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Grafschaft Rabenstein - Die Familie Peverell

Rondra
05. September 1462
{Rabenstein}


So schön die Zeit mit Johanna abends ist, so anstrengend ist es manchmal auch. Lange sind die beiden noch nicht aus dem Kaminzimmer gewesen, als das leise knackende und spotzende Feuer die emsigen Bewegungen ihrer Finger hat langsamer werden lassen, mit immer größer werdenden Schaffenspausen – in denen auch immer öfter die Augen zufielen. Kein tiefer Schlaf, daran ist ohnehin gar nicht mehr zu denken, aber ein erschöpftes Dösen, was allein durch das Eintreten des Mannes noch nicht gestört wird. Der Kuss allerdings schafft es natürlich in ihr Bewusstsein zu gelangen, erst wird er mit einem Lächeln quittiert, dann Flattern ihre Augenlider. Ein müdes Blinzeln bis Rondra schließlich wieder geistig anwesend ist. Anfangs noch ein bisschen verschwommen, doch zusehends wieder klarer. »Genau. Bitte nur noch ein kleines bisschen, mit diesem wundervollen Mann allein.« Ein bisschen kratzig klingt ihre Stimme, geschuldet noch dem kurzen Schlaf. Ihr Kopf schmiegt sich gegen seine Hand und wieder da ein seliges Lächeln, als seine Hand ihren Bauch findet. Nicht mehr lange. Drei Wörter die wahrscheinlich aufmunternd gemeint sind, Rondras Herz allerdings ängstlich flattern lassen. Nicht mehr lange und sie würde um das neue Leben kämpfen – und vielleicht auch wieder um ihr eigenes. Jede Geburt war anders und doch jede grauenvoll auf ihre Weise. Ob Kelian über solche Dinge Bescheid weiß? Er war bereits Vater und hat auch mit Lucy bereits ein Kind verloren. Andererseits ist es nunmal Weiberkram. Ihm ihre Ängste aufbürden wäre wohl falsch. Vielleicht sollte sie mit einem Weib reden. Das letzte Mal hat Sofia ihr beigestanden. Zeiten ändern sich, manchmal. »Ja… « Sie sieht auf zu ihm, als wolle sie mehr sagen, aber irgendwie gehört es nicht zwischen sie beide. »Keine Angst, die Zeit wird dir noch lang genug werden…« und wenn es erst der Fall ist, wenn das Kind sich auf den Weg gemacht hat und er ausharren muss. Ihre rechte Hand legt sich auf seine, ihre Finger krümmen sich etwas über seinen Handrücken, ein sanftes Drücken. »Wir sollten hinüber gehen. Wann willst du morgen aufbrechen?« Damit ist natürlich das Schlafzimmer gemeint, mit einem leisen Stöhnen richtet sich die Schwangere in ihrem Sessel auf. »Wir sollten noch die dickeren Umhänge und Mäntel heraussuchen lassen.« Schließlich steht der Herbst vor der Tür.

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Kelian_


Come away with me
05.09.1462


Ein leises Lachen meinerseits klingt durch den Raum, als ich ihre Antwort vernehme. Irgendwie so hat Johanna dies nicht ausgedrückt und da dieser Abend ein durchaus schöner ist, bin ich tiefenentspannt. Na klar, wer würde die Aufmerksamkeit dieser beiden Frauen nicht genießen. Johanna, die mich vollständig akzeptiert und mir Honig um den Bart schmiert sowie Rondra, die dann an anderer Stelle ansetzt. Da kann man(n) schonmal zufrieden mit sich selbst sein. Bekommst du. Ein Lächeln liegt dabei auf den Lippen und auch wenn sie anfängt sich aus dem Sessel zu quälen, kann ich es nicht lassen noch einmal mit meinen Lippen nachzusetzen. Sie schmeckt einfach zu gut. Während andere anwesend sind, bin ich eher sehr zurückhaltend mit solchen Liebesbekundungen, sei es nun im Wirtshaus oder auch hier, selbst wenn es nur Johanna ist. Klar, ich nehme ab und an ihre Hand oder berühre sie sacht, aber es sind nicht die großen Gesten dabei. Zeit für uns als Dreiergespann und bald wären wir dann wohl zu viert. Noch ist Nora nicht groß genug sich die Zeit zu erbetteln, aber meine Abneigung könnte ich nicht so weit ausspinnen, dass ich es dem Mädchen verbiete Abends bei uns mit anwesend zu sein. Ganz im Gegenteil, es scheint so, je mehr ich mich versuche von ihr zu distanzieren, umso mehr mag sie mich. Erstaunlicherweise laufe ich dem Mädchen oft über den Weg, doch egal wie sehr ich mich bemühe, ich sehe Leom in ihr. Nicht Rondra.
Nachdem meine Lippen wieder nur bei mir sind, helfe ich dem Weib auf. Vorsichtig ziehe ich sie in meine Arme, auch wenn da eindeutig mittlerweile etwas zwischen uns steht. Es ist erstaunlich, wie groß ein Bauch werden kann. Sie ist mir jetzt schon zu lang. Natürlich wäre es mir lieber, wenn die Zeit schon vorbei wäre und all die Ungewissheiten ausgestanden wären. Ich selbst bin nicht minder nervös im Inneren. Ich habe von genug Weibern gehört, die bei der Schwangerschaft gestorben sind, von Totgeburten und was nicht noch alles. Nein, es ist und bleibt Weiberkram, aber das heißt nicht, dass ich es mir nicht noch schlimmer vorstelle, als es vielleicht in Wirklichkeit ist.
Hand in Hand erobern wird das Schlafzimmer, während ich auf die Frage antworte. Keinen Grund zur Hektik, wir können hier alles in Ruhe erledigen. Das Fest geht eine Weile und es wäre furchtbar, wenn Johanna am Ende ihren Handschuh vergisst. Ich mag dabei belustigt grinsen, aber die Szene in meinem Kopf, die ich mir ausmale, lässt dieses etwas verblassen. Es wird wirklich Zeit, dass Johanna weg von hier kommt. Weder Rondra noch ich sind dazu geeignet das Kind richtig zu erziehen. Zumindest nicht, wie sie erzogen werden sollte, da wir sie viel zu sehr verwöhnen. Was auch die Frage nach den Mänteln beantwortet. Normalerweise oder besser meistens, würde sich jetzt jeder um sich selbst kümmern. Allerdings hat mich der Ausflug zu Johanna und deren Gekuschel empfänglich für eigenes Gekuschel gemacht. Unsere Abenteuer im Bett haben definitiv stark abgenommen. Nicht, dass ich nicht öfter einmal die Lust verspüre, aber es wird eben auch nicht einfacher - Erfüllung ist eben dann doch auch anders und so beschränken sich meine Gedanken oft auf ein Abenteuer mit der nicht ganz so schwangeren Rondra. Meine Hand löst sich aus ihrer, nur bleibe ich heute in ihrer Nähe. Noch ein Kuss, nur ein sanfter, während meine Hände geschickt ihr Kleid öffnen. Etwas, was ich nie verlernen würde. Mein Handeln hat nichts eifriges, nichts von dem Drang sie gleich zu betten, im Gegenteil. Ruhig und gelassen umrunde ich das Weib, entferne das Kleid mitsamt dem Unterkleid, um sie sanft zu berühren. Natürlich gleiten meine Finger auch über ihre empfindlichen Stellen, nur sind sie nicht da um zu reizen.
Leise Worte murmel ich immer wieder dabei. Sei es, dass sie wunderschön ist, gut riecht oder so weiche Haut hat. Los wird sie mich für den Moment nicht mehr, Nein, ich übernehme gleich noch das Waschen mit. Eine Art vertrautes Ritual aus einem alten Leben, wie es scheint. Auch mein Hemd findet schließlich den Weg von meinem Körper, nur um ihren zu zieren. Es dauert an diesem Abend sicherlich deutlich länger als sonst, dass wir ins Bett finden, immer wieder ist leises Lachen zu hören und mein Name aus ihrem Mund, halb empört, halb belustigt, wenn ich mich doch wieder weigere sie sich in Ruhe fertig machen zu lassen. Nein, ausnahmsweise bin ich der Kuschlige an diesem Abend mit dem Vorteil, dass ich ihr körperlich weit überlegen bin und weiß, wie ich sie einigermaßen besänftigen kann. Auch, wenn der Abend im Bett sicherlich für mich oder auch für sie noch eine angenehme Wendung nehmen könnte, unterbreche ich ihn vorläufig als wir beide dann doch recht bequem zusammen daliegen. Lange schon streicht meine Hand über ihren Körper, ich bin mir sicher, könnte sie schnurren, sie würde es tun. Weißt du schon, wann wir Arioste und den Wettiner treffen? Wir sollten uns einig sein, was wir für Johanna wollen...auch wenn ich mich da weitestgehend zurückhalten werde. Vielleicht sollte ich einfach als ihr Vater auftreten, aber es gibt Linien, die ich sicherlich von alleine nicht überschreiten werde.

