grazer Behausung. Mit jedem Tag gewöhnt sich der Blonde etwas mehr an das einfache Leben, findet aber gleichzeitig einen Umstand, der ihm derart zuwider ist, dass er das Haus sofort verlassen will. Er weiß also nicht genau, was er von der gegenwärtigen Situation halten soll. Auf der einen Seite das Haus als romantisches, idyllisches Liebesnest auf der anderen Seite die unzivilisierte, beengende Hütte. So offen hat er das gegenüber Arioste nie ausgesprochen. Er ist sich aber dennoch sicher, dass sie erkennen kann, dass er an vielen Dingen Anstoß nimmt. Je näher das junge Paar dem Haus der Peverells kommt, desto unwohler ist sich der Landgraf. Nicht ob der eigentliche Sache, vielmehr aber wegen der vielen Verstrickungen und möglichen Stolperdrähten drum herum. Das Thema hatte schon bei Kaylis und Arioste – obwohl sie sich eigentlich einig waren – für einen derartigen Streit gesorgt, dass sie sich mehrere Tage nicht gesehen haben. Vielleicht stand sogar kurzzeitig ein Fragezeichen hinter der ganzen gemeinsamen Beziehung. Kaylis triff einfach mit einer an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Fettnäpfen. Man muss ihm dabei aber zugute halten, dass er meist nicht weiß was er tut. Ob man das nun als gut oder schlecht sehen mag, sei dahingestellt. Im besten Fall ist er ein ausgewachsenes Rindvieh, das trampliger nicht sein kann.
Und jetzt soll das Thema mit den Eltern oder zumindest der Mutter des Kindes besprochen werden. Das kann ja heiter werden. Gemeinsam haben die frisch Verlobten eine inhaltliche Strategie für diesen Abend erarbeitet. Nur leider hatte der Blonde nicht den Ansatz eines Hauchs einer Ahnung, wie er diesen Plan in Worte fassen kann, die Sinn ergeben und keine Empfindlichkeiten erwecken. Während sie noch über den Marktplatz laufen, der am Sonntag Abend natürlich wie leer gefegt war, schaut er zu Arioste. Bleibt es bei dem, was wir besprochen haben? Fragend schaut er sie an und schon bevor er die Frage ausgesprochen hat, ist ihm klar, dass es keine Änderungen geben wird. Wäre auch absurd. Jetzt hier auf dem Marktplatz von Neuem zu beginnen wäre irrational. So laufen sie zusammen weiter und es dauert auch nicht mehr lange, bevor man vor dem Anwesen steht. Wobei Anwesen vielleicht nicht das richtige Worte ist. Haus. Es war mehr als Ariostes Behausung aber gleichzeitig auch weniger als er erwartet hat. Er raunt zu Arioste. Große Häuser sind in Graz wohl nicht unbedingt Mode. Ja, Demut und Bescheidenheit sind bestimmt angenehme Wesenszüge und sicherlich auch tugendhaft. Aber dem Landgrafen sind sie nicht so sehr zu eigen. Er ist nun bestimmt kein extravaganter, dekadenter Bonvivant. Aber er hat schon eine gewisse hedonistische Ader, die er auch gar nicht leugnen mag.
Bestimmt klopft er schließlich gegen die Türe. Er blickt nochmal zu Arioste und meint mit ernstem Gesichtsausdruck. Bitte stopp mich, wenn ich Unfug rede. Kaylis ist sich recht sicher, dass Arioste schon versteht, was er mit Unfug meint. Wenn er wieder Dinge missversteht, unverständliche Dinge spricht, sich wieder mal auf Glatteis begeben hat, droht mit wehenden Fahnen unter zu gehen, ungewollt arrogant ist oder einfach wieder einmal feinfühlig wie ein Eber ist. So betrachtet sollte er wohl lieber einfach seinen Mund halten. Vielleicht hätten sie vorher ein Zeichen ausmachen sollen. Aber zu spät. Wird schon schief gehen.

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Arioste
14. September 1462 – Ein Besuch in der Torgass

Fast wäre sie instinktiv zu Rondras altem Stadthaus gelaufen, aber der Kerl hatte so zielstrebig den Weg zum Horseshoe eingeschlagen, dass sie sich schnell wieder daran erinnert hat, dass die Adresse sich ja inzwischen geändert hat. Schweigend und nachdenklich trabt sie neben ihm her und hängt ihren Gedanken nach. Die Angelegenheit heute wird kompliziert und bedarf wohl Fingerspitzengefühl, nichts wofür ihr Verlobter nun gerade bekannt ist. Als er sie anspricht schaut sie ihn etwas irritiert an, ehe sie nickt.
„Ich denke doch, es sei denn, du hast es dir anders überlegt.“ Eine rhetorische Frage, denn davon geht sie nun wirklich nicht aus. Aufmunternd wird er angelächelt, auch wenn ihr selbst etwas mulmig zumute ist. Sich das allerdings anmerken zu lassen versucht sie tunlichst zu vermeiden. Die Straße ist gefunden und man biegt ein um die letzten Meter bis zur Tür zu überwinden.

Der Kommentar über die Größe des Hauses lässt sie schmunzeln und erneut wird genickt.
„Es gibt eben noch mehr Menschen, die Gemütlichkeit zu schätzen wissen.“ Sie beißt sich auf die Lippen und verkneift sich den sticheligen Nachsatz, dass er zu verwöhnt ist. Immerhin hält er es in ihren Hütten ja auch relativ klaglos aus, seit geraumer Zeit. Auch wenn es wohl kein großes Rätsel ist, welcher Aspekt ihn über den mangelnden Komfort hinweg tröstet.
Damit es nicht nur nicken ist, was er für seine Worte erntet, folgt auf seine Aufforderung ein leichter Händedruck und ein Schmunzeln, ehe sie ihm zuraunt
„Lass meine Hand einfach nicht los, und wenn du dich auf dünnes Eis begibst drücke ich sie fest. Oder du lässt sie los, und ich muss dir statt dessen in die Seite kneifen.“ Einen sanften Kuss bekommt er noch, solange die Tür geschlossen ist, dann wird abgewartet.

