Balthasar_fugger
7. Dezember
"Etwas früher" ist ein dehnbarer Begriff. Einige Stunden vorher ist ebenso "etwas früher", wie einen Tag vorher. Natürlich hätte Balthasar schon am Vorabend erscheinen können aber er hat sich im Interesse des Friedens mit sich selbst geeinigt, dass der frühe Morgen ausreichend ist, um das Halten eines Kindes zu üben.
Zum zweiten Male also wird der Italiener Pate stehen und die Eltern beider Kinder haben Bedingungen daran geknüpft. Lästige Bedingungen, um ehrlich zu sein. Noch mag der kleine Peverell nur ein Windelkind sein, das man getrost ignorieren kann. Was aber, wenn der Junge heranwächst (und Kinder haben die unangenehme Eigenschaft dies schnell zu tun) und man so gar nicht mit dem Patenkind kann? Es dann aus der Welt zu schaffen würde zu wirklich, wirklich störenden Verwicklungen führen, die Zeit und Aufwand kosten würden. Zudem wäre ein solcher Schritt dem Verhältnis zur Schwester wohl leicht abträglich.
Balthasar schaut aus dem Fenster des Wagens. Vorbei geht es an gefrorenen Wiesen und der eisige Fahrwind lässt die Augen tränen. Das Gesicht selbst ist gut geschützt hinter einer Fellstola, wie auch der restliche Körper in dichten Pelz gehüllt ist. Selbstverständlich befindet sich unter dem Fell nur Samt, Seide und golddurchwirktes Brokat. Eine Mütze aus Bärenfell krönt das schwarze Haar. Die liturgische Kleidung ist sicher in einer der vielen Truhen verstaut. Man gibt sich weltlich. Zumindest, bis die Taufe anderes verlangt. Selbst gefütterte Stiefel trägt der Mann, die jedoch nicht auf die obligatorischen Schnäbel verzichten. Auch wenn sie kaum länger als eine Handspanne sind.
Zurück zu Graham: Dem Knaben, dem es anzuraten ist, etwas Feinsinn aus dem italienischen Teil der Familie zu entwickeln. - Wie immer er dies auch anstellen mag. Dann bestünde begründete Hoffnung, dass man das fragile Verhältnis zu Schwester und Schwager nicht belasten muss. Vielleicht kann der Metropolit selbst soweit auf die Sinne des Jungen einwirken, dass etwas von Balthasars überragenden Sinnen auf das Kind abfärbt. - Auch wenn der Kleine wahrlich keine guten Voraussetzungen mit in die Wiege gelegt bekam. - Als Sohn eines Fischers...
Der Wagen rollt vor dem Familiensitz vor und Balthasar lässt es sich nicht nehmen, die Türe selbst zu öffnen und dem Gefährt zu entsteigen. Dann will man also mal die Sonne aufgehen lassen, über diesem sonst so glanzlosen Flecken Erde.
"Etwas früher" ist ein dehnbarer Begriff. Einige Stunden vorher ist ebenso "etwas früher", wie einen Tag vorher. Natürlich hätte Balthasar schon am Vorabend erscheinen können aber er hat sich im Interesse des Friedens mit sich selbst geeinigt, dass der frühe Morgen ausreichend ist, um das Halten eines Kindes zu üben.
Zum zweiten Male also wird der Italiener Pate stehen und die Eltern beider Kinder haben Bedingungen daran geknüpft. Lästige Bedingungen, um ehrlich zu sein. Noch mag der kleine Peverell nur ein Windelkind sein, das man getrost ignorieren kann. Was aber, wenn der Junge heranwächst (und Kinder haben die unangenehme Eigenschaft dies schnell zu tun) und man so gar nicht mit dem Patenkind kann? Es dann aus der Welt zu schaffen würde zu wirklich, wirklich störenden Verwicklungen führen, die Zeit und Aufwand kosten würden. Zudem wäre ein solcher Schritt dem Verhältnis zur Schwester wohl leicht abträglich.
Balthasar schaut aus dem Fenster des Wagens. Vorbei geht es an gefrorenen Wiesen und der eisige Fahrwind lässt die Augen tränen. Das Gesicht selbst ist gut geschützt hinter einer Fellstola, wie auch der restliche Körper in dichten Pelz gehüllt ist. Selbstverständlich befindet sich unter dem Fell nur Samt, Seide und golddurchwirktes Brokat. Eine Mütze aus Bärenfell krönt das schwarze Haar. Die liturgische Kleidung ist sicher in einer der vielen Truhen verstaut. Man gibt sich weltlich. Zumindest, bis die Taufe anderes verlangt. Selbst gefütterte Stiefel trägt der Mann, die jedoch nicht auf die obligatorischen Schnäbel verzichten. Auch wenn sie kaum länger als eine Handspanne sind.
Zurück zu Graham: Dem Knaben, dem es anzuraten ist, etwas Feinsinn aus dem italienischen Teil der Familie zu entwickeln. - Wie immer er dies auch anstellen mag. Dann bestünde begründete Hoffnung, dass man das fragile Verhältnis zu Schwester und Schwager nicht belasten muss. Vielleicht kann der Metropolit selbst soweit auf die Sinne des Jungen einwirken, dass etwas von Balthasars überragenden Sinnen auf das Kind abfärbt. - Auch wenn der Kleine wahrlich keine guten Voraussetzungen mit in die Wiege gelegt bekam. - Als Sohn eines Fischers...
Der Wagen rollt vor dem Familiensitz vor und Balthasar lässt es sich nicht nehmen, die Türe selbst zu öffnen und dem Gefährt zu entsteigen. Dann will man also mal die Sonne aufgehen lassen, über diesem sonst so glanzlosen Flecken Erde.