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Rondra
05. September 1462
{Rabenstein}


Es dauert ein bisschen, aber dieser Kerl scheint an diesem Abend einfach dafür gemacht, dass Rondra sich schließlich entspannt fallen lässt. So entspannt wie bereits seit einiger Zeit nicht mehr. Hell gleitet ihr leises Lachen manches Mal durchs Schlafzimmer. Natürlich glaubt sie ihm kaum ein Wort, schon gar nicht dass sie schön ist – aber sie ist auch weit davon entfernt es in den falschen Hals zu bekommen und ein Drama zu veranstalten, wie so oft in den letzten Wochen.
Es dauert bis sie schließlich im Bett liegen, denn irgendwie ist seine Gelöstheit ansteckend, weshalb auch Rondra manchmal ihren Teil dazu beiträgt und sie sich gegenseitig davon abhalten den Weg schnell zu finden. Hier noch ein Kuss, da eine sanfte Berührung. Rondra braucht ihm nicht zu sagen wie toll und attraktiv er ist – denn das steht eindeutig in ihrem Blick geschrieben. Sollte ein Weib ihren Mann so ansehen? Wahrscheinlich nicht und schon gar nicht in ihrem Zustand. Doch gehört auch das zur einst versprochenen Ehrlichkeit, weshalb Rondra zwar den Blick manchmal senkt, wenn sie sich selbst ertappt, im nächsten Moment aber auch schon wieder zu ihm sieht und über sich selbst amüsiert lacht. Doch irgendwann ist auch das Unmögliche geschafft, das Ehepaar liegt gemeinsam im Bett und nach einigem hin und her – vor allem von Rondra – ist eine gemütliche Position gefunden. Was zumindest so viel heißt, dass Rondra sie für fünf Minuten beibehalten kann. Mindestens.
»Hmmmm« Ein langezogener Laut, halb wohlig und halb missbilligend. »Was haben Arioste und Kaylis in unserem Ehebett verloren?« wieder ist da ihr leises Lachen, in welchem neckendes Entrüsten mit schwingt. Der Blondschopf bewegt den Kopf ein bisschen zur Seite, um einen Kuss auf Kelians Brust zu hauchen und als Strafe gleich noch mit den Zähnen nachzusetzen. Wäre sie nicht so schwerfällig wie ein überfüllter Sack Weizen, ihr würde für den heutigen Abend und die Nacht so einiges einfallen. Ein Jammer, aber tatsächlich gehört Rondra nicht zu den Weibern deren fortschreitende Schwangerschaft zu keinen Einschränkungen führt. Allein die Vorstellung ernsthafte Anstrengungen in diese Richtung zu machen ist anstrengend, gleichzeitig aber ist die kleine Flamme durchaus am Flackern.
»Ich habe sie nach Graz eingeladen, das weißt du. Ich würde allerdings gern noch ein bisschen abwarten und mich zumindest etwas um das Haus kümmern. Also… das Kaminzimmer. Zumindest Sitzgelegenheiten sollten für alle da sein und ich werde mich nicht mit Kaylis um einen Sessel prügeln, oder Arioste auf einen Küchenhocker verbannen.« Wobei auch diese Vorstellung ihren Reiz hat. Das Haus gehört zu ihr – mehr als alles andere in Graz und in ihren Augen ist es so perfekt wie es ist. Nein. Es war einst perfekt. »Das ist dir doch recht? Ich dachte… an den zweiten Sonntag des Turniers.« Das sollte genug Zeit sein alles zu regeln. Wobei sie noch nicht besprochen haben wie lange sie bleiben würden. Andererseits, viel Ernte kann gar nicht mehr übrig sein.

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Kelian_


Come away with me
05.09.1462


Zuerst hört man ein tiefes, zufriedenes Brummen als sich ihre Lippen, dann ihre Zähne mit meiner Brust beschäftigen. Vielleicht sollten wir doch...? Nein, es ist für uns beide anstrengend und für sie in einer Weise, die nicht mehr gut ist. Denke ich. Sie ist schon vom normalen Alltag so erschöpft, dass wir es sicherlich auch einfach hierbei belassen können. Allerdings hat sich ein kleines Grinsen auf mein Gesicht geschlichen, die Antwort auf die Frage, was Arioste und Kaylis in unserem Ehebett machen - ich hätte einige und keine würde dem Weib wahrscheinlich gefallen. Daher murmel ich eher etwas unsicher. Weiß nicht... Nun, lieber den Ehefrieden für diesen einen Tag durchhalten, als gleich wieder ein keifendes Weib im Bett zu haben, zumal sie gerade sehr entspannt wirkt. Ich bin ein Mann, der Wunder vollbringen kann, ganz eindeutig.
Ihre Worte bringen mich vollkommen von dem ursprünglichen Thema ab, meine Finger hören auf sich zu bewegen. Das Bett bebt mit meinem Lachen, wie kann sie auch nur solch einen fürchterlichen Witz machen? Ich würde mein gesamtes Geld auf dich wetten, Weib. In jedem Fall. Jeder der Fuggerfrauen mag ihren Biss haben, aber Rondra hat das Gewicht auf ihrer Seite, Arioste hätte keine Chance - ach Nein, der Wettiner. Was solls, der auch nicht. Es dauert ein bisschen bis ich mich wieder beruhigt habe, meine Finger erneut ihre Haut liebkosen. Fühlt sich alles gut und richtig an, mehr will ich gar nicht, auch wenn ich natürlich eigentlich mehr will - aber ich bin ein Mann, ich bin sowieso erst zufrieden, wenn das Weib auf dem Rücken unter mit liegt. Oder so. Nein, das passt mir - tob dich aus in dem Haus, ich werde dich nicht abhalten. Nur vom Tragen und solchen Sachen. Klar, das alte Thema 'ausruhen'. Ich persönlich finde, dass sie dies zu selten macht. Aber was genau möchten wir von ihnen? Dies ist es, was mich wirklich beschäftigt, auch wenn mein Abflug bei Agathas Besuch andere Bände spricht.