Ob sie hier wohl Personal haben? Rondras Stadthaus ist ihr diesbezüglich noch in recht unangenehmer Erinnerung, der Bienenstock, in dem man nie seine Ruhe hat. Man wird es sehen, die Nervosität steigt wieder in diesen Augenblicken des Abwartens. Dass er sich selbst Gedanken macht wegen seines mangelnden Taktgefühls, ist natürlich nichts was zu ihrer Beruhigung beiträgt.
„Nun, beim Inhalt sind wir uns ja einig, dann kann das Wie wohl nicht mehr so schwer werden.“ Aufmunternde Worte, an die sie selbst nicht glaubt. Aber egal, es reicht wenn sie unsicher ist, da kann sie Kaylis ruhig gut zureden.
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Kelian_


Come away with me
14.09.1462


Der Abend der Abende. Zumindest in unserem Haus, schließlich würde sich hier die Zukunft Johannas entscheiden. Eine Zukunft, die sehr viele Möglichkeiten enthalten könnte. Kaylis ist ein Landgraf und sicher nicht unwichtig. Wie unvorstellbar es doch gewesen wäre, das Kind vor nur wenigen Monaten diesem Kerl anzupreisen. Mit seiner Liason und letztendlich mit der ernsthaften Verbindung zu Arioste hat sich dies für uns geändert. Klar. Selbst wenn man sie dort nur aufziehen würde, würde sie viele wichtige Leute kennenlernen, deren Söhne - es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr Leben damit gesichert hätte.
Mittlerweile haben auch Rondra und ich uns wieder zusammengerauft. So ganz einfach war es nicht, ihre Äußerung und auch mein Schlag haben sicherlich ein etwas tieferen Riss als sonst hinterlassen. Den ersten Kit haben wir dort gefunden, wo wir ihn immer finden. Im Horseshoe. Wobei, diesmal war es nicht der Alkohol und irgendwie kam es auch alles ein wenig unerwartet. Geholfen hat es dennoch, bei so einigem und auch, wenn danach natürlich nicht alles sofort wieder wie zuvor war, so haben wir uns doch Tag für Tag wieder ein wenig angenähert. Klar, dass ich es irgendwann auch angesprochen habe. Es geht nicht, dass wir über diese Themen ein Schweigen legen. Sprechen heißt in diesem Fall ja auch nicht entschuldigen. Es ging darum, dass sie es versteht und ich denke, dies war nicht ganz so schwer. Vor allem nicht, weil sie dabei in meinen Armen lag und ich sie damit abgelenkt habe, wie wir uns vertragen haben. Manchmal bin ich unmöglich, ich weiß es selbst, aber immer wieder leise Dinge in ihr Ohr zu raunen, macht Spaß. Am meisten, wenn danach ein entsetztes 'Kelian' zu hören ist. Es wird Zeit, dass mein Sohn auf die Welt kommt und ich mein Weib wieder für mich habe.
Diesen Abend haben wir also auch sehr einträchtig begonnen, jeder für sich darauf bedacht nicht bereits wieder einen Streit auszulösen. Einfach ist es manchmal nicht, aber geklappt hat es. Es herrscht gutes Wetter im Hause Peverell, das Kaminzimmer ist soweit hergerichtet, dass wir unsere Gäste empfangen und bewirten können. Sauber ist das Haus auch, Yvette war an diesem Tag da. Natürlich hat Rondra gebettelt, dass das Weib bei uns angestellt bleibt, dass sie zwei Mal in der Woche vorbei kommt. Nun gut, auch ich bin nicht der geborene Hausmann, ein wenig Sauberkeit hat noch niemandem geschadet. Rondra sitzt bereits im Zimmer, ich komme gerade die Treppe herunter - ein kleiner Ausflug auf See mit dem ersten Maat Johanna - als das Klopfen ertönt. Genau richtig, sehr gut. Zielsicher geht es zur Eingangstür, ein kleines Schmunzeln auf dem Gesicht. Meine Bedenken hinsichtlich des Abends sind nicht vorhanden. Es sind Freunde, wir wollen Johannas Zukunft besprechen, nicht erzwingen. Ich öffne die Tür, bemerke nicht mal, dass ich keine Schuhe an den Füßen habe. Klar, dass ich wie immer barfuß umhertapse. Guten Abend ihr Zwei. Kommt herein. Eine einladende Handbewegung unterstreicht das Gesagte. Ja, ich freue mich. So schnell geht's. Gleich hier rechts. Dort würden sie Rondra, sowie Sessel und auch schon bereitstehende Getränke finden. Ich habe einen guten Wein besorgt, da ich doch schon länger weiß, dass der Wettiner dieses Gesöff mag. Wein? Das Wichtigste zuerst. Klar, dass dies der Wein ist. Ich grinse, es scheint ewig her, dass wir einen Abend mit Freunden hatten. Moment - hatten wir überhaupt schon einen Abend mit Freunden in dieser Form?

