Rondra
21. September 1462
{Rabenstein}
Während Ariostes Worten beschäftigt sich Rondra nun also eingehend mit der Schnürung des Kleides. Zunehmend runzelt sich ihre Stirn und die Bänder brauchen doch mehr Aufmerksamkeit als zuerst erwartet. Wie schön dass es noch nicht schneit, zu überbieten wäre es wohl nur noch, wenn es auch noch gefroren hätte. »Dieser Landgraf kann sich mehr als glücklich schätzen und bekommt das repräsentativste Weib, was er sich nur vorstellen kann. Darüber hinaus bekommt er keine leblose, langweilige Puppe, sondern eine Gefährtin, die sein Leben in mehr als einer Hinsicht bereichern und unterhalten wird. Kaylis wird das wissen.« Selbst wenn die aktuelle Situation wohl Hohn und Spott nur so herausfordert, immerhin gleicht sie tatsächlich einer nassen Katze, welche durch die Mur gezogen wurde, so sind diese Worte leise gesprochen. Eine durchaus ernste Liebeserklärung an die Freundin.
Im Lauf der Woche also. Das Herz wird der Blonden gleich noch einige Zentner schwerer. Eisern beißt sich Rondra auf die Unterlippe, etwas was sie fürchterlich lange nicht mehr getan hat. »Der Gedanke dich bald nicht mehr in der Steiermark zu haben, nicht mehr in meiner Nähe, ist grauenhaft.« Gibt sie schließlich offen zu. »Ich kann es nicht glauben oder weigere mich vielmehr es zu glauben.« Ein leises, aber eher trockenes Lachen ist zu vernehmen. »Auch wenn ich zweifelsohne bald ganz andere Dinge im Kopf haben werde, als meine liebe Freundin. In diesem Sinne: Ja, ich bin mir recht sicher dass es nur ein Kind ist, was ich unter dem Herzen trage. Es hat aber noch ein bisschen .« wenn auch nicht mehr so viel wie es eigentlich haben sollte. Ihr Sechsmonatskind. Schließlich sind Knoten und Schleife gelöst und nun geht es daran das nasse Kleid so weit zu öffnen und zu lockern, dass die Cousine herausgeschält werden kann.
»Es kommt mir so vor als würdet ihr alles Leben außerhalb meiner kleinen Familie mit aus der Steiermark nehmen.« Wohl reichlich theatralisch, aber zum einen nicht gelogen und zum anderen ist sie nunmal schwanger. »Wahrscheinlich setze ich die nächsten Monate, bis zu eurer Hochzeit, keinen Fuß mehr von Rabenstein fort.« Dies ist natürlich nun wirklich etwas übertrieben. Immerhin gibt es die Universität für das Weib und ab und an auch die steirische Burg. Trotzdem scheint die Zukunft was das angeht bald recht trostlos zu sein. Nach der Geburt würde sie von diesem Kind kaum gebraucht werden, das Wochenbett würde sie allerdings trotzdem an die Burg fesseln zumindest zu Beginn. Da gewinnt man endlich seine Freiheit wieder und dann weiß man damit nicht so recht etwas anzufangen. Abgesehen davon, dass auf dem Weg in die Freiheit eben noch die Geburt liegt. Erfahrungsgemäß nichts was Rondra leicht fällt und wovor sie still und heimlich gehörig Angst hat. Eine Angst die sich von Tag zu Tag steigert. Da wird man schonmal jammern dürfen, wenn die beste Freundin einen so treulos verlassen will. Aber natürlich versteht Rondra sie. Wie könnte sie auch nicht? Alles aufgeben und dem Mann des Herzens folgen. Klingt zumindest nicht nach etwas, was dem Blondschopf nicht vertraut wäre.
{Rabenstein}
Während Ariostes Worten beschäftigt sich Rondra nun also eingehend mit der Schnürung des Kleides. Zunehmend runzelt sich ihre Stirn und die Bänder brauchen doch mehr Aufmerksamkeit als zuerst erwartet. Wie schön dass es noch nicht schneit, zu überbieten wäre es wohl nur noch, wenn es auch noch gefroren hätte. »Dieser Landgraf kann sich mehr als glücklich schätzen und bekommt das repräsentativste Weib, was er sich nur vorstellen kann. Darüber hinaus bekommt er keine leblose, langweilige Puppe, sondern eine Gefährtin, die sein Leben in mehr als einer Hinsicht bereichern und unterhalten wird. Kaylis wird das wissen.« Selbst wenn die aktuelle Situation wohl Hohn und Spott nur so herausfordert, immerhin gleicht sie tatsächlich einer nassen Katze, welche durch die Mur gezogen wurde, so sind diese Worte leise gesprochen. Eine durchaus ernste Liebeserklärung an die Freundin.
Im Lauf der Woche also. Das Herz wird der Blonden gleich noch einige Zentner schwerer. Eisern beißt sich Rondra auf die Unterlippe, etwas was sie fürchterlich lange nicht mehr getan hat. »Der Gedanke dich bald nicht mehr in der Steiermark zu haben, nicht mehr in meiner Nähe, ist grauenhaft.« Gibt sie schließlich offen zu. »Ich kann es nicht glauben oder weigere mich vielmehr es zu glauben.« Ein leises, aber eher trockenes Lachen ist zu vernehmen. »Auch wenn ich zweifelsohne bald ganz andere Dinge im Kopf haben werde, als meine liebe Freundin. In diesem Sinne: Ja, ich bin mir recht sicher dass es nur ein Kind ist, was ich unter dem Herzen trage. Es hat aber noch ein bisschen .« wenn auch nicht mehr so viel wie es eigentlich haben sollte. Ihr Sechsmonatskind. Schließlich sind Knoten und Schleife gelöst und nun geht es daran das nasse Kleid so weit zu öffnen und zu lockern, dass die Cousine herausgeschält werden kann.
»Es kommt mir so vor als würdet ihr alles Leben außerhalb meiner kleinen Familie mit aus der Steiermark nehmen.« Wohl reichlich theatralisch, aber zum einen nicht gelogen und zum anderen ist sie nunmal schwanger. »Wahrscheinlich setze ich die nächsten Monate, bis zu eurer Hochzeit, keinen Fuß mehr von Rabenstein fort.« Dies ist natürlich nun wirklich etwas übertrieben. Immerhin gibt es die Universität für das Weib und ab und an auch die steirische Burg. Trotzdem scheint die Zukunft was das angeht bald recht trostlos zu sein. Nach der Geburt würde sie von diesem Kind kaum gebraucht werden, das Wochenbett würde sie allerdings trotzdem an die Burg fesseln zumindest zu Beginn. Da gewinnt man endlich seine Freiheit wieder und dann weiß man damit nicht so recht etwas anzufangen. Abgesehen davon, dass auf dem Weg in die Freiheit eben noch die Geburt liegt. Erfahrungsgemäß nichts was Rondra leicht fällt und wovor sie still und heimlich gehörig Angst hat. Eine Angst die sich von Tag zu Tag steigert. Da wird man schonmal jammern dürfen, wenn die beste Freundin einen so treulos verlassen will. Aber natürlich versteht Rondra sie. Wie könnte sie auch nicht? Alles aufgeben und dem Mann des Herzens folgen. Klingt zumindest nicht nach etwas, was dem Blondschopf nicht vertraut wäre.
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