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Rondra
05. September 1462
{Rabenstein}


Dieses Brummen, was ihm so eigen ist, ist dazu gemacht bis in ihr Herz zu rollen und weiter noch, es scheint durch ihren ganzen Körper zu wandern und lässt sie verzückt seufzen. Es ist wirklich schon ein bisschen liederlich, was für eine Macht er über sie hat. Also bitte schön, ein Brummen! Stört den Blondschopf aber gerade gar nicht. Sein Grinsen bleibt unbemerkt, ebenso dass die Antwort doch eher ausweichend sein könnte und so wird dieser mögliche Sturm einfach unbemerkt umsegelt.
Ah, fast besser als sein Brummen, ist dieses Lachen. Das liebt sie genauso. Trotzdem ist da ein empörtes Zungenschnalzen. Was ihm nun wieder einfällt einen solchen kleinen Scherz so aufzubauschen. Weiß der Himmel was er für Bilder im Kopf hat. Aber nein, heute scheint sie recht stabil, denn ihr Lachen fällt in seines aus.
»Ach, im Zweifel setze ich mich einfach auf sie, schon ist die Sache erledigt – so wie du immer röchelst wenn du mich trägst, steht danach keiner mehr auf.« Ein trockener, aber natürlich neckender Seitenhieb, wenn sie schon gerade so schön dabei sind. Das Zugeständnis sich austoben zu dürfen, wird selbstverständlich mit einem weiteren Kuss beantwortet, diesmal auf seine Schulter. Sie würde sich nicht austoben. Beide wissen sie wie es um die Ernte bestellt ist. Wahrscheinlich würde einiges aus ihrem Stadthaus den Weg hinüber finden. Morgen würde sie sich dort umsehen und entscheiden.
»Was wir von ihnen wollen?« Irritiert richtet sie sich ein bisschen auf, stützt sich auf ihren linken Arm und sieht ihn an. »Nun, dass sie nach ihrer Hochzeit – natürlich nach angemessener Zeit – Johanna zu sich nehmen und ihr die nötige Ausbildung und Erziehung angedeihen lassen. Handarbeit, Reiten, Sprachen…. Tanz.« Eine kleine wedelnde Handbewegung mit der rechten Hand deutet ein „all sowas eben“ an. Doch plötzlich stutzt Rondra und mustert sein Gesicht eingehender. Hat er am Ende seine eigenen Vorstellungen? Er hat sie angenommen, sie trägt seinen Namen. Das gesteht ihm durchaus auch einige Rechte zu. »Möglicherweise auch eine Verlobung. Ich weiß dass in Kaylis Haushalt einige Kinder leben – allerdings nicht ob ein geeigneter Bub dabei wäre. Seine eigenen Kinder sind jünger als Johanna.« Womit ihre Kenntnis dann auch schon endet. Damals erwähnte er mindestens einen Sohn. Ihre Stimme ist währenddessen leiser geworden, ein wenig unsicherer vielleicht. »Was.. denkst du denn? Hast du… Einwände?« Oder überhaupt Ahnung von soetwas? Immerhin ist er in ein kleinbisschen anderen Verhältnissen aufgewachsen. Ohne ihn nun beleidigen zu wollen, aber es liegt ziemlich auf der Hand.

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Kelian_


Come away with me
05.09.1462


Den Scherz lasse ich lieber Scherz sein, denn man weiß nie so ganz genau, wann die Grenze erreicht ist. Eigentlich ist der Vergleich mit einem Pulverfass sehr gut. Die Lunte brennt, manchmal sehr schnell, manchmal eben sehr langsam. Die Frage ist nicht, ob es explodiert, sondern wann es explodiert. Egal wie, ich grinse nur weiter vor mich her, die Vorstellung wie Rondra sich auf Kaylis drauf setzt hat auch was. Ja, mir würden durchaus Kommentare dazu einfallen. Warum zum Beispiel haben wir als Kriegswaffe noch nicht die schwangeren Weiber eingesetzt? Nun, es gibt Grenzen und Grenzen, dies wäre eine der letzteren Art und sicher nicht dazu gemacht, es laut auszusprechen.
Daher konzentriere ich mich lieber auf das andere Thema, auf das viel Wichtigere. Ihr Blick lässt mich schließlich ein wenig zurückrutschen, so dass ich nicht aufblicken muss. Klar ist sie irritiert. Wie auch nicht? Schließlich habe ich bisher eher wenig dazu gesagt und ihr vorbehaltlos zugestimmt. Natürlich soll sie gerne zu ihnen. Dies meinte ich nicht, das weißt du doch hoffentlich? Meine Hand sucht ihre, damit ich leicht darüber streichen kann. Ich meinte auch eher die Details. Ich kenne mich kaum aus, aber ich dachte...du wirst mit mir darüber reden wollen. Es ist natürlich ein sensibles Thema. In allem. Es betrifft die Zukunft des Kindes, könnte meinen Stolz verletzen und Wunden aufreißen - Rondra muss hier ausnahmsweise den Spagat hinbekommen. Umfassende Bildung ist wichtig, ebenso Reiten und auch der Tanz, vielleicht kann sie weiter Bogenschießen? Wahrscheinlich zu sehr im Detail, aber da liegt der Teufel ja bekanntlich. Kurz warte ich, bevor ich weiter rede, denn wenn wir ehrlich sind, habe ich letztendlich ja auch gar keine Ahnung von dem, was wir hier bereden. Sie sollte wahrscheinlich Benimmunterricht bekommen...sowas gibt es doch sicher? Fragend schaue ich sie an, bevor ich vielleicht mit der eigentlich Krux herumkomme. Schlechtes Gewissen lässt grüßen. Eine Verlobung wäre natürlich zu begrüßen...sie...mein Name verschafft ihr schlechtere Möglichkeiten, mh? Keine Ahnung, wen sie sonst angefragt hätte, aber alles in Allem scheint es doch recht dürftig. Wer hätte gedacht, dass mich das schlechte Gewissen in die Richtung einholen würde. Wenn vielleicht nicht eines von Kaylis Kindern, vielleicht wissen sie wen, der geeignet wäre. Verzwickte Angelegenheit. Ich wollte nur beteiligt sein. Beruhigung für sie oder für mich?