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Kaylis


14. September 1462 – Ein Besuch in der Torgasse

Gemütlichkeit. Ja, das stimmt schon gemütlicher ist es wohl. Eine heimelige Atmosphäre war schwer in einem großen Saal zu schaffen. Ach, diese vermaledeite Pro- und Kontraliste wurde immer länger. Danach wirft er ihr aber einen nicht sonderlich zustimmenden, eher skeptischen Blick zu. Ich soll die ganze Abend deine Hand halten? Er selbst würde sich dabei albern fühlen. Kneif oder schlag mich lieber, damit hast du ja ansonsten auch keine Probleme. Er lächelt schelmisch zu ihr, aber nicht sonderlich lange, denn die Tür öffnet sich. Er hatte gerade noch Zeit gehabt seine Weste etwas glatt zu streichen und auch das Hemd zu richten, soweit das eben mit nur einer freien Hand geklappt hat. Es ist der Hausherr selbst, der sie begrüßt. Guten Abend, Kelian. Schön Dich zu sehen. Ist gar nicht gelogen und kurze Zeit später bemerkt der Graf auch, dass der Engländer keine Socken an hat. Er schmunzelt leicht bei dieser Entdeckung. Wie es doch Kleinigkeiten, wenn sie wohl auch stark von jeglichem Protokoll abweichen, es schaffen, dass man sich willkommen fühlt? Einem erklärten Feind würde man wohl in fest geschnürten Stiefel gegenüber treten und nicht so. Oder hatten Engländer andere Sitten? Ach, wer verstand schon dieses Inselvolk! Kaylis interpretiert es so, dass der Besuch dem Freiherrn nicht unangenehm ist. Den Blonden selbst würde man außerhalb des Bettes oder des Zubers nur höchst selten ohne Socken antreffen. Aber Menschen sind eben verschieden. Es schürt aber die Hoffnung, dass der Abend angenehm werden kann und er das letzte Zusammentreffen der beiden Herren nicht gänzlich falsch eingeschätzt hat. Er lässt Arioste natürlich den Vortritt, als sie herein gebeten werden. Nach dir. Schon lässt er auch ihre Hand los. Soviel zum total durchdachten Plan.
Schließlich tritt auch der Blonde ins Haus und beinahe rutschen ihm bei der Weinfrage wie immer die Worte 'Dazu sage ich nicht nein' über die Lippen. Da er aber befürchtet, dass Rondra das bereits hören kann und das ja schonmal Thema war, antwortet er mal anders. Sehr gern sogar. Wein, der Abend kann ja nur gut werden. Im vorbereiteten Raum angekommen grüßt er dann auch Rondra. Er verneigt sich leicht. Guten Abend. An beide Gastgeber richtet er dann seine Worte. Vielen Dank für die Einladung. Wir haben uns gefreut. Er spricht nun einfach einmal für Arioste mit und ist sich sicher, dass er dabei nichts falsch macht. Er weiß, wie sehr seine Verlobte die Gesellschaft der Peverells schätzt – und was soll man sagen, der Blonde ist wohl auf einem guten Weg eben dort hin. Ich hoffe es geht euch gut. Diese hoffnungsvolle Nachfrage gilt beiden, vorwiegend wohl aber der Schwangeren.

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Arioste
14. September 1462 – Ein Besuch in der Torgass

Nun gut, es war ja nur ein nett gemeintes Angebot, wahrscheinlich würde sie ihm also gegen das Schienbein treten oder kräftig auf den Fuß steigen – allerdings wohl auch nur umsetzbar, wenn man an einem Tisch sitzt, wovon nicht zwangsweise auszugehen ist. Also ein resigniertes Seufzen und ein skeptischer Blick in seine Richtung ehe die Tür aufgeht, begleitet von den Worten
„Ich vertraue einfach darauf, dass du dich benimmst.“ Vielleicht ist es dieses Mal sogar ernst gemeint, immerhin scheinen die beiden Kerle ja inzwischen miteinander aus zu kommen, was die Gefahr wohl deutlich eindämmt. Da landet vielleicht nicht jedes Wort auf der Goldwaage und ein dummer Scherz wird für das angesehen was er eben ist.

Die Tür öffnet sich und der Hausherr persönlich kommt dahinter zum Vorschein. Die netten Worte zur Begrüßung werden mit einem strahlenden Lächeln erwidert und das mulmige Gefühl ist auch erst einmal verflogen, denn der Aufzug sorgt auch bei ihr für etwas Erheiterung. Von einem Quitt in Bezug auf Ankerstein ist man zwar noch Meilenweit entfernt, aber irgendwie ist es doch eine Annäherung in diese Richtung – eigentlich ein sinnloser Gedanke, wenn man berücksichtigt, dass er beim Maß nehmen für die Gewänder damals naturgemäß von korrekter Kleidung Meilenweit entfernt war. Es ist eben immer der Ort, und das ist sein Zuhause, und bei ihr waren es die Gänge eines vollen, fremden Schlosses. Nein, letztendlich hat sich der Stand nicht wirklich geändert.

Sie folgt also den Herren und findet es gerade in diesem Umfeld äußerst angenehm, dass Kaylis solche Worte wohl ernst gemeint im Namen von ihnen beiden sprechen kann. Wer hätte das vor einem halben Jahr noch für möglich gehalten? Das Reden überlässt sie also erst einmal den Kerlen und geht voran ins Zimmer zur Freundin. Die wird natürlich Ordnungsgemäß mit einer herzlichen Umarmung begrüßt und anschließend mit einem prüfenden Blick gemustert.
„Du wirkst fast schon ausgeruht“Wird die Andere zur Begrüßung etwas aufgezogen. „Langsam ist es wirklich an der Zeit, dass ihr einmal unsere Gäste seid, so oft wie ihr uns und besondere mich schon ertragen musstet.“ Allerdings, bis sie derartige Einladungen wirklich aussprechen kann würden wohl noch ein paar Monate vergehen, aber man kann dieses Thema durchaus gleich einmal in den Raum stellen.
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Rondra
14. September 1462
{Graz in der Torgasse}


