Rondra
05. September 1462
{Rabenstein}
So schön die Zeit mit Johanna abends ist, so anstrengend ist es manchmal auch. Lange sind die beiden noch nicht aus dem Kaminzimmer gewesen, als das leise knackende und spotzende Feuer die emsigen Bewegungen ihrer Finger hat langsamer werden lassen, mit immer größer werdenden Schaffenspausen in denen auch immer öfter die Augen zufielen. Kein tiefer Schlaf, daran ist ohnehin gar nicht mehr zu denken, aber ein erschöpftes Dösen, was allein durch das Eintreten des Mannes noch nicht gestört wird. Der Kuss allerdings schafft es natürlich in ihr Bewusstsein zu gelangen, erst wird er mit einem Lächeln quittiert, dann Flattern ihre Augenlider. Ein müdes Blinzeln bis Rondra schließlich wieder geistig anwesend ist. Anfangs noch ein bisschen verschwommen, doch zusehends wieder klarer. »Genau. Bitte nur noch ein kleines bisschen, mit diesem wundervollen Mann allein.« Ein bisschen kratzig klingt ihre Stimme, geschuldet noch dem kurzen Schlaf. Ihr Kopf schmiegt sich gegen seine Hand und wieder da ein seliges Lächeln, als seine Hand ihren Bauch findet. Nicht mehr lange. Drei Wörter die wahrscheinlich aufmunternd gemeint sind, Rondras Herz allerdings ängstlich flattern lassen. Nicht mehr lange und sie würde um das neue Leben kämpfen und vielleicht auch wieder um ihr eigenes. Jede Geburt war anders und doch jede grauenvoll auf ihre Weise. Ob Kelian über solche Dinge Bescheid weiß? Er war bereits Vater und hat auch mit Lucy bereits ein Kind verloren. Andererseits ist es nunmal Weiberkram. Ihm ihre Ängste aufbürden wäre wohl falsch. Vielleicht sollte sie mit einem Weib reden. Das letzte Mal hat Sofia ihr beigestanden. Zeiten ändern sich, manchmal. »Ja « Sie sieht auf zu ihm, als wolle sie mehr sagen, aber irgendwie gehört es nicht zwischen sie beide. »Keine Angst, die Zeit wird dir noch lang genug werden « und wenn es erst der Fall ist, wenn das Kind sich auf den Weg gemacht hat und er ausharren muss. Ihre rechte Hand legt sich auf seine, ihre Finger krümmen sich etwas über seinen Handrücken, ein sanftes Drücken. »Wir sollten hinüber gehen. Wann willst du morgen aufbrechen?« Damit ist natürlich das Schlafzimmer gemeint, mit einem leisen Stöhnen richtet sich die Schwangere in ihrem Sessel auf. »Wir sollten noch die dickeren Umhänge und Mäntel heraussuchen lassen.« Schließlich steht der Herbst vor der Tür.
{Rabenstein}
So schön die Zeit mit Johanna abends ist, so anstrengend ist es manchmal auch. Lange sind die beiden noch nicht aus dem Kaminzimmer gewesen, als das leise knackende und spotzende Feuer die emsigen Bewegungen ihrer Finger hat langsamer werden lassen, mit immer größer werdenden Schaffenspausen in denen auch immer öfter die Augen zufielen. Kein tiefer Schlaf, daran ist ohnehin gar nicht mehr zu denken, aber ein erschöpftes Dösen, was allein durch das Eintreten des Mannes noch nicht gestört wird. Der Kuss allerdings schafft es natürlich in ihr Bewusstsein zu gelangen, erst wird er mit einem Lächeln quittiert, dann Flattern ihre Augenlider. Ein müdes Blinzeln bis Rondra schließlich wieder geistig anwesend ist. Anfangs noch ein bisschen verschwommen, doch zusehends wieder klarer. »Genau. Bitte nur noch ein kleines bisschen, mit diesem wundervollen Mann allein.« Ein bisschen kratzig klingt ihre Stimme, geschuldet noch dem kurzen Schlaf. Ihr Kopf schmiegt sich gegen seine Hand und wieder da ein seliges Lächeln, als seine Hand ihren Bauch findet. Nicht mehr lange. Drei Wörter die wahrscheinlich aufmunternd gemeint sind, Rondras Herz allerdings ängstlich flattern lassen. Nicht mehr lange und sie würde um das neue Leben kämpfen und vielleicht auch wieder um ihr eigenes. Jede Geburt war anders und doch jede grauenvoll auf ihre Weise. Ob Kelian über solche Dinge Bescheid weiß? Er war bereits Vater und hat auch mit Lucy bereits ein Kind verloren. Andererseits ist es nunmal Weiberkram. Ihm ihre Ängste aufbürden wäre wohl falsch. Vielleicht sollte sie mit einem Weib reden. Das letzte Mal hat Sofia ihr beigestanden. Zeiten ändern sich, manchmal. »Ja « Sie sieht auf zu ihm, als wolle sie mehr sagen, aber irgendwie gehört es nicht zwischen sie beide. »Keine Angst, die Zeit wird dir noch lang genug werden « und wenn es erst der Fall ist, wenn das Kind sich auf den Weg gemacht hat und er ausharren muss. Ihre rechte Hand legt sich auf seine, ihre Finger krümmen sich etwas über seinen Handrücken, ein sanftes Drücken. »Wir sollten hinüber gehen. Wann willst du morgen aufbrechen?« Damit ist natürlich das Schlafzimmer gemeint, mit einem leisen Stöhnen richtet sich die Schwangere in ihrem Sessel auf. »Wir sollten noch die dickeren Umhänge und Mäntel heraussuchen lassen.« Schließlich steht der Herbst vor der Tür.
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