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Rondra
05. September 1462
{Rabenstein}


Bewundernswert wie er gerade gekonnt jedes Fettnäpfchen umschifft, statt wie sonst mit Jubelgeschrei und Anlauf hinein zu springen. Schade ist nur, dass die Blonde keine Ahnung davon hat, dass da Näpfchen sind – und es deshalb auch nicht zu schätzen weiß.
Zuerst ist da ein kleines Nicken. Ja, sie ging davon aus dass er Johanna gern zu den Wettinern gibt. Nun, vielleicht nicht unbedingt zu Kaylis, aber zumindest zu dem Weib, was dann das seine sein würde. Wie die beiden Kerle zueinander stehen vermag sie im Augenblick nicht so recht einzuschätzen. Die letzten beiden Treffen sind doch irgendwie anders abgelaufen als die früheren. Sie trinken miteinander, klopfen sich (sinnbildlich) auf die Schultern was für tolle Hechte sie doch sind – oder bemitleiden sich gegenseitig welchen Exemplaren der Frauenwelt sie ausgesetzt sind. Sind Männerbekanntschaften so? Rondra hat keine Ahnung. Bedenkt sie es recht, hatte sie bisher keinen Mann der Freundschaften hegte. Höchstens Wulf, aber da dieser mit jedem getrunken hat – fällt da ein Vergleich wohl flach.
»Ja…. Ich dachte mir dass Arioste deine Zustimmung findet und immerhin haben wir darüber auch bereits kurz gesprochen.« Nein, solche Möglichkeiten würde sie ohne ihn nicht in Betracht ziehen. Dass er nun allerdings über die genaueren Konditionen sprechen möchte, erstaunt seine Frau dann doch. Es stört sie nicht, nur hätte sie nicht gedacht dass er sich dafür tatsächlich interessiert. »Ja, ja… all das spielt in die Ausbildung mit hinein. Benehmen, Haltung, Konversation. Je nach Stand des Schützlings eben ausgeprägter, oder weniger intensiv.« Was die Sache auch wieder schwierig macht, denn Johannas Stand ist ziemlich unklar – zumindest auf lange Sicht gesehen. »Ich könnte mir auch… praktischere Dinge vorstellen.« Vorsichtig macht sie diesen Vorstoß. Die Idee kam ihr erst nach Abreise der beiden Murtalweiber. Doch seitdem hatte sie Zeit darüber nachzudenken und in Anbetracht der jüngsten Ereignisse scheint die Idee nicht vollkommen dumm zu sein. »Sie sollte zumindest die Grundzüge des Kochens beherrschen.« Klar das dies einer ihrer eigenen Mängel ist, der bei Johanna später nicht auftreten soll. Natürlich würde sie es nicht brauchen – aber wer weiß schon wozu es einst gut sein würde? »Bogenschießen. Nun, es gibt ungeeignetere Beschäftigungen für junge Damen und ich mache es schließlich auch recht gern.« Sie grinst ihn an, während ihre Hand sich wendet und ihre Fingerspitzen sanft über seine Handinnenfläche streichen. »Vielleicht nicht unbedingt mit dem englischen Langbogen, milord« Die Sache mit der Verlobung sorgt gleich aus mehreren Gründen für heftiges Herzklopfen. Johanna ist erst sechs und irgendwie doch noch ihr kleines Mädchen. Eine Verlobung, sei sie auch erstmal nur eher als Zeichen gemeint, ist ein Kaliber bei dem ihr etwas übel wird. Gleichzeitig aber eine gute Möglichkeit das Kind nun bereits etwas zu versorgen, so lange wie ihr früherer Name vielleicht noch etwas nachhallt. »Ich denke auch… die Wettiner sind so eine weitverzweigte Familie – es wird sich schon eine passende Partie für sie finden.« Wobei sie an einem Punkt angekommen ist, an dem sie kurz die Lippen aufeinander presst. Lange zwei Herzschläge ruhen die Blauaugen auf dem Kerl und ja, sie werden dabei merklich kühler. Was glaubt er nur? Als es um die Namenswahl ging, ging es nicht nur darum wer von ihnen einfach den größeren Dickschädel hat. Ihr war durchaus klar was das zu bedeuten hat, nicht nur für sie, auch für ihre Mädchen. Doch sie hat ihre Entscheidung getroffen und nun sollte es nicht an ihm sein so über seinen – ihren – Namen zu sprechen. Ihr Kinn schiebt sich hochmütig etwas nach vorn, so wie sie jeden Bauerntrampel ansehen würde, der es wagt ihren Namen in Frage zu stellen. »Es gibt an Johannas Namen nicht das geringste auszusetzen. Jede Tür die deshalb womöglich verschlossen bleibt, kann dies gern bleiben. Im Gegenteil, ich werde sie mit Freuden von meiner Seite aus zumauern.« Die Gedanken wen sie sonst angefragt hätte kommen ihr gar nicht. Immerhin sind die Wettiner nicht irgendwer und wie hoch kann man pokern? Straßburg? Nun, wie man hört setzt man da lieber auf eine andere Art von Blut. »Die Frage wird eher sein was wir als unseren Teil in die Waagschale werfen können. Sie sollte entweder eine Art Apanage erhalten, damit ihre Ausgaben weitestgehend gedeckt sind – oder wir bieten ihm an eins seiner Kinder im Gegenzug aufzunehmen, wenn die Zeit gekommen ist. Da allerdings wird Kaylis vermutlich ganz andere Möglichkeiten haben.« Was nun tatsächlich wieder mit dem Namen zusammenhängt, wenn auch nicht direkt mit seinem. »Selbst als Graf und Gräfin von Leoben wären wir in dieser Hinsicht unterlegen gewesen.« Vielleicht wenn sie damals ihr Reichslehen nicht fortgegeben hätte – aber das sind nun wirklich Hirngespinste. »Da ist es an Kaylis zu wissen was er möchte.« Denn auch in dieser Hinsicht gibt es viele Möglichkeiten, genauso wie bei einer Verlobung. Es würde Zeichen setzen und definitiv von politischer Art sein. Natürlich könnte er auch dabei eher jemanden in Betracht ziehen wie Adam und Anakonda, sie wären passender, allerdings verbindet Rondra und sein Weib eben mehr als politisches Kalkül und das würde sich nie ändern.

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Kelian_


Come away with me
05.09.1462


Es beweist sich, dass ich wirklich nicht viel Ahnung habe. Meine Vorstellungskraft reicht nicht mal so weit, wie Rondra aufzählt. Nein, ich hatte nie solch eine Ausbildung, ich weiß gar nicht genau, auf was man wert legen sollte. Das einzige, was mir einigermaßen einleuchtend erscheint ist die gute Partie, die wir für sie erreichen sollten. Was genau nun aber eine gute Partie ist, dies weiß ich selbst nicht. Wie auch? Ein Freiherr, der sein Lehen behalten würde? Ein Graf? Eines der Kinder von Kaylis, weil sie den guten Namen mit sich bringen? Ich kenne ja nicht mal die Namen der Familien, die in Betracht kommen, weshalb es eigentlich Schwachsinn ist, dass ich mich hier auch nur versuche einzumischen. Ebenso Schwachsinn ist es, dass mein schlechtes Gewissen übergreift.
Auch, wenn es vielleicht nicht ganz gerecht ist nach den ganzen Fragen, die ich aufgewirbelt habe, brumme ich abschließend nur. Das es mich interessiert sollte ganz normal sein, immerhin ist Johanna meine Tochter. Das ich allerdings auch keine Ahnung habe, ist nun mehr als offensichtlich, weshalb ich mir wohl nicht weiter die Blöße geben möchte. Das Weib muss also wieder zurück in meine Arme, es wird Zeit zu schlafen. Jegliche Stimmung - die für mich eh nie da war - ist verflogen, was meine Finger nun aber nicht daran hindert sich wieder über ihre Haut zu bewegen. Ganz im Gegenteil, meine Nase verkriecht sich an ihrem Hals, atmet tief ihre Haut ein. Sicherlich ist sie nicht die Einzige, die sich Gedanken über die Zukunft macht. Ob nun die nahe oder auch die ferne. Mein ungeborener Sohn würde einiges verändern, der Weggang von Johanna auch. Es bleibt abzuwarten, wie es sein würde, für den Abend zumindest schweigend. Mehr blamieren muss ich mich nun wirklich nicht.