Seltsam, wie sich doch wieder alles einrenken kann, zumindest äußerlich. Innerlich tobt der Schmerz noch, anders als vorher nicht mehr heiß und wild, doch nagend und pochend. Oh ja, Rondra hat verstanden. Womöglich einiges mehr als Kelian in Worte gefasst hat. Den Schlag selbst musste er gar nicht groß erläutern, das hat sie von Anfang an verstanden. Seltsam, ausgerechnet sie. Allerdings ist das Weib durchaus überzeugt davon, dass sie dies nicht in jeder Situation hinnehmen würde. Aber so hat auch sie gesprochen. Davon wie sie ihr Mundwerk oft nicht im Griff hat – dies aber keineswegs eine Entschuldigung für alles sein kann.
Die Stimmung im Hause ist also deutlich entspannter als noch vor einigen Tagen. Ja, manchmal ist es schon verwunderlich auf welche, einfache Weise sie wieder zusammenfinden. Allerdings sollten sie sich wirklich nicht mehr allzu oft streiten, vor allem nicht so lange sie hochschwanger ist – die Art der Versöhnung ist im gleichen Maße anstrengend wie schön.
Nun also steht der Besucht der Freundin und…. Dem Wettiner an. „Der Wettiner“. Einige Wochen zuvor hat es aus ihrem Mund noch geklungen wie eine böse Beleidigung, heute hingegen deutlich wohlwollend.
Dass Rondra nicht auch an die Tür geeilt ist, sondern sogar einfach in ihrem Sessel sitzengeblieben ist, bis die drei anderen das Kaminzimmer betreten, zeigt wohl auch die Atmosphäre dieses Treffens. Entspannt und hoffentlich ohne Gestelztheit – wenn sie natürlich auch alle wissen worum es letztendlich geht.
Sie erhebt sich um die beiden Gäste zu begrüßen, Arioste mit einer herzlichen Umarmung und einem scheltenden Lachen.
»Ich bin so ausgeruht dass ich mich manchmal frage ob ich träume, oder wache.« wird kundgetan. Natürlich wird auch Kaylis begrüßt. »Guten Abend Kaylis. Wir freuen uns ebenso über euren Besuch…« Erklärungen bezüglich des kleinen Hauses? Vielleicht wäre es angebracht, andererseits will sie sich auch nicht rechtfertigen. Nein. So sehr sie Rabenstein liebt, dies Haus ist das Heim, was ihrem Herzen am nächsten ist. Es ist also ein Privileg für die beiden. Nimmt man es genau, so sind sie die ersten Gäste die hier überhaupt empfangen werden – von ihnen gemeinsam. Seltsame Gedanken.
»Wein also.« ein kleines Lächeln wird dem Landgrafen geschenkt, inklusive Zwinkern. »Ich hätte wetten sollen, dass Ihr ihn wählt, auch wenn ich am Wortlaut gescheitert wäre.« Ja, man kann fast behaupten dass man sich mittlerweile ein wenig kennt. Ein kleines bisschen – und das die Aussicht dies zu vertiefen vielleicht nicht mehr ganz so schaurig wäre wie einst. »Ihr wählt nur nie Schnaps, weil Ihr Angst habt ich könnte Euch ‚Schnapsdrosselchen‘ nennen.« Wie er sie damals im Eberkopf, wenn auch unerkannt. Dann suchen die Blauaugen wieder die Cousine. »und du? Würzwein?« wird geraten, denn immerhin wird es bereits empfindlich kühl, vor allem wenn die Sonne fort ist. Einladend geht ihre Handbewegung auf die Sessel. Keine steife Zusammenkunft bei Tisch.»Habt ihr bereits gegessen?« es wäre kein fünf Gänge Menü hier, aber hungern müssten sie auch nicht. Wie unterschiedlich das hier doch zu der Verhandlung auf Rabenstein ist. Nun, sie würden sehen.