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Rondra
18. September 1462
{Rabenstein}


Rabenstein. Seit gestern also wieder. Es tut einerseits gut wieder hier zu sein, andererseits ist sie eben hier und nicht an der Seite ihres Mannes. Natürlich, den Entschluss für ihre frühzeitige Rückkehr nach Rabenstein ist schlüssig und hat letztlich ihre Zustimmung gefunden. Rational gesehen, emotional sieht es in der Schwangeren vollkommen anders aus.
Was müssen die Herbststürme nun anfangen – und ihr den Mann nehmen? Natürlich nur sinnbildlich gesprochen. Oder? Wie gut dass die Schwangerschaft ohnehin fast jeglichen Nachtschlaf unmöglich macht – so sind die letzten beiden durchwachten Nächte nichts Neues. Lediglich die Sorge ist eine andere. Hilflos in die Rolle der Wartenden gepresst und nicht einmal in der Lage dagegen aufzubegehren. Was genau sollte sie auch tun können? Es gilt das Kind zu schützen. Heute weiß sie es besser als vor einem Jahr. Bald jährt sich der Verlust. Grotesk. Denn ausgerechnet in dieser Zeit würde sie in diesem Jahr neues Leben schenken. Hoffentlich.
Rabenstein also und kein rauschendes Erntedankfest in der Hauptstadt. Möglich dass sie sich hinunter ins Dorf begeben würde, sofern Kelian bis dahin wieder munter bei ihr ist. Alles in allem ist es ihr so also ganz recht. Ausschweifende Feierlichkeiten, lange Gottesdienste. So sehr sie unter normalen Umständen jegliche Feier liebt. Das hier sind die letzten Wochen ihrer Schwangerschaft und längst ist das kleine Leben zur mühsamen Last geworden. Einige Wochen noch.
Die letzten beiden Nächte wurde also gewandert. Erst in der Torgasse, dann auf Rabenstein. Immer wieder suchten die Blauaugen eins der südlichen Fenster. Natürlich war es dunkel und noch natürlicher dass man von Graz nichts hören konnte. Trotzdem schleicht sie ungeduldig herum, belästigt Arnest mit Fragen, sobald dieser auch nur einen Schritt in die Messe gesetzt hat – noch bevor ihm sein Frühstück vergönnt ist. Nein, definitiv ist die Herrin über Rabenstein kein Weib das hierin eine willkommene Gelegenheit sieht ihren Mann loszuwerden.
Das fahle, weiße Licht des Herbstmorgens schickt sich gerade an über die Wipfel zu kriechen, rot und golden malt die aufgehende Sonne den Himmel an, als endlich die Nachricht von der Ankunft eines Reiters von den Zinnen schallt. Genug um das Weib aufzuscheuchen. Wär’s nicht der heißersehnte, würde sich wohl jemand anders gehörig über den heraneilenden Blondschopf wundern. Eilen. Kaum ist es noch möglich, geschweige denn ratsam. Trotzdem geht sie eben so schnell wie möglich.
Gerade als sie den oberen Burghof betritt schallt von unten herauf dass es der Herr ist. Eine nun wirklich etwas übertriebene Welle der Erleichterung überrollt sie – schade dass Hormone noch nicht entdeckt wurden, sie würde es später sicherlich gern darauf schieben.
»Kelian!« Wieder einmal wird die heraneilende Dienerschaft Zeuge der innigen Gefühle des Weibes – ob sie nun wollen oder nicht. Kaum ist er abgestiegen, da ist Rondra auch schon bei ihm. Nur um sich zu vergewissern ob er tatsächlich unversehrt ist. Natürlich, albernes Weib. Jeglicher notwendige Wortwechsel wird ungeduldig belauscht. Natürlich muss Arnest Bescheid wissen. Hier und da gibt es Anweisungen, auch von ihr.
Doch schließlich geht es hinein. Alles Weitere würde warten müssen, denn dass Kelian Schlaf benötigt ist nun wirklich nicht zu übersehen.
Es mutet sicherlich etwas seltsam an, wie sie ihm behilflich ist die Kleidung abzulegen. Auch etwas, was sicherlich einfacher geht, wenn sie selber wieder beweglicher ist. Trotzdem, ganz lässt sie es sich nicht nehmen. Begleitet von wenigen Worten. Graz ist zurück in der Hand, in die es gehört. Einige weitere Erklärungen, mehr muss Rondra gerade gar nicht wissen.
Nein, einen Schlaftrunk braucht er nicht – allerdings wird er um die heißen Steine, mit Leinen umwickelt und ans Fußende des Bettes gepackt, nicht herum kommen. Seit gut einer Stunde wärmen sie das Bett bereits vor.
Rondra selbst streift lediglich Schuhe und Strümpfe ab, um sich dann neben Kelian ins Bett zu hieven. Der Rücken lehnt am Kopfteil des Bettes, die Beine ausgestreckt. Sachte zieht sie seinen Kopf auf ihre Oberschenkel, um dann mit der rechten Hand sanft und langsam durch das braune Haar zu fahren. Manchmal fährt sie dabei die feinen, aber doch deutlich vorhandenen Silberstreifen nach. Schließlich allerdings fordert auch ihr Körper sein Recht auf Ruhe und irgendwann kippt ihr Oberkörper etwas zur Seite und ihr Kopf landet in den weichen Kissen. Schlafenszeit auf Rabenstein.

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Kelian_


Leave the world behind
19./20.09.1462


Anstrengend. Dies eine Wort reicht, um meine letzten zwei Tage in Worte zu fassen. Es ist nicht nur der Sturm auf das Rathaus und die Hilfe beim Rücksturm, auch der Stress, dass ich mein Weib weggeschickt habe. Natürlich nur für diese eine Nacht, aber das Warten darauf, dass Nachricht kommt, war eben auch nicht ohne. Letztendlich ist es der Ritt nach Rabenstein, der mich vollkommen fertig macht. Fertig im Sinne von: Ich muss schlafen. Trotzdem ist es beruhigend, dass das Weib in meine Arme fliegt, meinen Namen so ausruft, wie sie es eben manchmal tut. Nicht, dass ich nicht eigentlich der Meinung bin, dass sie ins Bett gehört und schlafen sollte, dennoch gibt es mir Genugtuung. Es scheint so, dass ich zumindest nicht alles falsch mache, dass das Weib mich immer noch liebt. Nicht, dass ich daran eigentlich zweifle, aber es ist eben doch manchmal das, was wir Männer brauchen. Tut auch gut, dass alle anderen es mitbekommen.
Fest schlingen sich meine Arme um das blonde Weib, drücken sie an mich und murmel leise in ihr Ohr. Klar ist alles gut, es war ein schnöder Rathaussturm. Nur wir beide wissen wohl, dass es eben nicht nur schnöde ist, vor allem nicht für mich. Gemeinsam geht es wieder hinauf in das Schlafzimmer, wo das Weib schon fast aufdringlich ist. Wäre ich nicht so müde, fände ich es sicherlich sehr amüsant, so verlangsamt sie allerdings irgendwie alles. Mich zu wehren kommt nicht in Betracht, es würde alles noch weiter verzögern, weshalb ich das Weib einfach gewähren lasse. Glücklich als ich dann endlich im Bett liege und sogar noch viel glücklicher, als ich mich auf die Beine von Rondra betten kann. Wie ich bereits einmal gesagt habe, ich liebe es, wenn sie durch meine Haare zaust. Weit ausgestreckt, die Arme von mir und zufrieden. Ich kann mich nicht mal soweit beherrschen, dass ich ein leises Schmatzen unterdrücke - eher untypisch für mich. Eher, dass ich leise anfange zu brummen. Klar habe ich bereits von dem zweiten Sturm erzählt, wie wir die Jungs aus dem Rathaus getrieben haben und letztendlich das Rathaus wieder uns gehört hat. Es bleibt wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit, beginnen mir doch die Augenlider bereits zu flackern, weshalb zwischen meinem Brummen noch ein leises Danke zu hören ist.
Es ist zumindest bei mir später am nächsten Tag als ich aufstehe, dafür aber erholt. Vom Weib habe ich mich irgendwann in der Nacht heruntergerollt, was wohl auch gut für sie war. Die Position war sicherlich nicht gerade bequem, so hatte sie zum einen die Möglichkeit sich anders hinzulegen und dann auch aufzustehen. Muss sie ja sowieso andauernd machen, seitdem die Schwangerschaft so fortgeschritten ist. Nur bekleidet wie ich am Abend ins Bett gefallen bin, also mit einer Hose, schleiche ich mich durch die Räumlichkeiten, die nur uns gehören. Ich suche weder Weib noch Kind, meine ersten Gedanken an diesem Tag gelten ausnahmsweise mal einer anderen Frau. Mira. Ich hatte ihr geschrieben, dass sie jederzeit Willkommen ist und sie sich einfach melden soll, wenn sie in Graz ist. Dies ist nun aber schon wieder ein paar Tage her, die Information unaktuell. Rabenstein muss es also sein oder ich müsste meinen doch recht faulen Hintern noch einmal nach Graz bewegen, was wiederum heißt, dass Mira mein Weib nicht sehen würde. Muss sie letztendlich selbst entscheiden. Wenig Zeilen sind es, aber dafür umso mehr von Herzen.

    Mein liebstes Räuberweib,

    die Zeilen, die ich dir zuletzt schickte, kannst du getrost verbrennen. Ich muss dir mitteilen, dass du langsam geworden bist und wir nun nicht mehr in Graz anzutreffen
    sind. Es ward Zeit, dass Rondra nach Rabenstein kommt, sie ist nicht mehr lange transportfähig. Daher wollte ich dir mitteilen, dass wir auf Rabenstein weilen und du mir entweder rechtzeitig schreiben solltest, damit ich mich nach Graz bewege - dann allerdings ohne Rondra - oder du dich mit deinem hübschen Hintern herbewegen musst.
    Mir ist gleich, was genau du davon machst, aber es wird Zeit, dass wir uns sehen, ansonsten könnte es sein, dass ich dich nicht mehr wiedererkenne. Zu lang ist es her, zuviel gibt es zu berichten.
    Sicher auch von deiner Seite aus und wenn ich dich am Ende nur in meine Arme ziehen kann und dir das Gefühl der Geborgenheit vermitteln kann. Es liegt mir fern, dass du dich einsam fühlst, sei dir versichert, meine Gedanken waren oft bei dir. Ich vermisse dich ebenso, aber das weißt du.

    Auf Bald,

    dein freiherrlicher Seemann


Kaum anders sollte der Ton zwischen uns sein, ein feines Grinsen ziert meine Lippen. Eines der Mädchen ist natürlich nicht weit, ich persönlich mach mir nicht die Mühe mich weiter zu bekleiden. Warum auch? Mein Heim. Dass es eine Magd gibt, die ganz andere Gefühle für mich hegt, als sie sollte, weiß ich nun auch nicht und dass diese es ist, die in das Gemach kommt, auch nicht. Ich bin unempfänglich für sowas - warum sollte ich auch? Ich liebe mein Weib, auch wenn wir körperlich zur Zeit sicher nicht die kompatibelsten sind. Was nicht ist, kommt wieder. In jedem Fall ist es diese Magd, die meinen Brief in die Hände bekommt und einem Boten übergeben soll. Sicherlich nichts, was die aktuelle Situation, die ich noch nicht einmal erkannt habe, entschärft.

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Arioste
21. September 1462 – Sonntagsausflug

Ungewöhnlich früh hatte sich Arioste heute auf den Weg gemacht, dem Wetter zum trotz. Der Reise des Verlobten hatte sie sich nicht anschließen wollen, so kurz vor dem Umzug und gerade jetzt, wo es nur noch wenig Gelegenheiten gibt Rondra zu treffen, schien ihr Rabenstein das verlockendere Ziel zu sein. Was sie bei diesen Überlegungen allerdings nicht bedacht hatte, war das Wetter. Es schüttete in Strömen und der dicke Wollumhang sog sich von Minute zu Minute mehr mit dem Regenwasser voll. Auch das Pferd mehr unter den Bäumen entlang trotten zu lassen brachte in der Hinsicht wenig Linderung und es dauerte nicht allzu lange, bis die Feuchtigkeit den Umhang überwunden hatte und auch durch die Gewänder darunter kroch.

Fröstelnd wird das Pferd angetrieben, so schnell es eben bei den Sichtverhältnissen und den aufgeweichten Wegen möglich ist. Immer wieder lenkt sie den Mausgrauen auf die Wiesen, in der Hoffnung der Boden ist dort noch ein wenig fester. Nach gefühlten Stunden ist das Ziel der Reise dann endlich in Sicht und das Pferd angesichts des Anstiegs längst wieder zum Schritttempo gezügelt. Was für ein Bild sie bieten mag, darüber weigert sie sich nachzudenken. Eine triefende zusammengesunkene Gestalt auf einem durchnässten und dadurch fast schwarz wirkendem, viel zu großen Pferd. Dennoch scheint sie irgendwer zu erkennen und der Zugang zur Burg wird anstandslos gewährt.

Als sie sich vom Rücken des Hengstes gleichen lässt, geht sie unter dem Gewicht des vollgesogenen Umgangs fast in die Knie. Dennoch gilt die Sorge erst einmal dem Tier, das sie am liebsten selbst erst einmal trocken gerieben hätte, ehe sie sich um sich selbst kümmert. Inzwischen hat sie den Mausgrauen durchaus lieb gewonnen, und gibt die Zügel heute erst dann aus der Hand, als ihr zugesichert wird, man würde sich schon ihrem Wunsch gemäß um das Tier kümmern und sie solle doch bitte dem Mädchen nach drinnen folgen.