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Kelian_


Come away with me
14.09.1462


Selbst wenn ich bemerken würde, dass ich wie so oft nichts an meinen Füßen trage, ich würde es wahrscheinlich einfach weggrinsen. Ich bin es seit jeher gewohnt zu spüren, was unter meinen Fußen liegt, ich fühle mich eingezwängt in Stiefeln. Natürlich unvermeidbar, wenn ich vor die Tür gehe und zumeist auch auf Rabenstein, aber in meinen aller privatesten Räumen ist es das Erste, was ich mache. Schuhe und Strümpfe aus. Da dies hier wohl das Privateste ist, was ich anzubieten habe - abgesehen vom Schlafzimmer oben mit dem Bild von Rondra und meinem Malzimmer - ist es wohl weder verwunderlich, dass ich so herumlaufe - zumindest für mein Weib und mich -, noch das ich es als einen gemütlichen Abend im Kreis von Freunden betrachte. Ja Freunde. So wie ich neulich überlegt habe Kaylis mit ein paar Flaschen Schnaps zu besuchen als Arioste mir von dem Streit berichtet hat - sie hat ja Rondra - so habe ich tatsächlich auch überlegt den Wettiner mit Schnaps aufzusuchen, als ich mal wieder vor Miras verschlossener Tür stand. Mira! Sie ist wieder in der Steiermark, letzte Woche ist endlich ein Brief mit den erlösenden Worten angekommen. Wir würden uns sehen, sie will auch Rondra sehen - ich freue mich sehr. Klar mache ich dies, immerhin ist sie meine beste Freundin, es gibt viel zu erzählen, es ist Monate her.
Hinter den Beiden trete ich dann als letzter in das Kaminzimmer, auch wenn es nun sicher nicht die Ausmaße hat, wie manch andere hochherrschaftliche Gemächer. Man merkt, dass dies kein riesen Haus ist. Ein Raum, in dem man gemütlich vor dem Kamin herumlungern kann, auch wenn Rondra es so nie nennen würde. Die Enge der Sessel beweist, dass er wohl eigentlich nicht für so 'viele' Leute ausgelegt ist, allerdings ist es auch nicht zu eng. Während die anderen sich begrüßen, mache ich mich daran Wein für Kaylis und mich einzugießen. Klar, die Weiber können sich ja dann an was anderem vergnügen - falls sie etwas anderes möchte. Es fällt schließlich mir zu, die Frage von Kaylis zu beantworten. Danke uns geht es gut. Das minimale Zögern ist sicher nicht zu hören. Die Tage hier sind doch seltsam entspannend, wobei wir hier eigentlich kein Personal haben, aber vielleicht ist es gerade die Ruhe. Ich finde nämlich auch, dass Rondra entspannter aussieht. Das Grinsen auf meinem Gesicht gilt Arioste und ihrer Bemerkung. Immer ein wenig sticheln, wobei sich am Ende sicherlich die gleichen Allianzen herausbilden würden, wie die letzten Male. Der Wettiner und ich in unserem männlichen Unglück, die armen gestraften Weiber. Na, vielleicht ja Heute auch mal nicht. Bei euch ist auch alles gut?
Ein leises Lachen ist meinerseits zu hören, noch sitze ich nicht, warte darauf die Wünsche der Weiber zu erfüllen und falls Essen gewünscht wäre, irgendwie was herauszukramen. Hätte dem Weib ja auch eher einfallen können, dann hätten wir einfach eine Käseplatte gemacht. Vorerst werden wir wohl nur noch nach Rabenstein reisen, aber wir empfangen euch gerne weiterhin dort. Ich denke uns beiden würde Gesellschaft gut tun. Generell, aber im Speziellen was die Tage vor und während der Geburt angeht. Dass ich mich hier Illusionen hingebe, ist mir klar. Dies würde wahrscheinlich einer der letzten gemütlichen Abende zu viert sein, denn dann würde es die beiden wegziehen - dies wurmt mich gewaltig. Abgesehen von dem Makel, dass der Wettiner unsere Mauern gestürmt hat und mit Comyr verwandt ist, ist er ein prima Kerl - soweit ich ihn kenne. Prima Kerle sind hier eher rar gesät oder sehr beschäftigt. Ärgerlich, ernsthaft.

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Kaylis


14. September 1462 – Ein Besuch in der Torgass

Kaylis blickt sich um im Kaminzimmer. Es strahlt eine sehr ähnliche Atmosphäre aus, wie Ariostes Bleibe. Ob der Enge, die man in diesem Fall nicht als negativ empfindet, ist man beinahe gezwungen sich wohl zu fühlen. Und das tut er auch. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht antwortet er schließlich Rondra. Sie hat wohl andere Worte von ihm erwartet. Ihr kennt mich beinahe schon zu gut. Weiter gesteht er. Ich habe mich in der Tat zusammen nehmen müssen, nicht wieder zu antworten, wie ich es immer tu. Ich möchte ja nicht total berechenbar sein. Ihr Zusatz lässt ihn leise auflachen. Die Erinnerungen daran sind zwar über die Zeit etwas verblasst, wohl aber sind sie noch da. Er hat sich an jenen Tagen von seiner besten Art gezeigt und Rondra hat sich nicht zu erkennen gegeben. Stimmt. Ihr habt mich da ja ganz schön vorgeführt. So im Nachhinein betrachtet. Dabei fällt ihm auch auf, dass sein Schema wohl eindeutig dunkelhaarige Damen sind. Sicherlich, da gab es auch Blonde. Aber Ausflüge mit diesen Frauen waren wohl eher seltener ernsthaftem Interesse geschuldet. Wird ihm jetzt so das erste mal bewusst. Auch interessant. Erfahrungsgemäß – wenn man mit Bier oder Wein anfängt endet man bei Schnaps. Er schmunzelt leicht. Ich möchte nicht wissen, wo man hin gelangt, wenn man direkt mit Schnaps anfängt. Es gibt eigentlich zwei Alternativen. Entweder es wird urkomisch oder es endet im Streit. Für Beides ist heute nicht der richtige Tag. Dann dreht er sich zu Kelian und beantwortet auch diese Frage, zumindest aus seiner Warte. Ob Arioste dem so vorbehaltlos zustimmt? Muss sie, sonst hätte ja auch sie antworten können. Uns geht es eigentlich ganz gut. Das eigentlich klingt vielleicht doch etwas nach Zweifel, weswegen er sich irgendwie genötigt fühlt noch einen Nachsatz bzw. eine Erklärung anzufügen. Die Umzugsplanungen nehmen einen manchmal doch etwas in Beschlag. Es gibt viele Dinge, die vorbereitet werden müssen. Dummerweise ist Feliciana gerade jetzt in Italien und viele Fragen wegen dem Unteraicher Hof sind noch offen. Er hasst es, aber er wird sie etwas vor vollendete Tatsachen stellen müssen. Er hat gehofft, dass es anders ablaufen kann. Aber man kann nun nichts mehr daran ändern. Zur Essensfrage legt er seine flache Hand auf seinen Bauch. Macht euch wegen mit keine Umstände, ich bin mit Wein vollends zufrieden. Zuvor hat er eine Kleinigkeit gegessen, die bis jetzt zumindest noch gut anhält.
Er schaut zu seiner Verlobten, die natürlich recht hat. Es wird höchste Zeit, dass man sich für die Gastfreundschaft revangiert. Aber das muss wohl verschoben werden. Kelians Worte sind vernünftig. Alle Möglichkeiten, die den beiden für eine Einladung offen stehen würden, sind zu weit von Graz entfernt. Das macht natürlich Sinn. Und auch wenn wir dann noch mehr in Gastgeberschuld stehen, wir sind nicht anderweitig verpflichtet, sodass wir gerne für etwas Kurzweile sorgen. Er schmunzelt leicht. Wir erwarten erst gegen Ende der nächste Woche meinen Cousin aus Württemberg. Er ist gekommen um mit Adam zu verhandeln. Und unklar war auch noch, wann man tatsächlich aus Graz abreisen wird. Er war sich aber sicher, dass Arioste vor der Abreise nochmals Rondra besuchen wollen wird. Abermals richtet der Blonde danach die Worte an beide Peverells. Wir fühlen uns im Übrigen sehr geehrt, dass Ihr bei der Zukunftsplanung eurer Tochter auch an uns gedacht habt. Kaylis ist nicht naiv. Er ist sich sicher, dass die Beiden ihre Fühler auch in andere Richtungen ausgestreckt haben.