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Rondra
21. September 1462
{Rabenstein}


Die Aufregung der Ankunft – der eigenen und die des Mannes – hat sich ein wenig gelegt. Tatsächlich kehrt zumindest für das schwangere Weib eine gewisse Routine ein. Es sind die zähen Tage des Wartens, die sich dahin ziehen wie zähflüssiger Sirup. Endliche Unendlichkeit, die zum einen nicht schnell genug vergeht und zum anderen doch wiederrum rasend schnell. Es ist paradox und kaum zu erklären. Der Herbst hat auch die Steiermark erreicht. Pünktlich zum Erntedank der Wetterumschwung. Kalt und neblig sind vor allem die Morgenstunden, doch auch ansonsten lässt der goldene Herbst gerade auf sich warten.
Wie gern würde der Blondschopf unten um Kräutergarten die milden Sonnenstrahlen genießen. Die Kinder dabei um sich herum tollend, oder auch zu ihren Füßen kauernd und irgendwelchen Geschichten lauschend. Zumindest heute ist Rondra das nicht vergönnt und so ist ihre Laune ähnlich angeschlagen wie das Wetter. Sie hat sich erst vor einer knappen halben Stunde aus dem recht chaotisch lauten Kindertrakt in die Bibliothek zurückgezogen. Tür zu. Ruhe. Manchmal funktioniert das sogar tagsüber. Wahrscheinlich ist sich das Weib gar nicht bewusst was für ein Glück sie hat fähige Mägde und Kindermädchen zu haben.
Leise knackt das kleine Feuer im Kamin, es ist nicht stickig warm, aber doch deutlich wohlig im Raum. Ohne wirklich richtig aufzunehmen was sie liest, hat sich Rondra eins der Bücher hervorgeholt. Heute ausnahmsweise nicht über die Seefahrt, sondern irgendeine theologische Abhandlung.
Recht laut pladdern und platschen die Regentropfen an das Bleiglasfenster. Zumindest so laut dass Rondra den kleinen Tumult unten nicht vernimmt. Allerdings erwartet sie heute auch niemanden.
Aus ihrer eigentlich nicht vorhandenen Lektüre, wird sie von einer Magd gerissen. Eilfertig wie sie nunmal allesamt sind –nun gut, zumindest die meisten – steht das Mädchen in der Tür und meldet Besuch. Die Cousine. Ein Grinsen schleicht sich über das recht volle Gesicht der Rabensteinerin. Einige Cousinen hat sie, aber es ist nicht schwer sich vorzustellen welche unangekündigt und bei diesem Wetter den Weg hinaus nach Rabenstein finden könnte. Eine willkommene Abwechslung und vielleicht gerade auch durch die Überraschung umso süßer.
Natürlich wird ihr auch erklärt in welchem Zustand Arioste angekommen ist und dass man sie erst einmal in den Zuberraum geleitet hat.
»Dann fragt sie bitte gleich ob sie nicht Zubern möchte. Nicht auszudenken wenn sich meine Cousine nun eine Erkältung oder gar eine Lungenentzündung holt. Auf alle Fälle trockene Kleidung, irgendetwas passendes wird sich schon finden, nicht wahr? « Natürlich schwingt dabei ernste Sorge mit. Rondra selber hievt sich schon schwerfällig aus den tiefen ihres Sessels, um dem Mädchen zu folgen. Ein wenig länger würde sie wohl brauchen. »Und danach geh in die Küche, heiße Brühe soll die Köchin heraufbringen lassen.« Ach, Befehle geben kann sie auch noch, wenn sie fünf Schritte hinter dem jungen Ding her läuft, auch wenn die Stimme bereits etwas atemlos klingt. Nur weil sie nicht mehr schneller kann, heißt das nicht dass Rondra nicht gerne schneller wollen würde.
Sie würde also irgendwann ankommen und entweder hätte sich die Cousine für den Zuber entschieden – dann würde Rondra ihr wohl von außen Gesellschaft leisten – oder für die Trockenlegung – dann wäre sie ihr dabei behilflich.

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Arioste
21. September 1462 – Sonntagsausflug

Als die triefende Gestalt schließlich im Waschraum geparkt wurde, stellt sich doch etwas Verlegenheit ein. Einen sehr standesgemäßen Auftritt hat sie sich einmal wieder geleistet, gut dass es enge Freunde sind, denen dieser Besuch gilt. Dankbar wird das Tuch entgegen genommen, das ein Mädchen ihr bringt, nachdem ihr der schwere, nasse Umhang abgenommen wurde, und sie versucht das Haar zumindest etwas trocken zu bekommen. Erst jetzt wird ihr bewusst, dass die Nässe wirklich durch alle Kleidungsschichten gedrungen ist.
„Danke, ein Bad ist nicht nötig, aber wenn es vielleicht möglich wäre, dass ich mir von meiner Cousine ein trockenes Kleid borgen kann, wäre ich sehr dankbar.“ Während die emsige Dame sich daran macht jenes zu besorgen, versucht Arioste sich aus ihrem Kleid zu schälen und verrenkt sich bei dem Versuch die Schnürung aufzubekommen. Da würde sie wohl auch eine helfende Hand benötigen.

Ein resigniertes Seufzen und sie gibt die Versuche wieder auf, bis das Mädchen zurück ist. Dann würde sie es vielleicht gemeinsam schaffen, den nassen Stoff von der Haut zu schälen. Dass sich irgendein schlichtes Kleid im Fundus der Freundin finden würde das ihr passt, daran hegt sie keine Zweifel. Vielleicht wäre eine Decke noch eine gute Idee und wenn sie von der Brühe hören wird, wird sie wohl innerlich in Jubel ausbrechen. Erst einmal wird die Türe erneut geöffnet, aber diesmal ist es die Cousine die eintritt. Instinktiv macht Arioste einen Schritt auf sie zu um sie in die Arme zu schließen, hält dann aber in der Bewegung inne und lächelt verlegen.
„Liebes, wie schön dich zu sehen, verzeih mir den Aufzug, ich habe den Regen wohl etwas unterschätz.“

Wenn die emsige Bedienstete mit einem Kleid und vielleicht noch einem trockenen Tuch zurück kommen würde, wäre ihre Pflicht wohl von Ariostes Seite fürs erste getan. Das Lösen der Schnüre ist eine Aufgabe, die sie der Freundin auch in ihrem Zustand wohl noch ohne weiteres zutrauen würde. Erst einmal wird weiter geplappert, irgendwie mag sie ja die Peinlichkeit der Situation etwas überspielen.
„Wie geht es dir? Du siehst etwas müde aus.“ Auf das Wort ausgeruht wird ausnahmsweise bewusst verzichtet, ein begossener Pudel ist niemand, der sich Neckereien leisten kann, das würde wohl erst wieder kommen, wenn sie trocken gelegt ist.

Erst einmal ist es ihr noch ein Bedürfnis sich zu erklären.
„Nachdem Kaylis anderweitige Verpflichtungen hat, dachte ich mir, es wäre eine gute Idee dir noch einen Besuch abzustatten.“ Solange es eben noch geht. Bei dem Gedanken schnürt es ihr etwas die Brust zu. Je näher die Abreise rückt, umso mehr steigt die Unsicherheit und die Angst vor dem, was sie wohl erwartet wird. Das Thema hatten sie wohl schon einige Male, aber gut Zureden ist wohl auch alles was Kaylis in der Hinsicht tun kann, zumal Arioste das Gefühl hat, dass er nicht wirklich verstehen kann was sie bewegt.
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Rondra
21. September 1462
{Rabenstein}