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Arioste
14. September 1462 – Ein Besuch in der Torgass

An Würzwein hatte die Dunkelhaarige die letzte Tage schon öfters gedacht, weswegen der Vorschlag auch durchaus auf Begeisterung stößt, zumal sie mit dem Getränk wohl mit die positivsten Erinnerungen aus den Anfangstagen verbindet.
„Würzwein klingt nach einer fantastischen Idee.“ wird der Freundin also geantwortet, während ein Seitenblick zum Verlobten geworfen wird. Sein charmantes Entgegenkommen in dieser misslichen Lage damals war wohl einer der ersten großen Pluspunkte die er bei ihr gesammelt hatte, auch wenn sie wohl zu jenem Zeitpunkt jeden für verrückt erklärt hätte, der behauptet hätte, sie wäre irgendwann mit diesem Kerl verlobt.

Zu seinen Worten wird zustimmend genickt, zumindest bei denen die das Essen betrifft.
„Ich bin ebenfalls mit meinem Getränk zufrieden, wegen mir müsst ihr Euch also keine Umstände machen.“ Schon merkwürdig, letztendlich sind es immer diese beiden, bei denen das mit dem wir zu funktionieren scheint, zumindest hat sie keine Einwände gegen das, was er in ihrer beiden Namen ausspricht. Außer vielleicht bei den Umzugsvorbereitungen, die aus ihrer Sicht durchaus nicht sonderlich weit voran geschritten sind, und das Ende der Woche scheint auch schon verflixt nah zu sein… „Nun, das sind wohl genug gute Argumente euch noch einen Besuch abzustatten, bevor es ernst wird. Der Gegenbesuch muss dann eben warten, bis Rondra wieder ausgeruht und reisetauglich ist, bis dahin haben wir uns vielleicht auch schon etwas eingerichtet in der neuen Heimat.“ Wo auch immer das letztendlich sein wird. Vielleicht werden sie am Ende doch eine Münze werfen, auch wenn sich das bei der vorletzte Reise schon nicht bewährt hat.

Die letzten Worte ihres Begleiters lassen allerdings etwas Röte in ihr Gesicht steigen und sie nickt eifrig. Gut, so ist das eigentliche Thema des Abends also auf dem Tisch, noch bevor die Becher gefüllt sind. Wenn Bedarf besteht würde sie Kelian wohl kurz zur Hand gehen bei der Beschaffung des Würzweins, und sich anschließend auf einem der Sessel nieder lassen. So zwischen Tür und Angel muss man das Gespräch nun doch nicht unbedingt beginnen, zumal er ihr ja einiges vorzubringen aufgetragen hat.
„In der Tat, es wäre uns eine Ehre und eine Freude“ sofern die Ansichten nicht zu sehr voneinander abweichen, was sie nicht hofft, was man aber nicht von vornherein ausschließen kann. Dann also erst einmal zum ernsten Part des Abends.
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Kelian_


Come away with me
14.09.1462


Sehr gut, den beiden geht es soweit also auch recht gut. Was will man mehr im Leben? Es gibt immer kleine Unannehmlichkeiten und die meisten bereitet man sich selbst. Rondras Schwangerschaft, der Umzug - all diese Dinge eben, wobei die Schwangerschaft an sich bestimmt keine Unannehmlichkeit ist, nur manchmal ein wenig lästig, wenn das Weib wieder ihre Launen an mir auslässt. Dies macht sie ja mit steigender Intensität. Komisch eigentlich, dass mich noch nicht einmal der Gedanke beschlichen hat, dass Arioste und ich vielleicht ein Problem miteinander haben könnten. Klar, dass Weiber zusammen halten und wenn diese Wind von diesen Dingen bekommen würde, dann wäre sie doch sicher gram mit mir? Ich weiß es nicht, aber letztendlich ist es auch egal. Mein Weib. Meine Ehe. Es ist mein Vorrecht auf diese Dinge zu reagieren, wie ich es für angemessen halte, immerhin müsste ich auch die kalte Schulter Rondras ausbaden. Eine sanfte Berührung an ihrer Schulter ist es, als ich an ihr vorbeitrete. Würzwein für die Damen. Ich deute Arioste, dass sie sich setzen soll, immerhin stehen die Gefässe bereits da. Würzwein hängt natürlich auch schon im Kessel über der Glut, wir sind vorbereitet auf unsere Besuch. Meine Schritte führen mich wieder zurück in den Flur, dort an der Treppe vorbei in die Küche. Ich würde schwören, dass ich das kleine Mädchen um deren Zukunft es sogleich gehen soll, in ihrem Zimmer leise singt. Tatsächlich ist es allein ihr Zimmer, immerhin hatten wir Nora noch nicht einmal mit hier und bisher ist es meinerseits auch nicht geplant.
Mit einem Tonkrug, der genug Würzwein für die beiden Weiber enthält, komme ich dann wieder in den Raum, die Worte der beiden noch hörend. Ein kleines Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, dennoch gieße ich erst einmal ein. Wir fühlen uns geehrt, dass ihr sie aufnehmen würdet. Es gäbe natürlich für uns nichts Schöneres, als Johanna bei Leuten zu wissen, die wir kennen. Gut kennen und auch schätzen. Damit hat sich mein Redeanteil erst einmal erledigt, denn diese Floskeln - bis auf das Letzte - haben wir wirklich nicht nötig und es ging wahrscheinlich jetzt darum, was für Konditionen auszuhandeln wären. Etwas, wovon ich wirklich wenig Ahnung habe, wie ich bewiesen habe, weshalb mein Blick hilfesuchend zu Rondra gleitet. Sie muss übernehmen, aber so ist dies doch in einer guten Ehe, nicht wahr?

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Rondra
14. September 1462
{Graz in der Torgasse}


Oh natürlich. Als Kelian die Frage nach dem Befinden beantwortet, nickt sein Weib dazu zustimmend. Tatsächlich geht es ihnen recht gut – nimmt man den einen oder anderen Zwischenfall der letzten Tage heraus, der hier nun wirklich nicht hergehört. Die Blauen suchen die Cousine und Rondras Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. Es ist schön sie mal wieder um sich zu haben, auch wenn die Kerle dieses Mal unweigerlich dabei bleiben würden. Wann es das letzte Treffen allein gab? Ah, Rondra kann sich nicht so recht erinnern, aber es scheint eine ganze Weile her zu sein. Die Tatsache dass diese Treffen bald noch seltener werden würden, verursacht dem Blondschopf seit geraumer Zeit Magenschmerzen. Gerade erst wiedergefunden und nun will sie fort. Kein Jahr ist es her. »Vorgeführt?« Rondra lacht leise in Richtung Kaylis, als sie sich an jene Tage erinnert. Die Angst erkannt zu werden, nachdem sie ihn schließlich zuordnen konnte. Vielleicht war es der eine oder andere tiefere Einblick, den sie damals bekommen hat, der ebenfalls für die vehemente Ablehnung des Wettiners gesorgt hat. »Ihr habt gar nicht den Eindruck gemacht. Außerdem…. scheint Ihr dafür nun umso reicher belohnt zu werden.« Wieder geht ihr Blick zu Arioste. Sicherlich, sie ist kein Preis den man sich einfach nimmt und einpackt. So sieht es selbst Rondra nicht, allerdings ist es deutlicher Wehmut, der mitschwingt. Deshalb wird auch von ihr erstmal nicht auf die Revenge eingegangen, bezüglich der Besuche. Sie ist im Augenblick hier gefesselt, zwar auf eine recht erfreuliche Art und Weise, aber zu rütteln gibt es daran eben auch nichts. Besuche würden also frühestens im nächsten Jahr möglich sein. So lange warten. Der letzte Wettritt scheint Ewigkeiten her zu sein. »Ende nächster Woche? Wie schön, genau passend zum Erntedankfest.« Was sicherlich kein allzu gutes Thema ist, wenn man es genau nimmt. Sie würden es kaum alle gemeinsam feiern, zumindest nicht den Gottesdienst.
Ein dankbares Lächeln erreicht den Liebsten und sachte streichen ihre Fingerspitzen über seine Hand, als sie ihm ihren Würzwein abnimmt.
Johanna. Der Ball liegt in ihrem Feld und auch ihr ist klar, dass sie hier die Führung übernehmen muss. Ihr Terrain, aber sie würde es nicht ohne Kelian durchschreiten. Wahrscheinlich sollte sich Rondra dazu auch setzen, aber wahrscheinlich könnte sie ohnehin nicht lange ruhig bleiben. Natürlich nicht was die Lautstärke angeht, der Blondschopf ist sich recht sicher, dass dies Gespräch in geordneten Bahnen ablaufen wird. Nein, immerhin geht es um ihren kleinen, großen Liebling, wie könnte sie da ganz ruhig bleiben? Agatha war ein anderes Kaliber, Johanna wäre in der Nähe geblieben – hier allerdings würde es in die Fremde gehen für das Kind.
»Natürlich haben wir das. Wir wollen das Beste für unsere Tochter…« Wieder ist es nun Kaylis, der ein amüsiertes Grinsen erntet. Ja, wer hätte gedacht dass er derartig weit aufsteigen könnte, in ihrer Meinung? »Und bei Euch wäre sie… in sorgsamen Händen, innerhalb der Familie, wie Kelian schon sagte….« Muss sie die Vorzüge weiter ausführen? Kaylis ist selber Vater, ob er die Beweggründe eines Mutterherzes nachvollziehen kann?
Wie auch immer. Um nicht vollkommen im Weg herum zu stehen, zieht sich die Schwangere an die rechte Seite des Kamins zurück.
»Außerdem würde es durchaus auch ein kleines, politisches Zeichen setzten.« Klar, der einstige Fuggerspross im Deutschen Königreich. Apropos das wirft eine durchaus interessante Frage auf. »Wo zieht es Euch eigentlich hin? Ebenfalls nach Württemberg?« Nicht uninteressant, auch für das weitere Gespräch.