Ihr wurde erklärt in welchem Zustand Arioste angekommen ist, doch es letztlich zu sehen ist noch etwas ganz anderes. Deshalb steht Rondra doch erstmal ziemlich verdutzt im Türrahmen, um die Durchnässte zu betrachten. »Oh Arioste!« So groß die Freude auch ist, die Freundin hier zu haben, das hätte sie sich nicht antun müssen! Rasch tritt Rondra ein, nimmt ein weiteres, trockenes Handtuch vom Haken neben der Tür um es Arioste zu reichen.
»Du hättest Nachricht geben können. Ich hätte ein Kutsche schicken können.« Natürlich weiß Rondra dass die Idee heraufzukommen wohl recht spontan geboren wurde und dazu kaum Zeit gewesen ist. Trotzdem wäre es eine Möglichkeit gewesen. Leise lacht Rondra. Das hier ist so typisch Arioste wie es nur sein kann und die Blauaugen liegen mit so großer Zärtlichkeit auf dem Weib, wie sie sonst nur auf Kelian oder den Kindern ruhen. »Du bist unverbesserlich, weißt du das?«
Während die Cousine plappert tritt Rondra wie selbstverständlich auf sie zu um sich dem Problem des nassklebenden Kleides anzunehmen. Das kleine „noch“ welches sich in den letzten Satz eingeschlichen hat, scheint von Rondras Ohren direkt heiß in ihr Herz zu schießen – um dann ihren Magen zufrieren zu lassen.
»Noch einen?« Kratzig und etwas erstickt klingt ihre Stimme nun und so gar nicht mehr fröhlich. Ist das hier schon der Abschiedsbesuch? Heiße Panik flutet ihren Körper und ihre Gedanken. Nein. Nein. Das kann unmöglich sein. Sollte es vor der Abreise nicht noch Gespräche mit Adam geben? So etwas dauert doch seine Zeit, oder? »Ihr wisst nun wann genau ihr aufbrechen werdet?« Ganz sicher ist sich Rondra nicht, ob sie die Antwort darauf überhaupt hören möchte. Ihr wäre es lieber es käme nun die Nachricht dass sie sich um entschlossen hätten und hierbleiben würden. Natürlich reines Wunschdenken, aber eben das kann man es sich doch: wünschen.
Gerade als die nasse Schnürung den Weg in ihre Hände gefunden hat, tauchen gleich zwei Mädchen auf. Ersteres mit der bestellten Brühe, welche Arioste gereicht wird und nun das entkleiden wohl schwieriger machen würde. Zweiteres mit einem einfach geschnittenen blauen Kleid. Rondras natürlich. Abgesehen davon dass es an den Armen und am Rocksaum wohl etwas zu kurz ist, würde es ihr sicherlich passen – natürlich keins der Kleider welche Rondra nun in ihrem Umstand trägt.
Sofern Arioste nicht noch Bitten oder Wünsche an eins der Mädchen hätte, würde Rondra sie fortwinken. Viel zu kostbar scheint die Verbleibende Zeit zu sein, als dass sie mit einem dieser Gänschen geteilt werden sollte. Die Bänder. Einfach wird es nicht sein diese zu lösen, sind schließlich auch sie vollgesogen, kalt und sperrig.
»Mir geht es gut. Das Warten wird mir nur jetzt bereits zu lang. Ich weiß nicht weshalb Schwangerschaften zum Ende hin langsamer verlaufen als jede Woche zuvor. Lässt sich dies Kind so viel Zeit wie Nora, muss ich damit rechnen noch in fünf Wochen zu warten.« Eine äußerst ungnädige Vorstellung. Als werdende Mutter von Stand sehnt das Weib die Geburt natürlich herbei. Endlich wieder schlafen können – kümmern würden sich schließlich andere. »Kaylis Cousin ist eingetroffen? Ich nehme an seine Verpflichtungen bestehen darin ihm die Steiermark zu zeigen und ihn zu Adam zu begleiten?« Wobei er an den Verhandlungen sicherlich nicht teilnehmen würde. »In Graz ist doch wieder alles ruhig?« Ansonsten hätten sie es wohl sogar auf Rabenstein vernommen.

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Arioste
21. September 1462 – Sonntagsausflug

Der Ausruf der Freundin lässt sie tatsächlich erröten, auch wenn gerade sie nicht wirklich überrascht sein dürfte, wie ihr später auch bestätigt wird. Der Nachsatz wird also erst einmal mit einem Grinsen beantwortet, während das nächste Tuch in Empfang genommen wird.
„Du weißt wie sehr ich Kutschen schätze… ich dachte nur nicht, dass der Regen derart unbarmherzig ist, dass er mir in so kurzer Zeit den Wollumhang durchweicht.“ Letztendlich könnte sie wohl kaum ramponierter aussehen, wenn sie einmal wieder einen Unfall mit einem Boot gehabt hätte. Ein Gedanke der unausgesprochen bleibt, wo der Verlobte sich doch erst am Vortag wieder über ihre Tollpatschigkeit ausgelassen hat. Dass die Cousine nun doch etwas derartiges ausspricht lässt sie erneut seufzen und mit leicht resigniertem Unterton entgegnen „Ja, eine wirklich repräsentative Frau für einen Landgrafen.“

Die merkwürdige Betonung der beiden Worten lässt sie aufhorchen und die Freundin etwas überrascht ansehen. So hatte sie eigentlich nicht gemeint, auch wenn es vielleicht durchaus zutreffend sein mag. Die Frage nach der Abreise räumt dann jegliche Zweifel aus, wie die andre es verstanden hat. Nachdenklich schaut sie drein, während sie schließlich mit den Schultern zuckt.
„Ich weiß es gar nicht, ich denke im Lauf der Woche.“ Zwar war ursprünglich vom Anfang die Rede, allerdings hat sie auch keine Ahnung, wie weit die Verhandlungen denn nun voran geschritten sind, oder ob Matrim und Adam sich überhaupt schon getroffen haben. Kaylis hatte diesbezüglich nichts gesagt, insgesamt hatten sie wohl in den letzten Tagen nicht viel miteinander geredet, da er mit seinem Besuch beschäftigt war und sie mit ihren Kisten. Dieses Chaos wollte sie noch beseitigen vor der Abreise. Die Situation war eigentlich einfach nur merkwürdig und unbehaglich derzeit, aber das versucht sie eben so gut wie möglich zu überspielen.

Es leises Ächzen ist zu hören, als die Blonde sich schließlich an den Bändern zu schaffen macht. Arioste kann es kaum noch erwarten den nassen Stoff endlich los zu werden, denn langsam wird ihr wirklich kalt. Sobald sie das durchweichte Gewand los ist, würde sie sich erst einmal in ein Tuch wickeln und sich trocken reiben, ehe es ins trockene Leihkleid geht.

„Ja, du siehst durchaus so aus, als ob es bald vorbei sein dürfte, du bist sicher dass es nur eines ist?“ Kritisch wandert der Blick zum Bauch der Freundin, ehe sie ihr wieder den Rücken zudreht, damit die andre sich der Schnürung widmen kann. Warum sie die Frage letztendlich verlegen macht kann sie gar nicht sagen, die Regung die Rondra mitbekommt ist lediglich ein Schulterzucken. „Ich weiß gar nicht wo genau sie hin sind, er soll der Taufpate einer Freundin sein.“ Sie beißt sich auf die Lippen und atmet einmal tief durch. Freundin statt Verflossene, sicherlich die bessere Wortwahl in diesem Kontext. Immerhin kennt sie die Dame um die es geht, also kein Grund in irgendeiner Weise Groll zu hegen. Dennoch, ein bisschen wurmt es sie vielleicht, weil sie selbst sich in der Hinsicht vom Verlobten doch recht allein gelassen fühlt.
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