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Kaylis


14. September 1462 – Ein Besuch in der Torgass

Die Belohnung ist wirklich groß. Der Blonde schenkt seiner Verlobten ein Lächeln. Den Gang in die Steiermark bereut er wirklich nicht. Es hat ihm Glück gebracht, an das er nicht mehr geglaubt hat. Als Erwiderung nickt er nur leicht und sagt noch einen Satz bezüglich seines Cousins. Ich weiß nicht, wie eilig er es haben wird wieder zurück zu kehren. Vielleicht mag er sich auch erst etwas Erholung gönnen. So eine Reise war ja nicht ganz unanstrengend.
Kaylis hat sich danach einfach hingesetzt. Der Sessel sieht einfach einladend aus. Von hier aus hat er auch die beiden Peverells gut im Blick. Relativ zügig hat Kaylis das Thema auf den eigentlichen Punkt gebracht. Immerhin sind sie deswegen da und es ist auch durchaus etwas, zu dem man mehr als nur zwei Worte sagen muss. Und überhaupt – Johanna verdient wohl auch einen nüchternen Kopf. Und je mehr Wein angeboten wird, desto weniger ist dieser vorhanden. Nicht ohne ein Lächeln – und er fühlt sich vielleicht gar etwas stolz – hört er dann Rondra zu. Es ist wirklich ein Zeichen des Vertrauens. Das wird ihm vor allem dann klar, als er selbst nachdenkt, wen er für geeignet halten würde seine Kinder zu erziehen. Viele fallen einem da nicht ein. Auch an guten Freunden findet man schnell einen Makel. Gänzlich ohne ist freilich keiner, aber manchen verzeiht man Fehler einfach schneller als anderen. Es ist schon klar, dass sie Arioste als gute Wahl empfinden. Aber Arioste trotz ihm, das ist dann doch so nicht vorhersehbar gewesen. Die Vorteile einer Erziehung innerhalb der Familie sind natürlich offensichtlich. Man steht dem Kind gleich näher. So nickt er leicht auf ihre Worte hin. Und nur das Beste würde sie bei uns bekommen. Dann sucht sein Blick aber Arioste. Natürlich ist es so, dass es hauptsächlich Ariostes Aufgabe sein wird, sich um die Erziehung zu kümmern. Abwartend ist sein Blick. Natürlich weiß er, dass sie das Mädchen gerne um sich hat. Aber die sorgsamen Hände, die angesprochen wurden, sind vor allem die von Arioste. Die letzten Worte hat der Landgraf auch nicht abschätzig gemeint. Er wird sich auch mit um Johanna kümmern, gewiss. Er ist nur Realist genug, dass er weiß, dass Ariostes Verbindlichkeiten und Verpflichtungen um ein Vielfaches größer sind als seine, sollte Johanna zu ihnen kommen. Bedächtig nickt er dann. Da habt Ihr recht. Es würde ein Zeichen setzen und vielleicht entstehen Freundschaften. Er zuckt mit den Schultern. Bei diesen Überlegungen ist auch eine gehörige Portion Optimismus mit dabei. Man kann sowas schließlich nicht planen. Und vielleicht sind Konflikte dann schwieriger. Er lächelte leicht zu den Gastgebern. Vielleicht teilen sie ja auch diese Hoffnung. Danach nickt er wieder. So genau wissen wir das noch gar nicht. Er ergreift während er spricht nach Ariostes Hand. Es geht ersteinmal Richtung Württemberg. Wir wollen unser Hab und Gut erst einmal in Geislingen zwischenlagern und dann sehen, wohin es uns zieht. Ehrlich fügt er noch an. Wobei ich schon eine starke Präferenz für Württemberg habe. Aber wenn es Arioste nicht gefällt, dann würden sie da nicht bleiben.

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Arioste
14. September 1462 – Ein Besuch in der Torgass

Ein feines Lächeln zeichnet sich auf Ariostes Gesicht ab. An diesem Abend fallen Sätze, die vor nicht allzu langer Zeit noch gänzlich undenkbar waren, aber es ist ein sehr gutes Gefühl. Natürlich ist es nie schön gewesen in der Vergangenheit immer zwischen der besten Freundin und dem Mann dem ihr Herz gehört wählen zu müssen. Sie hätte nicht einmal zu träumen gewagt, dass man eines Tages in dieser illustren Runde freiwillig zusammen finden würde.

Also nun zurück zum eigentlichen Thema, ihre Nichte. Zustimmendes Nicken bei fast jedem Satz, ein Schmunzeln, als Kaylis das Gespräch auf ihren Part bei dieser ganzen Sache lenkt. Die Argumente die bisher gefallen sind, sind allesamt nicht neu, also gab es von ihrer Seite nichts hinzuzufügen. Der erwartungsvolle Blick des Verlobten bringt sie allerdings in Zugzwang das Wort zu ergreifen.
„Ich glaube niemand weiß besser als Rondra, wie sehr mir Johanna am Herzen liegt.“ Das vielleicht dadurch auch eine gewisse Gefahr besteht, dass die Erziehung vielleicht nicht die Strenge hat, die das Mädchen bedürfen würde kommt ihr nicht in den Sinn. Eigentlich hat sie ja recht klare Vorstellungen wie man diese Sache am besten angehen könnte, mit Konsequenz sicherlich, aber ohne unnötige Härte, das würde sie wohl nicht übers Herz bringen.

Wieder ein Lächeln auf ihren Lippen, als Kaylis nach ihrer Hand greift. Ein guter Zeitpunkt, denn gerade eben ist wieder so ein Moment in dem das mulmige Gefühl sich breit machen will, das immer aufkommt, wenn sie sich Gedanken darüber macht, wie unberechenbar alles das bald auf sie zukommt derzeit noch ist. Also wird auch zu Württemberg genickt, zu oft ist der Name nun schon gefallen, du alles anderen Vorschläge die er bisher eingeräumt hat, waren wohl nur weitere Zugeständnisse an sie. Unweigerlich folgt der Griff mit der freien Hand nach dem Becher mit dem Würzwein, ein bisschen darf man den Magen ja auf diese Weise beruhigen.

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